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Fahrradtour zum Affenberg und Storchenparadies
Von unserer Ferienwohnung fahren wir heute Morgen durch den Ort zur Riedlegasse. Da Hagnau von 160 ha Reben umgeben ist, geht unsere heutige Tour durch diese Gasse wieder hinauf in die Hagenauer Weinberge.
An einem mitten in den Weinbergen liegenden Wegekreuz unterbrechen wir unsere Fahrt. Schön umpflanzt kann dieses Kreuz sicherlich seine eigene Geschichte erzählen und was Menschen bewogen hat, „ihr“ Kreuz an dieser Stelle zu errichten.
 Kräftig in die Pedale treten hieß es bei unserem weiteren kurzen, aber doch gut ansteigenden Stück bis hinauf zur Wilhelmshöhe. Dafür werden wir, oben angekommen, mit einem wunderbaren Ausblick auf Nah und Fern entschädigt.
Die Rebenhänge erstrecken sich weit über das Hügelland. Im Hintergrund erheben sich die Berge und der Himmel spiegelt sich im Bodensee.
Eine Panoramatafel zeigt uns die Alpenkulisse, die wir oberhalb von Hagnau sehen können.
Die Hagnauer beschlossen 1864 diese Kuppe „Wilhelmshöhe“ zu taufen, da Prinz Wilhelm von Baden 50 Gulden für ein neues Feldkreuz auf der Kuppe spendete. Unterhalb des heutigen Kreuzes laden Liegebänke mitten in den Reben zum Verweilen und zum Genießen dieser einmaligen See- und Alpenkulisse ein.
Für uns geht der Weg aber erst einmal entlang der Weinberge weiter. Am Starenturm, der nur einen Steinwurf von der Wilhelmhöhe entfernt steht, machen wir jedoch erst einmal wieder Halt. An einer Infotafel erfahren wir, was dieses Metallbauwerk mitten im Weinberg für eine Bewandtnis hat. Im Herbst fliegen Tausende von Stare in die Weinberge, da die süßen Trauben für die Stare eine willkommende Stärkung sind, ehe sie über die Alpen gen Süden ziehen.
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Es ist zwar in faszinierendes Schauspiel, doch ein Starenschwarm kann in wenigen Minuten die gesamte Ernte einer Winzerfamilie vertilgen. Deshalb haben die Winzer seit Jahrzehnten an besonderen Aussichtspunkten Starentürme errichtet. Traubenhüter halten oben Wacht. Sind Starenschwärme im Anflug, werden Geräusche über Lautsprecher abgespielt, die die Vögel abschrecken. Der Turm wurde also erbaut, um die Trauben vor den Vögeln zu schützen und damit wir auch heute Abend wieder einen leckeren Hagenauer Wein trinken können.
Bestens informiert setzen wir unsere Fahrradtour fort. Wir fahren durch Schiggendorf, einem kleinen ruhigen Ort mit rund 80 Einwohnern.
Hoch über unseren Köpfen hören wir das bekannte Klappern. Auf einem Hochspannungsmast hat eine Storchenfamilie, direkt neben den Wohnhäusern, ihr Nest gebaut. Als einziger Großvogel hat sich dieser schöne und imposante Vogel freiwillig dem Menschen angeschlossen.
Immer wieder fasziniert von den Weißstörchen geht unsere Fahrt weiter nach Mühlhofen. Eingebettet zwischen Wiesen, Feldern, Wäldern und Weinbergen liegt diese Gemeinde. Hier plätschert auf dem neu gestalteten Dorfplatz das historische Element des Platzes, der 1889 errichtete Dorfbrunnen.
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Auf unseren Fahrradtouren gibt es immer wieder etwas Neues zu entdecken. Nun radeln wir auf naturbelassenen Wegen am Bifangweiher entlang. Natur pur, soweit das Auge reicht. Vom Weg zweigt ein kleiner Feldweg ab. Auf dem schmalen Weg schieben wir unsere Räder am Weiher entlang und sind begeistert. Am Wasser stehen die verschiedensten Wasserpflanzen. Doch geben auch offene Uferstellen einen Blick aufs Wasser frei, wo uns neugierig eine Schwanenfamilie mit ihren Jungtieren beobachtet.
Nach einigen Kilometern sehen wir einen weiteren romantischen Weiher der Region Salem vor uns liegen. Der Martinsweiher bietet viel Natur und wenig Trouble. Er gehört wie der Bifangweiher zu den Fischweihern der Salemer Mönche.
Nun sind es nur noch 2 Kilometer und wir fahren auf den über 200 Jahre alten Mendishauser Hof. Die wissenschaftliche Storchenstation und ein 20 Hektar großes Freigehege mit über 200 Berberaffen sind hier die Attraktion. Wir stellen unsere Fahrräder ab und gehen in den Innenhof.
Zwischen den alten Gemäuern befindet sich unter ausladenden Kastanienbäumen die gemütliche Selbstbedienungs-Schänke mit großem malerischen Biergarten. Heute, an einem Wochentag, ist es hier, entgegen unserem ersten Besuch am Wochenende, bedeutend ruhiger und wir entschließen uns, vor unserem Spaziergang auf den Affenberg, erst einmal eine Mittagspause einzulegen.
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Wir lassen es uns schmecken in der gemütlichen Afferberg-Schenke, inmitten von fast 50 Storchenpaaren. Welch eine wunderbare Idylle. Auf den Dächern der umliegenden Gebäude haben die Storchenpaare ihre Nester. Es ist die größte, freifliegende Storchenkolonie Süddeutschlands. Wir sind fasziniert von den zahlreichen Störchen, die direkt über und neben uns frei herumfliegen.
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Von all den Dächern hört man es klappern. So nah haben wir noch nie einen Storch gesehen und schon gar nicht so viele. Immer wieder segelt einer der Störche majestätisch von Dachfirst zu Dachforst – und dabei quer über den Biergarten. Die Ausflügler und auch wir erfreuen sich immer wieder an dem Anblick der Störche. Dieses Schauspiel hier im Innenhof ist kostenlos.
Nur der Besuch des Affenbergs mit knapp 200 aufgeweckten Berberaffen, die hier in freier Wildbahn in einem 20 ha großen Wald leben, ist kostenpflichtig. 12,50 Euro/p.P. kostet z.Z. der Besuch bei den aufgeweckten Berberaffen. Hier tummeln sich die Tiere in einem weitläufigen Freigehege, ohne Gitter oder Gräben, die die Besucher von den Affen trennen.
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Bereits 2000 haben wir das Affenfreigehege besucht, doch damals bekamen wir noch je Person eine Tüte speziell zubereitetes Popcorn, damit ließen sich die Schleckermäuler gerne von uns füttern und wir waren begeistert von den zutraulichen Tieren. Das Popcornfüttern wurde vor mehr als drei Jahren abgeschafft. Heute ließt man überall „füttern strengstens verboten“ und ein zwei Meter Sicherheitsabstand zu den Affen soll eingehalten werden.
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Das, was es für uns damals ausgemacht hat, Nähe zu den Affen und Fütterung, gibt es nicht mehr und dieses „Erlebnis“ fehlt doch etwas.
Da die Berberaffen hier nun fast so wie in ihrem natürlichen Lebensraum leben, kann man diese Affen, die in ihrer Heimat Nordafrika stark gefährdet sind, auch wieder auswildern.
Die putzigen Affen halten sich zwar nicht mehr so oft auf den Besucherwegen auf, doch es gibt weiterhin tolle Beobachtungsmöglichkeiten des natürlichen Verhaltens.
Eine der Lieblingsbeschäftigungen der Berberaffen ist beispielsweise die gegenseitige Fellpflege. Auf diese Art drücken die Tiere ihre Zuneigung füreinander aus.
Da die Affen in Marokko und Algerien in einer Höhe bis über 2000 Meter leben, haben sie hier am Bodensee auch im Winter keine Probleme mit der Kälte und leben das ganze Jahr über im Freien.
Zu bestimmten Zeiten werden die Tiere gefüttert und es wird Spannendes aus dem Leben der Affenbergbewohner erzählt. Der Affenberg setzt sich für den Schutz der Berberaffen ein und um die Art zu erhalten.
Unterhalb des Affenbergs, der 1976 eröffnete, wurde im Jahr 1977 der Storchenweiher angelegt. Inzwischen ist er ein Wasservogel-Paradies und idealer Rückzugsort für viele heimische Wildtiere. Graugänse, Blässhühner, Haubentaucher und andere Wasservögel ziehen hier jedes Jahr ihre Jungen auf.
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Im Wasser schwimmen riesige Karpfen. Elegant und anmutig ziehen die Stockenten ihre Bahnen auf dem Wasser. Im Schilf lauert der Fischreiher auf Beute. Das vielfältige Leben am und im Weiher lässt sich von den Aussichtsplattformen und von einer schön gestalteten Holzbrücke, die direkt über das Wasser führt, besonders gut beobachten. Wir genießen den Rundumblick ins Grün und über den Weiher mit seinen verschiedenen Farbnuancen. Hier kann man den Alltag vergessen und sich ganz der Natur besinnen.
Vom Rundweg um den Weiher machen wir noch einen kleinen Abstecher zur Damwildanlage. Dieses idyllische Areal rund um den von zahlreichen Wasservögeln und Karpfen bevölkerten Weiher teilen sich die Berberaffen mit einem zutraulichen Rudel Dammwild.
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In dieser weitläufigen Anlage lebt „Emil“, ein kapitaler Damhirsch mit etwa 20 Hirschkühen und Jungtieren. Aufgrund vieler positiver Eigenschaften wie: Gute Anpassungsfähigkeit, geringer Fluchtneigung bei Störungen, relativ gute Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und die gute Verträglichkeit im Sozialverband der Herde eignet sich das Damwild hervorragend für die Gehegehaltung. Aufgrund der recht warmen Temperaturen wurde von den Tieren ein ruhiges und schattiges Plätzchen unter den Bäumen bevorzugt.
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Pünktlich zur Storchenfütterung am Weiher sind wir wieder zurück. Die Weißstorch-Kolonie in Salem lebt nicht in Gefangenschaft, aber aufgrund von Nahrungsknappheit, versuchen die Mitarbeiter der Storchenstation durch Zufütterung den Bruterfolg zu erhöhen. Durch Nahrungsmangel würden die Störche nur ein bis zwei Jungstörche durchbringen. Für eine sich selbst tragende Storchenpopulation ist das zu wenig. Durch die gezielte Zufütterung fliegen am Affenberg hingegen meist drei bis vier Jungstörche pro Paar aus.
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Der höhere Bruterfolg soll die hohen Ausfälle der Jungstörche auf ihrem Zug in den Süden ausgleichen. Bei der Fütterung erfahren wir, dass ein Storchenpaar mit vier halbwüchsigen Jungen täglich vier bis fünf Kilo Nahrung herbeischaffen muss. Weißstörche ernähren sich hauptsächlich von Mäusen, Fröschen, Würmern, Insekten, Fischen, Echsen oder Schlangen, wobei sich ihre Nahrungsvorlieben in den Brut- und Überwinterungsgebieten nur wenig unterscheiden.
Bevor wir uns wieder aufs Rad setzen, gibt es auch für uns noch eine „Zusatzfütterung“ mit leckerem Kuchen und einem Pott Kaffee. Gut gestärkt fahren wir auf dem Prälatenweg von Salem hinunter zur Birnau. Dieser Weg verbindet Kloster Salem mit der Wallfahrtskirche Birnau, einer der ältesten Pilgerstätten Südschwabens. Bereits im Jahre 1155 erwarb das Kloster Salem das Gut Maurach am Seeufer.
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Mit dem Neubau der Wallfahrtskirche Birnau 1746-1749, mitten in den Weinbergen oberhalb Maurachs, wurde der Wirtschaftsweg zwischen Kloster und Gut auch zum Prozessionsweg. Auf ihm wurde am 20. September 1750 das Gnadenbild der früheren Wallfahrt Altbirnau feierlich in die neu errichtete Wallfahrtskirche überführt. Während einer unserer früheren Fahrradtouren haben wir die wirklich sehenswerte Basilika besichtigt. Es ist eine sehr schöne barock ausgeschmückte Kirche. Leider gibt es in der Kirche ein Fotografierverbot.
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Hier unten am Bodensee erwartet uns eine schöne flache Passage bis zu dem kleinen Dorf Seefelden. Der Ort hat bis heute seinen dörflichen Charakter erhalten. Auf einen kleinen ummauerten Bergfried erhebt sich die Kirche Sankt Martin.
Das Gotteshaus mit dem imposanten Turm von 1200 steht recht einsam nur von wenigen Häusern umgeben, ist aber eine der ältesten Pfarreien der Region, sie wurde möglichweise bereits im 7. Jahrhundert gegründet. Urkundlich erwähnt wurde sie erstmals 1165.
Der Bodensee ist eine herrliche und abwechslungsreiche Fahrradregion. Nun fahren wir ca. 7 Kilometer auf dem Bodensee-Radweg in Richtung Meersburg. Im Fährhafen liegen 2 Autofähren.
Den Fährverkehr zwischen Meersburg und Konstanz-Staad gibt es seit September 1928. Neben Autos und Nutzfahrzeugen werden auch Motorradfahrer, Radfahrer und Fußgänger befördert. Die Benutzer umgehen durch die 4,25 Kilometer lange Fährstrecke den 53 Kilometer langen Landweg um den Überlinger See.
Ab dem Unterstadttor von Meersburg beginnt eine wunderschöne Fußgängerzone. Die Hauptflaniermeile der Unterstadt lädt mit ihren vielen Gasthäusern und Geschäften zum Bummeln ein und tolle Restaurants und viele Weinlokale laden zum Verweilen ein. Der Trinkwasserbrunnen ist der Mittelpunk der Unterstadtstraße.
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Der Brunnen ist ausdrücklich als Trinkwasserbrunnen gekennzeichnet. Aus zwei Röhren kann man das Trinkwasser abzapfen - eine willkommene Erfrischung besonders im Sommer. Der Brunnen stammt aus dem Jahr 1892, doch schon 1509 hat es hier einen öffentlichen Brunnen gegeben.
Wir schieben unsere Räder bis hinter den Anlegern der Ausflugschiffe und radeln dann weiter auf dem Bodensee-Radweg.
Ein kleiner Steuermann auf einem Baumstumpf macht uns auf den schönen kleinen städtischen Segelhafen an der Meersburger Uferpromenade aufmerksam.
Es ist ein malerischer Jachthafen, auf der einen Seite der Bodensee, auf der anderen Seite die Weinberge.
Wir fahren jetzt jedoch nicht auf den See hinaus, sondern weiter entlang des Bodensee-Radwegs bis nach Hagnau.
Statt zurück zu unserer Ferienwohnung zu radeln, zieht es uns noch in den Uferpark. Es ist ein schöner gepflegter Park direkt am See gelegen. In traumhafter Lage, im Uferpark, direkt am Hagnauer Bodenseeufer befindet sich der Kiosk am Minigolfplatz.
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Ein wunderschöner Biergarten und gemütliche Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen ein. In dem Kiosk werden Getränke, kleine Snacks, Kaffee und Kuchen sowie Eis angeboten. Und sollten alle Plätze im Biergarten belegt sein, kann man sich seine Getränke mit zu einer der vielen Parkbänke am See nehmen.
Der Kiosk und der Service sind einfach Spitze. Wir haben heute noch einen gemütlichen Platz im Biergarten bekommen und lassen den Blick bei einem kühlen Bier durch den schön gepflegten Park schweifen. Es ist ein Platz, der sich wunderbar zur Erholung nach einer Radtour eignet.
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