Meran
Im sonnigen Talkessel von Etsch und Passer gelegen, fasziniert uns der Kurort Meran durch den einmaligen Kontrast von Palmen, Oleander und Lorbeer einerseits und der schneebedeckten 3.000 m hohen Texelgruppe andererseits immer wieder. Die unvergleichlich schöne Lage haben der Stadt als Kurort Weltruf gebracht und es gehört zu den 100 besten Kurorten bzw. Heilbädern der Welt. Seitdem wir 1980 hier unseren Urlaub verbracht haben, zieht es uns immer wieder in diese Stadt, wenn wir in der Umgebung Ferien machen. Wir parken unser Auto ganz zentral in einer Tiefgarage neben der Therme an der Passer.
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Da das Meraner Land vom Klima besonders verwöhnt und von der Texelgruppe vor Niederschlägen und kalten Winden gut geschützt ist, merken wir hier ganz besonders, denn in dem Talkessel steht heute Morgen schon wieder die Hitze. Das Gewitter hat leider keine Abkühlung gebracht, jedoch sind die Berge gewaschen worden und liegen wunderschön klar vor uns. Das mediterrane Flair zusammen mit der mittelalterlichen Altstadt macht Meran zu einem beliebten Urlaubsort an 365 Tagen und er blickt auf eine lange Tradition als Kur- und Fremdenverkehrsort zurück.
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Die Promenade vor dem wunderschönen Jugendstil-Kurhaus aus dem 19. Jahrhundert gehört zu den beliebtesten Flaniermeilen in Meran und hier heißt es „sehen und gesehen werden“. Das Wahrzeichen der Stadt, das Kurhaus und der Kursaal von Meran wurden in den Jahren 1913 und 1914 erbaut. Silvester 1914 feierte man die Eröffnung.
In den letzten Jahren wurde das gesamte Gebäude renoviert und bietet mit 13 Sälen für jeden Anlass den passenden Rahmen.
Das Restaurant „Saxifraga“ samt Konditorei und Weinbar im Kurhaus bietet ein gepflegtes und renommiertes Ambiente und man sitzt herrlich auf der großen Sonnenterrasse an der Promenade.
Ferner ist in dem riesigen Gebäudekomplex auch der Sitz der Kurverwaltung - Anlaufstelle für Urlaubsgäste - untergebracht.
Wir bummeln entlang der berühmten Meraner Promenade, die sanft und ohne besondere Steigungen auf beiden Seiten entlang der Passer verläuft.
Von der Postbrücke ab gehen wir die Winterpromenade entlang. Sie wurde im Jahre 1864 errichtet. Der Bau der Winterpromenade hatte einen Proteststurm unter der Bevölkerung hervorgerufen, da dieser Bereich längs des Passerufers zum Trocknen der Wäsche und Bleichen der Stoffe genutzt wurde. Am Anfang des Weges befindet sich ein Denkmal der Kaiserin Sissi, die sich gerne in Meran aufhielt, sowie die Jugendstil-Wandelhalle.
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Die 1889 erbaute Halle ist eine Augenweide auf der Promenade. Im Inneren sind Gemälde von Südtiroler Landschaften sowie eine Ehrentafel von Personen mit besonderen Verdiensten um Meran zu sehen. Ihnen voran Bürgermeister Valentin Haller, dem die Stadt internationalen Ruf verdankt. Nach der Besichtigung der Wandelhalle wechseln wir lieber auf die schattige Sommerpromenade. Sie bietet an diesem warmen Sonnentag eine kühlere Alternative entlang der Passer an. Beide blumengeschmückten Promenaden treffen am „Steinernen Steg“ wieder zusammen.
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Diese Rundbogenbrücke aus dem 16. Jahrhundert liegt am Ausgang der Gilfschlucht. Es ist eine sehr enge Felsschlucht, in der sich das wilde Wasser der Passer hindurchdrängt.
Von hier klettern wir die sonnige Gilfpromenade hinauf und kommen vorbei an Blumenmenschen und -tieren. Die Pflanzenfiguren haben in Meran eine lange Tradition.
Die Gerüste werden in der stadteigenen Schmiede hergestellt und anschließend von den Stadtgärtnern mit verschiedenen Pflanzen sowie Farnen und Moosen bepflanzt.
Wir bestaunen die verschiedensten Figuren und haben bald den Pulverturm erreicht. Er gehörte ursprünglich zu einer mittelalterlichen Befestigungsanlage der Burg Ortenstein und diente im 18. Jahrhundert der Aufbewahrung von Schießpulver. Daher kommt auch sein Name. Durch seine einzigartige Position ist der imposante Turm schon von weit her sichtbar und markiert den Anfang der Höhenpromenade des „Tappeiner Weges“.
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Da der Pulverturm besichtigt werden kann, klettert Manfred auf einer Eisentreppe die ca. 20 m hoch, um von der von Zinnen umgebenen Plattform Meran, das Etschtal und die schneebedeckten Gipfel der Texelgruppe zu fotografieren.
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Einer der berühmtesten Spazierwege Merans ist ohne Zweifel der Tappeinerweg. Er führt rund 100 m über Meran, am Hang des Küchelberges entlang und gehört zu den sonnigsten Spazierwegen Merans.
Diese schönste Höhenpromenade Europas bietet einen Mix aus alpiner und mediterraner Vegetation in Kombination mit einem herrlichen Blick auf das Meraner Talbecken.
Zu verdanken hat die Stadt Meran diesen Flanierweg dem Botaniker, Arzt und Anthropologen Dr. Franz Tappeiner.
Der vier Kilometer lange Weg wurde von im finanziert und gebaut. Pinien, Himalajazedern, Korkeichen, Ölbäume, Eukalyptus, Bambusarten und Magnolien, Agaven, Aloen und Feigenkakteen wachsen entlang des Weges.
Es ist ein gemütlicher Spaziergang entlang der mediterranen Pflanzen trotz der Mittagshitze, mit einem herrlichen Blick über die Kurstadt mit dem Kirchturm der Stadtpfarrkirche St. Nikolaus im Vordergrund.
Dem Aushang „herzlich Willkommen“ am Restaurant Saxifraga Stub´n konnten wir jedoch nicht widerstehen und so wechselten wir liebend gerne von der sonnigen Höhenpromenade auf eine überdachte Panoramaterrasse über den Dächern Merans.
Eine große Flasche Wasser, ein kühles Glas Wein und ein bunter Salatteller brachte uns die nötigen Lebensgeister wieder zurück, um nach einer ausgiebigen Pause den Kräutergarten am Tappeinerweg zu besichtigen.
Der ca. 5000 qm große, ehemalige Weinacker liegt direkt oberhalb der Stadtpfarrkirche und ist der einzige öffentliche Kräutergarten Südtirols. Dieser Garten wurde 2002 angelegt und verfügt über 250 Beete mit rund 230 verschiedenen Kräutern und aromatischen Stauden. Voraussetzung für das Gedeihen dieser Pflanzen ist die äußerst günstige Lage und das milde Klima Merans.
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Anhand von Hinweisschildern kann man die einzelnen Kräuter auf den liebevoll umrahmten Pflanzenbeeten kennenlernen. Kräuterfreunde werden sicher viele Pflanzen aufgrund ihrer Farbe und den aromatischen Düften auch ohne die Informationstafeln erkennen.
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Jeder, der die Kurstadt Meran besucht, muss auch einmal durch die Meraner Altstadt bummeln. So verlassen auch wir den Tappeiner Weg und klettern wieder hinunter zum schönen, baumbestandenen Platz bei der Stadtpfarrkirche St. Nikolaus. Dieser spätgotische Bau aus dem 14. und 15. Jahrhundert mit seinem 80 m hohen Turm und dem gewaltigen Christophorus-Fresko an der Außenwand ist ein beliebtes Postkartenmotiv.
Die historische Altstadt ist Mittelpunkt Merans und hier herrscht striktes Verkehrsverbot. So macht das Bummeln auf der einst längsten Laubengasse Tirols, mit seinen zierlichen Erkern und zahlreichen Torbögen, umso mehr Spaß.
Viele Gebäude sind verziert mit alten Fresken, Wappen oder Ornamenten, die ihre mittelalterliche Herkunft bezeugen, denn die zwei Häuserreihen mit ihren niedrigen Laubengängen wurden bereits im 13. Jahrhundert erbaut. Hier treffen sich die Urlauber und Einheimische zum Bummeln und zum Schauen, denn neben den traditionsreichen Geschäften und Niederlassungen internationaler Ketten wird die Gasse aufgelockert durch zahlreiche Bars, Cafes und Restaurants sowie Wirtschaften von alter Südtiroler Gastlichkeit. Zurück auf der Kurpromenade, sie ist ein Teil der Passerpromenade, machen wir noch in einer der zahlreichen Cafes und Eisdielen eine letzte Pause. Bei einem Eisbecher lassen wir unseren Blick noch einmal über einen der hübschesten Spazierwege Merans, mit kunstvoll arrangierten Blumenbetten und einigen Beispielen der Meraner Blumenfigurenkunst, gleiten.
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Der Weg zurück zur Tiefgarage führt uns noch einmal über die Postbrücke mit Ihren mosaikverzierten Brückenpfosten, der vergoldeten Brüstung und Ihrem üppigen Blumenschmuck. Dieser Zugang zur Stadt wurde im Jahre 1909 erbaut und erst vor wenigen Jahren renoviert. Sie ist heute die eleganteste Brücke Merans.
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