Garda
Nach einem ausgiebigen und gemütlichen Frühstück und persönlichen Betreuung der Familie Mirandola geht es nun auf Erinnerungstour durch Garda. Inmitten einer weiten Bucht liegt der Ort, der im Norden von den grünen Abhängen des Monte Baldos geschützt ist. Überragt wird Garda im Süden von dem 295 m hohen Tafelberg, der die geografische Grenze zu Bardolino bildet.
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Aufgrund der wundervollen Lage unseres Hotels beginnt unser Spaziergang direkt am Ende der Promenade. Wir gehen entlang der weiten Bucht und fühlen uns dank dem milden Klima und der subtropischen Vegetation ein wenig wie am Mittelmeer. Immer entlang der langen und recht breiten, mit unzähligen Rosen bepflanzten Uferpromenade, führt uns der Weg vorbei an dem kleinen Jachtclub, wo unzählige Boote auf den leichten Wellen schaukeln, bis zum Anleger im Hafen. Von hier schippern täglich zahlreiche Ausflugs- und Linienboote zu dem am See liegenden schmucken Städtchen. Alle sind sehenswerte Ausflugsorte mit mittelalterlichen Burgen und verwinkelten Gassen. Quirlig und bunt ist es auch heute Morgen schon auf der Piazza Catullo. Hier stehen seit Jahrzehnten Cafes an Cafes, mit zig Tischen und Stühlen unter bunten Sonnenschirmen, bis zum See. Doch haben wir den Eindruck, dass sich die Zahl der Sitzmöbel seit unserem letzten Besuch merklich gesteigert hat.
Da der Ort dem See seinen Namen gab, gehört er mit zu den bekanntesten Ortschaften am See. So lebt das Städtchen fast ausschließlich vom Tourismus. Doch es gibt auch heute noch einige hauptberufliche Fischer, deren Boote im Hafenbecken schaukeln.
Von der Hafenmole fällt unser Blick auf die blumengeschmückte Balkonloggia im ersten Stock des Palazzo „Losa“ und erinnert uns an die zahlreichen schmucken Balkone auf La Palma.
Wir setzten uns bei kräftigen Sonnenstrahlen ans Wasser und sind wieder einmal begeistert von der Pracht der südlich anmutenden Landschaft mit ihrer üppigen Vegetation von Zypressen, Ölbäumen, Myrte und Oleander.
Ab heute beginnt für uns die schönste Jahreszeit – „Urlaub“ und damit auch das Bummeln durch die typischen Gässchen.
Fast alle Orte am See haben noch einen historischen Stadtkern. In Garda beginnt die eng verwinkelte Altstadt am Torre dell Orologio – dem Uhrturm und südliches Stadttor.
Das nördliche Stadttor ist in den früheren Palazza Fegoso integriert. Zwischen diesen Toren reihen sich zahllose Geschäfte mit Souvenirs, geschmackvolle Keramiken und Lederwaren. Auch gibt es an jeder Ecke erfrischende „Gelati“ und trotz Einengung der Flaniermeile reit sich eine Cafehausbestuhlung an die andere, aber genau dieses gehört zu einem Altstadtbummel hier am See.
Nicht weit vom Touristenbetrieb gibt es jedoch noch hübsche kleine bogenreiche Gassen, wie z. B. die Calle dei Sottoportici, in der sich nur wenige Touristen verlaufen. Doch auch viele prächtige Villen prägen das Ortsbild. So z. B. der wunderschöne Palazzo del Capitano am Hafen oder die Villa Albertini mit ihrer hohen Magnolienhecke. Beide Gebäude sind jedoch privat bewohnt und nicht zugängig.
Weitere sehenswerte Gebäude sind das neue Rathaus neben dem alten Municipio, das jetzt die Stadtbibliothek beherbergt.
Wir bummeln durch einen kleinen Park mit einem Freilichttheater und kommen kurze Zeit später zur Pfarrkirche Santa Maria Maggiore. Sie gehört zu der ältesten Diözese am See und besaß damals das einzige Taufbecken der Gegend.
Die Uferpromenade ist allabendlich beliebter Treffpunkt der Urlauber. Auch wir genießen fast jeden Abend die letzten Stunden des Tages am See, entweder bei einem leckeren Essen oder einem Eisbecher und beobachten die vorbeiziehenden Boote, die für die große Ruderregatta im August, der Palio delle Contrade, trainierten.
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Bardolino
Das Weinstädtchen Bardolino liegt zu Füßen von Hügeln, die Obstgärten, Olivenhaine und natürlich ausgedehnte Weinberge aufweisen. Denn von hier kommt der berühmte Gardasee-Wein „Bardolino“, denn wir heute an Ort und Stelle verkosten wollten. Seine Weine - meist kräftige Rotweine - werden in aller Welt exportiert.
Die schöne blumengeschmückte Seepromenade führt von Garda weiter entlang der Halbinsel nach Süden und geht weiter in einem breit angelegten Weg, ca. 3 Kilometer, bis nach Bardolino. Auf diesem Weg kann man entlang flanieren oder radeln. Der Weg ist sehr schön zu gehen und ist auch am Abend begehbar, denn hübsche Laternen schmücken den Wegesrand. Wir kommen vorbei an großen Campingplätzen und kleinen Badebuchten, deren Rasenflächen mit unzähligen Bänken bestückt sind. Olivenbäume, Kiefern und Oleanderhecken begrünen den Weg.
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Der See wird immer wieder von naturgeschützten Schilfbereichen unterbrochen. An diesen Stellen ist jedoch das Baden verboten. Nach dem Jachtclub führt der Weg an hübschen kleinen Villen vorbei sowie an dem mit Palmen gesäumten kleinen Badestrand von Bardolino. Aus der Ferne sahen wir schon die schöne Wasserfontäne im Hafen.
Der Fußweg führt uns direkt auf die Piazza Matteotti. Sie geht vom Hafen, mit dem Kriegerdenkmal, bis zur modernen Pfarrkirche Santi Nicolo e Servo, aus dem 19. Jahrhundert.
Wir klettern die breiten Treppenstufen hinauf und haben einen schönen Blick auf die mit großen Steinplatten belegte Piazza mit ihren zahlreichen Cafes und Geschäften. Auch hier bummeln wir wieder durch die verschiedenen Gassen, die hier jedoch bedeutend breiter angelegt sind. Ob Osteria, Cafe oder Restaurant, alle laden auch in diesem Städtchen zum Verweilen ein.
Bevor wir wieder den Rückweg antreten, lassen wir uns in einem der gemütlichen Restaurants nieder und essen eine Kleinigkeit und auch ein Glas „Bardolino“ darf dabei nicht fehlen. So gestärkt geht es wieder zurück, immer entlang der Seepromenade, bis wir schon den Rocco-Bergfelsen von Garda vor uns haben. Spazierengehen bei solch einem strahlenden Sonnenschein macht durstig, und so legen wir unterhalb des Bergfelsens in eine der zahlreichen Außenrestaurationen entlang des Sees noch eine Pause ein. Hatten wir doch in diesem Jahr den dunkelsten Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, mit anhaltenden Minustemperaturen und Neuschnee sogar noch zu Ostern, so genießen wir heute um so mehr diesen herrlichen Sonnentag am See.
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