Costa Teguise
Zu den beliebtesten Reisezielen von Lanzarote gehören neben Arrecife die Touristen-Zentren Playa Blanca im Süden, unser Urlaubsdomizil Puerto del Carmen an der Ostküste und Costa Teguise. Warum nicht mal das Reiseziel vieler Freunde und Bekannte besuchen, was wir noch nicht gesehen haben, sagten wir uns an einem unserer Urlaubstage. Und so starten wir an einem unserer letzten Urlaubstage mit der Linie 03 über Arrecife nach Costa Teguise.
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Der ruhige Touristenort liegt 10 km nördlich von Arrecife und erstreckt sich entlang kleinerer, von Felsarmen eingerahmter Buchten mit flach ins Meer abfallenden Sandstränden. Ende der 60er Jahre stellte Costa Teguise eine verlassene, kahle Lavalandschaft dar. Weder ein Dorf, noch Appartements oder Freizeitanlagen waren zu finden. Lediglich ein Hotel und eine Salzgewinnungsanlage standen in diesem Bereich. Heute ist Costa Teguise jedoch eine beliebte Urlaubsregion, die ausschließlich aus diesem Grund erschaffen wurde. Der kanarische Architekt und Umweltschützer César Manrique war entscheidend an der Entstehung beteiligt.
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Da hier das Schlendern durchs Stadtzentrum ausfällt, denn es gibt keins, starten wir unsere Erkundungstour an der Uferpromenade. Hier ist es um einiges ruhiger als im quirligen Puerta del Carmen. Dafür schlägt uns gleich an der Promenade der starke Passatwind entgegen, der uns den ganzen Tag begleitet. An der langen Strandpromenade bummeln wir an den Sandstränden, die sich über vier Buchten erstrecken, entlang. Diese Strände werden durch regelmäßige, künstliche Aufschüttungen touristengerecht angelegt und erhalten.
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Leider ist ein Teilbereich der Promenade an der Playa de las Cucharas zurzeit eine Großbaustelle. Nicht nur die Baustelle, auch der starke Wind, lassen so recht keine Urlaubsstimmung aufkommen. Doch die Restaurantterrassen sind mit großen Panoramascheiben verglast, sodass die Touristen ihr Essen und die Getränke ohne Sand zwischen den Zähnen genießen können und Palmen sorgen an einem Teilstück des Weges für etwas Grün. Aufgrund der oft starken Passatwinde am Hauptstrand von Costa Teguise findet sich hier die Surfszene von Lanzarote ein.
Der etwa 700 m lange, helle Sandstrand von Las Cucharas gilt als einer der besten Windsurfspots der Kanarischen Inseln und so ist ein ganzer Strandabschnitt ausschließlich für Surfer reserviert. Eine vorgebaute Mole mit auffallender Metallskulptur hält die Brandung ab.
Nach dem Kap Punta de Tope führt die Promenade an den beiden Strandabschnitten Playa del Jablillo und Playa Bastián vorbei. Hier treffen wir auf eine ansprechend angelegte Promenade, die mit Palmen und Kakteen bestückt ist. Schöne Fotomotive sind die sporadisch aufgestellten Windräder. Sie weisen auf die Vergangenheit Costa Teguises als Salinengebiet hin, als mit Hilfe der Windkraft das Meerwasser in die Verdunstungsbecken gepumpt wurde.
Unser Weg führt vorbei an einigen Hotels, die an der mit roten Betonsteinen gepflasterten Promenade liegen. Doch fühlen wir uns durch die steife Brise vom Meer und dessen salzhaltige Luft an unsere deutsche Küste versetzt. Daher sagen wir der Promenade Goodbye und bummeln durch kleine Seitenstraßen und gelangen so auf die Avenida de las Islas Canarias.
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Da Costa Teguise eine typische Retortenstadt ist und ein richtiges Stadtzentrum nie entstand, wird diese fehlende Funktion von der Avenida de las Islas Canarias wahrgenommen. Entlang dieser Straße sind viele Boutiquen und Geschäfte, Restaurants und Bars zu finden.
Die in einem Streifen entlang der Straße angepflanzten Dattelpalmen, Kakteen und unzählige blühende Bougainvilleen verbreiten ein tropisches Flair.
Sie blühen fast das ganze Jahr hindurch in kräftigen, leuchtenden Farben von Weiß, gelborange über Rosa, Pink und Lila bis Blutrot.
Der Boden um diese Pflanzen ist mit einer schwarzen Lavaschicht bedeckt, um die Pflanzen vor dem Austrocknen zu schützen.
Auf dieser Straße befindet sich auch der Eingang zum Fischerdorf – Pueblo Marinero“, an deren Bau César Manrique Ende der 70er Jahr beteiligt war.
Durch einen runden Torbogen betreten wir dieses traditionell im kanarischen Stiel errichtete Dorf.
Es wurde im weiten Viereck um einen offenen Innenbereich gebaut, mit einer großen Plaza und zweistöckigen weißen Häusern mit grünen Fenstern, Türen und holzgedrechselten Balkonen.
Innerhalb des Pueblo gibt es Restaurants, Pubs und verschiedene Shops, die unterschiedlichste Unterhaltung garantieren. Die Mitte des Platzes ziert eine verspielte Festlaube. Diese gibt dem Platz einen besonderen Reiz.
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Die gesamte Architektur mit seinen verwinkelten Innenhöfen und schmückenden Details ist traditionell kanarisch und wurde von César Manrique für Touristen geschaffen. Der Pueblo Marinero Komplex ist einer der wichtigsten und stimmungsvollsten Ausgehmöglichkeiten in Costa Teguise und orientiert sich vor allem am Geschmack englischer Touristen.
Auch heute Nachmittag spielt sich hier im Innenhof an den Lokalen rund um den zentralen Pavillon ein Großteil des touristischen Lebens ab. Wir setzten uns dazu und genießen mit einem leckeren Cocktail diese eigentlich künstlich geschaffene Atmosphäre eines alten kanarischen Dorfes, bevor wir mit dem Bus wieder zurück nach Puerto del Carmen fahren. Wir sind froh, dass wir unsere Basis in Puerto del Carmen aufgeschlagen haben, denn mit der sehr windigen Küste von Costa Teguise wurden wir nicht so richtig warm.
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