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Strandtage in Ahlbeck
Seit Wochen haben wir zu Hause nur noch extreme Hitze, die uns an manchen Tagen einfach zu viel wurde. Doch auf der Insel Usedom können wir an der Küste wieder Sonne, Sand und Meer genießen. So bringen die heißen Tage auch die Verlangsamung des Lebenstempos mit sich. Wer will bei diesen sommerlichen Temperaturen schon täglich radeln oder Sightseeingtouren unternehmen? Diese Temperaturen zwingen geradezu zur Entschleunigung.
In einem Strandkorb direkt neben der berühmten und bekannten Ahlbecker Brücke genießen wir weit weg vom Alltag entspannte Stunden am Meer und die sanften Ostseewellen versetzen augenblicklich in Urlaubsstimmung.
Mit dem Strandkorb kam bereits 1882 Luxus in den Sand, den man in der Hauptsaison teuer bezahlen muss. Die meisten Urlauber können auf das traditionelle Sitzmöbel am Meer einfach nicht verzichten, daher sind diese farbenfrohen Zweisitzer mit ihrem typischen Korbgeflecht überall an den Stränden der Seebäder zu finden.
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Er bietet Bequemlichkeit mit Meerblick, Schutz vor der Mittagssonne oder der frischen Meeresbrise. Ein kurzer Ruck und die Rückwand wird zur bequemen Liege, einmal ziehen und aus dem Schubfach wird eine Fußstütze. Es gibt nichts Schöneres, als im Strandkorb zu sitzen, die Sonne auf sich scheinen und die Gedanken schweifen zu lassen. Dann schließen wir die Augen, ja ein „Mittagsschlaf im Strandkorb“ ist herrlich.
Das Meer hat eine magische Anziehungskraft und die kilometerlangen und flach ins Meer abfallenden Strände lockten schon zu Kaisers Zeiten viele Besucher nach Usedom. Die einst ein wenig uncharmant aber liebevoll auch als „Badewanne Berlins“ bekannte Ostseeinsel hat bis heute an Attraktivität nichts eingebüßt.
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Als Badeparadies ist die zweitgrößte Insel Deutschlands immer noch ein Begriff – dank 40 Kilometer langem feinsten Sandstrand entlang der gesamten Außenküste. Ferner ist die Insel ausgesprochen sonnenverwöhnt. Mit durchschnittlich über 2.000 Stunden jährlich gehört Usedom zu den sonnenreichsten Gegenden Deutschlands. Die Sonne auf der Haut, die Füße im Sand und das Rauschen des Meeres – das ist Urlaub. Der feine Sand fühlte sich wunderbar unter den nackten Füßen an, er war angenehm warm und weich. Die Sandalen in der Hand und die Badetasche über die Schulter, so flanieren wir morgens vorbei an Strandkörben und Urlaubern, die auf ihren Handtüchern liegen und sich sonnen, bis wir zu unserem gemieteten Korb gelangen. Bei jedem Schritt bohren sich die Zehen in den nachgiebigen Untergrund. Der Wind spielt mit den Haaren und uns ist leicht und unbeschwert zumute. Selbst das Möwengeschrei passt perfekt in diese Kulisse, denn die Silbermöwen suchen beständig den Strand nach Fressbarem ab.
 Die zahmen Möwen ziehen auch immer wieder Urlauber an, die die Vögel füttern. Wir beobachten wie geschickt die eleganten Flugkünstler sich ihr Futter aus der Luft fangen können, doch ihr markantes Geschrei ist auch dabei allgegenwärtig.
Es ist so schön endlich wieder einmal am Meer zu sein und vor allem „wieder im Strandkorb“. Der Markisenstoff tanzt im Wind und wir schmecken Salz auf den Lippen.
Von unserem Korb beobachten wir das Treiben rings um uns herum. Sehen den Kindern zu die im Sand buddeln und Burgen und Kanäle bauen. Zwischendurch geht es immer wieder auf dem 70 Meter breiten feinen Sandstrand Richtung Wasserkante.
Während die leichte Meeresbrise mich trifft, gehe ich gemächlich ins Wasser. Die Ostsee ist in diesem Jahr aufgrund der lang anhaltenden Hitze ungewohnt warm. Zentimeter für Zentimeter gleite ich ins Wasser. Ich schwimme hinaus und lasse mich irgendwann auf dem Rücken liegend nur noch treiben. Wellness gratis unter freiem Himmel. Ein erfrischendes Bad in der Ostsee bringt den Kreislauf in Schwung und macht einfach glücklich.
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So fliegen die Stunden dahin wie Minuten, doch pünktlich um die Mittagszeit meldet sich der kleine Hunger. Kein Problem für uns, denn Fischbrötchen und Räucherfisch gibt es auf Usedom praktisch an jeder strandnahen Ecke und das Ostsee-Fast-Food ist vom Feinsten.
So gestärkt ist es wunderbar entspannend barfuß im Brandungssaum zu laufen und sich die frische Meeresbrise, um die Nase wehen zu lassen.
Wir unterqueren Ahlbecks Seebrücke und sehen von Strom hinüber zum Seehotel Ahlbecker Hof. Ein Luxushotel für die schönsten Wochen des Jahres. Ein paar Schritte weiter liegt im feinen weißen Sandstrand das hölzerne Fischerboot Meereswelle.
Mit diesem Boot macht Uwe`s Fischerhütte auf sich aufmerksam, die direkt am Ostseestrand liegt und ofenfrische Räucherware und Fischgerichte, frisch direkt aus dem Meer, anbietet. Wir laufen gemütlich am Brandungssaum entlang in Richtung Seebrücke von Heringsdorf.
Sie ist mit über 500 Meter die längste ihrer Art in Europa. Am Ende der Seebrücke befindet sich in der „Pyramide“ ein Panoramarestaurant, welches wir bei unserem Bummel über die Promenade bereits besucht haben. Heute drehen wir jedoch am Strand, laufen durch kristallklares Wasser zurück zu unserem Strandkorb.
Kein Wölkchen steht am blankgeputzten Himmel und ein leichter Wind bringt etwas Abkühlung. Bei dem Wetter können wir diesen Spaziergang richtig schön genießen. Wir atmen den Geruch des Salzwassers ein. Wenn man sich davon doch nur etwas abfüllen und nach Hause mitnehmen könnte.
Auch die Abende am Strand haben ihren Reiz, wenn die letzten Sonnenstrahlen auf das Cafe Seebrücke scheinen und in den Strandkörben die letzten Sachen gepackt werden, das Gitter angebracht wird und man zurück auf die Seebrücke geht.
In Reih und Glied stehen wieder alle Strandkörbe und bekommen die letzten hellen Strahlen der Sonne aufs Dach. Einen Sonnenuntergang erleben wir von der Seebrücke nicht, denn die Sonne verschwindet leider über den Dächern von Ahlbeck. Dennoch gefiel uns die Abendstimmung am einsamen Strand.
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