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Fahrradtour nach Unteruhldingen und Überlingen
Unsere erste Fahrradtour in diesem Urlaub geht ganz entspannt entlang des Bodensee-Radwegs. In diesem Jahr feiert der Radweg sein 40. Jubiläum. Bereits 1983 nahm die Erfolgsgeschichte des Radwegs Fahrt auf. Zu diesem Jubiläum haben wir uns einen besonders schönen Abschnitt ausgesucht. Die Strecke ist bewusst kurz, so haben wir auch genügend Zeit für Sightseeing. Zwischen Hagnau, Meersburg, Unteruhldingen und Überlingen zeigt sich der Bodensee von seiner vielfältigsten Seite.
Von unserer Ferienwohnung rauschen wir den verhältnismäßig steilen Hang hinunter zum Bodensee, um an der Uferpromenade Richtung Meersburg zu radeln.
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Vorbei am Rebgut Holtnau, entlang des Schiffsanlegers von Meersburg, weiter durch das Untertor und entlang des Bodenseeradwegs bis zum Fähranleger Meersburg – Konstanz. Hier machen wir einen kurzen Stopp und betrachten das rege Kommen und Gehen der Fähren. Die Autofähre kann auch von Radfahrern und Fußgängern genutzt werden und macht unsere Ausflugsplanung noch flexibler. Dazu verkehrt die Fähre tagsüber im 15-Munuten-.Takt.
Nachdem wir ein Foto gemacht haben, steigen wir wieder aufs Rad. Ein schöner 3 km langer Uferweg bringt uns nach Unteruhldingen zum Sportboothafen. Er ist ein nach allen Seiten gut geschützter Hafen in zentraler Lage und verfügt über 212 Liegeplätze. Gleich daneben liegt der kostenlose Naturstrand mit Bademöglichkeiten im Bodensee, Liegewiese mit Schatten spendendem Baumbestand. Beachvolleyball und Spielpatz. Der Urlaubsort ist eine ausgeprägte Feriengemeinde, doch sehr ruhig gelegen.
Gegenüber vom Hafen steht eine spätgotische Kapelle, die dem Heiligen Quirinius gewidmet ist. Die Ortskapelle von Unteruhldingen stammt aus dem Jahr 1505. Sie ist im Stil der Spätgotik erbaut, was vor allem am Turm zu erkennen ist. In dem mittig über dem Eingangsgiebel gestellten schlanken Glockenturm befinden sich zwei historische Glocken. Beide Glocken wurden im 18. Jahrhundert gegossen. Der Turm ist auf drei Seiten mit Uhrenzifferblättern belegt, verfügt jedoch über kein Uhrschlagwerk.
Der Heilige Quirinus war ein Märtyrer des frühen Christentums und starb durch die römische Christenverfolgung. Er gehört zu den vier heiligen Marschällen, welche vor den Seuchen der Welt schützen sollen. Sein spezieller Feiertag im katholischen Glauben ist der 30. März.
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In der Kapelle befindet sich ein Altar, welcher im oberen Teil die Dreifaltigkeit über Wolken schwebend darstellt und seitlich sind die Heiligen Katharina von Alexandrien und Agatha; ebenfalls Märtyrerinnen des frühen Christentums. Die Mittelnische des Hochaltars schmückt eine Madonnenfigur mit Krone, Zepter und Jesuskind vor blauem Sternenhimmel. Diese Figur wurde 1984 von der kath. Frauengemeinschaft Seefelden gestiftet. An den Seitenwänden der Kapelle befindet sich links die Hl. Barbara mit Kelch und Schwert sowie rechts vorne der Hl. Johannes der Täufer.
Vor der Kirche befindet sich eine schön gestaltete Grünanlage. Geschickt arrangiert, kommt jedes einzelne Beet besonders zur Geltung. Ein gepflasterter Weg führt zu einem Rondell mit sprudelnden Fontänen und großen Steinen. Zwei Bänke umstehen den Brunnen und laden zum Pausieren ein.
Wir setzen erst einmal unsere Fahrradtour fort und radeln durch das Naturschutzgebiet Seefelder Aach. Es ist besonders bekannt für das Vorkommen seltener Pflanzenarten.
Eine Oase der Ruhe finden wir im malerischen Ortsteil Seefelden. Der charmante Ortsteil mit seinen Fachwerkhäusern und der Pfarrkirche St. Martin hat bis heute seine Ursprünglichkeit bewahrt. Wussten Sie, dass Szenen des Filmklassikers "Die Fischerin vom Bodensee" in Seefelden gedreht wurden?
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Die dortige Pfarrkirche wurde bereits erstmals 1165 urkundlich erwähnt. Sie besitzt eine gotische Apsis aus dem 15. Jahrhundert und ein Langhaus aus der Zeit um 1700. Der Turm, der älteste Teil der Kirche, stammt aus dem 12. Jahrhundert.
Nach einem kurzen Halt radeln wir weiter an wunderschönen Uferlandschaften vorbei, bis wir über den Weinbergen des Überlinger Sees die prächtige Marienwallfahrtskirche Birnau liegen sehen. Das barocke Gesamtgebilde in rosa und weiß, bestehend aus zwei Priesterhäusern und dem hohen Turm der Basilika thront hoch über dem Bodensee und ist durch ihre hervorragende Lage weithin sichtbar.
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Erbaut wurde die Kirche im Auftrag der Zisterzienser von Salem in den Jahren 1746 bis 1750, nachdem die ursprüngliche, etwa 3 Kilometer entfernt gelegene Marienkapelle aus dem 13. Jahrhundert mit wundertätiger Marienstatue den Ansturm der Wallfahrer nicht mehr fassen konnte. Heute ist die Basilika Birnau nach wie vor ein beliebter Wallfahrtsort und fester Bestandteil des kirchlichen Lebens in der Region. Neben regelmäßigen Gottesdiensten und Andachten werden jährlich 18 offizielle Wallfahrten angeboten, darunter Kinder- und Familienwallfahrten. Die Basilika Birnau gilt als Höhepunkt des oberschwäbischen Barock.
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Der Innenraum wurde im ornamentalen Stil des Rokoko ausgestaltet und wirkt auch heute noch überwältigend – ein Effekt, der den Gläubigen die Größe Gottes demonstrieren sollte, die plastische Darstellung eines prächtigen himmlischen Jenseits. Der bühnenhafte Aufbau des Chor- und Altarraums war bestens geeignet für theatralische Inszenierungen innerhalb der katholischen Liturgie des Barock und diente tatsächlich auch als Spielstätte für geistliche Stücke.
Zentral ist die Verehrung der Jungfrau Maria in den Bildwerken der Basilika, beginnend beim Altar mit Marienstatue über malerische Darstellungen im Chorraum bis zum Deckenfresko im Langhaus, optisch verbunden durch ein leuchtendes Blau, der Farbe Mariens.
 Das Innere der Kirche ist überwältigend, leider gibt es in der Kirche ein Fotografierverbot.
Die römisch-katholische Basilika Birnau zählt zu den wichtigsten barocken Wallfahrtskirchen der Region. Zudem ist die Birnau eine beliebte Hochzeitskirche und eine der meistbesuchten touristischen Sehenswürdigkeiten am Bodensee.
Einmalig sind die zehn Uhren der Birnau: Drei Sonnenuhren am Priesterhaus, vier Turmuhren in alle Himmelsrichtungen und drei in der Kirche selbst, von denen vor allem die Monduhr fasziniert.
Die Königin der Nacht zeigt mit einem Stab den Tag des Mondlaufes an, während die Kugel die Mondphasen verdeutlicht. Betrieben werden diese sieben Uhren durch das älteste heute noch funktionierende mechanische Uhrwerk in Deutschland.
Haben wir vom Bodensee-Radweg kräftig in die Pedalen treten müssen, um den Anstieg zu meistern, geht es, nachdem wir den traumhaften Ausblick von der Wallfahrtskirche genossen haben, nun in flottem Tempo wieder hinunter zu unserer eigentlichen Route, entlang des Bodensees.
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Der Radweg führt direkt unterhalb der Wallfahrtskirche vorbei am Schloss Maurach, das direkt am malerischen Ufer des Bodensees liegt. Die Bezeichnung „Schloss“ ist irreführend, denn es handelt sich nicht um eine Adelsresidenz, sondern um Nutzbauten (Stallungen) der ehemaligen Reichsabtei Salem.
Der Radweg verläuft bis Nussdorf unmittelbar am See entlang. Das Dorf ist bereits ein Vorort von Überlingen und so dauert es nicht lange und wir haben den denkmalgeschützten Mantelhafen, der als „Höllgraben“ einst Teil der Stadtbefestigung war, erreicht. Dieser kleine Hafen bietet Schutz vor allen Windrichtungen und liegt zentral direkt an der Uferpromenade.
Die Seepromenade von Überlingen erstreckt sich vom Mantelhafen bis zum Badgarten und ist die längste am Bodensee. Am Anfang der Promenade gibt es eine Aussichtsplattform, die einen grandiosen Blick auf den Bodensee und die gesamte Uferpromenade bietet.
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Wir schieben unsere Räder entlang der Seepromenade, die von vielen Cafés und Restaurants gesäumt wird, bis zum Landungsplatz. Er ist heute der meistfrequentierte Ort in der Stadt. Der Platz wurde im 19. Jahrhundert als „Empfangsraum“ für die mit dem Schiff ankommenden Gäste errichtet. Hier legen zahlreiche Schiffe zu Rund- und Ausflugsfahrten ab. Neben der „Weißen Flotte“ der Bodensee-Schifffahrtsbetriebe bieten in Überlingen vier weiter private Anbieter neben Linienfahrten auf dem Überlinger See auch Rundfahrten sowie kulinarische Themenfahrten an.
Apropo kulinarisch, da meldet sich bei uns auch langsam der kleine Hunger und so suchen wir uns ein Lokal direkt am Landungsplatz.
Über unseren Tellerrand blicken wir auf den Brunnen „Bodenseereiter“. Seit 2000 setzt der Brunnen vom Bildhauer Peter Lenk einen künstlerischen Akzent auf dem Landungsplatz.
Der Bildhauer ließ sich bei der Gestaltung durch Gustav Schwabs berühmte Ballade vom Bodenseereiter anregen.
Peter Lenk hat die Geschichte satirisch auf den Schriftsteller Martin Walser umgedeutet, der in Überlingen lebt. Es wurde ein sehr umstrittenes Kunstwerk, denn Peter Lenks Figuren sind alles Karikaturen.
Der Reiter hoch zu Ross stellt den ansässigen Dichter und Schriftsteller Martin Walser dar, der wahrlich nicht erfreut darüber war. So wurde der Brunnen vor allem als Karikatur und groteskes Denkmal für den ortsansässigen Schriftsteller bekannt. Die aus dem Brunnenbecken herausschauenden Figuren stellen u. a. Überlinger Prominente dar, die nicht zur Finanzierung des Brunnens beigetragen haben, so z. B. die damaligen Direktoren lokaler Geldinstitute.
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 Nach unserer Mittagspause lassen wir unsere Räder stehen und spazieren am blühenden Seeufer entlang. In den Beeten zur Promenade hin blühen Stauden zwischen Gräsern und auch die ersten Rosenblüten zeigen sich.
Unser Spaziergang führt uns auch zum Badgarten, der 1868, nach dem Bau des Badhotels zum Kurpark umgestaltet wurde und 1953 nach dem Bau des Kursaals sein heutiges Aussehen erhielt.
Imponierend ist der alte, zum Teil als Naturdenkmal geschützte Baumbestand. Von den Bänken bietet sich ein schöner Blick auf den See und die Blumenvielfalt.
Nun machen wir noch einen kleinen Abstecher in die Altstadt und sehen von Weitem das Franziskanertor.
Bei dem um 1494 errichteten Tor war die militärische Funktion zweitrangig, da die Stadt durch den äußeren Befestigungsring geschützt war.
In erster Linie zeichnete es als Ein- bzw. Ausgangstor die Überlinger Haupthandelsstraße aus.
Der Weg führte uns noch zu einer wunderschönen Kirche, die man unbedingt gesehen haben muss. Das Überlinger Münster ist dem hl. Nikolaus geweiht, dem Patron der Seeleute, Fischer, Kaufleute, Pilger und Reisenden. Mit dem Bau der größten gotischen Kirche in der Bodenseeregion wurde 1350 im Chorbereich begonnen; die Fertigstellung der eindrucksvollen fünfschiffigen Basilika erfolgte 1576.
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Das Münster überragt die historische Altstadt von Überlingen vor allem durch den hohen Nordturm. Mit seiner Höhe von 66 Metern überragt er nicht nur die Stadt, sondern ist auch als Landmarke von Weitem sichtbar. Da wir in diesem Urlaub sicherlich noch einmal nach Überlingen kommen, heben wir uns die Besichtigung des Kircheninneren auf.
Zurück geht es über den Münsterplatz, wo heute Morgen Obstbauern, Käsereien und andere Anbieter aus der Bodenseeregion ihre Stände aufgebaut hatten.
Jetzt am Nachmittag ist der Platz aufgeräumt und verlassen nur der Suso-Brunnen plätschert vor sich hin.
Er erinnert an den Mystiker und Dichter Heinrich Seuse, genannt Suso. Er lebte in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts und soll in Überlingen geboren sein.
Er ist u.a. der Verfasser der ältesten Autobiographie in deutscher Sprache, dem „Büchlein der ewigen Weisheit“.
Zurück am Landungsplatz warten unsere Fahrräder auf uns, mit denen wir uns wieder auf den Rückweg machen. In Unteruhldingen sehen wir uns noch die Pfahlbauten an. Die Idee, Pfahlbauten der Stein- und Bronzezeit wie vor 5000 Jahren wieder entstehen zu lassen und zugleich den Tourismus im kleinen Dorf zu beleben, geht auf einen Altbürgermeister zurück, der am 1. März 1922 einen Verein gegründet hat.
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Am Nordufer des Bodensees liegen sie in idyllischer Lage, unmittelbar am ältesten Naturschutzgebiet der Region. Ein Weg führt vom Ufer über Holzstege zu dem Museum unter freiem Himmel. Sie gehören zu den beliebtesten Freizeitzielen am Bodensee und mehr als 25 Mill. Menschen haben seit dieser Zeit das Pfahlbaumuseum besucht.
Eine schöne und interessante Besichtigung haben wir 2000 im rekonstruierten Dorf mit 15 Häusern gemacht. Es ist äußerst interessant wie unsere Vorfahren hier am schönen Bodensee gelebt und gebaut haben. Die Themen Wohnen und Handwerk, Umwelt und Tier, sowie Kult und Religion werden heute in 23 Häusern aus der Stein- und Bronzezeit aufgegriffen. Es ist eines der größten Museen seiner Art in Europa.
Nach einer kurzen Pause mit Fotostopp fahren wir entlang des Bodensees über Meersburg zurück nach Hagnau, wo wir im Steakhaus am See den Abend bei einem leckeren Essen ausklingen lassen.
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