Unsere Heimatstadt wurde ein Wochenende lang zur „Landeshauptstadt“. Sie war Gastgeber des Nordrhein-Westfalen-Tag 2009 und das Motto hieß „Hamm elephantastisch“.
Es war ein abwechslungsreiches und unterhaltsames Programm für die ganze Familie und für alle Regionen unseres Landes. Im Maxipark hatten am Freitagabend die Veranstaltungen zum 3. NRW-Tag 2009 begonnen. Das Wahrzeichen Hamms, die in einen Glaselefanten umgebaute ehemalige Kohlenwäsche der Zeche Maximilian, bekam zum NRW-Tag eine neue Beleuchtung. Sie wurde bei der Eröffnungsgala offiziell in Betrieb genommen, dazu gab es einen ersten Höhepunkt mit einer Licht- und Feuershow.
Eine Vielzahl von Besuchern sah das bunte Spektakel im Maxipark und lauschten vorher den Klängen des RW-Power-Orchester und dem „Rondo Veneziano“.
Am Samstag und Sonntag war dann der ganze Innenstadtbereich mit den Ringanlagen bis hin zum Kanal eine riesige Veranstaltungsfläche und es gab allerlei zu entdecken. Statt Autoverkehr Menschströme auf dem Asphalt. Der Bahnhofsvorplatz war so bevölkert wie nie. Alles bus- und autofrei, dafür lange Bankreihen vor der Comedybühne der Lippewelle und Stehtische vor Infoständen. Alle 15 Bühnen lieferten ein breit gefächertes Unterhaltungsprogramm und das kostenlose Konzertvergnügen gönnten sich viele NRW-Tag Besucher.
Am Samstagnachmittag begann unser NRW-Tag gleich mit einem riesigen Trubel am Bärenbrunnen, denn mehr als 50 verschiedene Gruppen mit rund 1500 Teilnehmern aus dem gesamten Land Nordrhein-Westfalen boten einen bunten Festumzug.
So fuhr an den vielen Zuschauern am Straßenrand eine Postkutsche aus der guten alten Zeit vorbei und auch das Maskottchen der Landesgartenschau 2008 „Rieti“ aus Rietberg marschierte zwischen in den verschiedenen Fußgruppen, die alle bunt kostümiert und festlich herausgeputzt waren.
Szenenapplaus gab´s für viele, ganz besonders aber bei den Gruppen mit fantasievollen Kostümen, so z.B. die Gruppe „Carnevale di Venezias aus Bonn.
Immer wieder unterbrochen wurden die Gruppen von den Treckerfreunden Norddinker, die das Hammer Wahrzeichen – die bunt bepinselten Elefanten – transportierten. Ganz Hamm ist mittlerweile „elehantastisch“, denn überall trifft man auf bunte Dickhäuter.
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Auch musikalisch war die Palette groß – von Sambaklängen über Kinderlieder bis hin zur flotten Marschmusik, alles wurde den am Straßenrand stehenden Zuschauern geboten. Wie ein buntes Band zog sich die Parade durch die Stadt. Auch das Wikingerschiff mit Wickie und den starken Männern war beim Umzug ein Blickfang und ca. 100 Laiendarsteller nahmen anschließend am Bühnenprogramm teil und zeigten je einen Stunde lang Ausschnitte aus dem diesjährigen Theaterprogramm der Waldbühne Heessen. Uns und sicherlich auch allen anderen Besuchern hat dieser bunte Festumzug gefallen.
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Weiter bummelten wir dann zum Nordring. Hier begrüßten riesige Kuschelbären die kleinen und die großen Gäste. Unzählige Hüpfburgen, Spielstände, Bastelaktionen und diverse Kinderprogramme luden die Kleinen an. Fast jede Organisation, jeder Verein hatte etwas für die Kinder vorbereitet. Ein historisches Karussell, Hau den Lukas und andere altertümliche Attraktionen waren bei der Kirmes für Senioren und Enkelkinder zu sehen und die Bühnen in diesem Bereich boten reichlich Abwechslung für das jüngste Publikum.
Am Kanal stellten sich die Sportvereine vor und alle Bootshäuser waren geöffnet und luden zum Verweilen ein. Die Wassersportler hatten bei den schwülen Temperaturen den besten Part erwischt. Jede Menge war dementsprechend auch in der Wasserwelt am Kanal los. Die Jugend zeigte uns vom Turm ein Rampenspringen mit dem Kajak und wir sahen die Wasserrettung live bei der Arbeit, die einen PKW-Fahrer aus einem gesunkenen PKW befreite.
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Einen spektakulären Einsatz bot das Spezialeinsatzkommando Dortmund bei der simulierten Stürmung der Bücherei. Das war eine super Show, die das SEK an der Zentralbibliothek ablieferte. Hunderte Zuschauer ließen sich dieses Spektakel nicht entgehen, zumal normalerweise nur reale Einsätze durchgeführt werden und dieser Einsatz nur für den NRW-Tag gezeigt wurde. Wirklich gezielt zu einer speziellen Aufführung zu laufen, machte bei diesem Angebot keinen Sinn, wir entscheiden ganz spontan, was wir uns ansahen. Der NRW-Tag war so unglaublich vielfältig.
Am Westentor sah es aus wie vor 58 Jahren, nur die Schienen fehlten. Der Verkehrsverein Hamm hatte sich im Rahmen des NRW-Tages viel Mühe gegeben, die gute, alte Zeit wieder aufleben zu lassen. Damals fuhr zum letzten Mal eine Straßenbahn über die Weststraße. Jetzt stand dort neben der Persiluhr wieder ein Wagen der „Linie 1“, der bei der Bergischen Museumseisenbahn in Wuppertal ausgeliehen wurde.
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Nicht nur diese alte Straßenbahn sondern das größte Fahrzeugmuseum befand sich an diesen 2 Tagen in Hamm. Ausgestellt wurden Rettungsfahrzeuge aus den vergangenen 100 Jahren. Auch einen Querschnitt durch die Geschichte des Busses wurde gezeigt. Alte, aktuelle und zukünftige Modelle konnten besichtigt werden. Die Boeing Stearmann der Quax-Flieger und das Segelflugzeug „Junior“ des Luftsportclubs Hamm standen als Ausstellungsstücke in der Innenstadt am Südring und am Abend bot die Ringanlage eine Lichtshow und ein Mini-Night-Glow mit einem Heißluftballon.
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Ein krönender Abschluss am Sonntag war für viele, wer einen Platz vor der Hauptbühne am Marktplatz ergattern konnte, die eigens für den NRW-Tag produzierte Musicalgala mit Uwe Kröger oder der Auftritt der „jungen Tenöre“. Lockerer und gemütlicher ging es am Oberlandesgericht zu. Auf den Bänken unter Kastanienbäumen ließ sich gut entspannen und auf der RWE Power-Bühne gab es das passende Programm. Viele die nicht zur Hauptbühne an der Pauluskirche pilgerten, so wie auch wir, genossen hier Swing und Blues und ein kühles Bier nach 2 anstrengenden NRW-Tagen. Über 700.000 Besucher sollen beim NRW-Tag in Hamm gewesen sein und die Atmosphäre war einfach toll. Festlich geschmückt von der schönsten Seite und in bester Feierlaune zeigte sich unsere Heimatstadt. Es war einfach ein unvergessliches super Wochenende.
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