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Auto- und Traktor-Museum, Uhldingen-Mühlhofen
Das Stöbern in den Flyern, die unsere Vermieterin uns zur Verfügung gestellt hat, bringt uns auf die Idee, heute zum Auto- und Traktor-Museum nach Uhldingen-Mühlhofen zu radeln, um uns auf dem nostalgischen alten Bauernhof die mehr als 350 Fahrzeuge aus der Automobilgeschichte anzusehen. Das Traktoren-Museum wurde im Frühjahr 2013 eröffnet und 2017 mit einem Automuseum ergänzt.
Unsere Fahrradtour führt uns wieder durch die Weinberge, nördlich der Oberstadt von Meersburg.
Hier liegt die Friedhofskapelle Maria Himmelfahrt, ursprünglich vor den Toren der Stadt, an einem Friedhof.
Er ist parkähnlich angelegt und wurde 1682 neben der bereits seit 1511 bestehenden Kapelle Mariä Himmelfahrt – später Friedhofskapelle - eröffnet.
Sie wurde unter Fürstbischof Jakob Fugger (1604-1626) erweitert. Auf dem heutigen städtischen Friedhof ruht u.a. Annette von Droste-Hülshoff.
Nach diesem kleinen Fotostopp radeln wir durch eine hügelige Moränenlandschaft mit Natur- und Landschaftsschutzgebieten nach Deisendorf. Das Dorf ist Mittelpunkt eines großen Wanderwegenetzes zwischen Überlingen und Salem als auch für Radtouren.
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Oberhalb unseres Radwegs steht die St. Martin-Kapelle. Sie wurde am 20. Juni 1508 Martin von Tours geweiht. Unterhalb der Kapelle befindet sich eine blumengeschmückte Grünfläche mit einem Trog ähnlichen Brunnen, errichtet 1988. Er spendet Wasser für den alten Friedhof an der Kapelle und für den Durchgangsverkehr.
Viel zu schnell haben wir heute Morgen den Innenhof des alten Bauernhofs erreicht, doch wir sind auch gespannt auf die Ausstellung. Einen kleinen Vorgeschmack erhalten wir bereits durch 2 Traktoren und einem Miniwohnwagen.
Nachdem wir im neuen Gebäude den Eintritt von 13,00 E/p.P. entrichtet haben, geht es hinunter ins Untergeschoss zur Traktoren-Ausstellung.
Zu sehen bekommen wir die ersten Versuche der Motorisierung in der Landwirtschaft und alle Facetten der Entwicklung in der Vor- und Nachkriegszeit von Traktoren. Hier machen wir einen Spaziergang vorbei an 200 Traktoren, sowie einer Lokomotive, Baujahr 1927, die in historischer Umgebung gezeigt werden.
Wir schauen uns einen der ersten Traktoren mit Dieselmotor an, der 1925 gebaut wurde und eine Leistung von 18 PS hat. Denn „wo nicht reicht des Bauern Kraft -Pferd, Ochs oder Dampf es schafft“. Hier erleben wir das Landleben hautnah, denn die verschiedensten Fahrzeuge stehen zwischen den typischen Merkmalen des Handwerks und der Landwirtschaft.
Wir schauen in verschiedene Werkstätten, so z.B. in die Schuhmacherwerkstatt, blicken dem Böttcher über die Schulter und sehen uns die verschiedenen Werkzeuge und technische Gerätschaften der letzten 100 Jahre an.
Betrachten ein altes Motor-Fahrrad in einer Fahrradwerkstatt und sind begeistert von dem Kaffeehaus „Braune Bohne“ mit seiner Kaffeemühlensammlung.
Sehen die ersten mechanischen Hilfen für den Haushalt, wie zum Beispiel die ersten Dampfkochtöpfe oder den automatischen Äpfelschäler. Dazwischen stehen die verschiedensten Traktoren, mit teils seltenen exotischen Exponaten und Modellen aus Europa, Kanada, den USA und Australien, die sich wie ein roter Faden durch dieses Untergeschoss ziehen. Kinder entdecken das Untergeschoss, das sich bis unter dem Hof erstreckt, auf einem Traktor-Bobby-Car.
Da sich in dem alten Bauernhof auch ein Restaurant befindet, unterbrechen wir unsere Besichtigung für eine Mittagspause. Auf der großzügigen Terrasse mit herrlichem Blick auf das Umland genießen wir ein leckeres Fischgericht, bevor wir uns auf weitere Erkundungen unter dem Motto „Stadtleben und Automobile“ begeben.
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Seit Frühjahr 2017 wurden 100 Oldtimer und 50 Motorräder von Fritz B. Busch im Museum integriert. Fritz B. Busch war Deutschlands bekanntester Autotester sowie ein Pionier unter den Auto-Journalisten. Er veröffentlichte mehrere Bücher und schrieb seit 1958 über Autotests in Fachzeitschriften wie “Auto, Motor, Sport” und in der Illustrierten “Stern”.
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Im Jahr 1973 gründete Busch im oberschwäbischen Wolfegg das erste private Automobilmuseum. Nach seinem Tod ist seine Sammlung nun hier am Bodensee beheimatet. Die hier ausgestellten Automobile und Motorräder glänzen um die Wette. Die Fahrzeuge sind in eine Sammlung zahlloser Exponate einbezogen, mit denen die Entwicklung des Land- und Stadtlebens der letzten 100 Jahre dargestellt wird.
 
Wir sehen in ein typisches Wohnzimmer von damals und werden dabei in unsere Kindheit zurückversetzt. Ferner blicken wir in eine alte Schule, deren Schriftzüge an der Tafel uns noch einiges abverlangten, denn dort stand noch alles in „Deutscher Schrift“, die wir vor über 60 Jahren als „Schönschrift“ einmal geübt hatten.
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Ein Haushaltswaren-Geschäft – den guten alten Tante Emma Laden – schauen wir uns an, blicken in einen Friseursalon aus unseren Kindertagen, und bewundern die liebevoll zusammengestellten Puppenstuben.
Wir bestaunen dazwischen die NSU – Lambretta, ein Motorroller aus dem Jahre 1956, mit dem teilweise bis nach Italien gefahren wurde, denn ein kleiner Koffer passte hinten drauf. Es ist ein Fahrzeugklassiker mit hohem Kultwert bei Oldtimerfreunden.
Auch der gute alte Campingwagen mit der dazugehörigen Ausstattung – Liege, Klappstühle und Klapptisch – durfte in dieser Sammlung nicht fehlen. Viele konnten sich nur einen Campingurlaub leisten, so zogen sie mit Zelt und Wohnwagen in den 50er Jahren in den Urlaub.
Kino-Plakate machen uns auf eine noch bis zum 6. Januar 2025 dauernde Sonderausstellung aufmerksam, „die Geschichte des VW Käfer“. Wer kennt sich nicht die Kinofilme „Ein toller Käfer“, „ein Käfer gibt Vollgas“ oder „ein Käfer auf Extratour“. Die Ausstellung zeigt die Entwicklung des legendären VW Käfers an vielen Modellen. Er ist ein Pkw-Modell der unteren Mittelklasse der Marke Volkswagen mit luftgekühltem Vierzylinder-Boxermotor und Heckantrieb. Er wurde von Ende 1938 bis Sommer 2003 gebaut. Mit über 21,5 Millionen Fahrzeugen war der Käfer bis Juni 2002 das meistverkaufte Automobil der Welt.
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Mit Ski und Koffer auf dem Dachgepäckträger ging es damals in den Winterurlaub. Etwas ganz besonders war der Käfer mit Faltdach, den VW Kunden für einen Aufpreis von 250 Mark ab 1950 anbot. Die Bezeichnung Faltdach deshalb, weil es sich beim Öffnen nach hinten hin zusammenfaltete.
Auch ein cooles VW-Käfer Wohnwagengespann darf in der Ausstellung nicht fehlen. Ob der VW-Käfer wirklich den Wohnwagen hätte ziehen können, war nicht nachzulesen. Trotzdem ist das Campinggespann schön anzusehen.
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Ein besonderes Highlight war das Spaßmodell des VW-Käfers. Viele Käfer wurden zu Stretch-Limousinen umgebaut. Profis des Karosseriebaus verlängerten sowohl Cabrios als auch Limousinen. Diese professionellen Langversionen motivierten auch Hobbybastler zum Bau von Partymobilen, wie dieses weiße Monster, das bei vielen Karnevalsumzügen im Einsatz war.
Nicht nur in der Bevölkerung, sondern auch bei der Polizei dürfte der VW-Käfer bis in die 70er-Jahre der Wagen gewesen sein, der die größte Verbreitung gefunden hat.
Das erste Nachkriegsmodell war mit einem 25-PS-Motor ausgestattet, die letzten Käfer Modelle der Polizei schafften mit ihren 44-PS-Motoren immerhin bis zu 127 Kilometer in der Stunde.
Es ist schon später Nachmittag, als wir wieder im Innenhof des Museums stehen. Es war ein interessanter und abwechslungsreicher Tag in der liebevoll gestalteten Ausstellung.
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Zurück radeln wir wieder durch wunderbare Natur, vorbei an einem kleinen Weiher und auch der Blick auf ein Storchennest gehört dazu, bis wir von der Wilhelmshöhe wieder einen schönen Blick auf Hagnau haben, das umgeben von Weinbergen einige hundert Meter unter uns liegt.
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