Puerto Calero
Heute Morgen geht es wieder einmal zum alten Hafen. Doch wollen wir nicht dort verweilen, sondern wir starten von der Mole aus mit einem Wassertaxi nach Puerto Calero. Das Wassertaxi verkehrt den ganzen Tag regelmäßig zwischen den beiden Häfen und Tickets gibt es direkt am Anleger.
Wir genießen die schöne ca. 30-minütige Bootstour vom Sonnendeck aus. Unsere Kapitänin Digna steuert das Boot entlang des schroffen Küstenabschnitts zwischen beiden Häfen, den wir auf unserer Rücktour zu Fuß laufen wollen.
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So kommen wir in diesem Urlaub noch zu einer kurzen aber reizvollen Bootstour, bei der wir den Blick über Land und Meer schweifen, lassen und erhalten eine leichte Meeresbrise inklusiv. Der Hafen von Puerto Calero ist ein moderner und exklusiver Yachthafen, welches uns sofort beim Einlaufen auffällt. Seinen Namen erhielt der Hafen nach seinem Urheber José Calero. Er hatte 1983 die Idee, einen Yachthafen, luxuriöse Wohnviertel und einen Golfplatz zu erschaffen.
Bereits 1989 war die gesamte Anlage fertig und bot Platz für rund zweihundert Touristen. Mittlerweile sind jedoch zwei riesige Hotels hinzugekommen.
Der Yachthafen bietet 446 Liegeplätze für Sportboote und Hochseeyachten von 8 bis 75 Metern Länge.
Wir bummeln entlang des Luxushafens, der eine Oase der Ruhe ist, und schauen uns die vielen exklusiven Yachten an. Neben all den Luxusbooten starten auch Catamaran-Touren für den Normaltouristen und ein U-Boot taucht ein in die Welt des Meeres. In 30 Meter Tiefe kann man damit in aller Ruhe die Unterwasserwelt Lanzarotes bestaunen.
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Wir bummeln auf der autofreien, von Palmen gesäumten Promenade entlang, wo sich malerisch blau-weiß getünchte Häuser mit Terrassenrestaurants aneinanderreihen. Sie machen den Charme von Puerto Calero aus. Wir schlendern an den verschiedenen Restaurants und Cafés vorbei und können ihnen nicht wiederstehen und so genießen wir die kanarische Küche in der Sonne. Gut gestärkt bummeln wir weiter. Wie aus dem Schlaf gerissen erwacht die Promenade rund um eine schöne Skulptur auf einmal und wir treffen eine größere Menschenansammlung.
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Ach ja, heute ist Freitag und Markttag auch in Puerto Calero. Wie auf allen anderen Märkten gibt es auch hier allerlei Kunsthandwerk, Kleidung sowie Obst und Gemüse und die selbstgemachten leckeren roten und grünen Mojosoßen. Zum Schluss kehren wir noch einmal für ein erfrischendes Getränk ein, bevor wir uns auf den Weg zurück nach Puerto del Carmen machen. An der großen Werfthalle von Puerto Calero verlassen wir die geteerte Hafenzufahrt durch ein großes Metalltor und folgen einem schmalen Weg hinauf auf ein Plateau.
Von hier oben schauen wir ein letztes Mal auf den großen Segelhafen, bevor wir dem ausgetretenen Sand- und Lavaweg folgen. Er führt immer dicht am Rand des Küstenplateaus entlang und bietet uns schöne Ausblicke auf das Meer und die Inseln Lobos und Fuerteventura. Der Weg ist perfekt für einen Spaziergang am Meer und bietet uns gleichzeitig die relativ karge und öde Vulkanlandschaft der Insel.
Ja wenn man auf Lanzarote unterwegs ist, erlebt man eine ganz andere Natur. Je weiter wir uns von Puerto Calera entfernen, desto weniger Menschen sehen wir auf dem Weg und das einzige Geräusch, das wir jetzt noch hören kommt von der Brandung unter uns. Man kann sich nicht verlaufen, denn der recht gerade Weg ist weithin sichtbar. Doch führt der Weg nicht nur auf ebenen Küstenpfaden.
Auf halber Strecke kommen wir zur Mündung der Schlucht Barranco del Quiquere. Es ist ein über ca.800 m ausgedehnter Klippen-Abschnitt mit kleinen Buchten, zu denen riskant anmutende Kletterpassagen zu mehr oder weniger versteckten Plätzchen führen.
Wir wollen jedoch nicht bis zum Wasser, doch müssen wir die schroffe Landschaft des kleinen Barranco del Quiquere durchqueren. Über holprigen Steintreppen, teilweise mit Geländer, steigen wir in die felsige Schlucht ab und auf der anderen Seite wieder auf. Auf beiden Seiten der Schlucht haben wir einen weiten Blick auf diese spektakuläre felsige Bucht.
Zurückgekehrt auf dem Küstenweg kommen wir am Einstieg zum Tauchplatz Barranco del Quiquere vorbei. Die steinige Küste ist über Steintreppen zugängig, die wir bis hinab zum Einstieg klettern. Taucher nutzen die idealen Bedingungen und das glasklare saubere Wasser, um die interessante Unterwasserwelt in diesem Gebiet zu erkunden.
Wieder zurück auf der Klippe folgen wir weiter dem Schotterweg und stehen vor einem kleinen blühenden Garten inmitten einer Schotter- und Lavalandschaft. Nun wird der schmale Pfad auch langsam wieder zu einem richtigen Weg, der uns an schmucken Villen vorbei führt und uns zum Mirador del Puerto führt.
Schön gestaltete Sitzbänke, eingerahmt von blühenden Schönheiten, laden auf diesen Logenplätzen zu einer Rast ein. Bis hier hoch sind wir vor einigen Tagen bereits gelaufen, doch machen wir auch heute eine Verschnaufpause und genießen den herrlichen Ausblick auf den Hafen und den alten Ortskern von Puerto del Carmen. Über den interessanten Treppenweg steigen wir in engen Zickzackkehren die felsige Steilküste wieder hinab und kommen zur Calle los Infantes, die parallel zum Meer verläuft.
Von hier führen zwischen den Häusern ein paar Treppenstufen wieder hinunter auf die Holzpromenade am Hafen und vorbei an den liebevoll gestalteten kleinen Hausgärten. Durch kleine Gassen und vorbei an schönen Ferienhäusern, in denen riesige Exemplare des Goldkugelkaktus (Schwiegermuttersitz) stehen, geht es zurück zum Hotel. Es war eine schöne Strecke mit tollen Ausblicken, nicht zu weit und nicht zu anstrengend – genau richtig für einen erholsamen Urlaubstag.
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