Rückfahrt nach Tramin.
Ein schöner Urlaub kann nie lang genug sein, doch auch der längste Urlaub geht einmal zu Ende. Nachdem wir in diesem Jahr wieder einmal ein großes Spektrum an Sehenswürdigkeiten in der Toskana besichtigt haben, genießen wir den letzten Urlaubstag noch einmal ganz entspannt in unserer Ferienanlage „Borgo del Faggio“.
Verbringen den Tag am Swimmingpool und den Abend noch vor unserer Ferienwohnung. Dabei lassen wir die letzten 3 Wochen noch einmal Revue passieren.
Was bleibt, sind schöne Erinnerungen an diese Ferienanlage, farbenfrohe Bilder malerischer Landschaften mit geschwungenen Hügeln und aufgereihten Zypressen nebst einsam stehenden Herrenhäusern sowie kleine uralte Dörfer und Ruinen aus längst vergangenen Tagen.
Eben die kostbaren Souvenirs von einem Urlaub voller Schönheit und Geschichte.
Am nächsten Morgen nehmen wir Abschied von Montepulciano, doch noch ist kein Alltag in Sicht. Der Traum unserer Reise geht weiter.
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So erfüllt von den schönen Wochen und beeindruckenden Impressionen vergehen die 500 km bis nach Südtirol wie im Flug. Bereits am frühen Nachmittag treffen wir in Tramin, an der Südtiroler Weinstraße ein. Der Ort liegt auf 276 Meter Meereshöhe und ist die Heimat des weltbekannten goldgelben aromatischen „Gewürztraminer“. Dieser Ort ist eine der Perlen in der Kette der Südtiroler Weindörfer. Der würzige Weißwein hat den Namen dieses Dorfes in alle Welt hinausgetragen und die südlich geprägte Landschaft zeichnet sich hier durch eine leicht hügelige Weinlandschaft aus.
Im Winzerhof, wo wir für die kommende Woche ein Zimmer gemietet haben, werden wir schon erwartet und freundlich begrüßt. 15 Jahre ist es seit unserem letzten Urlaub in diesem Hause her, wir sind zwar alle älter geworden, doch die familiäre Atmosphäre unserer Gastgeber und die Herzlichkeit der persönlichen Betreuung sind in all den Jahren erhalten geblieben.
Und das Wichtigste – alle sprechen Deutsch.
Wir haben ein Doppelzimmer „comfort“ mit Gartenblick gebucht. Es war ein wunderschönes Zimmer mit viel Raum und Komfort, doch vermissten wir aufgrund der extremen Hitze während unseres Aufenthalts die Klimaanlage. Von unserem Balkon geht der Blick über die Weinberge und Obstgärten bis zum Kalterer See. Das Verwöhnprogramm begann gleich am ersten Abend in einem klimatisierten Speiseraum mit knackigem Salatbuffet und einem 4-gängigen Wahlmenu und setzte sich dann am Sonntag mit duftendem Kaffe und frischen Brötchen sowie einem Glas Sekt und Galamenü am Abend fort. Zum Glück hatten wir in den letzten Wochen in der Toskana nicht täglich so ausgiebig gegessen und so gönnten wir uns für die kommenden Tage diesen Luxus. Bei einem Glas Wein auf der Hotelterrasse ließen wir, des Laufens müde, so einige heiße Sommerabende ausklingen.
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Das Hallenbad mit Aromadusche und Whirlpool hatte direkten Zugang zur Liegewiese und Außenpool und sorgte aufgrund der sehr heißen Tage nach unseren Ausflügen für Abkühlung und Erfrischung und unter dem Grün der Bäume ließ es sich selbst bei 37 Grad Celsius noch aushalten.
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Gleich am nächsten Morgen machten wir uns auf, das traditionsreiche Weindorf wieder neu zu entdecken. Unser erster Blick geht zu der auf einem aussichtsreichen Hügelvorsprung stehende, von einer kleinen Häusergruppe umrahmte, romanische Kirchlein St. Jakob in Kastelaz. Doch erst einmal zieht es uns in den historischen Dorfkern mit seinen alten schmalen Gassen und den besonders malerischen Häuserzeilen. Aufgrund der hohen Temperaturen setzen wir uns unter einem großen Baum auf den Dorfplatz und lassen den Blick schweifen. Eine friedsame Ruhe empfängt uns hier am Pfingstsonntag. Unser erster Eindruck: „Es ist noch genau so beschaulich geblieben wie bei unserem letzten Besuch“. Hast und Eile sind den Einheimischen fremd. Alles wird mit der angenehmen Südtiroler Gemütlichkeit gesehen.
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Von unserer Bank blicken wir auf den Kirchturm der Pfarrkirche St. Quirikus und Julitta. Sie ist der Stolz der Traminer. Mit seinen 86 m Höhe ist es der höchste gemauerte Kirchturm Gesamttirols. Die Kirche selbst stammt aus dem 9. Jahrhundert. Der Chorraum wurde Ende des 14 Jahrhundert errichtet und das Langhaus mit den Seitenschiffen hingegen erst 1911.
Tramin hat eine Vielzahl an historischen Bauernhöfen. Der älteste Teil des Dorfkerns nennt sich Betlehem, hier sind die alten Gassen und Häuserzeilen besonders malerisch.
Zu jeder Besichtigung gehört auch eine kleine Pause. In einem gemütlichen Eiscafe im Dorfkern genießen wir den ersten richtigen Eisbecher seit 3 Wochen.
Hier wird Eisbecher genießen wieder zum Erlebnis. In der Toskana haben wir unsere Eiskugeln, selbst in den größten Eiscafes, nur in einem Pappbecher serviert bekommen. Die warmen Temperaturen lassen nicht nur die dicken dekorierten Eisbecher schwitzen sondern auch uns läuft das Wasser im Munde zusammen.
Gestärkt geht der Stadtbummel durch die verwinkelten Gassen nach einer ausgiebigen Pause weiter.
Unser Weg führt uns vorbei an zahlreichen Weinhäusern, die den Pfingsturlaubern die besten und edelsten Südtiroler Weine zum Verkosten und Verkauf anbieten.
Mit seiner riesigen Traubendolde ist das Traminer Weinhaus an der Weinstraße ein besonderer Blickfang.
Wir spazieren durch Weinberge, so weit das Auge reicht – im Tal und auf den sonnigen Hügeln und stellen fest, Tramin trägt den Beinamen „Weinort“ zu Recht.
So gehen wir hinauf zu dem kleinen romantischen Ort Kastelaz mit seinem sehenswerten Kirchlein St. Jakob, welche sich auf einem Weinhügel befindet.
Diese Kirche wurde 1214 erstmals erwähnt. Besonders alte und eindrucksvolle Wandmalereien aus dem Mittelalter zieren den Innenraum.
Von diesem Hügelvorsprung hat man eine herrliche Sicht über die Dächer von Tramin bis zum Kalterer See.
Gleich nebenan lud uns die Jausenstation Kastelaz mit seinen schattigen Sitzplätzen auf der Terrasse und dem Blick auf die St. Jakob Kirche zu einer Pause sein.
Nachdem wir tagsüber auf Entdeckungstour waren ging es an den Abenden, wenn sich die Temperaturen auf ein erträgliches Maß abgekühlt hatten, in den urgemütlichen Buschenschank der Familie Gamper. Es ist ein typisches Weingut mit malerischen Innenhof, geschützten Lauben und südlicher Vegetation.
Die stilvolle Beleuchtung und die romantische Atmosphäre waren uns von unserem letzten Urlaub noch in Erinnerung und so haben wir auch dieses Mal wieder zwei gemütliche Abende auf diesem Hof verbracht.
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