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Auf den Spuren der Erinnerung in Bad Meinberg
Für unsere Erinnerungstour haben wir im lippischen Staatsbad am Rande des Teutoburger Waldes im Haus Haase ein Zimmer mit Übernachtung und Frühstück gebucht und unsere Fahrräder für einige Radtouren gleich mitgebracht. Am Ortseingang stehen auch heute noch in einem Blumen-Arrangement der Pavillon mit der Lippischen Rose und das Schild „Herzlich Willkommen in Bad Meinberg“, das uns genau wie vor 26 Jahren begrüßt.
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 Das wir bei unserer Ankunft im ältesten Haus von Bad Meinberg stehen (erbaut 1588); wird uns in der rustikalen Deele, die einem kleinen Museum gleicht, bewusst.
Bereits Großeltern und Eltern sowie die heutige Besitzerin Frau Roth haben aus dem alten Fachwerkhaus eine Pension mit beeindruckenden Erinnerungen gestaltet, die in diesem Jahr 60jähriges Jubiläum feiert.
Unser gemütliches Zimmer mit Dusche und WC sowie Balkon bot jedoch modernen Komfort und ein Flachbildschirm sorgte für Informationen und Unterhaltung.
Hier holte uns Corona wieder ein, denn wir mussten nicht nur unsere Impfbescheinigung vorlegen, sondern noch einen aktuellen Corona-Schnelltest vorweisen.
Daher fuhren wir erst einmal nach Horn in ein Testzentrum. Nur 15 Minuten nach unserem Test wurde uns eine Negativbescheinigung ausgestellt, die wir unserer Wirtin vorlegten und damit konnte der Urlaub beginnen.
Das erste Ziel am Nachmittag war das Kurzentrum von Bad Meinberg. Ernüchternd war das Wiedersehen mit dem Ferienort. Von der großen Zahl an Kurkliniken im Jahr unseres Kuraufenthaltes 1995, die Leben in den Ort gebracht hatten, sind gerade noch 2 übriggeblieben. Ja man päppelt die Erinnerungen, freut sich auf ein Wiedersehn und nichts ist mehr wie es mal war. In den Glanzjahren des Kurbades kamen bis zu 38.000 Kurgäste im Jahr. Doch seit der Strukturreform im Gesundheitswesen gingen in Bad Meinberg die Kurgastzahlen stark zurück. Ende der 1990er Jahre schlossen nach und nach die drei Kurkliniken am Silvatikum und die Roland-Klinik am Kurpark.
Hat sich auch vieles verändert, im Herzen des Ortes befinden sich auch heute noch der öffentliche und kostenlos zugängliche historische Kurpark und der Brunnentempel.
Er ist Mittelpunkt des großen Parks und wurde bereits im Jahre 1842 errichtet.
Im Inneren ist die Bad Meinberger Heilquelle in Natura zu bestaunen.
Der Brunnentempel bildet das Wahrzeichen Bad Meinbergs und zählt zu dem beliebtesten Fotomotiv der Besucher.
 Neben dem Brunnentempel befindet sich die Musikmuschel des Bades sowie das Kurgastzentrum mit dem Kurtheater Bad Meinberg.
Der Musikpavillon wurde bereits 1871/72 im orientalischen Stil errichtet und 1929 durch eine Musikmuschel ersetzt. Auch während unseres Aufenthalts hieß es gleich zweimal die Woche „Musik im Herzen des historischen Kurparks genießen“.
Direkt neben der Konzertmuschel sitzt Fürstin Pauline auf der Parkbank .Wenn sie in Meinberg zur Kur weilte, gewährte sie stets Audienz auf dieser Parkbank. Sie gilt als bedeutendste Regentin des lippischen Fürstenhauses.
Ein Fußweg trennt den historischen Kurpark mit dem Seekurpark. Der ca. 1 h große See wurde in den Jahren 1953-1955 angelegt. Er entstand durch eine Aufstauung der Werre, die sich durch den Kurpark schlängelt. Die zwölf Meter hohe Fontäne im See ist weithin sichtbar.
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Der See bietet heute wie früher einen schönen Spazierweg an und die Bänke laden den Besucher zu einer Rast ein. Auch wir setzen uns ab und lassen den Blick über den Kurparksee schweifen und unverhofft kommt wieder die Frage auf „weißt du noch wie es früher einmal war“. Ja früher sprudelte im Neptunbrunnen noch Wasser. Die Bronzeplastik wurde anlässlich des 40-jährigen Bestehens des Seen-Kurparks vom Verein „1000 Jahre Meinberg“ dem Staatsbad geschenkt.
Zum Ende unseres Spaziergangs wollten wir noch zum Bergkurgarten. Hier hatte uns während unseres damaligen Aufenthalts die blühende Rosenpracht fasziniert.
Unser Weg führt uns vorbei am Vitalhotel Stern. Auch dieses Haus ist leider seit März 2019 geschlossen.
Eigentlich sollte aus dem großen Gebäudekomplex gegenüber der Grünanlage Kurpark-Berggarten eine Seniorenresidenz entstehen. Leider fehlt es wohl an potenziellen Käufern der Wohnungen.
Uns boten das Gebäude und der angrenzende Berggarten nur einen ungepflegten Eindruck, so dass wir wieder zurück in den historischen Kurgarten gingen und es uns im Biergarten gemütlich machten.
Auf dem Weg zurück zu unserer Pension schlenderten wir noch die kleine Haupteinkaufsstraße entlang.
Hier haben sich noch einige kleine, individuelle Geschäfte erhalten, die mit ihren Deko-Ideen die Straße aufpeppten.
Die letzte Abstandstunde haben wir mehrmals gemütlich auf unserem Balkon verbracht.
Direkt gegenüber steht die im 12. Jahrhundert errichtete ev. Kirche, die ab 1882 mehrfach erweitert wurde, so dass sich die heutige Kreuzform ergab.
An Sonnenabenden hielt die goldene Stunde zahlreiche Lichtstimmungen und Farben für die ev. Kirche bereit. Mehrmals haben wir beobachtet wie die Lichtkraft der Sonne immer mehr nachlässt und die Dämmerung herabsinkt und damit um diese Jahreszeit auch die Kühle kam.
Die traditionellen Kurkonzerte in der Konzertmuschel im Kurpark waren ein fester Bestandteil im Veranstaltungskalender und nach den Lockerungen der Corona-Richtlinien wurde ein Neustart für den Bereich Kultur gestartet.
Ist der Besuch des Kurparks kostenlos, muss während des Kurpark-Frühschoppens jedoch Eintritt bezahlt werden.
Inhaber der Bad Meinberger Gästekarte haben freien Eintritt. So nutzten auch wir unsere Kurkarte, um unter freiem Himmel nach langer Zeit wieder einmal stimmungsvollen Klängen zu lauschen.
Die „Brick-Town Big Band“ der Musikschule Lage unter Leitung von Tobias Richter zog alle Register bei ihrem ersten Konzert nach dem Corona-Lockdown. Mit vollem Elan boten sie eine bunte Mischung aus Swing, Jazz und Popmusik. Die Hobby-Big-Band, die im Oktober 2010 für Erwachsene gegründet wurde sorgte für beste Stimmung und niveauvolle Unterhaltung. Sie bot Gelegenheit zum Lauschen aber auch zum Mitsingen oder -summen bekannter Melodien.
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So schwungvoll eingestimmt wollten wir nach dem 1 ½ stündlichen Konzert unsere Beine im Länderwaldpark Silvaticum vertreten. Dafür geht es durch den Seekurpark und vorbei am Bad Meinberger Badehaus. Jeweils ein 25 m Schwimmbecken im Innenbereich sowie ein gleich großes beheiztes Außenbecken bieten ganzjährigen Badespaß für jung und alt und wer nach Entspannung sucht, findet sicherlich seinen Platz in einer der 5 Saunen.
Wir ziehen aber einen Spaziergang an frischer Luft vor und unser Weg führt uns an den früheren 3 Kurkliniken vorbei. In der damaligen Park-Klinik im Silvaticum ist heute Europas führendes Yoga-Seminarhaus und Ausbildungszentrum untergebracht. Direkt am Waldrand gelegen bietet es die ideale Atmosphäre zur Entspannung und zum Auftanken. Sie bieten ein vielfältiges Kursprogramm um Yoga, Ayurveda und Meditation kennen zu lernen oder zu vertiefen.
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Wir wollen bei unserem heutigen Spaziergang lieber eine botanische Weltreise durch 14 Waldlandschaften der Erde machen. Hier ist Ende der fünfziger Jahre ein ganz neuartiger Kurpark entstanden. Ein Länderwaldpark, geordnet nach unterschiedlichen Landschaften der Erde. Der damalige Landesforstmeister Dr. Splettstößer hat viele fremde Gehölze in diesem Park zusammengetragen und so entstanden die 14 großen verschiedensten Waldlandschaften.  
Um die nach Landschaften geordneten Waldgruppen zu unterscheiden sind sie durch weiträumige Wiesenflächen getrennt. Sieben der Waldlandschaften sind in Mittel- und Südeuropa beheimatet, außerdem wurden vier nordamerikanische und zwei ostasiatische Waldlandschaften geschaffen. Das später angelegte vierzehnte Gebiet stammt aus dem Kaukasus. Große Schautafeln geben immer wieder Auskunft in welchem Bereich man sich gerade befindet und kleine Schilder zeigen uns, um was für einen Baum es sich gerade handelt. 
Bei unserem Rundgang entlang der verschiedensten Wege kommen wir auch an einer Schutzhütte mit einer Relaxliege vorbei. Hier konnten wir nicht wiederstehen und nutzen sie für eine kleine Pause.
Der Blick über die sanfte Wald- und Wiesenlandschaft sind die ideale Verbindung um zur Ruhe und in die Entspannung zu kommen. Vielleicht hat Yoga Vidya im Juli 2019 deshalb große Teile des Silvatikum Länderparks gekauft.
Bei unserem weiteren Rundgang macht uns die Ausschilderung „Wartturm“ neugierig.
Wir folgen diesem Hinweis und stehen kurze Zeit später vor dem Turmstumpf, den Anfang der 80er Jahre der Amateurarchäologe J. Klinger entdeckte.
Der Turm auf dem 259 m hohen Kohlenberg diente wohl früher der Außensicherung der befestigten spätmittelalterlichen Stadt Horn.
Von hier konnte man die heranrückenden Feinde frühzeitig nach Horn melden.
Zum Schluss gehen wir noch in das am Silvaticumpark angrenzende Hotel und Café Schauinsland. Das kleine Privathotel und Café im Grünen ist heute noch genauso beliebt und wir hatten Glück noch einen freien Tisch zu bekommen. Wir lassen uns wie vor 26 Jahren wieder mit selbstgebackenen Kuchen in dem parkähnlichen Kaffeegarten verwöhnen. In dem idyllisch angelegten Garten werden viele schöne Erinnerungen unserer damaligen Besuche wach.
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Gut gestärkt laufen wir wieder durch den gehölzkundlichen Lehrwald, über einigen Umwegen vorbei an der Mutter-Kind-Klinik Schanzenberg und dem Berggarten zurück in den Kurpark. Hier hat seit diesem Jahr der Betreiber des Bad Meinberger Badehauses die Außengastronomie in Form von Café und Biergarten mit Blick auf den Brunnentempel, wie früher einmal, wieder aufleben lassen. Keine Tradition findet eine so ungeteilte Begeisterung wie der Biergarten.
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Einen lauen Abend unter freiem Himmel zu verbringen, das macht einen perfekten Sommertag aus. Auch wir gönnen uns ein kühles Bier als Durstlöscher unter den ausladenden Bäumen, mit Blick auf das beleuchtete Brunnenhaus. Mehr bracht man nicht zum Ausklang des Tages. |
