Dienstag, 20.09.2016 - Piräus/Athen von 5.30 Uhr bis 19.00 Uhr Sonnenaufgang: 07:10 Uhr - Sonnenuntergang: 19:26 Uhr Wetter: sonnig, vereinzelt Wolken plus 30 Grad C
Nach einem geruhsamen Seetag frisch ausgeschlafen und vom Frühstück gestärkt, starten wir heute unseren ersten Landgang auf dieser Reise im Hafen von Piräus, der Heimat unseres Kapitän Yiannis Tsounakos.
Er ist einer der größten Häfen im Mittelmeer und gleichzeitig das Tor zu Griechenlands Hauptstadt Athen. Piräus hat mit rund 19 Millionen Passagieren jährlich den größten Passagierhafen in Europa und den drittgrößten der Welt.
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Unser Kreuzfahrtschiff liegt heute im äußersten Südosten des Hafenbeckens von Piräus. Die Entfernung zum Stadtzentrum beträgt ca. 1,5 km und die nächste Metrostation liegt 1,6 km entfernt, so haben wir heute für den Vormittag unseren Landausflug bei TUI Cruises gebucht.
Unsere Ausflugsgruppe trifft sich um 8.45 Uhr im Theater auf Deck 7. Von dort gehen wir gemeinsam zu den bereitgestellten Bussen.
Wir fahren vorbei an der Kirche Agios Nikolaos, zu deutsch, „Kirche des heiligen Nikolaus“, die direkt am Hafen steht.
Der Bischof aus dem kleinasiatischen Myra, ist für die Griechen Schutzpatron der Seefahrt.
Kirchen, die dem heiligen Nikolaus geweiht sind, stehen meistens im Hafen oder an dessen Ausfahrt. Er wacht über den Schiffsverkehr und das Wohlergehen der Seeleute. Eine Ikone des Heiligen fährt auf jedem griechischen Schiff mit.
Vorbei am Yachthafen Zea Marina, in dem Luxusyachten aus aller Welt liegen, erreichen wir in ca. 30 Fahrminuten die Innenstadt von Athen. Sie zählt aufgrund der kulturhistorisch bedeutenden Ausgrabungsstätten, Museen und Baudenkmälern zu einer der meistbesuchten Städte Europas. Aus unserem Bus bekommen wir den ersten Eindruck der Akropolis von Athen. Der Stadtgöttin Athene geweihte 156 m hohe Burgberg liegt im Herzen von Athen und ist das Wahrzeichen der Stadt.
Unseren ersten Fotostopp machen wir vor dem beeindruckenden Panathinaikon-Stadion aus weißem Marmor, welches für die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit im Jahre 1896 von Grund auf erneuert wurde.
Es wurde als Rekonstruktion auf den Fundamenten des antiken Stadions, welches früher der Austragungsort der Panathemäischen Spiele war, gebaut und befindet sich am Rande des Athener Stadtzentrums.
1997 fand in diesem Stadion die Eröffnungszeremonie der Leichtathletik-Weltmeisterschaften statt. Als 2004 die Olympischen Sommerspiele wieder in Athen abgehalten wurden, fanden hier die Wettkämpfe im Bogenschießen, mit 4.000 Zuschauern, statt. Außerdem befand sich hier das Ziel der beiden Marathonläufe. 40.000 Zuschauer sahen den Zieleinlauf.
Ferner wurde das Station beim Empfang der griechischen Fußballnationalmannschaft genutzt, die sensationell die Fußball-EM 2004 gewonnen hatte.
Wir setzen unsere Panoramafahrt fort und sehen in der Nähe des Syntagma-Platzes eine grüne Oase mitten im Herzen von Athen. Der sechzehn Hektar große Garten ist bei den Athenern sehr beliebt. Er wurde 1836 als Privatgarten des Stadtschlosses entworfen.
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Im Jahre 1923, nachdem die Königsfamilie in einem neuen Palast zog, wurde der Park für die Öffentlichkeit geöffnet. Zur gleichen Zeit wurde er in "Nationalgarten" umbenannt. Als ehemaliger Schlossgarten grenzt er an das frühere Stadtschloss und heutige Parlamentsgebäude. Der Garten ist mit Statuen, Blumenbeeten und einigen Ruinen aus der Antike verziert.
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Am Rande des Athener Nationalparks steht das Zappeion, dass von außen fast wie ein Theater wirkt. Es wurde Ende des 19. Jahrhunderts errichtet und dient seit seiner Fertigstellung als Multifunktionalgebäude. Im Jahr 1979 wurde im Zappeion der Beitritt Griechenlands zur EG besiegelt. Eine der wichtigsten Straßen ist die Panepistimiou, welche offiziell als Eleftherios-Venizelos-Avenue bekannt ist. Hier wurden im 19. Jahrhundert prächtige Gebäude errichtet, um kulturelle, wirtschaftliche und administrative Institutionen unterzubringen. Eines der beeindruckendsten und prächtigsten Gebäude, die gebaut wurden, ist die Akademie - Heimat der griechischen Nationalakademie.
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Es wurde zwischen 1859 und 1885 aus pentelischem Marmor errichtet. Das Gebäude erinnert an einen ionischen Tempel, der von zwei hohen Säulen gerahmt wird, die wiederum mit den Statuen von Apollon und Athene bekrönt sind. Zusammen mit dem Universitätsgebäude und der Nationalbibliothek, die alle nebeneinander gebaut sind, bilden diese drei Gebäude die sogenannte Athener Trilogie. Das Gebäude für die Universität ist das älteste aus der Gruppe. Es war eines der ersten neoklassizistischen Bauwerke, welches in Athen erbaut wurde, nachdem die Stadt im Jahre 1834 zur Hauptstadt von Griechenland wurde.
Wir sitzen hoch über dem lebhaften Straßenverkehr Athens und lassen entspannt die Sehenswürdigkeiten an uns vorbeiziehen, den Großstadtverkehr bewältigen muss schließlich ein anderer, genau wie im Athener City-Sightseeingbus. Diese Touristen können jedoch so oft sie mögen ein- und aussteigen.
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Unsere Reiseleiterin lässt uns am Melina-Mercouri-Denkmal aussteigen. International bekannt wurde die Schauspielerin, Sängerin und Politikerin 1960 durch die Filmkomödie „Sonntags nie“ und durch den Schlager mit der Anfangszeile „ich bin ein Mädchen von Piräus“.
1977 wurde sie erstmals als Abgeordnete in das griechische Parlament gewählt. Sie war Kulturministerin von 1981 bis 1989 und dann wieder von 1993 bis 1994.
Sie starb 1994 im Alter von 74 Jahren an Lungenkrebs. Ihr Denkmal steht unmittelbar vor einem der Zugänge zur Plaka, der Altstadt von Athen am Fuße der Akropolis.
Da wir uns gegen eine Besichtigung der Akropolis entschieden haben, aufgrund der doch sehr unebenen Wege und der vielen rutschigen Stufen, die in ihren Höhen stark variieren sollen, geht die Reiseleiterin mit unserer Gruppe einen asphaltierten Weg unterhalb der Akropolis entlang.
Und so lauschen wir den spannenden Informationen über die Athener Akropolis mit ihren bemerkenswerten Gebäuden. Sie beherrscht das Stadtbild von Athen seit rund 3000 Jahren und gehört seit 1986 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Von den etwa 20 Bauwerken war der Parthenon das wichtigste Bauwerk auf der Akropolis.
Er war der Schutzgöttin der Stadt Athen, Pallas Athena Parthenos, gewidmet. Der im 5. Jahrhundert v. Chr. erbaute Tempel ragt von seinem majestätischen Standort auf der Akropolis über Athen empor und ist mit seinen 46 dorischen Säulen das größte Bauwerk der Akropolis.
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Zurzeit gleicht der Parthenon einer Baustelle, was wir aufgrund der riesigen Baukräne erkennen können und ist lt. unserer Reiseleiterin für Touristen an einigen Stellen nicht zugängig. Aufgrund anstehender Restaurierungsarbeiten werden mindestens bis 2020 weiterhin Baugeräte, Kräne und Gerüste auf dem Felsen benötigt, darum sollte man nicht zu viel Spektakuläres erwarten, zwischen den diversen Baustellen.
Unser Spaziergang unterhalb der Akropolis führt uns zum Eingang des Akropolis-Museums.
Von hier haben wir nochmals einen schönen Blick hinauf und sehen im Vordergrund die Bögen des Theaters des Herodes Atticus. Es war ein großes überdachtes Theater, welches 161 n.Chr. am Südhang der Akropolis von Herodes Atticus zur Erinnerung an seine Frau erbaut wurde.
Das Theater hat teilweise überdauert und ist immer noch ein beliebter Ort für Theaterstücke, Konzerte und andere Veranstaltungen.
Nun wenden wir unseren Blick hinüber zum neuen Akropolis-Museum. Es befindet sich in einem modernen Gebäude am Fuße der Akropolis. Viele der Skulpturen und Reliefs, welche auf der Akropolis gefunden wurden, werden hier ausgestellt. Ein Highlight ist eine Sammlung von Statuen, Friese und Skulpturen aus dem Parthenon. Überreste einer prähistorischen Stadt, die während des Baus ausgegraben wurden, wurden in das Museum integriert. Das Neue Akropolis-Museum hat einen Platz in der Riege der besten Museen weltweit eingenommen.
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Nach all diesen Informationen werden wir für einen Bummel durch die malerische Altstadt Athens entlassen. Im frühen 19. Jahrhundert war Athen eine relativ kleine Stadt mit engen Gassen, welche sich rund um die historischen Ruinen der Antike anhäuften.
Viele Häuser haben noch Grundmauern aus der Antike, wenn auch die Fassaden zumeist aus dem 18. Jahrhundert stammen.
Nun genießen wir statt vergangener Geschichte lieber lebendige griechische Lebensart.
Die malerische Plaka von Athen lädt dazu ein mit vielen Geschäften, Restaurants und Cafés. Wir gönnen uns eine Pause und lassen bei einer Erfrischung den Blick über all den Menschen schweifen, die an uns vorübergehen.
Danach stürzen wir uns wieder ins Getümmel, denn die Athener Altstadt befindet sich direkt am Fuße der Akropolis und zieht viele Touristen an.
In der Altstadt dürfen keine Autos fahren, sodass man hier trotz vieler Besucher noch gemütlich Bummeln kann.
Die Plaka versprüht trotz der vielen Souvenirgeschäfte einen gewissen Charme aus und man ist fasziniert von den engen Gassen und den schönen renovierten Gebäuden.
Bei unserem Rundgang kommen wir zu dem wunderschön angelegten Lysikratesplatz mit dem Lyskratesmonument. Dieses spezielle Monument wurde im 4. Jahrhundert v. Chr. von Lyrikrates erbaut, einem wohlhabenden Bürger und erinnert an dessen Sieg mit seinem Knabenchor, während der Festspiele zu Ehren des Dionysos, im Jahre 335 v. Chr. Es hat insgesamt eine Höhe von über neun Metern und ist das besterhaltene Denkmal dieser Art in Athen.
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In der Nähe des Denkmals steht in einem schönen gepflegten Garten die Kirche Agia Ekaterini. Sie wurde im Jahr 1767 auf den Namen der Heiligen Katherina von Sinai geweiht. Nach der Inschrift auf dem Altar wurde diese Kirche an der Stelle errichtet, wo die Ehefrau des Oströmischen Kaisers Theodosius II, die Kirche von St. Theodore und auch das dazugehörige Kloster im fünften Jahrhundert gegründet hat. In einer Ecke des Gartens wurden, auf deutlich tiefer liegendem Bodenniveau, Mauerreste aus römischer Zeit entdeckt.
Bevor wir mit dem Bus nach Piräus zurückfahren, schauen wir uns noch das antike Harianstor an. Es markiert den Eingang zum Athener Olympieion und wurde zu Ehren Harians zu dessen Besuch in Athen im Jahr 132 eingeweiht. Streng genommen war es daher kein Stadttor, sondern ein Ehrenmonument. Das Hadrianstor zählte zu den Sehenswürdigkeiten Athens in der Antike.
In der Nähe des Tores steht der Tempel des Olympischen Zeus, auch bekannt als der Tempel des Zeus Olympios oder Olympieion. Er war der größte Tempel in Griechenland. Es dauerte fast sieben Jahrhunderte, um diesen kolossalen Tempel zu vervollständigen und wurde das Zentrum eines neuen Stadtteils namens Hadrianopolis. Heute stehen nur noch 15 der 104 kolossalen und 17,25 Meter hohen Säulen aus pentelischen Marmor, die einen Durchmesser von 2 Meter haben. Ein Teil wurde von einem heftigen Sturm im Jahre 1852 zerstört. Die Trümmer liegen immer noch an gleicher Stelle.
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Die griechische Metropole Athen trumpft zwar mit unzähligen weltberühmten Bauwerken auf, doch wir lassen es an unserem ersten Ausflugstag langsam angehen. Ganz entspannt haben wir von Athen einen kleinen Einblick erhalten und fahren am Mittag zurück nach Piräus.
Da das Buffet-Restaurant Anckelmannsplatz heute bis 15.30 Uhr geöffnet hat, können wir uns aus der Vielfalt der Speisen noch ein leichtes Essen zusammenstellen. Den Nachmittag genießen wir auf unserer großzügigen Veranda in der warmen Sonne, machen uns zwischendurch mit der kabineneigenen Nespresso-Maschine einen Kaffee und sehen uns noch einmal die Fotos von Athen an.
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Gegen 19.00 Uhr treffen wir uns wieder mit unseren Bekannten. Genießen die letzten Sonnenstrahlen auf dem Oberdeck, bevor wir in der Außenalsterbar das Auslaufen aus dem Hafen verfolgen.
Wir beobachten das Lotsenboot, das den Lotsen für unsere Ausfahrt aus dem Hafen an Bord bringt und dann ertönt auch schon wieder das Nebelhorn und der für uns noch sehr gewöhnungsbedürfte Auslaufsong.
Langsam gleitet das Schiff aus dem Hafen. Die Abendsonne schmeißt ihre ersten Schatten auf die Kirche des Heiligen Nikolaus. Es geht vorbei am Passagierterminal, deren Fähren die Reisenden nach Mykonos, Kreta oder die Kykladen bringen.
Der Hafen von Piräus wir in dem Lied „Ein Schiff wird kommen“ von Lale Andersen besungen. Mit einem Sundowner, einer leichten Brise und seichte Wellen beobachten wir, wie Piräus in den letzten Strahlen der Sonne langsam rotgolden erscheint.
Es ist schön die letzte Sonnenstunde auf Deck zu genießen und schade, dass um diese Jahreszeit die Tage schon sehr früh enden.
Es ist schon 20.00 Uhr, bis wir hinunter zum Atlantik-Restaurant gehen. Hier herrscht reger Andrang, doch bekommen wir noch einen Vierer Tisch zugewiesen. Während wir uns nun kulinarisch verwöhnen lassen, gleitet das Schiff langsam und sicher dem nächsten Hafen entgegen.
Für den Abend ist im Theater die zwar schon bekannte, aber immer wieder sehenswerte Unterhaltungsshow von Loriot unter dem Titel „Die Ente bleibt draußen“ angesagt. Das Theaterensemble präsentiert uns einen bunten Bilder-Reigen seiner beliebtesten Mini-Dramen. Es wird gefrühstückt, geliebt, eingekauft und – natürlich – gebadet. Seit Jahrzehnten kennt man diese Stücke, doch bringen sie auch heute wieder die Zuschauer zum Schmunzeln und Lachen.
Zum Tagesabschluss lauschen wir noch den Piano-Klängen im Atrium. Es ist der Mittelpunkt des Schiffes und geht über 3 Etagen. Das Klavier steht auf Deck 5, gegenüber der Rezeption, darüber befindet sich die TUI-Bar und auf Deck 7 die Shoppingmeile. Wir merken, wie der Tagesrhythmus langsam zur Ruhe kommt, und schließen uns den Gästen an, die in Richtung Kabine gehen.
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