4. Juni 2010 - Unsere Reise auf der Aidablu beginnt
Das AIDAfieber hat uns gepackt, dass merkten wir schon am frühen Morgen, denn so früh waren wir sonst noch nie munter. Doch wir waren es nicht allein, denn als wir in den Frühstücksraum kamen, saßen Karin und Manfred schon bei Brötchen und Kaffee. Heute wurde das Frühstück nicht so ausgedehnt. Es zog uns einfach wieder aufs Zimmer, wo noch schnell die letzten Sachen gepackt wurden. An der Rezeption wurde die Rechnung beglichen und dann ging es ca. 7 km in Richtung Rostock zum Gelände der Parkhalle „Ihr Parken & Meer-Team“. Wir waren natürlich viel zu früh gekommen, dafür gehörten wir um 11.00 Uhr aber zu den ersten Reisenden, die ihr Auto übergaben. Nachdem wir unsere Koffer ausgeladen hatten, wurden sie vom Personal der Parkgarage übernommen und wir brachten uns weiter nicht mehr um unser Gepäck kümmern, sondern es stand um 16.00 Uhr vor unserer gebuchten Kabine. Schnell wurde im Büro noch die Parkgebühr entrichtet und dann ging es mit einem Kleinbus zurück zum Passagierterminal.
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Hier war ein reges Menschengewusel, denn nicht nur die AIDAblu lag am Passagierkai sondern daneben auch noch die MS Costa Atlantica, mit 2680 Passagieren. In unseren Vorabinformationen hatten wir gelesen, dass in diesem Jahr ca. 350.000 Reisende am Kreuzfahrtterminal in Rostock-Warnemünde begrüßt werden. 113 angemeldete Schiffsanläufe mit 33 verschiedenen Kreuzfahrtschiffen machen den Passagierkai zu einem Besuchermagneten für Touristen und Schaulustige.
Da das Einchecken ab 14.oo Uhr beginnen sollte und wir erst kurz nach 12.oo Uhr hatten, machten wir Karins am Vortag schon vorgebrachte Idee war, und suchten uns ein Schiff, welches kurzfristig eine Hafenrundfahrt anbot. Überall an den Anlegern der Hafenrundfahrtschiffe wurden Begleitfahrten für heute Abend angeboten. Wie wird es wohl heute Abend sein, wenn wir auf der AIDAblu den Hafen von Warnemünde verlassen werden, ging es mir durch den Kopf.
Mit dem Fahrgastschiff „Kapitän Brass“ wollten wir nun die AIDAblu vom Wasser bestaunen. Unsere Fahrt begann am „Alten Strom“ von Warnemünde. Mit einem Wendemanöver ging es aus dem „Alten Strom“ in den „Neuen Strom”. Wir passieren den neuen modernen Yachthafen und fuhren in Richtung Passagierkai, wo die AIDAblu vor uns lag.
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Von unserem Miniatur-Schiff wirkte die AIDAblu noch gewaltiger als vom Passagierkai. Langsam gleitet das Boot an der 252 m langen und 14 Decks hohen AIDA vorbei und nicht nur unsere Fotoapparate klicken, auch all die anderen Mitfahrer auf diesem Schiff sind fasziniert von diesem Schiff. Unsere Fahrt ging vorbei an der noch einige Meter längeren, nämlich 292 m langen, MS Costa Atlantica und weiter an der Aker- und Neptunwerft.
Nun sind wir im Seehafen Rostock Port", einer der bedeutendsten Seehäfen der Ostsee, passieren die verschiedenen Hafenbecken und den Marinehafen "Hohe Düne".
Nach gut einer Stunde finden wir uns dann im "Alten Strom", mit seinen nahezu schon legendären Fischkuttern wieder ein, wo wir an unserem Liegeplatz wieder festmachen.
Gemütlich geht es zum Passagierkai zurück. Unterwegs klingelt Karins Handy und wir erfahren, dass Susanne und Rainer, unser 3. Pärchen der kleinen Reisegruppe, bereits beim Terminal auf uns warten.
Beim Blick in die Halle stellen wir fest, dass das Einchecken gerade begonnen hat. Wir gingen in die riesige Halle und nach einem Rundumblick stellten wir fest, wo wir uns anstellten mussten, um die benötigten Papiere für unseren ersten Bordgang zu bekommen. Als erstes mussten wir die Bescheinigung abgeben, dass wir keine Schweinegrippe hatten und die entsprechenden Impfungen bestätigen sowie unsere Hände desinfizieren. Danach reiten wir uns in die Schlange für unser Deck 7 ein. Da an mehreren Schaltern für dieses Deck gearbeitet wurde, ging es sehr zügig und nach kurzer Zeit standen auch wir am Check-In-Schalter. Wir gaben unsere Reiseunterlagen ab, die Visacard wurde eingelesen und wir erhielten unsere Bordkarte, die für die nächsten 10 Tage das wichtigste Dokument werden sollte, denn hiermit wird die Kabinentür geöffnet, sie wird zum Bezahlen an Bord verwendet und wird beim Verlassen und Betreten des Schiffes registriert. So besitzt die Crew immer einen Überblick, ob die Passagiere vollzählig sind. Dann mussten wir noch einmal für das übliche Bordfoto lächeln, welches bei jedem Durchziehen der Bordkarte auf dem Bildschirm des Kontrolleurs aufleuchten wird und weiter ging es zur Durchleuchtung unseres Handgepäcks.
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Zum Schluss machten wir noch die Bekanntschaft der Bordfotografen, die von uns das erste Gruppenfoto schossen. Diese Fotografen nehmen ihre Aufgabe sehr ernst und standen bei jedem Landgang für neue Schnappschüsse bereit. Auch trifft man sie an Bord bei jeglichen größeren Veranstaltungen, so z.B. Frühschoppen im Brauhaus, etc. Um 15.15 Uhr war es dann so weit, zum ersten Mal wurde unsere Bordkarte durchgezogen und wir durften an Bord gehen. Eine freudige Erwartung und Spannung hatte uns gepackt. Es war schon etwas anderes, als bei der Besichtigung in der Meyer-Werft oder es mit dem Ausflugsboot umrundet zu haben. Jetzt waren wir selbst auf diesem großen Schiff. Mit dem Fahrstuhl fuhren wir gemeinsam zum Deck 12, dem Sonnendeck. Eine Swimmingpool-Anlage, Sonnendecks, Poolbar, riesige verglaste Flächen und eine Vielzahl fröhlicher Farben stimmen uns eher auf eine Ferienanlage oder eines Freibades ein. Zielstrebig ging es jedoch weiter hinauf zum Deck 14, zu den weithin leuchtenden farbigen AIDA-Buchstaben, zum ersten gemeinsamen Gruppenfoto, denn in der Werbung heißt es doch immer AIDA – mit diesen vier Buchstaben fängt Urlaubsfreude an – und wir alle hofften, dass dieses Spruch auch für uns zutrifft.
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Wir sahen uns noch etwas auf den oberen Decks um und gingen dann die Treppen hinunter zum Restaurant Bella Donna auf Deck 10, wo bereits eine große Kuchentheke aufgebaut war. Ab jetzt begannen nicht nur unsere Kreuzfahrt, sondern auch unsere Schlemmertage auf der AIDAblu. Die letzten Kaffeetassen waren gerade geleert, da kam auch schon die Durchsage „die Kabinen können bezogen werden“. Es war gerade erst 16.00 Uhr als wir auf Deck 7 zu unserer Kabine gingen. Was war das für ein Anblick, auf dem riesig langen Gang warteten vor jeder Tür die Koffer des jeweiligen Kabinengastes. Mit unserer Bordkarte öffneten wir die Kabinentür und waren begeistert von unserer Konfortkabine Nr 7232. Die Kabine war in warmen Farbtönen gehalten und mit liebevollen Details ausgestattet. Es gab Platz für alle Dinge, die man so für eine Reise benötigt. Der LCD-Fernseher begrüßte uns freundlich in unserem Reich und entpuppte sich als Multimediaplattform mit Informationen zu allen Dingen, die an Bord von Interesse sind. Erstaunt waren wir über das wirklich komfortabel und übersichtliche Bad mit Dusche, Waschbecken und Toilette im trendigen Design.
Da wir eine von 471 Balkonkabinen hatten, ging unser nächster Gang zur großen Panoramatür, die auf unseren Balkon führte. Zwei Liegenstühle, Tisch und Hängematte luden zum Verweilen ein. Einen Blick über die Reling und wir sahen, dass immer noch viele Passagiere am Check-In waren. Doch erst einmal hieß es Koffer auspacken. Gerade zu Hälfte hatten wir unsere Habseligkeiten verstaut, da ging das Telefon und Susanne und Rainer wollten erst einmal weiter das Schiff in Besitz nehmen. Gemeinsam ging es von Etage zu Etage, bummelten vom Theatrium durch die Shopping Meile und weiter zum Deck 10, als im Bella Donna Restaurant gerade das Abendessen begann.
Zwar quälte uns noch kein Hunger (was wir in all den Tagen nie hatten), doch beschlossen wir, uns einen 6-Personentisch zu suchen und erstmals das Büfett zu inspizieren. Manfred war hoch zufrieden, hatte er doch in diesem Restaurant die Wahl zwischen Köstlichkeiten aus allen Regionen Italien, von den würzigen Gerichten der Toskana über aromatische Schinken- und Käsesorten aus dem Tessin und Südtirol bis zu den Spezialitäten Siziliens, Pizza, Pasta, Fisch und Meeresfrüchte – die Abwechslung kannte keine Grenzen. Auch für „Nicht-Italien-Liebhaber” gab es genug andere Speisen und so waren alle mit dem ersten Abendessen an Bord hoch zufrieden.
Die restlichen Minuten bis zum Ablegen verbrachten wir in der Kabine mit Kofferauspacken und immer einem Ohr am Lautsprecher, um ja nicht die Durchsage zu verpassen, dass wir ablegen. Doch standen wir alle schon auf dem Balkon bevor die Durchsage kam und dann hörten wir den Auslauf Song der AIDA „Sail Away“ und das Schiff schob sich ganz langsam von der Kaimauer ab. Auf allen Balkonen standen die Mitreisenden, um dieses einmalige Schauspiel mitzuerleben.
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Dichte Menschentrauben hatten sich am Hafen eingefunden oder standen winkend entlang der 530 m langen Westmole und zahlreiche Ausflugboote begleiteten die Aida mit dem Song „Time to say Goodbye“. Es war eine so herzliche und stimmungsvolle Verabschiedung, wie wir sie in keinem anderen Hafen mehr erlebt haben. Langsam wurden die Menschen an der Mole immer kleiner und die Begleitboote drehten wieder bei. Der Hafen lag hinter uns, das freie Meer rollte heran.
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Die AIDAblu lief in die offene See. Ein Streifen nur noch mit dem 30 m hohen Leuchtturm, schon überspült von den Wellen – die Ahnung von Land -, ein leicht gebuckelter Horizont, sonst nichts mehr. Unsere Seefahrt hatte begonnen. Wir ließen das Wasser im Abendlicht noch einige Zeit an uns vorbei gleiten und waren alle von dieser fantastischen Hafenausfahrt noch tief bewegt als es gemeinsam zum Deck 12 ging. In der Anytime Bar gab es für uns den ersten Cocktail „Sex on the Beach“, das Highlight für Feiern aller Art. Neben uns waren fleißige Helfer dabei, einige hundert Sektgläser zu füllen, denn um 21.20 Uhr hieß es, Welcome-Sekt auf dem Pooldeck, unter dem Motto – auf geht´s in den Urlaub -.
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Nach einer offiziellen Begrüßung stoßen wir gemeinsam auf eine wundervolle Reise an und es begann die erste Show „Welcome Celebration“. Da es jetzt doch allmählich sehr kühl wurde, haben wir an der anschließenden Poolparty und die Lasershow, die gegen Mitternacht begann, nicht mehr teilgenommen. Zurück auf unserer Kabine fanden wir an der Tür bereits die Bordzeitung für den folgenden Tag, in der alle Informationen zu den Highlights an Bord, zu Öffnungszeiten, Liegezeiten, Ausflügen, besonderen Angeboten und das Wetter für den kommenden Tag im nächsten Hafen zusammengestellt und gedruckt waren. Auch die Ausflugstickets, der schon zu Hause gebuchten Touren, lagen auf dem Zimmer.
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