22. Juni 2024 - Rotterdam/Niederlande Liegezeit 9.00 – 21.00 Uhr - Temperatur: 20 Grad, wolkig
Über Nacht hatte die MS Antonia 289 Flusskilometer zurückgelegt und bereits um 6.30 Uhr in Rotterdam auf der Nieuwe Maas, am Liegeplatz Boompjeskade - es handelt sich um eine begrünte Promenade entlang der Maas - festgemacht. Nach einem ersten Blick aus dem Fenster sehen wir auf die Erasmusbrücke und die beeindruckende Skyline Rotterdams.
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Gut gestärkt geht es nach dem Frühstück um 9.30 Uhr auf unseren gebuchten Ausflug.
Während der etwa 1 ½ -stündigen Panoramafahrt erfahren wir, dass Rotterdam zu den modernsten Städten der Niederlande gehört und wird daher auch "Manhattan an der Maas" genannt. Während unserer Fahrt zeigt uns unsere Stadtführerin einige der architektonisch besonders interessanten Gebäude. Das Het Witte Huis – weiße Haus – ist ein zehngeschossiges Hochhaus, welches in den Jahren 1897/1898 errichtet wurde. Es galt mit seinen 45 Metern zur Bauzeit als höchstes Bürogebäude Europas. Es sieht hübsch aus und liegt direkt am Alten Hafen. Das Haus ist eines der wenigen Gebäude, das im Zweiten Weltkrieg unversehrt geblieben ist.
Unsere Busfahrt führt auch vorbei am Bahnhof Rotterdam Centraal und wir werfen einen Blick auf die Bahnhofshalle des neuen Empfangsgebäudes, erbaut 2014. Das Bahnhofsgebäude ist eine der Architekturikonen der Stadt. Das teilweise mit Solarzellen versehene Glasdach über den Gleisen geht nahtlos in die markante Überdachung der Stationshalle über, deren Spitze in Richtung Innenstadt weist. Der Bahnhof ist einer der wichtigsten der Niederlande, ist zentral in der Stadt gelegen und bietet optimale Zugverbindungen zu zahlreichen anderen niederländischen Städten. Mit täglichen Direktverbindungen durch die Eurostar Schnellzüge nach Brüssel, Lille und Paris, liegt Europa fast vor der Tür.
Auf dem Bahnhofsvorplatz steht eine fast vier Meter hohe Bronzeskulptur mit dem Titel „Moments Contained“ (enthaltene Momente). Sie wurde 2023 vom britischen Künstler Thomas J. Price geschaffen. Diese beeindruckende Skulptur ist ein fester Bestandteil der Rotterdamer Skulpturenroute. Eine ähnliche Statue ist im Museum in London ausgestellt.
Vorbei geht die Fahrt an dem Hauptgebäude der Hogeschool Rotterdam, das sich in einem Museumpark befindet. Die Hochschule ist eine angesehene Bildungseinrichtung in den Niederlanden.
Einen Fotostopp legen wir für den an der Maas gelegenen Veerhaven ein. Es ist einer der historischen Häfen in Rotterdam. Der Veerhaven leitet seinen Namen von der bereits im 15.Jahrhundert eingerichteten Fährverbindung nach Katendrecht auf der Südseite der Niewe Maas ab. Es war bis 1878 die einzige Verbindung zwischen dem Nord- und Südufer der Nieuwe Maas. Von 1911 bis zur Eröffnung des Maastunnels 1942 gab es neben einem Personenbeförderungsdienst auch einen Fahrzeugdienst, die Wagenfähre.
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Vor der Skyline Rotterdams liegt heute Morgen das Kreuzfahrtschiff Rotterdam von der Holland America Line (HAL). Es ist das neueste Schiff der Pinnacale-Klasse von HAL. Das Schiff vereint das Beste von allem. Über 100 Jahre betrieb die niederländische Reederei erfolgreichen transatlantischen Passagier-Liniendienst. Wegen zunehmender Konkurrenz durch Fluggesellschaften verlegte sich das Unternehmen ab 1971 auf Kreuzfahrten. Heute fahren 14 Schiffe unter dem Logo der HAL und transportieren pro Jahr etwa 700.000 Passagiere.
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Weithin sichtbar ist der Zalmhaven, auch bekannt als „The Zalmhaven Towers“. Es ist ein Hochhausprojekt, das aus drei Wohntürmen besteht. Der Zalmhaven I hat eine Höhe von 215 Metern. Das Gebäude selbst ist 203 m hoch und der Mast bedeckt die letzten 12 m. Weitere Gebäude des Projekts sind der Bau von Zalmhaven II und III, welche 2020 abgeschlossen wurden.
Direkt neben unserem Busparkplatz steht das Kunstwerk „For you my love“, von der Künstlerin Huly Yilmaz.
Mit dem Titel „für dich ist meine Liebe“ zollt sie ihrer Mutter Tribut. Die Statue stand seit 2003 am Eingang des Museums Boijmans Van Beunningen. Aufgrund der langwierigen Renovierung bekam die Statue einen temporären Standort auf der Westerkade.
Nach der Renovierung des Museums kehrt die Skulptur an ihren ursprünglichen Standort zurück.
Unsere Weiterfahrt geht an einem imposanten Landgut vorbei. Das Buitenplaats Welgelegen an der Parklaan 15 ist ein nationales Denkmal im Zentrum der Hafenstadt. Es handelt sich um ein Herrenhaus von 1872, welches eng mit Rotterdams reicher Geschichte der Seefahrt und des Handels verbunden war. Heute ist das Gebäude im historischen Stil renoviert und wird vom Unternehmer Michel Perridon als Büro genutzt.
Das Toren op Zuid ist ein Bürogebäude und eines der ersten Hochhäuser am Wilhelminapier. Es hat eine Höhe von 96,5 Metern und verfügt über 23 Stockwerke. Es beherbergt die regionale Niederlassung des Telekommunikationsunternehmens KPN. Die Bauarbeiten begannen 1998 und dauerten zwei Jahre. Der italienische Architekt ließ die Fassade dieses Büroturms schräg gestalten. Sie ist um sechs Grad nach vorne geneigt und wird zur Vorführung von Animationen und als Veranstaltungsunterstützung verwendet.
An der Markthalle steigen wir aus und haben nun Zeit für eine individuelle Erkundung. Diese bunte Markthalle, die 2014 eröffnet wurde, steht in jedem Reiseführer und ist die Top-Sehenswürdigkeit in Rotterdam.
Haben wir in verschiedenen Ländern schon Markthallen besucht, doch so einen beeindruckenden Bau in der Form eines riesigen Flugzeughangars sehen wir zum ersten Mal. Dieses hufeisenförmige Gebäude erhebt sich über 11 Stockwerke. Es ist eine Kombination aus Markthalle, Wohnraum, Gaststätten, Einkaufsläden und Tiefgarage.
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Hier kann man an 7 Tagen in der Woche zwischen Marktständen bummeln und die unterschiedlichsten Leckereien kosten. Doch viele der fast 100 Stände sind auf Touristen zugeschnitten. Lt. unserer Reiseleiterin bevorzugen die Einheimischen lieber die Obst- und Gemüse-Marktstände dienstags und samstags vor der Halle, da sie um einiges günstiger sind. Wir fanden die Markthalle an sich schon beeindruckend und auch die Vielfalt der Stände und der Essensangebote. Es sollen fast 100 Stände sein, nur Schade, dass wir so wenig Appetit verspürten, an frühen Morgen.
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Ferner ist die farbenfrohe Gestaltung der sehr hohen und halbrunden Decke echt sehenswert. Sie zeigt ein Kunstwerk des niederländischen Künstlers Arno Coenen, das er zusammen mit seinem Team entworfen hat. Diese Arbeit ist etwa 11.000 Quadratmeter groß. Das Werk trägt den Namen „Hoorn des Overvloeds“ (Horn des Überflusses). Es zeigt eine moderne Interpretation der Stillleben alter holländischer Meister.
Das Werk besteht aus 4.000 Glasscheiben, jede davon misst 1,5 mal 1,5 Meter. Es stellt unter anderem stark vergrößerte Früchte, Insekten, Fische, Blumen und Gemüse dar. Auch eine Kuh, die Rotterdamer Laurenskerk und ein Baukran sind zu sehen.
Mich hat die Gestaltung der Decke mit den überproportional großen Abbildungen schon sehr beeindruckt. Als Betrachter hat man das Gefühl, dass das Obst und Gemüse geradezu in den Mund zu fallen scheint.
Über der Markthalle verteilen sich 228 Wohnungen, vom zweiten bis zum elften Stockwerk. Sie befinden sich alle an der langen linken bzw. rechten Außenseite des Gebäudes.
Die Wohnungen haben eine Fläche zwischen 80 bis zu 300 m². Alle sind mit einem Balkon an der Außenseite und viele mit einem oder mehreren Fenstern mit Sicht in die Markthalle ausgestattet. Diese Fenster lassen sich nicht öffnen, aber die Bewohner können von oben in die Halle schauen und der Betrachter in der Markthalle sieht im Obst und Gemüse verschieden große Fensterfronten.
Genau wie viele andere Orte in Rotterdam bekam die Markthalle rasch einen Spitznamen: Sie wird „de Koopboog“ (der Einkaufsbogen) genannt.
Nicht weit von der Markthalle entfernt gibt es seit 1984 eine weitere außergewöhnliche Sehenswürdigkeit, die Kubushäuser, auch bekannt als „Het Blaakse Bos“. Jedes Kubushaus ist einem Baum nachempfunden, mit dem Eingang und dem Treppenhaus im "Stamm", dem aus grauem Betonstein gemauerten unteren Teil.
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Die "Krone", der um 45 Grad gedrehte Kubus, beherbergt die eigentliche Wohnung mit drei Stockwerken. Durch das Verschachteln der einzelnen Kubuswohnungen, sozusagen den "Bäumen", ist ein ganzer Wald entstanden, der eine stark befahrene Straße überspannt. Die Fläche zwischen den einzelnen Gebäuden ist öffentlich zugänglich und fungiert auch als gemeinschaftlicher Außenbereich für die Bewohner. Seit 2009 ist in den drei größeren Würfeln das Hostel Stayokay Rotterdam einquartiert. Also wer auch mal in einem Kubus schlafen möchte, ist dort an der richtigen Adresse.
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Ein anderes Kubushaus, der Kijk-Kubus, wurde als Museum eingerichtet und kann besichtigt werden. Insgesamt sind es 51 Würfel, wovon 38 Wohnungen sind und auch bewohnt werden. In den restlichen, etwas größeren Kubushäusern sind Geschäfte untergebracht. Die Kubushäuser, oder auch Würfelhäuser genannt, wurden in den 80er Jahren vom Architekten Piet Blom gebaut und faszinieren die Besucher noch heute. Sie sind eine ganz besondere Attraktion in der niederländischen Stadt.
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Der Blaaktoren ist ein Wohnhaus an der Binnenrotte, in der Nähe des Blaak. Das markante Spitzdach des Gebäudes gibt ihm seinen berühmteren Spitznamen „Der Bleistift“. Von der Straße bis zur Spitze des Satteldachs misst der Turm 61 Meter, aufgeteilt in 13 Stockwerke und einen allgemeinen Lagerbereich. Es ist ein markantes Gebäude in Rotterdam und bildet zusammen mit den angrenzenden Kubushäusern ein Wahrzeichen der Stadt. Der Blaak Tower wurde 1984 fertiggestellt.
Auf dem Weg zurück zum Bus kommen wir an einem ausgefallenen Kunstwerk vorbei, es stellt eine Hommage an den Cartoonisten Marten Toonder dar.
Toonder war einer der bekanntesten und wichtigsten niederländischen Comiczeichner. Seine Zeichnungen und Texte wurden in Tageszeitungen und Büchern auf der ganzen Welt veröffentlicht. Das Kunstwerk, welches nahe der Markthalle steht, ist mehr als sechs Meter hoch. Es besteht aus einer barocken, kleeblattförmigen Bank, auf der vier bekannte Figuren aus den Toonder-Comics sitzen. Diese Figuren repräsentieren vier gesellschaftliche Bereiche: Philosophie, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft. Über der Bank erhebt sich ein großer Obelisk, der von allen vier Seiten mit Reliefs verziert ist. Der Obelisk ist gekrönt von einem Pinsel und einer Feder, Symbole für Toonders Zeichen- und Schreibfähigkeiten sowie einer Weltkugel, die auf das fantastische Universum des Comics hinweist.
Nach solch einem informativen und interessanten Vormittag fahren wir nun zurück zum Schiff, wo die Küchencrew uns bereits ein leckeres Mittagessen vorbereitet hat. Nach einer anschließenden Mittagspause und einem Kaffee in der Panorama Lounge gehen wir am Nachmittag noch einmal alleine vom Schiff, denn Rotterdam hat noch so vieles zu bieten, wovon wir uns noch etwas ansehen wollen.
Nicht weit von der MS Antonia entfernt treffen wir auf das Denkmal „De Boeg“. Dieses Denkmal wurde zu Ehren der rund 3500 Seeleute errichtet, die auf niederländischen Handelsschiffen im Zweiten Weltkrieg ums Leben kamen. Es handelt sich dabei um eine 46 Meter hohe Aluminiumkonstruktion, die einen Schiffsbug symbolisiert. Um ihm ein figürliches Element hinzuzufügen, wurde es mit einer acht Meter hohen Skulpturengruppe aus Bronze ergänzt.
Direkt am Wasser und am Fuße der Erasmusbrücke liegt das Design Inntel Hotel. Obwohl das Inntel 1989 an dieser Stelle eröffnet wurde, ist dieser ungewöhnliche Turm erst 2007 gebaut worden. Neben den modernen und gemütlich mit allen Annehmlichkeiten ausgestatteten Zimmern befinden sich im Panoramaturm besonders luxuriöse Design Zimmer.
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Die Erasmusbrücke, eine 802 Meter lange Schrägseilbrücke spannt sich majestätisch über die Neue Maas, einem Hauptstrom im Rhein-Maas-Delta. Die Brücke ist seit ihrer Eröffnung 1996 eins der neuen Wahrzeichen Rotterdams. Sie ist auf dieser Wasserstraße die letzte Brücke über den Rhein, bevor dieser in die Nordsee endet. Ferner verbindet sie das Stadtzentrum mit dem Wilhelminapier, welches seit der Jahrhundertwende von Hochhäusern und modernen Anlagen geprägt ist.
Früher ein wichtiger Platz für Lagerung und Versand, heutzutage ein modernes Stück Rotterdam mit nur einigen alten Lagerhäusern und dem Hotel New York. Die nach dem Philosophen Erasmus von Rotterdam benannte Straßenbrücke wird wegen ihres Aussehens – dem hohen angewinkelten Pylon – auch „der Schwan“ genannt.
Während unseres Spaziergangs gehen wir an der einzigen russisch-orthodoxen Kirche in Rotterdam vorbei. Die Kirche wurde 2004 zu Ehren des Hl Alexander Nevski geweiht. Wir stehen auf der Westersingel-Brücke und haben einen schönen Blick in den im englischen Landschaftsstil gestalteten Park entlang des Kanals. Er zeichnet sich durch abfallende Rasenflächen und Baumgruppen aus. Zwei abstrakte zweidimensionale Skulpturen auf beiden Seiten des Wassers fallen uns ins Auge. Erschaffen von Richard Artschwager, einem US-amerikanischen Objektkünstler, Maler, Grafiker und Bildhauer.
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Ein weiteres Kunstwerk des Wiener Künstlers Franz West mit dem Namen „Qwertz“ steht am linken Ufer des Westersingel. Es besteht aus fünf monochrom gefärbten, länglichen Rollen aus Stahlblech. Die Schriftrollen ähneln Vergrößerungen von handgerollten Tonstücken und dienen seit ihrer Fertigstellung im Jahr 2001 als Sitzgelegenheit. Der Titel, den West diesem Werk gab, hat keine Bedeutung. „Qwertz“ sind die ersten sechs Buchstaben oben links auf einer deutschen Tastatur.
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Am Eingang des Museumsparks steht die Arminiuskirche, sie wurde 1895-1897 erbaut und nach der Galionsfigur der Remonstranten, dem Theologen Jacobus Arminius, benannt.
Die Kirche, die Orgel und das Konsistorium wurden als Nationaldenkmal ausgewiesen. Bis 1965 war der Vorplatz am Westersingel mit einem schmiedeeisernen Zierzaun zwischen Backsteinpfeilern umschlossen.
Eines der wichtigsten niederländischen Kunstmuseen und das größte Kunstmuseum Rotterdams ist das 1849 eröffnete Boijmans Van Beuningen Museum.
Die bisher im Keller des Museums gelagerte Sammlung des Museums wurde der Öffentlichkeit zugänglich gemacht in einem von dem Architekten Winy Maas entworfenen begehbaren Kunstdepot, das ab 2017 im Museumpark errichtet und am 5. November 2021 eröffnet wurde. Das Depot ist ein außergewöhnliches Kunstlager und ein architektonisches Wunderwerk, das an das renommierte Museum Boijmans Van Beuningen angrenzt.
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Das Gebäude selbst ist ein 39,5 Meter hoher, schüsselförmiger Baukörper, der mit reflektierenden Platten bedeckt ist. Diese Platten erzeugen einen Spiegeleffekt, der es den Besuchern ermöglicht, eine reduzierte Reflexion der Umgebung zu sehen. Einige Platten sind matt, um die Privatsphäre der Patienten im nahe gelegenen Erasmus MC-Krankenhaus zu gewährleisten. Es ist das erste öffentlich zugängliche Kunstdepot der Welt. Im Gegensatz zu traditionellen Museen beherbergt das Depot keine Ausstellungen. Stattdessen können die Besucher die gesamte Sammlung von über 154.000 Kunstwerken erkunden, die über 174 Jahre gesammelt wurden.
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Bei unserem Rundgang im Museumspark sehen wir auch die Skulptur von Auke de Vries, die er für das Niederländische Architekturinstitut geschaffen hat. Auke de Vries erhielt seine Ausbildung an der Königlichen Kunstakademie in Den Haag. Zunächst arbeitete er als Maler und Grafiker. Seit den 1970er Jahren fertigt er Metallskulpturen an. Seine Skulpturen sind leichte, abstrakte Konstruktionen aus geometrischen Formen, die zu schweben scheinen: Seine Skulpturen hängen und stehen an vielen prominenten Orten. Nicht nur in den Niederlanden, sondern auch in vielen ausländischen Städten kann man danach suchen.
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Nachdem wir den Museumspark wieder verlassen haben, bummeln wir die Witte de Withstraat entlang. Sie verbindet als „Kunstachse“ den Rotterdamer Museumspark mit dem Maritiem Museum. An ihr liegen zahlreiche Cafés und Kneipen.
Auf der Plein 1940 steht eine Bronzeplastik des belarussisch-französischen Bildhauers Ossip Zadkine mit dem Namen „De verwoeste stad“ (die zerstörte Stadt).
Sie erinnert an die Bombardierung der Stadt durch die deutsche Luftwaffe während des Zweiten Weltkriegs, bei der das Zentrum der Stadt nahezu vollständig zerstört wurde.
Die 6,50 Meter hohe Plastik stellt in expressiven Formen einen Mann ohne Herz dar und symbolisiert das Herz der Stadt Rotterdam, das während des Bombardements verloren ging.
Von diesem Platz sehen wir bereits auf die Außengelände des Schifffahrtsmuseums am Leuvehaven.
Das Maritiem Museum ist eines der bedeutendsten Seefahrtsmuseen der Niederlande. Es wurde bereits 1874 gegründet und ist seitdem eine Hommage an alles, was mit der Seefahrt zu tun hat. Bei einem Rundgang durch den Hafen des Schifffahrtsmuseums können wir uns auf eine Zeitreise durch die faszinierende Geschichte des größten Hafen Europas machen und einige dieser historischen Schiffe in ihrer natürlichen Umgebung (auf dem Wasser) besichtigen.
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Im riesigen Hafenareal südlich vom Seefahrtsmuseum gehören rund 20 Schiffe aus den Jahren 1850 bis 1950, u.a. zwei Dampfschlepper und mehrere Segelschiffe, zum Maritiem Museum. Am Museumskai sind neben dem Leuchtturm, Seefahrtsgeräte, eine richtige Seilerbahn, Hafenkräne und typische Werkstätten zu sehen.
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Die Vessel 11 ist ein britisches Feuerschiff, das 1951 gebaut wurde und heute im Museumshafen an der Kaimauer liegt. Im Jahr 2014 wurde es als Erinnerung an seine britischen Ursprünge in einen britischen Gastropub umgewandelt. An Bord kann man typisch britische Gerichte im Inneren oder auf der Terrasse an Deck genießen. Ferner ist es ein Veranstaltungsort für Live-Musik. Wir überqueren die Regentessebrug, eine Steinbrücke über den Wijnhaven. Dieser Hafen ist mit dem Alten Hafen und dem Leuvenhaven verbunden.
Die Regentesse Brücke wurde 1898 als Ersatz für eine hölzerne Hubbrücke erbaut und ist eines der wenigen Vorkriegsbauwerke, die die Bombardierung am 14. Mai 1940 überstanden haben. Die Brücke ist seit 1973 ein nationales Denkmal.
Gleich hinter der Brücke im Rotterdamer Wijnhaven-Quartier trifft „alt“ auf „modernes“, denn hier wurde der Wohnturm 100 Hoog erbaut.
Das Gebäude hat eine Höhe von 105,5 Metern und verfügt über 33 Stockwerke. In dem Wohnturm sind 152 Eigentumswohnungen, eine zweistöckige Tiefgarage und zehn Gewerbeflächen untergebracht.
Die Hafenbecken sind nur durch eine Hubbrücke von der Maas getrennt und münden gegenüber der monumentalen Erasmusbrücke, sodass es nur ein kurzer Weg zurück zum Anleger der MS Antonia ist.
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Um 20.45 Uhr lautete die Durchsage „Alle an Bord“ und wir konnten ablegen. Zu unserer Überraschung fährt Kapitan Menno Vaasen, bevor es Richtung Antwerpen geht, noch eine Runde durch den Rotterdamer Maashaven. Dafür unterfahren wir die imposante Erasmusbrücke, sehen die Hochhäuser wie das World Portcenter, Mentevideo und das Hotel York.
Zum Hafen bekamen wir von unserem Reiseleiter Peter Schultze nähere Informationen. Das Hafenbecken von Maashaven hat seine ursprüngliche Umschlagfunktion weitgehend verloren und ist heute Liegeplatz für Binnenschiffe. Entlang des Kais befinden sich Silos und Lagerhallen.
Wir bewundern das ehemalige Kreuzfahrtschiff der Holland-America-Linie, die SS Rotterdam. Es ist mit 228 Metern der größte Ozeandampfer, der jemals in den Niederlanden gebaut wurde.
Als ehemaliges Flaggschiff der Holland-Amerika-Lijn und Kreuzfahrtschiff hat die Rotterdam ab 1959 viele Weltmeere befahren. Nun hat das ehemalige Dampfschiff einen festen Liegeplatz im Rotterdamer Maashaven am Stadtteil Katendrecht und beherbergt u.a. ein Hotel, Restaurants, Disco und ein Einkaufszentrum. Die 50er-Jahre-Ausstattung und die Kunstwerke wurden zwischen 2005 und 2008 so weit wie möglich in den ursprünglichen Glanz zurückgebracht und zeigen, wie das Leben an Bord früher aussah.
Nach dieser Hafenrundfahrt geht der Kapitän auf Fahrt in Richtung Antwerpen. Wir sitzen noch lange auf dem Außendeck und genießen mit einem „Drink des Tages“ den Abend.
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