Anreise und Wismar
Um 8.00 Uhr, nach einem ausgiebigen Frühstück, geht es auf die Autobahn Richtung Warnemünde. Trotz mehrerer Baustellen und einigen Schleichfahrten bei sehr ungemütlichen Temperaturen und trübem Wetter, ließen wir uns die Urlaubsstimmung nicht vermiesen. Gegen Mittag zeigte uns ein Schild die Ausfahrt Richtung Wismar. Spontan kam uns die Idee, diesem Ort doch einmal einen kurzen Besuch abzustatten. Mit etwas Glück fanden wir sogar einen großen gebührenfreien Parkplatz, ganz in der Nähe der Altstadt. Nur durch eine kleine Seitengasse mussten wir gehen, und schon standen wir auf dem Marktplatz, denn Wismar ist nach einem Plan entstanden und nicht zufällig. Der quadratische Marktplatz sendet die Zufahrtsstraßen in alle Richtungen und ist mit 10.000 m² Fläche einer der größten in Norddeutschland.
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Hier befindet sich auch der im 16. Jahrhundert für die Wismarer Einwohner und der Bierbrauerei errichtete Brunnen. Damals wurde er vom nahe gelegenen Mühlenteich gespeist. Da der Bedarf des Trinkwassers mit den Jahren jedoch stetig stieg, leitete man später Wasser aus den Metelsdorfer Quellen durch Rohre zum Brunnen. Im Jahre 1602 wurde dann die Wasserkunst über den hölzernen Brunnen auf dem Markt gebaut. Das Wasser sprudelte damals aus den bronzenen Figuren Adam und Eva und diente bis 1897 zur Trinkwasserversorgung der Stadt. Die Spruchbänder in lateinischer und deutscher Sprache berichten von der Trinkwasserversorgung in früheren Zeiten.
Auf der Nordseite des Marktes steht das 1819 erbaute Rathaus. Heute ist das Rathaus umfangreich restauriert worden und erstrahlt wieder im neuen Glanz. Die Funktion als Rathaus wird immer noch ausgeübt. Eine ständige Ausstellung "Wismar - Bilder einer Stadt" befindet sich im Rathauskeller. Genau aus diesem Keller kam eine Gruppe „Bergkamener Kleingärtner“, die uns freudig begrüßten. Da wir jedoch nur ein paar Stunden in Wismar bleiben wollten, konnten wir an ihren Aktivitäten leider nicht teilnehmen und bummelten alleine weiter durch die Altstadt mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten, den die Stadt hat einen der besterhaltenen Stadtkerne in Europa.
Geht man durch die Straßen der Altstadt trifft man auf Schritt und Tritt auf Zeugen der Vergangenheit. Der „Alte Schwede“ z.B. ist ein gotisches Backsteingiebelhaus und ist das älteste erhaltene Bürgerhaus ins Wismar. Auch das Gebäude wurde in den letzten Jahren saniert und beherbergt heute ein Restaurant. Wismar zählt seit 2000 auch zum Weltkulturerbe und das Markenzeichen sind seine 4 wunderschönen Kirchen -Heiligen Geist, Marienkirche, St. Georgenkirche und St. Nikolaikirche.
Bei unserem Rundgang kamen wir auch an das Wassertor. Dieses ist das letzte von fünf Stadttoren, die in einer 4 m hohen Stadtmauer eingebunden waren. Während das Tor zur Stadtseite hin noch einen typischen spätgotischen Stufengiebel aufweist, zeigt sich der um 1600 umgebaute Nordgiebel in Form eines Dreiecks.
Die Krämerstraße, die zu den ältesten Straßen der Hansestadt Wismar gehört, brachte uns wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt, dem Marktplatz. Da es nun bereits später Nachmittag war, mussten wir unsere Fahrt nach Warnemünde fortsetzen, wo wir gegen 17.30 Uhr eintrafen.
Da das Hotel nur wenige Schritte vom weißen Ostseestrand am der Promenade lag, traf uns beim Aussteigen aus unserem Auto der eisige Wind bei gerade 9o C und es regnete leicht. Kein Wetter für eine Ostseekreuzfahrt, die wir in 2 Tagen von hier beginnen wollten. Im Hotel Stolteraa wurden wir aufgrund unseres späten Eintreffens auch schon vermisst. Wir bezogen unser Zimmer, welches wir für 3 Nächte gebucht hatten und packten schnell unser Handgepäck aus. Die Koffer für die Schiffsfahrt wollten wir ungeöffnet lassen.
Da sich unser Magen auch langsam meldete gingen wir trotz der kalten Temperaturen, der Regen hatte zum Glück wieder aufgehört, in den Ort zum Abendessen. Was waren wir an diesem Abend froh wieder in unserem beheizten Zimmer zu sein und warteten gespannt auf den kommenden Tag der, laut Wetterbericht, wieder etwas wärmer und vereinzelt sonnig werden sollte.
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