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Mittwoch, 28.09.2016 Korfu/ Korfu Stadt - Liegezeit von 8.00 – 19.00 Uhr
Sonnenaufgang: 7:33 Sonnenuntergang: 19:28
Wetter: Sonnenschein - 26 Grad C
Es ist erst 7.30 Uhr, als wir heute Morgen auf unsere Veranda treten, doch die MS 2 liegt bereits fest vertäut am Kai und es liegen bereits 2 weitere Schiffe im Hafen.
Nun können wir beobachten, wie sich die Costa Mediterranea als viertes Schiff, langsam an den Anleger schiebt. Das Schiff wurde 2003 erbaut und seitdem schippert sie maximal 2.680 Gäste zu den schönsten Plätzen der Welt.
Mit einer Länge von 292,5 Metern und einer Breite von 32,2 Metern ist das Schiff 30 Meter länger als unser Schiff, dafür haben wir aber auch nur 1900 Passagiere an Bord.
Nach dem Frühstück heißt es heute erst einmal wieder Busfahren. Oft legt das Schiff an und man ist schon mittendrin. Heute liegt die „MS 2“ aber leider einige Kilometer entfernt von dem historischen Stadtzentrum.
Mein Schiff hat einen Shuttle-Service eingerichtet, der zwischen Schiff und Esplanade Platz pendelt. Die elektronischen Tickets für 9,00 € p.P. erhalten wir direkt an den Shuttle-Bussen auf der Pier.
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Nach ca. 15 Minuten Fahrzeit, die uns hinter der "Neuen Festung" und durch die Stadt führt, steigen wir vor der alten Festung aus. Schon in der byzantinischen Zeit stand hier eine Wehranlage. Die Venezianer haben die Anlage ausgebaut.
Im 16. Jahrhundert wurden die Festungsmauern verstärkt und ein Kanal angelegt, sodass die Festung nur noch über eine Zugbrücke zu erreichen war. Diese wurde von den Engländern durch eine Holzbrücke und im 20. Jahrhundert durch eine Steinbrücke ersetzt.
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Wir betreten die Festung über diese Brücke und erreichen das Haupttor. Von der Brücke kann man auf den kleinen Meerwasserkanal hinunterblicken, - man nennt ihn Contrafossa - der die Festung von der Stadt trennt. Idyllisch liegen hier kleine Fischerboote vor Anker. An seinem Rand stehen als Wochenendhäuschen und Schuppen genutzte Wellblechhütten. Damals diente der Kanal mehr der Sicherheit, als der Schifffahrt.
Wir gehen vorbei am Garnisonsgebäude, darin wird über die Festung und ihre Geschichte informiert und stehen im Inneren der Festungsanlage vor der Georgskirche.
Dieser eindrucksvolle Bau wurde von den Engländern während der Besatzungszeit errichtet, um die religiösen Bedürfnisse der britischen Soldaten zu erfüllen.
Die Fassade der Kirche erinnert uns an einen griechischen Tempel. Im Inneren befinden sich neue und alte Ikonen.
Wir gehen den Weg weiter hinauf, vorbei an einem Cafe und stehen auf einem weitläufigen Gelände, auf dem Kanonen aus dem 17. und 18. Jahrhundert aufgestellt sind. Ob mit denen von dieser strategisch wichtigen Festung im Ernstfall geschossen wurde?
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Da wir hinauf auf die Spitze wollen, steigen wir an der Seite die Stufen hoch, durchqueren einen Tunnel und klettern weiter auf unebenen Stufen und Kopfsteinpflaster den Berg hinauf. Kommen vorbei an den ehemaligen Baracken der Soldaten und dem Hospital sowie dem alten venezianischen Glockenturm an der Südseite der alten Festung.
Der alte Leuchtturm ist der höchste Punkt in der alten Festung von Korfu Stadt. Er steht etwa 60 Meter über dem Meer. Die Besichtigung ist empfehlenswert und das investierte Eintrittsgeld – als Rentner sogar ermäßigt - ist gut angelegt.
Man bekommt dafür einen Panoramablick über die Stadt bis hinüber zur neuen Festung und den Hafenanlagen mit dem Kreuzfahrtkai, schaut bis zur Festlandküste und erkennt von hier oben das ganze Ausmaß der alten venezianischen Festung.
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 Gleich vor der Brücke zur Festung steht das Denkmal des Graf Johann Matthias von der Schulenburg.
Der Reichsgraf von der Schulenburg war Deutscher im Dienste Venedigs und ihm ist die erfolgreiche Verteidigung Korfus gegen die Türken 1716 zu verdanken.
Mit rund 5000 Mann und der Hilfe der Bevölkerung vertrieb der geniale Stratege 60.000 Türken von der Insel.
Nun bummeln wir über die weitläufige Esplanade. Als die Venezianer ihn 1537 anlegten, ließen sie dafür ein ganzes Stadtviertel abreißen, mit dem Ziel, eine freie Schusslinie für die Kanonen der alten Festung zu schaffen.
Diese Freifläche wurde als Exerzierplatz genutzt. Die Schönheit der Esplanada ist den Franzosen zu verdanken, welche von 1807 bis 1814 für die Bepflanzung sorgten. Entlang der Esplanade stehen Arkadenhäuser die 1807 als Stadtbegrenzung gebaut wurden. Heute reiht sich unter den Arkaden ein Lokal an das andere. Die Arkaden sowie die Esplanade sind seither der wichtigste Treffpunkt in Korfu und Mittelpunkt des geselligen Lebens.
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Bei unserem Spaziergang treffen wir auf ein Denkmal, das an die Vereinigung der "Ionischen Inseln" mit Griechenland im Jahre 1864 erinnert. Die sieben Tafeln im Hintergrund zeigen die einzelnen Symbole der Inseln, wobei für Korfu das Phäakenschiff steht.
Nur ein paar Schritte weiter und wir stehen am Rondell, dies ist der Platz für allerlei Veranstaltungen, z.B. Konzerte o.ä. Zum griechischen Osterfest finden sich hier tausende Menschen zur Auferstehungsfeier ein.
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Nur wenige Meter weiter steht der Maitlands Rotonda, ein ionischer Rundtempel mit 20 Säulen. Erbaut wurde er zu Ehren von Sir Thomas Maitland. Der englische Gouverneur ließ eine Zisterne für die Verbesserung der Wasserversorgung bauen, auf welcher der Rundbau heute steht. 
Weiter oberhalb der Esplanade stehen wir vor dem Gebäude der "Ionischen Universität", einem im 18. Jahrhundert als Kaserne errichteten Gebäude.
Es ist eine staatliche griechische Universität auf der Insel Korfu und war die erste Universität auf griechischem Boden.
Dieses Gebäude ist schon einen Blick wert, denn am Treppenaufgang sieht man ein Relief mit dem venezianischen Löwen.
Wir überqueren die Straße und stehen vor dem Denkmal des wohl berühmtesten Politikers der Insel Korfu.
Graf Ioannis Kapodistrias wurde im Jahre 1776 auf der Insel geboren und war von 1828 bis 1831 erster Präsident des befreiten Griechenlands. Im Oktober 1831 wurde er in Nafplion ermordet.
Wir machen eine kleine Pause unter den schattigen Bäumen und lesen in unserem Reiseführer, dass hier im Jahre 1980 der James-Bond-Film „In tödlicher Mission“ gedreht wurde. Drehorte waren die Altstadt, die Esplanade und die alte Festung von Korfu-Stadt.
Wir gehen die Esplanade zurück in Richtung alte Festung. Bummeln durch den kleinen Bosketto Garden, von dem wir nochmal einen schönen Blick auf die alte Burg haben. Im Garten stehen Statuen von den Brüdern Lawrence und Gerald Durrell, zwei Schriftsteller, die auf Korfu lebten.
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Neben dem Garten steht die Kirche Panagia Mandrakiou. Die griechisch orthodoxe Kirche, die der Jungfrau Maria und St. Pantaleon gewidmet ist, wurde im 18. Jahrhundert erbaut. Die schöne, in rosa und weiß gehaltene Kirche hat über dem Eingangsportal eine wunderschöne Rosette, die einer Sonne ähnlich ist. Die Kirche, die auch Mitropolis, nach dem Name des Platzes genannt wird, liegt unter dem Niveau des Platzes.
Am Ende der Esplanade steht der ehemalige Gouverneurspalast, der in der Zeit zwischen 1816 und 1824 erbaut wurde. Er war Sommersitz der griechischen Könige und beherbergt heute das Museum für asiatische Kunst. Es wurde 1927 als Museum für Chinesische und Japanische Kunst gegründet, 1974 erfolgte die Umbenennung.
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Das Bauwerk wird durch einen umlaufenden dorischen Säulengang geprägt. Beeindruckend ist auch der vor dem Palast erbaute Säulenbrunnen.
Von hier geht es in die Altstadt von Korfu Stadt.
Sie entstand in der Antike in einem Gebiet zwischen den zwei Festungen. Sie ist weitgehend autofrei, wird von engen Gassen und marmorgepflasterten von Arkaden gesäumten Ladenzeilen durchzogen.
Im Zweiten Weltkrieg wurden nur wenige Gebäude beschädigt, so ist die Altstadt fast unberührt geblieben.
Die berühmteste Kirche in der Altstadt ist die St. Spiridon Kirche. Sie wurde im Jahr 1950 gebaut und hat den höchsten Glockenturm der Stadt. In dieser Kirche befinden sind die Reliquien von St. Spiridon, dem Schutzpatron der Insel Korfu. Der Sage nach hat er die Insel vor Pest und Hungersnot bewahrt.
In den Gassen der Altstadt kann man nach Herzenslust bummeln und trifft immer wieder zwischen den Häuserfronten auf eine Kirche.
Die orthodoxe Kirche ist Staatsreligion in Griechenland und rund 97 % der Inselbevölkerung bekennt sich zum griechisch-orthodoxen Glauben. So gibt es allein in Korfu Stadt über 100 Kirchen.
Die malerische Altstadt bietet neben historischen Gebäuden in verwinkelten Gassen auch Geschäfte, die so ziemlich alles, was das Wort Shopping ausmacht, anbieten.
Die Stadt erinnert uns ein bisschen an Italien. Kein Wunder, denn seit dem vierzehnten Jahrhundert herrschten die Venezianer auf Korfu und prägten die Insel durch ihre italienische Kultur, 400 Jahre lang.
Bei unserem Stadtbummel kommen wir auch zum wunderschön angelegten Rathausplatz. Er war zu Zeiten der venezianischen Herrschaft gesellschaftlicher Mittelpunkt von Korfu Stadt. Das heutige Rathaus ist eines der schönsten Gebäude der Stadt und stammt aus der Zeit der venezianischen Besatzung.
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Es war ursprünglich Versammlungshalle des venezianischen Adels und wurde 1720 in ein Theater umgewandelt. Der Umbau zum Rathaus erfolgte im Jahre 1903. Über dem Eingang befindet sich das versteinerte Phäakenschiff, das Stadtwappen von Korfu.
Rechts vom Rathaus befindet sich die katholische Bischofskirche San Giacomo, ein Gebäude aus dem 17. Jahrhundert. In dem früheren Gebäude des katholischen Erzbischofs, gegenüber vom Rathaus, ist heute die Filiale der Bank von Griechenland untergebracht. Wohnhäuser, einige kleine Geschäfte und Lokalitäten geben diesem schön angelegten Platz eine angenehme Atmosphäre. Die gemütlichen Cafés laden uns zu einer Mittagspause ein und was gibt es derzeit Schöneres, als hier die Seele baumeln zu lassen und sich mit allerlei Leckereien zu verwöhnen. Danach trinken wir noch entspannt einen Espresso in der Sonne und lassen diesen Platz auf uns wirken.
Es sind die kleinen Dinge, die glücklich machen. Mit neuem Schwung geht es wieder zurück in das Gassenlabyrinth der Altstadt von Korfu, die seit 2007 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Auf der Suche nach den Spuren der Inselvergangenheit beabsichtigen wir, noch die neue Festung zu besichtigen.
Neu ist die Festung jedoch nicht, sondern sie ist nur jünger als die Alte Festung. Im Jahr 1576, nach der zweiten Belagerung der Türken, begann der Bau dieser Festung durch die Venezianer und wurde 1645 fertiggestellt. Diese Festung sollte den Hafen nach Norden hin schützen. War dieser Bereich früher Militärgebiet und für die Öffentlichkeit gesperrt, ist sie heute nach umfangreichen Renovierungen zur Besichtigung geöffnet.
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Auch hier lohnt sich der Aufstieg schon allein wegen der schönen Aussicht auf den Hafen mit seinen Kreuzfahrtschiffen und der Altstadt mit der alten Festung. Doch auch ein Spaziergang durch diese Wehranlage ist ein Erlebnis. In der Vergangenheit waren die zwei Festungswerke durch eine Mauer verbunden und die Einwohner konnten sicher leben.
Auf dem Weg hinunter zur Altstadt sehen wir die rotbraune Kuppel der Panagia Tenedou Kirche.
Sie wurde für griechische Flüchtlinge von der Insel Tenedos errichtet.
Diese spätbarocke Kirche war Teil eines katholischen Karmeliterklosters.
Nun geht es zurück zur Esplanade und mit dem Shuttlebus wieder zurück zum Hafen.
Zusätzlich zu den Kreuzfahrtschiffen liegt vor der MS 2 das russische Kriegsschiff „Admiral Grigorowitsch“. Die russischen Marinesoldaten nehmen an der 15. russischen Woche auf den ionischen Inseln statt, zum Gedenken an Admiral Fjodor Uschakow.
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Unter dessen Befehl haben die russischen Seeleute die Insel Korfu von fremden Eindringlingen im Jahr 1799 befreit. Die "Admiral Grigorowitsch" ist mit der neuesten Technologie ausgestattet und konnte während seines Aufenthalts besichtigt werden.
Nach einem interessanten Tag gehen wir jedoch wieder auf unser Schiff und sehen wie die Costa Mediterranea, die wir heute Morgen beim Einlaufen begrüßten, bereits wieder den Kreuzfahrthafen von Korfu verlässt. Während wir uns eine entspannte Stunde auf unserer Veranda gönnen, zaubern die Köche für uns kulinarische Köstlichkeiten, mit denen sie uns ab 18.00 Uhr wieder willkommen heißen.
Das Restaurant Atlantik, das sich über zwei Decks erstreckt, mit einem großen, offenen Bereich in der Mitte und seiner großen Glasfront zum Heck hin ist der I-Punkt nach einem schönen Landausflug. Hier kann man den Tag bei einem leckeren Menü langsam ausklingen lassen, denn es gibt Service am Platz.
Ein weiterer Lieblingsplatz ist die Außenalster Bar. Hier verbringen wir den Rest des Abends mit einem Cocktail in der Hand und genießen den Panoramablick nach achtern hinaus auf das Meer
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