26./27.06.2022 - Eltville und Wiesbaden-Biebrich
Die NickoSpirit hat Rüdesheim schon früh am Morgen verlassen und sich auf den Weg zum nicht weit entfernten Eltville gemacht, wo sie bereits um 7.30 Uhr wieder festmacht. Nach unserem Frühstück gehen wir wieder von Bord. Da wir Eltville noch nie besucht haben, sind wir gespannt was die Wein-, Sekt-, und Rosenstadt alles zu bieten hat.
Mit seinen 24 Metern Höhe ist der Burgturm und die Kurfürstliche Burg zum weithin sichtbaren Wahrzeichen der Stadt Eltville am Rhein geworden. Das imposanteste Bauwerk der Stadt ist um 1330 erbaut worden. Sehenswert ist die Burg mit Burghof, Burggraben und dem Burggarten.
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Die Kurfürstliche Burg steht heute unter Denkmalschutz und hat ihren Zugang über einen Wehrgang und einer Grabenbrücke. Die Burg ist heute im Besitz der Stadt Eltville und kulturelles Zentrum. Sie beherbergt im Erdgeschoss des Burgturms die Tourist-Info und einen Burgladen. In den Obergeschossen ist ein Museum untergebracht. Des Weiteren befindet sich im Ostflügel der Sitz des örtlichen Standesamtes. Sie ist Schauplatz zahlreicher Feste und kultureller Veranstaltungen. Im Sommer finden hier die Burgfestspiele statt.
Ein Meer aus Blumen wächst farbenfroh und üppig im Burggarten. Was Angreifern früher unmöglich war, wird Besuchern heute geradezu empfohlen; nämlich den Garten der alten Befestigung zu erobern. Abwechslung fürs Auge bieten facettenreiche Pflanzungen sowie bewusst eingesetzte Accessoires.
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Geschickt arrangiert kommt jedes einzelne prachtvolle Exemplar zur Geltung. Die mit Hauswurz bepflanzten Gefäße sehen ganz besonders attraktiv aus. Aber nur ein paar Kübelpflanzen machen noch keine Atmosphäre.
Die richtige Mischung und Zusammenstellung der Pflanzen, nicht zuletzt einige Accessoires vermitteln einen Eindruck von der Pflanzkunst der Gärtner. So lassen z.B. die Agapanthus ihre filigranen Blütenkugeln direkt auf Augenhöhe schweben. Zwischen Rosen steht im hinteren Teil des Gartens vor der Burgmauer ein Biedermeierpärchen.
Jährlich findet im Juli ein Biedermeierfest statt und man kann Menschen in der besagten Tracht durch die Straßen und entlang der Rheinpromenade flanieren sehen. Wir haben leider ein paar Tage zu früh hier angelegt.
Über den Wehrgang erreichen wir den Amtsgarten mit seinen wunderschönen Rosenbeeten. Eine geballte Schönheit mit ihren üppigen und farbenfrohen Blüten macht die Rose zum Star in Eltville. Im Sommer blühen in Eltville Tausende von Rosenstöcken in zahlreichen Sorten, darunter viele Raritäten und historische Rosen. Wie gut es die Sonne in diesem Jahr meint, beweist die üppige Blütenpracht, die zusammen mit der Pfarrkirche Sankt Peter und Paul im Hintergrund besonders gut zur Geltung kommt. Seit 1988 darf sich Eltville als „Rosenstadt“ bezeichnen.
Wir verlassen die Kurfürstlichen Burganlagen und unser Weg führt uns durch ein kleines Gässchen, vorbei an einem Weingut. Im schönen Innenhof stehen mächtige und aufgrund ihres Umfangs sicherlich auch alte Oleanderbüsche. Fasziniert gehe ich für ein Foto in den Innenhof. Der Oleander kommt ursprünglich aus den Ländern rund um das Mittelmeer, doch dank der milden Winter in den vergangenen Jahren gedeiht der Oleander auch hierzulande sehr gut und Winzer haben sicherlich auch gute Unterstellmöglichkeiten bei zu kühlen Temperaturen.
Wir bummeln weiter durch idyllische, gepflasterte Altstadtgassen und die führen uns vorbei an zahlreichen liebevoll restaurierten Fachwerkhäuschen. Ein schöner Platz ist der historische Marktplatz mit dem alten Brunnen und der Dorflinde. Der Platz vereint Gebäude aus mehreren Jahrhunderten.
Mittig steht der Stadtbrunnen. Hier ist ein Schiff mit Weinfässern beladen mitten auf dem Marktplatz gestrandet. Umrankt von Rosenstücken und Weinreben wurden hier der die Symbole der Stadt und der Stadtgeschichte zeigt.
Hier haben zwei Lokale ihre Tische aufgestellt. Was gibt es derzeit Schöneres als bei gutem Wetter eine Außengastronomie unter Bäumen aufzusuchen, dort die Seele baumeln und sich mit allerlei Leckerei verwöhnen zu lassen. Da es aber noch früh am Morgen ist, sind die Lokale noch geschlossen.
Wir schlendern weiter durch die kleine, aber feine Stadt, machen hier und dort eine Pause und betrachten die Schriften an der Häuserfront. Am Gästehaus Mies ist eine Tafel angebracht, die uns darüber informiert, dass wir vor dem ehemaligen Eberbacher Hof sitzen, das heute als Gästehaus genutzt wird. Die ältesten Teile des Gebäudes stammen wahrscheinlich aus dem 14. Jahrhundert.
Der Platz am Breitenstein – heute im Volksmund Entenplatz genannt, war einst Wehr- und Gerichtsplatz. Der hier aufgestellte Brunnen mit bronzenen Entenfiguren – auch Entenbrunnen genannt - erinnert an die Enten, die in dem bis 1900 offen vorbei fließenden Bach schwammen.
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Dem Platz gegenüber steht auf der Schmittstraße 1 ein historisches Fachwerkhaus, in dem Ferienwohnungen und die Osteria Piccolo Mondo mit überdachter und klimatisierter Terrasse untergebracht sind.
Die Eltviller Rheinpromenade endet am Sebastianturm, der am Rheinufer hoch hinaus regt. Er ist ein erhaltener Eckturm der einstigen Stadtbefestigung. Sein altes Gemäuer steht in einem gepflegten Garten der Villa der Matthäus Müller-Sektkellereien und zieht stets die Blicke der Besucher und Fotografen auf sich.
Metheus Müller wurde 1773 in Eltville geboren. Ab 1831 begann er mit der Herstellung von Schaumwein, der unter dem Namen "Eltviller Moussierender“ bekannt und beliebt wurde. Bereits 1845 wurden über 300.000 Flaschen zu Festen ins ganze Land ausgeliefert. Die Matheus Müller Sektkellerei, die die bekannte Sektmarke „MM Extra“ herstellt, wurde 2002 an die Rotkäppchen-Mumm Sektkellerei verkauft.
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Der Turm trägt den Namen des heiligen Sebastian, dessen Standbild zwischen Turm und alter Stadtmauer steht. Ihm zu Ehren wird jedes Jahr am 20. Januar ein Festtag begangen. Diese Tradition geht auf die Pestjahre 1666 und 1667 zurück, in dem sich die Einwohner hilfeflehend an den Heiligen Sebastian wandten. Als Dank erhoben sie den Schutzheiligen gegen die Post und andere Krankheiten zum Stadtpatron.
Direkt neben Turm und Stadtmauer steht das Weinhaus Krone. Es wurde 1687 von einem Eltviller Zimmermann erbaut und diente lange Jahre als Zuhause bedeutender Beamter, bis es dann Mitte des 18. Jahrhunderts das Privileg erhielt, eine Weinschänke zu betreiben.
Das heutige, idyllisch gelegene Restaurant Krone Weinhaus ist über die Grenzen von Eltville für seine – lt. Internet - köstliche deutsche Küche bekannt.
An der Rheinpromenade steht das Kriegerdenkmal mit Germaniastatue. Dominant am Rhein gelegen liegt hinter dem Denkmal der Eltzer Hof. Es ist einer der größten Adelshöfe im Rheingau. Er bildet mit Stadtmauer und Martinsturm das zentrale stadtbildende Ensemble von Eltville. Über dem Gebäudekomplex ragt der Turm der Pfarrkirche Sankt Peter und Paul heraus.
Neben dem Eltzer Hof steht das bekannte Martinstor. Es führt von der Rheinpromenade in die Martinsgasse und ist das einzige erhaltene mittelalterliche Stadttor von Eltville. Früher gab es noch 3 weitere Tore, die Einlass in die Stadt Eltville boten.
Wir laufen entlang der Rheinpromenade und sehen am Ortsausgang von Eltville die Burg Crass vor uns liegen. Die Burg, auch Schloss Rheinberg genannt, gilt als das älteste erhaltene Gebäude der Stadt. 1970 gelangte die Burg als Vermächtnis in Besitz der Stadt Eltville. 1996 übernahm die alteingesessene Sektkellerei Schloss Vaux die Burg und sanierte die Gebäude aufwendig.
Die Burg Crass ist heute mit Rheinterrasse ein Hotel und Gaststätte der gehobenen Gastronomie. Die Rheinterrasse wird öffentlich unter dem Namen „Crassgarten“ betrieben.
Der Stadtturm war ehemals Teil des früheren Sülztores, das die Stadt nach Osten absicherte. Im 19. Jahrhundert wurde das Gebäude umgestaltet, wobei der Turm der Kurfürstlichen Burg als Vorbild diente. Der jetzige Besitzer, der den Turm 2013 erworben hatte, renovierte das seit 1987 leerstehende Gebäude. Heute bietet der Stadtturm Raum für Kunst, Geschichte und Begegnungen. Da es bis zum Landgangende noch etwas Zeit ist, bummeln wir hiernach noch weiter durch die Gassen von Eltville, mit vielen historischen Fachwerkhäusern, Cafés und kleinen liebevoll gestalteten Boutiquen. Wenn man sich gerne mit einem besonderen Andenken an Eltville zurückerinnern will, ist das aus Holz gefertigte Rosenpärchen evtl. das entsprechende Mitbringsel, das vor einem kleinen Laden ausgestellt war.
Das reizvolle Städtchen schmückt sich aber auch mit wunderschönen Hauseingängen. Oft verrät der Eingang zum Gebäude viel über die Geschichte des Hauses und des damaligen oder jetzigen Eigentümers. .
In der Burghofstraße führt unser Weg schließlich zum Gensfleischhaus. Es war Teil eines alten Adelshofes, der den Vorfahren von Johannes Gutenberg gehörte.
Hier lebte ein Teil seiner Familie und auch Johannes Gutenberg, der Erfinder und Buchdruckmeister, lebte und wirkte Zweitweise in der Stadt und hinterließ einige Spuren. Sein Bruder, Friele Gensfleisch, wohnte hier von 1434 bis zu seinem Tod 1447.
Wenig später stehen wir vor der spätgotischen katholischen Kirche St. Peter und Paul, deren Turm das Stadtbild von Eltville prägt. Das Gotteshaus wurde um 1350 bis 1440 erbaut. Im Inneren finden sich bedeutende Werke der Malerei und Bildhauerkunst. Leider können wir die Kirche nicht besichtigen; es fand gerade ein Abendteuer-Gottesdienst mit Pit und Paula statt. Ein schöner Kindergottesdienst mit Spiel und Gesang und der Erklärung der Bibel für die Kinder.
Beim Verlassen der Kirche kommen wir an der Ölberggruppe außen an der Kirche vorbei.
Sie stammt aus dem künstlerischen Kreis um Hans Backoffen, die voraussichtlich um 1505 geschaffen wurde. Backoffen war ein deutscher Bildhauer.
Er war Bürger von Mainz und stand in Diensten der Erzbischöfe als Hofbildhauer.
Von hier gehen wir zurück zum Schiff. Vom Sonnendeck haben wir einen schönen Blick auf das direkt gegenüber dem Anleger stehende Haus Rose, welches mit der Villa des Sektfabrikanten Georg Müller integriert wurde. Dem Haus Rose hat die angrenzende Rosengasse ihren Namen zu verdanken.
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In dem Haus befand sich nämlich das 1480 erstmals erwähnte Gasthaus "Uff der Rosen", in dem sogar der alte Johann Wolfgang von Goethe vor rund 200 Jahren übernachtete. Der Speisesaal mit seiner prächtigen Stuckdecke, in dem Johann Wolfgang von Goethe 1814 speiste, ist noch erhalten.
Für uns ist auch bereits wieder das Restaurant geöffnet. Nach dem Mittagessen gönnen wir uns eine Pause und gehen, kurz bevor die NickoSpirit Wiesbaden erreicht, in die großzügige Bugterrasse. Sie ist das Highlight dieses Schiffes.
Windgeschützt und dennoch mit uneingeschränktem Blick durch die großen Panorama-Scheiben auf die vorbeiziehende Landschaft, trinken wir hier unseren Kaffee.
Pünktlich um 15 Uhr legen wir in Wiesbaden-Biebrich an. Biebrich am Rhein wurde am 1. Okt. 1926 nach Wiesbaden eingemeindet und war bis dahin selbständig.
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Da das Biebricher Schloss unmittelbar am Rheinufer liegt und ein 50 ha großer Schlosspark dazugehört, gibt es für uns an unserem letzten Urlaubsnachmittag ein Spaziergang im Grünen. Das barocke Biebricher Schloss wurde 1700 als Gartenhäuschen konzipiert und bis 1750 zu dem heutigen Schloss ausgebaut.
Es diente den Fürsten und Herzögen von Nassau bis in das Jahr 1841 als Hauptresidenz. Heute wird das Schloss von der Hessischen Landesregierung zu Repräsentationszwecken genutzt und ist zudem Schauplatz zahlreicher Tagungen und Feierlichkeiten. Das Schloss kann während einer Führung auch besichtigt werden. Das Biebricher Schloss verfügt über ein Bistro-Café mit großer Außenterrasse, von der sich ein wunderschöner Blick auf den Rhein genießen lässt.
Doch auch ohne Schlossbesichtigung und Bistro-Café gibt es rund um das Barockschloss sowie im Schlosspark viel zu entdecken. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts verwandelte ein Gartengestalter das schmale, lang gestreckte Areal in einen modernen Englischen Landschaftsgarten. Er erstreckt sich auf 1.200 Metern Länge, bei einer Breite von 250 - 300 Metern.
Wir gehen die Kastanienallee entlang, die am Wegesrand mit unzähligen weißen Bänken gesäumt ist, die zum Entspannen, Träumen und Verweilen einladen. Wir setzen uns auch nieder und genießen die angenehmen Temperaturen unter dem Blätterdach. Die Allee wurde bereits im Jahre 1712 als Verbindungsweg zwischen dem Schloss und der Mosburg angelegt.
Nach rund 900 Metern stehen wir vor der Mosburg, die 1805/6 an einem Teich entstand. Sie wurde als neugotische Burg auf früheren Fundamenten errichtet. Der Architekt schaffte extra das Abbruchmaterial einer Mainzer Kirche herbei, damit wurde die Illusion des unbewohnbaren „Lusthauses“ perfekt. Im Zweiten Weltkrieg wurde aus der künstlich geschaffene Ruine eine tatsächliche Ruine. Die Mosburg ist schon seit Jahrzehnten nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich. Sie wird z.Z. saniert und soll in naher Zukunft wieder für die Bevölkerung freigegeben werden.
Fast 1200 Meter sind wir durch den Park spaziert, als wir vor dem nördlichen Eingangstor des Schlossparks stehen. Für den Rückweg nehmen wir die gegenüberliegende Seite des Parks, die auch als Kastanienallee gestaltet ist.
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Von der Seite des Mosburgweihers haben wir einen besonders malerischen Blick auf die Mosburg, der Hauptsehenswürdigkeit des Biebricher Schlossparks. Die von Trauerweiden flankierte Kulisse mit dem weiträumigen Weiher, der Mosburg und dem Turm der ehemaligen Mosbacher Kirche wirkt wie ein großes Landschaftsgemälde. Ein lärmendes Schreien über unseren Köpfen machte uns auf die seit mehren Jahrzehnten hier lebenden Halsbandsittiche aufmerksam. Mehrere Hundert dieser überwiegend grünen Papageien sitzen inzwischen hier in den Baumkronen und sind im Flug an ihrem leuchtend geld-grünen Gefieder zu erkennen. Auch extreme Kältegrade in den Wintermonaten machen den grünen Exoten nichts aus. Von einheimischen Spaziergängern erfahren wir, dass man die Papageien am besten in der Winterzeit beobachten kann, da sie jetzt leider kaum im grünen Laub zu erkennen sind.
Unseren Rundgang im weitläufig und schön angelegten Schlosspark beenden wir im Ehrenhof des Biebricher Schlosses. Der Schlosspark hat im Laufe seiner 300-jährigen Geschichte zahlreiche Umgestaltungen erfahren und das heutige Erscheinungsbild des Parks hat nicht mehr viel mit der ursprünglichen Gartenanlage gemeinsam.
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Im Ehrenhof, zwischen den drei Schlossflügeln sind noch wenige Dinge des einstigen Barockgartens erhalten. Ins Auge fallen uns der 1851 erbaute Kaskadenbrunnen, einige Vasen und geometrisch angelegte Blumenbeete.
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Nach einem entspannten Nachmittagsbummel in dem öffentlich zugängigen Park stehen wir wieder auf der neu gestalteten Rheinuferpromenade. Auf dem Weg zurück zum Schiff kommen wir an der Froschkönigin vorbei. Es ist eine Skulptur der Künstlerin Birgit Helmy aus Wiesbaden. Die lebensgroße Skulptur sitzt seit 2005 auf einer Steinmauer am Biebricher Rheinufer beim Schloss. Mit ihrer kleinen Krone, der roten Clownsnase und dem verträumten Blick auf den Rhein und ist sie neben dem Schloss eins der beliebtesten Fotomotive am Rheinufer.
Der Flötenspielerbrunnen verschönt den Anleger vor der NickoSpirit. Seit 2006 steht er hier auf den Rheinterrassen. Vor einem fast 400 Millionen Jahre alten Riffkalkstein, dem sogenannten Lahnmarmor, sitzt ein kleiner Flötenspieler am Wasserbeckenrand.
Mit dem Gang über die Gangway zurück aufs Schiff endet für uns der letzte Landgang dieser Reise. Leider hat alles irgendwann ein Ende, so auch unsere Reise mit der NickoSpirit. Zum krönenden Abschluss stand natürlich noch die Abschiedsgala an, beginnend mit einem Sektempfang. Kapitän Teunis van Dijek zusammen mit dem Hotel Manager und unsere Kreuzfahrtleiterin luden uns herzlich zum Abschiedssekt in die Panorama-Lounge ein.
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Anschließend ging es hinunter ins Panorama-Restaurant, wo uns heute wieder ein 5-Gang Gala-Abendessen angeboten wurde. Gleich dreimal wurde uns auf dieser Reise ein Gala-Abendessen serviert, welches jedes Mal sehr schmackhaft war. Die Krönung am heutigen Abend war natürlich die musikuntermalte Eisparade, bei der die Küchencrew mit Eistorten und Wunderkerzen einmarschierte. Es war ein gelungener Abend und das anschließend vom Kellner verteilte Eis mit heißen Früchten versüßte uns den Abschied ein wenig.
Während des Abendessens hatte sich die NickoSpirit auf den Weg zurück nach Frankfurt begeben. Viele Wege führen nach Frankfurt, aber wir kennen den schönsten: Per Schiff und zu Wasser. Darum genießen nach dem Essen mit einem weiteren Glas Wein den letzten Abend unterm Sternenhimmel.
Unsere Fahrt geht vorbei an Mainz. Hell erleuchtet durch die Fahrgeschäfte und das große Riesenrad sind die Rheinwiesen heute Abend. Es herrscht Volksfeststimmung. Am Uferbereich sind neben Fahrgeschäfte Essens- und Getränkestände aufgebaut und die Musik klingt bis zu uns herüber.
Nachdem die Musik aus der Ferne langsam verstummt, sehen wir vor uns die Theodor-Heuss-Brücke liegen. Anmutig verbindet die Rhein-Bogenbrücke die Mainzer Altstadt mit dem rechtsrheinischen Mainz-Kastel.
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Die Errichtung der später nach Theodor-Heuss benannten Brücke erfolgte zwischen 1884-1985. Theodor Heuss lebte von 1884-1963 und war von 1949-1959 erster Bundespräsident. Die Brücke besteht aus fünf Bögen. Diese spannen sich zwischen den beiden Brückenköpfen über vier Pfeiler aus Sandstein. Zwischen 1992 und 1995 wurde das Bauwerk in allen Teilen umfassend erneuert. Die Theodor-Heuss-Brücke ist Bestandteil der Bundesstraße 40 und sie gilt als eine wichtige sowie als eine der schönsten Achsen über den Rhein, die wir mit der NickoSpirit unterfahren.
Da es auf dem Sonnendeck langsam kühler wird, wechseln wir in die großzügige Bugterrasse, mit Sitzgelegenheiten und Tischen. Durch seine besondere Bauweise des Schiffes ist es das Highlight. Gerade am Abend ist dieser mit Glasscheiben geschützte Außenbereich sehr angenehm.
Gegen 23 Uhr verlassen wir diesen gemütlichen Bereich und gehen zurück zur Kabine. Hier werden noch die letzten Kleidungsstücke in den Koffer gepackt, um in dann vor die Tür zu stellen. Die Koffer werden morgen früh von Bord gebracht und wir können sie bei der Abreise wieder in Empfang nehmen.
Das auf dem Bett täglich ausgelegte Tagesprogramm verheißt uns heute Abend nichts Gutes. Erstmalig auf einer Flusskreuzfahrt mussten wir bereits um 8.00 Uhr die Kabine räumen und somit unsere Abreise etwas früher antreten.
Kurz nach 7.00 Uhr ging es für daher bereits am nächsten Morgen zum Frühstück. Viel Betrieb herrschte heute im Restaurant, doch gegen 7.40 Uhr gingen wir wieder zurück zur Kabine. Wie erstaunt waren wir, dass bereits das Bordskipping unsere Betten neu bezogen und für die nachfolgenden Reisenden dekoriert hatte. Getränkeflasche mit Gläsern war bereits entfernt und im Bad fehlten, außer einem vom Duschen feuchtes Handtuch, sämtliche weiteren Handtücher. Solch einen Rausschmiss vor der angekündigten Zeit haben wir bis jetzt auf keinem Kreuzfahrtschiff erlebt.
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Während unserer gesamten Fahrt hatten wir auf dem ganzen Schiff ein freundliches und hilfsbereites Servicepersonal, da hinterlässt dieser Abreisemorgen nach all den schönen Seiten dieser Reise doch einen bitteren Nachgeschmack.
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