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Lanzarote 2020

1 - Lanzarote 2020

Reiseverlauf

Lanzarote vom 2.-25. Febr. 2020

Anreise

Suitehotel Fariones

Puerto del Carmen

Vulkantour Timanfaya

Auf den Spuren von César Manrique

unterwegs auf der Insel

Puerto Calero

Playa Blanka

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Costa Teguise

Es geht nach Hause

Auf den Spuren von César Manrique

Fundación César Manrique

Es gibt auf der Insel zwei Dinge, an denen man nicht vorbei kommt: César Manrique und Timanfaya. Den Nationalpark Timanfaya haben wir in den vergangenen Tagen bereits besucht, nun wollen wir uns dem spanischen Maler, Architekt, Bildhauer und Umweltschützer widmen, der das Bild der Vulkaninsel entscheidend geprägt hat.
Er kämpfte gegen den Massentourismus und setzte sich für den Erhalt der traditionellen Bauweise ein, die zu seinen Lebzeiten nur eine zweistöckige Bauweise zuließ. César Manrique - Windspiel an der UnfallstelleCésar Manrique - Windspiel

Am 25. Sept. 1992 starb César Manrique bei einem Autounfall in der Nähe seines Wohnhauses. Heute steht hier ein überlebensgroßes silbernes Windspiel zur Erinnerung an den wichtigsten Künstler der Insel und weißt uns den Weg zu der Fundación de César Manrique.

Ein weiteres farbenfrohes Windspiel markiert den Eingang zu seinem Haus, in dem er von 1968 bis 1988 lebte und es 1992 der Öffentlichkeit geschenkte.



In einem Teil seines Wohnhauses ist heute seine 1982 gegründete Stiftung beheimatet und so ist das Haus Stiftung, Galerie und Museum zugleich.
César Manrique - Wohnhaus

Auf insgesamt 5 Vulkanblasen, die beim Bau des Hauses mit einbezogen wurden, hat César Manrique ein fantastisches Wohnhaus geschaffen, inmitten eines schwarzen Lavafeldes.
César Manrique - Wohnhaus - 1
Die oberirdischen Räume haben den landesüblichen Baustil, doch findet man immer wieder Stellen, an denen die erkaltete Lava mit verbaut wurde.

Durch die großflächigen Fensterfronten, in denen die Sonne hereinscheint, hat man herrliche Panoramablicke über das Lavameer aus dem 18. Jahrhundert, auf der das Wohnhaus errichtet wurde.

Die früheren Wohnräume werden nun als Ausstellungsräume seiner zahlreichen Kunstwerke genutzt.

Wir sehen Bilder, Skizzen, Pläne und Fotos von Skulpturen, die er in seinem Leben hier auf der Insel geschaffen hat.


César Manrique - Wohnhaus - SchwimmbeckenBevor es für uns in die verzaubernde Welt der ausgebauten Lavablasen geht, haben wir von einem Balkon bereits einen schönen Blick auf den „Jameo“, eine durch den Einsturz der Decke entstandene vulkanische Grotte, die von Manrique für den Bau eines Schwimmbeckens genutzt wurde.

Danach steigen wir über eine eindrucksvolle Basalttreppe hinunter in den unterirdischen Bereich des Hauses. César Manrique - Höhlenwohnung





Geschickt versteckt Manrique einen Großteil seines architektonischen Prachtbaus im Erdinneren und verband die einzelnen natürlichen Vulkanblasen durch Lavagänge. Wirkungsvoll sind der Höhlenboden und die Wände halbhoch weiß gestrichen und die obere Hälfte sowie die Decken sind in der dunklen Lavafarbe belassen. Durch die verschiedenfarbigen künstlerisch gestalteten Blasen und der ausgefallenen Einrichtung schuf sich Manrique in den Lavahöhlen eine ungewöhnliche Wohnanlage.

Größte Attraktion und Blickfang ist der grüne Innenhof mit Drachenbaum, Palmen und Kakteen sowie einem kleinen weißen Pool, den wir bereits von seinem kleinen Balkon zu sehen bekommen haben. Unter einem Felsvorsprung ist eine gemütliche Sitzgruppe untergebracht und ein Grillofen fehlt auch nicht.
César Manrique - Pool

Die letzte Station unseres Rundgangs ist der schön gestaltete Garten auf dem Hof der Fundación. Hier ist ein Teich angelegt, der reich mit verschiedenfarbigen Sukkulenten und blühenden Blumen umpflanzt ist.
César Manrique - Innenhof

Der Blickfang ist hier jedoch eine Mosaikmauer mit einem großen Wandgemälde des Künstlers aus dem Jahr 1992.

Jameos del Agua

Im Norden der Kanarischen Insel Lanzarote befindet sich eines der beliebtesten Ausflugsziele, die Jameos del Agua. Das unterirdische Höhlen- und Röhrensystem liegt auf dem Lavafeld des Vulkans Monte de la Corona und ist eine weitere vulkanische Attraktion, die seit 1966 für den Tourismus zugängig ist.
Jameos del Agua

Ein an mehreren Stellen eingestürzter Lavatunnel wurde in den 60er Jahren von dem Künstler und Naturschützer César Manrique zu einem beeindruckenden Gesamtkunstwerk umgestaltet. Durch eine eingebrochene Höhlendecke steigt man über eine steile, schmale und schwach beleuchtete Treppe in die eingestürzte Höhle ein und kommt in eine von exotischen Pflanzen umsäumte und vom Sonnenlicht erhellte, sehr geräumige Grotte, die zu einer kleinen Bar umfunktioniert wurde.
Jameos del Agua - Blick zur Höhle
Von einer Terrasse hat man einen schönen Blick auf den etwas tiefer liegenden breiten Höhlengang, in dem ein Salzwassersee glitzert.

Der Wasserspiegel des Sees steigt und sinkt mit den Gezeiten, denn er wird unterirdisch vom Meer gespeist.

Jameos del Agua - See














Eine besondere zoologische Attraktion ist eine hier lebende etwa 3 cm lange weiße Krebsart, die „weißen Mönche“ oder auch “Albinokrebse“ genannt, die sonst nur in ozeanischen Tiefen von etwa 2000 Metern vorkommen. Die kleinen Albinokrebse glänzen wie Schmuckstücke auf dem Boden des Sees.
Jameos del Agua - Höhle

Wir gehen über einen schmalen Steinpfad an diesem See entlang und über uns wölbt sich ein geschlossener Lavatunnel. In diesem Raum ist kaum eingegriffen worden und die Struktur eines vulkanischen Gewölbes ist erhalten geblieben.
Jameos del Agua -- Höhle

Bevor wir diese mystische Grotte wieder verlassen, geht unser Blick noch einmal über diesen beeindruckenden Teil der Höhle und wir lassen diese einmalige Atmosphäre, die den Höhlensee umgibt, auf uns wirken. Danach bringt uns eine üppig bepflanzte Steintreppe wieder an die „Oberfläche“, wo ein weiterer Höhepunkt vor unseren Augen liegt.
Jameos del Agua - Swimmingpool

Hier haben wir einen völligen Kontrast zum bisher Gesehenen. Vor uns liegt das Postkartenmotiv eines weißen Swimmingpools mit kristallklarem Wasser, eingebettet in einem meterhohen Vulkankessel. Vulkanfindlinge, Palmen und verschiedene Formen von Kakteen säumen dieses nierenförmige Schwimmbecken.
Jameos del Agua - Konzertsaal

Hinter dieser Filmkulisse liegt eine weitere Vulkangrotte, in der ein Konzertsaal für etwa 600 Zuschauer geschaffen wurde. Gebannt lauschen wir der im Hintergrund laufenden Musik und sind beeindruckt von der ausgezeichneten Akustik. Welch Paradiese hat César Manrique in unterirdischen Lavatunneln geschaffen.
In dem anliegenden Museum haben wir uns bei unserem letzten Besuch über die Entstehungsgeschichte der Insel informiert.

Mirador del Rio

Mirador del Rio - CafeDer Adlerhorst „Mirador del Rio“, von dem Künstler César Manrique, unter Mitwirkung von Jesús Soto und dem Architekten Eduardo Caceres erbaut und 1974 eröffnet, war zum Zeitpunkt seiner Fertigstellung eines der bedeutendsten modernen Bauwerke der Welt.

In 500 m Höhe in das braune Felsgestein integriert, ist der Eingang zum Mirador nur ein Loch in dieser Wand.

Ein schmaler Gang führt zu einem halbkreisförmigen, beeindruckenden Café mit weißen Wänden und einer gigantischen Deckenbeleuchtung.

Durch großflächige Panoramafenster, die sich über die gesamte Länge des Raumes erstrecken, können auch Menschen mit Höhenangst dieses einmalige Panorama betrachten. Doch wir wollen diese unglaubliche Aussicht lieber im Freien genießen.
Mirador del Rio - Panoramafenster

Hierfür stehen 2 Aussichtsterrassen zur Verfügung. Eine über dem Abgrund befindliche Brüstung sowie eine weitere höher gelegene Aussichtsplattform. Beide bieten eine wunderschöne Aussicht über die 2 km breite Meerenge El Rio und hinüber zur Insel La Graciosa sowie der unterhalb der Steilküste aufgegebenen Salzfelder der „Salinas del Rio“.
Mirador del Rio - Aussichtsplattform

Mirador del Rio -- Aussichtsplattform
Und wer noch weiter Gucken will, muss schon 1 Euro fürs Fernglas opfern.

Dieser weitreichende Blick über die Felsklippen machte den Mirador del Río zu einer Touristenattraktion.

Auch wenn wir bereits zum zweiten Mal hier oben stehen, waren wir wieder einmal total begeistert und konnten, aufgrund des klaren Sonnentages, die Aussicht optimal genießen.





Jardin de Cactus - Kaktusskulptur


Jardin de Cactus

Diese von César Manrique geschaffene letzte touristische Attraktion liegt am nördlichen Ortsausgang von Guatiza.

In einem ehemaligen Aushubgelände für Vulkanerde wurde die stachelige Welt der Kakteen in Form eines Amphitheaters angelegt und 1990 eröffnet.

Der Eingang des Gartens ist nicht zu übersehen, denn dort erhebt sich eine überdimensionale, acht Meter hohe Metall-Kaktusskulptur.



Hinter dem Eingang bekommt man einen Überblick von den fast 1500 Kakteenarten, die hier im weiten Kessel eines ehemaligen Steinbruchs auf 5.000 qm, am Fuße einer restaurierten Gofiamühle, terrassenförmig versammelt sind.
Jardin de Cactus - 2020

10.000 dieser stacheligen Gesellen sind auf schwarzen Lavasteinchen und zwischen hohen Lavastelen gepflanzt. Diese stammen noch aus der Zeit als hier Picón abgebaut wurde. Sie wurden damals stehen gelassen, weil sie zu hart waren. Heute bilden sie zusammen mit den Kakteen ein schönes Ganzes.
Jardin de Cactus - Kakteen

Ganz besonders hübsch sind die, die bereits die ersten bunten Blüten zeigen. Die unterschiedlichen Formen der Sukkulenten sind teils in hübschen Arrangements zusammengestellt. Diese verschiedenen Spezies kommen aus Amerika, Madagaskar und von den Kanarischen Inseln und wurden von dem mittlerweise verstorbenen Biologen Estanislo Gonzalez Ferrer in diesem fantastischen Garten gruppiert. So bewundern wir stachelige, auf schwarzer Lavaerde ruhende runde Kugeln, winzige flaumig behaarte Pflanzen, die nur wenige Zentimeter hoch sind oder bizarre Riesensäulen.
Jardin de Cactus - Teich

Jardin de Cactus - WasserfallIn der Mitte der Anlage liegt ein kleiner Teich mit Fischen und Wasserpflanzen, der mit Lavasteinen gestaltet wurde und geschickt in dem Garten intrigiert wurde. Ein kleiner Wasserfall lockert diese Anpflanzungen auf.

Im Garten befindet sich auch ein kleines Restaurant, das Manrique aus Vulkangesteinen der Umgebung bauen ließ. Jardin de Cactus -- 2020














Von der unter Segeltuchplanen angelegten Terrasse kann man bei einem Kaffee den fantastischen Garten überblicken.


Ein ganz anderer Blickfang ist die Wendeltreppe im Innenraum. In der Mitte der Treppe befindet sich ein sehenswertes Kunstwerk aus Stahl und gläsernen Kugeln. Pflicht ist außerdem ein Gang aufs stille Örtchen. Denn für die Toiletten hat sich Manrique originelle Kunstwerke für Männlein und Weiblein einfallen lassen.
Jardin de Cactus --- 2020

Der gesamte Jardin de Cactus wurde gut durchdacht und liebevoll gestaltet. César Manrique entschloss sich bereits 1968, seine Heimatinsel in einen der schönsten Plätze der Welt zu verwandeln. Er beließ die Natur, wie sie war, und versuchte nur, ihre Schönheit künstlerisch einzurahmen, um sie hervorzuheben, damit sich andere Menschen an ihr erfreuen – was ihm m.E. auch vortrefflich gelungen ist.

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