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ecke2bc12                      Toskanareise 2013 mit Zwischenstopp am Gardasee     

Toskana 2013 - Anfang

Reiseverlauf

Reise in die Toskana - Startseite

Zwischenstopp am Gardasee - Anreise

Garda und Bardolino

Torri del Benaco, Malcesine und Torbole

Gardone Rivera - Parkanlagen

Lazise

Weiterfahrt in die Toskana

Volterra

San Gimignano

Fahrt ans Meer nach San Vincenzo

Siena und Monteriggioni

 Colle di Val d ´Elsa  -  Colle Alto

Fahrt durch das Chianti-Land
Castellina, Panzano, Greve, Montefioralle und Radda
.

Fahrt nach Buti - Wohnungswechsel

Borgo a Mozzano (Ponte della Maddalena),
Chifenti (Ponte della Catene) und Lucca

Spaziergang hinuter nach Buti

Montecatini Terme
und Collodi mit Villa Garzoni und Pinocciopark

San Miniato

Pisa

Heimreise mit Zwischenübernachtung in Holzkirchen


Borgo a Mozzano, Chifenti und Lucca

Als ich am nächsten Morgen vor die Tür trete, weiß ich, dass sich die Fahrt auf dieser mehr als unangenehmen kleinen schmalen Straße gelohnt hat. Es ist ein traumhaft schöner Frühlingsmorgen, die Sonne strahlt von einem wolkenlosen Himmel, es ist mindestens schon 20 Grad warm und von der Terrasse hat man wieder einen grandiosen Blick ins Tal, welches gerade zum Leben erwacht.
Agriturismo Cima alle Serra - - Ferienwohnung

„Una bella giornata oggi – ein wunderschöner Tag heute“

Bei unserem Frühstück auf der Terrasse hört man nur das Zwitschern der Vögel. Die Eigenempfehlung „in ruhiger Lage“ ist nicht übertrieben und wir stellen wieder einmal fest, “wenn man erwachsen ist, muss man sich das Paradies selbst aufbauen“.

Radfahrer in der ToskanaDoch wer hoch auf dem Berg wohnt, muss leider, wenn er etwas anderes sehen will, wieder hinunter. So mussten wir erst einmal wieder die kleine schmale Straße 2,5 km bis nach Buti hinunterfahren. Zum Glück kam uns heute Morgen noch kein Auto entgegen und wir kamen ohne Probleme im Tal an.

Auf dem Weg nach Lucca wurden wir aufgrund eines Fahrradrennens an der Weiterfahrt gehindert. Radfahren ist Volkssport Nummer eins in der Toskana.

Es gibt kein Wochenende, an dem nicht Amateurfahrer auf ihren Rennrädern zu langen Touren ausschwärmen. So zogen an uns immer wieder Radrenngruppen mit ihren Begleitfahrzeugen vorbei und wir mussten am Straßenrand warten.


Da kam uns die Idee erst einmal nach Borgo a Mozzano, etwa 20 km nördlich von Lucca, zu fahren, denn wir hatten in einigen Reiseberichten von einer romantisch gelegenen Brücke gelesen. Im unteren Serchio-Tal steht dieses Wahrzeichen. Es ist eine mittelalterliche Brücke über den Fluss Serchio. Der Bau der ersten Brücke wurde von der Gräfin Mathilde di Canossa im 11. Jahrhundert in Auftrag gegeben.
Ponte della Maddalena bei Borgo a Mozzano

Der heutige Brückenbogen geht auf das 14. Jahrhundert zurück. Die 95 m lange Ponte della Maddalena – Magdalenenbrücke - überspannt den Fluss mit drei kleineren und einem großen Hauptbogen, mit einer Spannweite von 37,8 Metern. Unter den Einheimischen wird diese ungewöhnliche Steinbrücke auch Teufelsbrücke genannt. Die Reisenden, die früher diese Brücke betraten, taten dieses nur mit leichtem Schaudern, da sie angeblich ein Werk des Teufels war. Sie war aber auch zur damaligen Zeit eine ingenieurstechnische Meisterleistung und bietet noch heute einen sehr malerischen Anblick.
Ponte della Maddalena

Durch den Bau der Eisenbahnstrecke Lucca-Aulla zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde, um eine Durchfahrt der Eisenbahn zu ermöglichen, ein Brückenbogen auf der westlichen Seite beigefügt.

Nur 2 km weiter befindet sich in der Ortschaft Chifenti die nächste Sehenswürdigkeit, die Ponte delle Catene–Kettenbrücke. Die Adlige Bettino Ricasoli ließ sie zwischen 1840 und 1860 von dem Architekten Lorenzo Nottolini erbauten, um die beiden Orte am Fluss zu verbinden. Noch heute kann man die Brücke, deren Holzbohlen an Ketten aufgehängt sind, überqueren.
Ponte delle Catene – Kettenbrücke in Chifenti

Die zwei Bögen, die an den Enden der Brücke angeordnet sind, dienen zur Spannung der Ketten. Die Brücke wurde während des Zweiten Weltkriegs beschädigt und nach dem ursprünglichen Entwurf in der Nachkriegszeit wieder aufgebaut. Von der Brücke hat man einen schönen Blick auf die unberührte Flusslandschaft.
Lucca - Porto S. Pietro (Petruspforte)
Es ist schon fast Mittag, als wir unseren Wagen in der Nähe des Bahnhofs abstellen. Lucca, die Heimat des Komponisten Giacomo Puccini, mit seinen gewaltigen Stadtmauern, zahlreichen Kirchen und das römische Amphitheater prägen das mittelalterliche Stadtbild, das unser Ziel für den Sonntagnachmittag ist.
Die Stadt ist eine der wenigen toskanischen Städte, die sich gegen die Medici behaupten konnte. Die gewaltigen Stadtmauern haben sicherlich dazu beigetragen.

Durch sechs Tore kann man die Stadt betreten, alle imposanter als das andere. Außer dem “Porto Elsa“, welches den Namen des Erbauers trägt, sind alle Eingangstore mit Namen von Heiligen verbunden. Über einen blumengeschmückten Vorplatz, der Piazza Risorgimento, betreten wir die Stadt durch das Porto S. Pietro (Petruspforte). Dieses Tor wurde im Jahre 1565 errichtet.

Lucca - Palazzo DucaleMächtige eisenbeschlagene Türen, mit Riegeln auf der Innenseite, zeugen noch heute davon, dass die Tore früher verschlossen wurden. Die klassische Besichtigung, wie bei unseren Busreisen, fängt fast immer an der Piazza Napoleons an.

Auch unser Weg führt durch kleine Gassen zu dieser Piazza. Auf diesem Platz steht der mächtige Palazzo Ducale Quartieri Monumentali.
Errichtet wurde der Bau 1578. Ab 1805 residierte Napoleons Schwester Elisa Baciocchi in dem Palast.
Aus dieser Zeit stammen auch ein Großteil der erhaltenen Innenausstattung und die Wandmalereien.
Lucca - Theater del Giglio
Beinahe nahtlos geht der Platz in die Piazza del Giglio über. Hier steht das Theater del Giglio, welches auf den Grundmauern eines Klosters entstand.
Mit seinen 750 Plätzen und modernster Bühnentechnik zählt es heute zu den besten Theater- und Opernhäusern der Toskana.
Auf der Mitte des Platzes steht das Denkmal für Maria Louisa von Spanien, Herzogin von Lucca, die von den Einheimischen sehr geschätzt wurde.
Lucca - Chiesa San Giovanni



Weiter geht unser Bummel bis zur Chiesa San Giovanni mit ihrem herrlichen romanischen Portal. Interessant sind die archäologischen Funde unter dem abgetragenen Kirchenboden.

Die Überreste der Kirche Santa Reparata wurden 2,20 m unter der Kirche San Giovanni entdeckt. Die begehbare Unterkirche haben wir uns bei einer Führung 2004 angesehen.

Die Kirche San Giovanni diente früher als erster Bischofssitz, wurde aber Anfang des 8. Jahrhunderts auf die Kathedrale San Martino übertragen. Dieser Dom, er wurde dem heiligen Martin geweiht, liegt nur einige Schritte entfernt und stammt aus dem 13. Jahrhundert.
Lucca     Kathedrale San MartinoIn dieser Kirche war Giacomo Puccinis Vater und Großvater Domorganist. Er selbst wollte eine lange Tradition fortsetzen wurde aber abgelehnt, denn man machte ihm den Vorwurf, die sonntägliche Messe im Dom allzu stürmisch und leidenschaftlich auf der Orgel begleitet zu haben und das „Theater in die Kirche“ zu bringen. Sein Talent wurde nicht anerkannt und Lucca ging ein begabter Organist verloren, doch die Welt gewann einen ihrer größten Opernkomponisten.

Wir stehen vor der reichlich geschmückten Fassade, die zum ältesten noch erhalten Teil des Domes zählt. Die herrliche weiße Marmorfassade, dessen oberer Teil drei Etagen von Galerien mit kleinen Säulen aufweist, ist eine Dekoration vor der eigentlichen Fassadenmauer. Neben dem Dom steht der Glockenturm, an dem jedes Stockwerk mit einer weißen Girlande unterstrichen wird. Im Dom ist das außergewöhnliche Grabmal von Ilaria del Carretto zu besichtigen, das von dem Renaissancebildhauer Jacopo della Quercia gestaltet wurde. Die Ehefrau des Lord von Lucca ruht auf einem Sockel mit Putten und Girlanden und zu ihren Füßen ruht ein Hund, das Symbol der ehelichen Treue.
Lazise - San Michele in Foro
Wir gehen wenige Schritte weiter und erreichen die belebte Piazza San Michele mit der Lieblingskirche der Bewohner von Lucca, San Michele in Foro.

Die Kathedrale gehört heute zu einer der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt Lucca. Die fünfgeschossige Westfassade, die eigentlich für einen größeren Bau konzipiert wurde, zu dessen Realisierung es aber nicht kam, ist ebenso eindrucksvoll wie der Dom.

Die Fassade ist mit Carrara-Marmor verkleidet und die Galerien sind mit verschieden gestalteten Säulen verziert. Hoch oben steht eine Statue des Erzengels Michael.

Der Platz vor der Kirche wird von restaurierten Kaufmannshäusern des 12. und 13. Jahrhundert eingerahmt.

Ziel unseres weiteren Spaziergangs ist die sehr sehenswerte ovale Piazza Anfiteatro. Vier Tore führen auf diesen Platz der komplett von Wohnhäusern mit den typischen grünen Fensterläden umbaut ist. Hier stand in römischer Zeit das Amphitheater. Die Grundmauern des ehemaligen Amphitheaters dienten später den Häusern als Fundament.
Lucca    Piazza Anfiteatro

Die Piazza ist heute der Innenraum des römischen Amphitheaters. Früher war der Platz vollständig zugestellt. Erst 1830-1839 wurden die Häuser im Inneren abgerissen und die ovale Form der Arena geschaffen. In den Untergeschossen der Bürgerpaläste, unter den eleganten Arkaden, haben sich heute fast ausschließlich Cafes, Restaurants und Geschäfte niedergelassen. Wir setzen uns in eines der Außencafes und beobachten das lebhafte Treiben, denn die Piazza ist ein schöner Treffpunkt für Einheimische und Touristen. Lucca - Basilika San Frediano

Danach geht unser Spaziergang auf der Via Fillungo weiter, die wegen ihrer vielen traditionellen und teilweise sehr eleganten Geschäfte die Haupteinkaufsstraße Luccas ist, und kommen zur Basilika San Frediano.

Die Kirche ist dem 588 verstorbenen irischen Pilgermönch und späteren Bischof von Lucca geweiht. Die Fassade wird von einem großen Goldmosaik mit Christus, flankiert von zwei Engeln und den zwölf Aposteln beherrscht. Neben der Kirche ragt der hohe, zinnenbekrönte Glockenturm.

Lucca hat noch etliche weitere Kirchen, denen die Stadt den Beinamen „Sakristei Roms“ oder „Stadt der 100 Kirchen“ verdankt, doch uns zieht es nun auf die gewaltigen Stadtmauern.

Ihre von vier Toren durchbrochenen Befestigungsanlagen sind heute noch gut erhalten und tragen eine von Bäumen gesäumte 4,2 km lange Promenade. Heute am Sonntagnachmittag ist viel Betrieb auf dem sehr gepflegten Mauergürtel. Dieser Festungsweg, 12 m hoch und im Fundament 30 m stark ist die Flaniermeile um die Stadt, ob für Einheimische oder Urlauber, denn sie bietet einen herrlichen Blick auf die Altstadt.
Lucca - Stadtmauer - Mauergürtel

So brauchten wir nicht in den Palazzo Controni-Pfanner, einem prächtigen Bau aus dem 17. Jahrhundert mit einem verwunschenen Garten, denn von hier oben haben wir eine sehr schöne Einsicht in den Barockgarten mit Statuen, achteckigen Wasserbecken mit Springbrunnen und einer kleinen Zitronenplantage. Es lohnt sich dieses gigantische baumbestandene Bauwerk, welches vor 150 Jahren zur Promenade mit Gartenbänken und kleinen Gartencafes umgestaltet wurde, abzulaufen. Zur Entspannung und Erholung stehen viele Ruhebänke, von denen man immer wieder einen anderen Blick auf den Altstadtkern mit romantischen Gassen und Plätzen bekommt.
Lucca - Porto S. Pietro - Petruspforte

Es ist schon Abend als wir Lucca wieder durch das Porto S. Pietro verlassen und zurück zu unserer Ferienwohnung fahren. Auf der Rückfahrt von Lucca nach Buti sehen wir wieder eines der typischen idyllischen toskanischen Bergdörfer. Auf einem Hügel schaute es weit über das Land. Aufgrund der schon vorgerückten Stunde verzichteten wir auf einen Besuch und sahen uns dieses Dorf nur von der Straße aus an.
Castelvecchio di Compito bei Lucca

Das ungute Gefühl einer Begegnungsfahrt auf unserem letzten Stück Weg hinauf zu unserer Ferienwohnung lag mir den ganzen Nachmittag im Magen und genau diese Vorahnung traf ein. Ein BMW kam uns auf dem letzten Stück der Straße entgegen, vermutlich von einem der verstreut stehenden Wochenendhäusern in den Olivenhainen. Erst nach dem dritten Zurücksetzen des vom Berg kommenden Fahrzeuges klappte die Millimeterfahrt, mit eingeklappten Außenspiegeln, einander vorbei. Zum Glück war es die einzige problematische Begegnung auf dieser schmalen Bergstraße, mit einem entgegen kommenden PKW, während unseres Aufenthaltes. Die kleinen dreirädrigen Fahrzeuge der Bauern ließen uns immer genügend Platz zum Vorbeifahren.

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