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ecke2bc12                                                     Usedom 2018


01 - Usedom 2018 -

Reiseverlauf

Drei Wochen Usedom und Umgebung

Anreise Usedom

Ahlbeck

Heringsdorf

Bansin

Strandtage

Radtour Gothensee

Radtour Schmollensee

Radtour Gothen

Radtour Zinnowitz

Mellenthin

Wolgast

Radtour Swinemünde

Radtour Achterwasser

Radtour Peenemünde

Usedom Stadt

Heimreise


Fahrradtour am Achterwasser

Nach einem Vormittag am Strand wollen wir heute Mittag wieder mit dem Fahrrad die Insel erkunden. Dafür fahren wir erst einmal wieder auf der wunderschönen Strandpromenade der Kaiserbäder bis nach Bansin. Von hier geht es entlang des Sackkanals, einem Abfluss zur Ostsee, der den Wasserstand von Gothensee und Thurbruch reguliert.
An der B 111 nehmen wir den straßenbegleitenden Radweg, den wir auf unserem Rückweg von Zinnowitz bereits gefahren sind. Dieser Weg entlang der Straße ist die schnellste Verbindung zwischen den Seebädern auf Usedom. Kurz hinter dem Forstamt "Neu Pudagla" führt eine kleine Teerstraße in den Wald ab, die im Hafen Stagnieß endet.
Stagnieß

Dort liegt der stille, teilweise von Bäumen umgebene und idyllische Sportboothafen in landschaftlich schöner Umgebung am Ostufer des Achterwassers. Der frühere Verladehafen ist er heute ein Geheimtipp für alle Wassersportbegeisterten und Ankerplatz für größere Segelboote.
Der Hafen zeichnet sich durch sein maritimes Flair aus und ein weiteres Highlight sind die angebotenen Rundfahrten auf dem Achterwasser mit dem Ausflugsdampfer Jessica. Stagnieß - Achterwasser

Das Achterwasser ist eine Lagune des in die Ostsee mündenden Peenestroms. Er ragt so weit in die Insel Usedom hinein, sodass die schmalste Stelle zwischen Achterwasser und Ostsee nur rund 300 Meter breit ist.

Übrigens kommt der Name des Achterwassers daher, weil er hinter, „achtern“ der Ostsee liegt. Wegen seiner geringen Wassertiefen ist das etwa 300 Quadratkilometer große Achterwasser ein beliebtes Surf- und Segelrevier auf der Insel Usedom.

Stagnieß - Reiterhof


Am Hafen mit angrenzendem Campingplatz liegt ein Imbiss, hier genießen wir unserer Mittagessen in absoluter Ruhe und haben dabei den ungehinderten Blick aufs Achterwasser.
Die vielen kleinen Sporthäfen des Achterwassers laden uns zu einer Erkundung ein und so setzen wir unsere Fahrradtour in Richtung Ückeritz fort.
Unterwegs macht uns ein springendes Pferd, welches aus Liguster gestaltet wurde, auf einen Reiterhof aufmerksam und lockt uns, die einzigartige Landschaft Usedoms auf dem Pferderücken zu erkunden.

Wir bleiben jedoch lieber bei unseren Fahrrädern und rollen damit kurze Zeit später in den Hafen von Ückeritz. Der Ort ist bekannt für seine Zeltplätze am schönen Ostseestrand, aber hier, etwas weiter westlich davon, geht es bedeutend ruhiger zu, denn hier liegt der historische Ortskern am Achterwasser mit seinem kleinen Sportboothafen.
Ueckeritz Cafe Knatter

Der Hafen des Bernsteinbades bietet rund 50 Liegeplätze, kann aber durch seine geringe Wassertiefe nur von kleineren Schwert- und Motorbooten angelaufen werden. Im Hafen befindet sich das Cafe/Restaurant Knatter mit Segel- und Surfschule.
Ückeritz

Das ruhige und flache Surfrevier eignet sich insbesondere für Anfänger. Der recht hübsch angelegte Hafen mit Sitzbänken, mit Blick auf den See und Kinderspielplatz ist Ziel vieler Radfahrer.

Von hier fahren wir weiter durch die wunderschöne Natur in Richtung Loddin. Er gehört zu den Orten auf Usedom, die früher ein Fischerdorf waren. Ein Teil dieser Geschichte ist bis heute erhalten geblieben. In dem historischen Fischerdorf findet man auch heute noch die kleinen, nach alter Tradition mit Reet gedeckten Fischerhäuschen.
Loddin

Entsprechend ist die Reetdachdeckerei als eines der ältesten Gewerbe in dieser Gegend lebendig und bekommt eine ganz besondere Bedeutung, wenn man die Handwerker bei ihrer Arbeit beobachten kann. Hier erfahren wir, dass Rohrdächer eine steile Dachneigung haben müssen, damit das Wasser von Halm zu Halm abtropfen kann. Weiter stellen wir fest, dass das frisch verlegte Rohrdach noch goldgelb leuchtet und erfahren, dass das Schilf erst nach einigen Monaten seine typische graubraune Farbe bekommt.
Loddin - Restaurant Waterblick
Als eines der wenigen Fischerorte auf der Insel Usedom hat sich Loddin seinen dörflichen Charakter bewahrt. Natur und Ruhe kennzeichnen den kleinen Ort, große Hotels suchen wir hier vergebens. Dafür gibt es einige schöne Restaurants, so zum Beispiel das Fisch- und Grillrestaurant Waterblick.

Laut unserem Reiseführer ein Insider Restaurant auf Usedom, denn zu dem Essen erhält man den wunderschönen Achterwasserblick gratis und am Abend sogar mit Sonnenuntergang. Ein Grund mehr irgendwann mal wieder vorbei zu kommen.

Zu einem ehemaligen Fischerdorf gehört natürlich auch einen Hafen. Romantik pur bietet dieser kleine Sportboothafen mit einer Wassertiefe von 70 Zentimetern. Er ist vom Achterwasser über einen Kanal zu erreichen, der mit Pfählen sowie roten und grünen, nachts beleuchteten, Topzeichen markiert ist.
Loddin - Hafen

Lange Flaniermeilen sind am Hafen nicht zu finden, doch führen kleine Wege entlang des schilfgesäumten Achterwassers und geben den Blick auf die im Wasser liegenden Motor-, Ruderboote und kleine Segler frei. Romanisch sieht das aus und bietet uns hübsche Fotomotive.
Loddin - Strohfiguren

Bei unserer Weiterfahrt treffen wir auf „Kunst durch Bauernhand am Straßenrand“. An einem liebevoll gestalteten Teich mit Springbrunnen treffen wir auf drei Strohpuppen. Sie sollen sicherlich auf einen besonderen Anlass in der Umgebung hinweisen. Uns erinnern sie daran, dass der Herbst gekommen ist. Diese Strohfamilie ist auf jeden Fall ein Foto wert.
Loddin - Ferienhäuser

Nicht nur die alten Fischerhäuser von Loddin sind mit Reet gedeckt, auch die wunderschönen, zu mietenden Ferienhäuser entlang unserer Wegstrecke haben die alte Tradition übernommen und sind einladend und idyllisch.
Drei Gewässer finden wir auf unserer Radtour, die Ostsee mit ihren bekannten Bädern, das ruhige Achterwasser auf der anderen Seite und dazwischen den Kölpinsee mit seinem gleichnamigen Ort. Er ist wohl der bekannteste Ortsteil der Gemeinde Loddin.
Kölpinsee - 3

Der See ist nur zweihundert Meter von der Ostsee entfernt und durch einen Schutzdeich getrennt. Entstanden ist er in den Jahren 1904/05 und 1913/14 durch Deichbrüche. Bereits in den Jahren 1920-30 war der kleine Badeort ein Treff der Filmstars. Hier waren Willy Fritsch, Grethe Weiser und einige andere Filmgrößen regelmäßig zu Gast.
Kölpinsee - 4

Heute bietet der Ort einen ruhigen und entspannten Urlaub am schilfumsäumten See, in deren Mitte sich eine kleine Schwaneninsel befindet, auf der jährlich viele Vogelarten brühten. Während der Sommermonate kann man sogar mit einem Ruder- oder Schwanentretboot die Uferzone von der Seeseite aus betrachten. Der See selbst lässt sich auf einem Wanderweg umrunden und ist mit einer Länge von 3,5 km ideal für einen kleinen Spaziergang.
Uns lädt die kleine Strandpromenade zu einem kurzen Spaziergang und einer Eispause ein, bevor wir wieder zurück nach Stagnieß radeln.
Deich zw. Stagnitz und Pudagla

Von diesem kleinen Ort führt direkt über dem Deich ein Schotter-Radweg bis nach Pudagla, den wir für unsere Rückfahrt nutzen wollen. Dieser Deich am Achterwasser ist angelegt worden, um das Hinterland gegen Hochwasser zu schützen.
Es ist ein wunderschöner Radweg an dem sich Schilfgürtel und freie Sicht auf das Achterwasser abwechseln. Immer wieder steigen wir vom Rad und genießen diese Idylle, die gleichzeitig auch immer wieder schöne Fotomotive bietet.
Usedom - Wiesenkräuter

Doch nicht nur der Blick übers Wasser reizt zum Fotografen, auch entlang des Weges recken sich bunte Wiesenkräuter der Sonne entgegen. Es doch erstaunlich, das Rainfarn, Lab- und Seifenkraut trotz der wochenlangen Trockenheit immer noch ein buntes Blumenkleid zeigen.
Bei dieser herrlichen Landschaft im Hinterland der Ostsee ist es nicht verwunderlich, dass die gesamte Insel Usedom zum Naturpark erklärt und darüber hinaus auf der Insel mehr als 10 Naturschutzgebiete ausgewiesen wurden. Ab der Pumpstation, die zur Entwässerung der Wiesen dient, beginnt ein Plattenweg, der zu DDR-Zeiten verlegt wurde. Es ist jedoch nur ein kurzes Stück und endet an der Straße zwischen Pudagla und dem Bahnhof Schmollensee. Nun geht es ein Stück entlang des Schmollensees. Er ist neben dem Gothensee der zweitgrößte See auf Usedom. Auch das Ufer dieses Sees ist an vielen Stellen mit Schilf bewachsen und abgestorbene Bäume prägen auf dieser Strecke das Bild.
Schmollensee

Diese Bäume am Rande des Sees vertragen das viele Wasser nicht und sterben ab. So steht nur noch der nackte Stamm, wodurch dieser Uferbereich ziemlich gespenstisch wirkt, zumal die Kormorane diese Baumstämme bevölkern. Er ist der am häufigsten vorkommende Vogel auf dieser Insel und gleichzeitig auch das unbeliebteste Tier. Die schwarzen Vögel sind nämlich hervorragende Fischer und werden deswegen von ihren menschlichen Berufskollegen für den Rückgang der Fischbestände mit verantwortlich gemacht. Wir haben diese geschickten Fischfänger mehrmals auf unseren Fahrradtouren beobachtet.
Usedom - Radweg

Ab Bahnhof Schmollensee kommen wir wieder auf den straßenbegleitenden Radweg an der B 111, der uns zurück nach Bansin bringt. Nachdem wir uns heute wieder stundenlang frische Luft und Wind um die Nase haben wehen lassen, genehmigen wir uns an der Promenade der Kaiserbäder noch ein leckeres Fischbrötchen, um den kleinen Hunger zu stillen, bevor wir zurück in unsere Ferienwohnung fahren.

Reiseverlauf

Drei Wochen Usedom und Umgebung

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