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Es geht nach Hause
Allmählich erwacht unser letzter Urlaubstag. Doch keine Sonne steigt auf, denn Lanzarote ist seit gestern in roter Asche gehüllt. Ein Sturm, bei dem der heiße Wind feinen Sandstaub aus der Sahara mitbringt, hat sich über die Kanarischen Inseln gelegt und bereits gestern den Flugverkehr auf Gran Canaria lahmgelegt.
Der Sandsturm „Calima“ ist auf den Kanaren kein ungewöhnliches Phänomen, doch dieses Wochenende fällt „Calima“ so heftig aus, wie seit Jahrzehnten nicht mehr.
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Nach dem Frühstück packen wir noch den Rest unserer Sachen in den Koffer und schauen dabei immer wieder besorgt aus dem Fenster. Hoffen wir doch, dass sich der Sandsturm noch etwas legt und wir um 17.10 Uhr wirklich nach Hause fliegen können. Um 12.00 Uhr räumen wir unsere Suite und stellen unsere Koffer an der Rezeption unter. Eigentlich wollten wir die Wartezeit noch gemütlich an der Poolbar verbringen, doch die Wetterverhältnisse lassen uns keine andere Wahl, als in eine der gemütlichen Sitzgruppen des Hotels auf unseren Shuttlebus zu warten.
Pünktlich um 14.00 Uhr fährt der Bus vor, um uns zum Flughafen zu bringen. Während der Fahrt haben wir sehr schlechte Sichtverhältnisse, sind in dunkeloranges Licht gehüllt und starker Wind erfasst immer wieder den Bus. Nun sind wir langsam sehr skeptisch, ob es für uns heute wirklich noch nach Hause geht.
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Im Flughafenterminal reihen wir uns in die Schlange am Eincheckschalter ein und warten darauf, dass wir unsere Koffer abgeben können. Doch um 15.00 Uhr werden alle Schalter geschlossen und wir bekommen von einer Mitarbeiterin in Englisch die Information, dass der Flughafen ab sofort geschlossen ist und keine Rückflüge mehr stattfinden.
Nun beginnt das stundenlange Warten in der sich immer mehr anfüllenden Flughalle. Immer wieder kommen weitere Shuttlebusse, die Abreisende bringen, die im Laufe des Abends eigentlich zurück in die Heimat fliegen wollten. Über zwei Stunden stehen wir in der Abflughalle ohne weitere Informationen.
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Nach 17.00 Uhr treffen die ersten Mitarbeiter von TUI ein, die uns auch nur die Auskunft geben „abwarten“, denn so etwas haben sie seit 40 Jahren nicht mehr erlebt. Dann sickert durch, dass selbst wenn der Flughafen wieder geöffnet wird, wir nicht nach Düsseldorf zurückfliegen können, denn unser Flugzeug, das uns nach Düsseldorf bringen soll, hat über Gibraltar gedreht und ist mit den Reisenden zurück nach Düsseldorf, da sie hier nicht mehr landen durften.
Gegen 19.00 Uhr wird es in unserer Gruppe langsam unruhig, da verspricht der TUI-Mitarbeiter Uwe, es würden für uns Übernachtungsmöglichkeiten gesucht, doch wir müssten uns weiter gedulden. Statt einer entspannten Rückkehr aus dem Traumurlaub stehen wir nun seit Stunden mit Tausenden von Urlaubern in der Abflughalle und der Rücken schmerzt, doch es ist kein freier Sitzplatz zu finden.
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Viele haben bereits ihre Koffer als Sitzmöglichkeit umfunktioniert oder sitzen einfach auf dem Boden. Das Gefühl, nicht nach Hause zu können und nicht zu wissen wie es weiter geht ist einengend. Wir haben angefangen, Gespräche in Deutschland zu führen und Sprach- und Textnachrichten hin- und herzuschicken. Wie gut ist es, dass wir so digital vernetzt sind und der Flugplatz freies WLAN anbietet. Von dieser Digitalisierung merkt man bei den TUI-Mitarbeitern jedoch wenig.
Um 19.45 Uhr kommt ein Mitarbeiter mit einer handgeschriebenen Liste, auf der die einzelnen Übernachtungshotels vermerkt sind, doch der dazugehörige Bustransfer ist noch nicht geregelt. Wir haben Glück, schnell bekommt Manfred den Namen unseres Hotels genannt. Da wir jetzt nicht mehr länger hier warten wollen, nehmen wir uns ein Taxi und lassen uns zum Hotel Los Jameos Playa bringen.
Das Hotel liegt am Ende von Puerto del Carmen, in der Nähe des Lanzarote Airports und so stehen wir nur 10 Minuten später vor dem Hotel. An der Rezeption sind bereits die bereitgestellten Zimmer aufgelistet und so müssen wir zwar erst für diese Nacht hier wieder einchecken, können dann aber unser freundliches helles Zimmer beziehen. Wir stellen unsere Koffer ab und dürfen noch zum Abendessen gehen.
Verschiedene Restaurants bieten an ihren Buffets ein reichhaltiges Angebot an regionalen und internationalen Speisen und es werden viele Leckereien angeboten, die von uns noch zu später Stunde verspeist werden konnten. Die Übernachtung und Verpflegung wurde von TUI übernommen und wir bezahlten nur die Getränke.
Nach dem Essen machen wir noch einen kleinen Rundgang durch die Hotelanlage, die uns für diese Nacht ein gemütliches Bett zur Verfügung gestellt hat. Schon die Eingangshalle mit ihren Holzbalkonen im traditionellen kanarischen Baustil verbreitete eine anheimelnde Atmosphäre. Das Hotel verfügt ferner über eine große gepflegte Außenanlage, die uns begeistert.
Gleich zwei verschiedene musikalische Unterhaltungsprogramme wurden angeboten, die beide unseren Geschmack trafen. Bei einem Glas Wein lauschen wir der Livemusik und kommen so langsam runter von dem Tagesstress.
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Auf dem Weg zurück zu unserem Zimmer treffen wir auf eine große Gruppe an Reisenden, die auf den Shuttlebus am Flughafen gewartet hatten und jetzt erst einchecken. Was waren wir froh die 12,00 Euro für eine rasche Taxifahrt investiert zu haben und so bereits über 2 Stunden in den Service des Hotels gekommen sind. Da die Küche seit 21.30 Uhr geschlossen hatte, bekamen die Ankommenden nur noch ein Lunchpaket gereicht. Für uns warten auf unserem Zimmer an diesem Abend noch zwei kleine Flaschen Rotwein als Begrüßungsgeschenk auf uns.
Rückflug
Da wir am Abend keinerlei weitere Informationen mehr erhalten hatten und auch am Morgen noch keine Informationen an der Rezeption hinterlegt worden waren, genießen wir auf der weitläufigen Terrasse erst einmal unser Frühstück. Danach sitzen wir in kleinen Gruppen rund um die Rezeption, um etwaige Informationen nicht zu verpassen.
Erst um 12 Uhr kam eine Dame von TUI, die uns mitteilte, dass der Flugverkehr wieder aufgenommen worden ist und unser Flugzeug gegen 17.00 Uhr starten würde. Für den Rücktransport zum Flughafen stehen um 14.45 Uhr 2 Busse zur Verfügung. Ferner wurden wir gebeten, die Zimmer wieder zu räumen und die Koffer in einem Kofferraum unterzustellen. Nachdem wir nun diese Information erhalten hatten, unsere Koffer bis zur Abfahrt untergebracht waren, wollten wir uns dieses große, gemütliche Hotel, das uns in unserer Not so herzlich aufgenommen hatte, einmal genauer ansehen.
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Waren wir gestern bereits von der inseltypischen Architektur begeistert sind wir nun am Tage von der phantasievollen Badelandschaft inmitten eines 55.000 m² großen Palmengartens fasziniert. Dieser Poolgarten ist einer Palmenoase nachempfunden. 
Die umliegenden Gebäude beherbergen auf vier Etagen 530 komfortable Zimmer und Suiten, die je nach Kategorie in Größe und Ausstattung variieren.
Ebenso beeindruckt das Hotel durch sein vielfältiges Angebot an Aktivitäten, mit Bocci und Minigolf, zwei Squascourts, vier Tennisplätzen und einem Wellnesscenter und die Kinder werden im Kids Cub liebevoll betreut. Schön ist auch der direkte Zugang zur Strandpromenade und dem beliebten Sandstrand Playa de los Pocillos, der sich in eine schön geschwungene Bucht schmiegt.
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Wir setzen uns auf eine Bank an der Promenade, doch der Sandstaub bläst uns ins Gesicht und ich bekomme Atemprobleme, sodass wir lieber wieder in den Garten des Hotels zurückkehrten. Aufgrund der sehr durchdachten Architektur des Hotels bekommen wir von dem Wind dort kaum etwas mit.
Zum Abschluss unseres Aufenthalts genießen wir noch ein leichtes Mittagessen und danach geht es wieder zum Flughafen. 
Unsere alte Flugnummer und der Zielflughafen wurden jedoch nicht angezeigt und TUI-Mitarbeiter sind nirgends zu sehen. Doch von Mitreisenden bekommen wir die Information, wir können unter dem Wort „Düsseldorf“ einchecken.
Da kurz vor 17.00 Uhr unser Boarding immer noch nicht angezeigt wurde, gingen wir mit mehreren zum Infoschalter, dort wurde uns in Englisch mitgeteilt, dass der Flug X3 293 a, ein Großraumflugzeug von der span. Fluglinie WAMOS AIR, für uns bestimmt sei und wir erst noch nach Gran Canaria fliegen.
Um 17.45 Uhr war für uns dann Boarding, doch danach wurden wir auf dem Flugfeld bis 19.50 Uhr stehen gelassen.
Um 19.55 Uhr bekamen wir endlich die Starterlaubnis und hoben nach Gran Canaria ab, wo wir um 20.45 Uhr landeten.
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Hier stiegen einige Passagiere zu, doch die Maschine bekam auch auf diesem Flugplatz wieder keine Starterlaubnis. In Englisch erhielten wir kurz vor Mitternacht die Mitteilung, dass wir voraussichtlich nach Hannover fliegen werden, da in Düsseldorf von 23 – 6.00 Uhr keine Flugbewegung koordiniert werde. Gegen 0.15 Uhr bekamen wir dann endlich die Starterlaubnis und es ging Richtung Deutschland. Nun erhielten wir auch erstmals etwas zu essen und zu trinken und dösen danach die weiteren 4 Stunden vor uns hin.
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Ich werde aus meinen Urlaubsträumen geweckt, als die Landung angekündigt wird. -Kurz zwicken bitte - sag ich kurz vor der Landung. Bei einem Blick aus dem Flugzeugfenster fragte ich Manfred, ist das da unten nicht der Rhein?
Nachdem wir aufs Rollfeld aufgesetzt hatten, wird um 5.45 Uhr durch den Lautsprecher verkündet „Wellcome to Düsseldorf“. Applaus und Begeisterungsrufe brechen aus und auch uns viel ein Stein vom Herzen, denn schließlich wartete unser PKW hier auf dem Airpark-Parkplatz auf uns.
Nach 12 Stunden im Flugzeug klettern wir die Gangway wieder hinunter und sind froh, dass der Atem heute Morgen weiße Wolken bildet, denn das bedeutet, dass wir wieder zurück im kalten Deutschland sind. Draußen vor dem Flughafengebäude pfeift der eisige Wind durch unsere dünne Kleidung, aber der rettende Shuttlebus wartete schon auf uns. Eine halbe Stunde später sitzen wir in unserem warmen Auto Richtung Heimat.
Fazit: „Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen“.
Dieser Satz eines Gedichtes aus dem Jahr 1786 trifft noch heute auf fast jeden Urlaub zu.
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