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Freitag, 15.09.2017 Venedig /Italien - Ausfahrt
Abfahrt: 17.00 Uhr Wetter: leicht bewölkt 25 Grad C
Für diese spektakuläre Ausfahrt, die schon seit Jahren auf unserer Wunschliste stand, haben wir unseren Balkon bevorzugt, um ungestört dieses einmalige Ereignis zu genießen. Pünktlich um 17.00 Uhr wurden die Leinen gelöst, das Nebelhorn ertönt und danach erklingt die Auslaufmelodie.
Dieser Moment ist immer wieder beeindruckend und emotional und wird durch die Auslaufmusik noch verstärkt. Erst mit dem „Sail Away“ kommen wir so richtig in Seereise-Stimmung und schnuppern wieder Kreuzfahrtluft.
Ganz langsam schiebt sich die AIDAbella vom Anleger Stazione Marittima ab. Unterstützt wird unser Kapitän von einem Lotsen und zwei Schleppern.
Ganz langsam zieht das Schiff an den Relikten des alten Hafens vorbei, die zwischen dem Kreuzfahrtanleger und dem Canal Scomenzera liegen. Gleich daneben befindet sich der Santa Marta Pier. Es ist ein Anleger für Fluss-Schiffe oder private Jachten und liegt am Canal Giudecca, genau wie der Anleger Basilio.
Da die Infrastruktur für die großen Kreuzfahrtschiffe an beiden Anlegern nicht mehr ausreichte, liegen die größeren Kreuzfahrtschiffe nun etwas weiter am Anleger Stazione Marittima und kommen somit in den Genuss einer längeren Ausfahrt. Direkt am Anleger Basilio stehen Gebäude der Santa Marta Universität Foscari. Die Geschichte der Universität geht bis auf das Jahr 1868 zurück. Der Name der Universität stammt von dem Hauptgebäude, in dem sie untergebracht ist, die Ca Foscari, ist ein am Canale Grande gelegener Adelspalast der gleichnamigen Familie.
Aus dem Häusermeer ragen die Turmspitzen der Kirche San Sebastiano aus dem frühen 16. Jahrhundert hervor, die aus einer Klostergründung hervor geht. Ganz langsam gleitet die AIDAbella durch den Kanal, vorbei an der langgezogenen Inselgruppe Giudecca, die nicht mehr als 2.000 Meter lang ist.
Sie besteht aus insgesamt acht Einzelinseln, die durch Kanäle getrennt sind. Wir schauen hinüber zu den alten Palazzos im Stadtteil Zattere, wie z.B. den Palazzo Veneziano, ein elegantes 4-Sterne-Hotel oder dem Palazzo Cosulich, in dem sich heute ein Deutsches Studienzentrum befindet. Direkt daneben steht das imposante Gebäude Capitaneria Di Porto – das Hafenamt.
Nun geht es vorbei an der Kirche Santa Maria del Rosario. Die auf Fernsicht hin konzipierte Fassade haben wir heute Morgen schon bewundert.
Nun kommt langsam auch die Kirche Santa Maria della Salute in Sichtweite. Sie liegt nahe der Mündung des Canale Grande in den Bacino di San Marco und ist die bedeutendste Barockkirche der Stadt. Genau wie heute Morgen grüßt uns beim Blick nach vorne der Campanile auf dem Markusplatz.
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Die Auslöser der Fotoapparate rechts, links und unter unserem Balkon rattern. Videos werden gedreht, Selfies geschossen. Die Hafenausfahrt in Venedig ist nicht nur für uns ein erster Höhepunkt auf unserer Kreuzfahrt. Wir fiebern der nächsten Kurve entgegen, die uns auf Kurs der Piazza S. Marco bringt. 
Welch ein Blick von unserem Balkon, der berühmte Markusplatz, der Glockenturm des Markusdoms und der prachtvolle Dogenpalast, das alles liegt nun vor uns.
Wir hören die Vokabeln: Grandios, einmalig oder wunderschön, als sich unser Hochhaus-Schiff an den zum Greifen nahe liegenden historischen Plätzen und Gebäuden vorbeischiebt.
Venedig ist einfach ein Ort, der einem immer und immer wieder zu verzaubern weiß, zumal die Perspektive vom Schiff aus besonders sehenswert ist.
Doch auch auf der Piazzetta haben sich viele Menschen versammelt, um aus ihrer Sicht dieses faszinierende Schauspiel zu bestaunen, das ihnen täglich ab 17.00 Uhr durch die verschiedensten ausfahrenden Kreuzfahrtschiffe geboten wird. Die Römer haben ganz Europa erobert, jetzt erobern die Kreuzfahrtreedereien Italien und ein besonderes Highlight ist Venedig.
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Bei der Betrachtung von unserem Balkon kommt mir ein Song von Teddy Parker in den Sinn, in dem eine Textzeile lautet: “Jeder Tag und jeder Augenblick ist ein Geschenk, das man genießen soll, denn es kommt im Leben nie zurück”.
Ob wir dieses Schauspiel noch einmal erleben dürfen? Denn seit einigen Jahren regt sich beständig steigender Wiederstand gegen in Venedig anlaufende Kreuzfahrtschiffe. Der starke Wellenschlag und die Vibrationen der Schiffe sollen ein Grund für das Absinken des Bodens der Stadt sein. Hinzu kommen Emissionen, die die Luft und das Wasser verschmutzen. Daran wollen wir im Augenblick nicht denken und genießen lieber einen letzten Blick auf die Seufzerbrücke.
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Auch im weiteren Verlauf der Ausfahrt können wir noch weitere Palazza, Brücken und Kirchen an der Riva degli Schiavoni bestaunen. Sie gilt als einer der bedeutenden Kais in Venedig. Fünf Kanäle durchbrechen von Norden die Riva. Sie werden von ebenso vielen Brücken überspannt. Diese Brücken sind selbst für venezianische Verhältnisse recht hoch (bis zu 40 Stufen), damit auch bei hohem Wasserstand die Boote jederzeit die Brücken unterqueren können.
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Die Uferpromenade ist mit zahlreichen Kiosks, Bars und Restaurants bestückt und dazwischen steht die Kirche Santa della Pieta. Diese 1745-60 erbaute Kirche erhielt seine heutige Fassade erst 1906. Die Kirche ist in der Regel geschlossen und den Innenraum erlebt man nur im Rahmen eines Konzertes.
Wir bleiben noch auf unserem Balkon bis die AIDAbella am Lido de Venezia und der letzten schmalen Sandbank, die die Lagune Venedigs vom offenen Meer trennt, vorbei fährt.
Hier weht uns erstmals der Wind eine salzige Brise ins Gesicht und zeigt uns, eine weitere Kreuzfahrt hat begonnen.
„Farwell“ Venedig, das heißt so viel wie „Leb wohl“.
Mit dem Auslaufen durch die Lagune von Venedig – direkt am Markusplatz vorbei - geht ein lang gehegter Urlaubstraum in Erfüllung.
Es war wirklich eines der schönsten Kreuzfahrterlebnisse überhaupt, auch wenn sich leider am Nachmittag die Sonne verabschiedet hatte.
Gut eingestimmt auf die kommenden Tage gehen wir nun ins „Weite Welt Restaurant“, wo wir auf Mitreisende unserer Kroatien-Rundreise treffen. Während des Essens haben wir einen regen Austausch von besonderen Eindrücken des heutigen Tages, sodass wir fast den Willkommen-Sekt um 21.20 Uhr verpasst hätten.
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Aufgrund eines Gewitters und starken Regens wurde die Begrüßung und das Gläschen Sekt vom Pooldeck ins Theatrium verlegt. Zusammen mit dem General Manager Manfred Mayer und der Entertainmanagerin Romana Calvetti stoßen wir auf eine schöne Reise an, die besser nicht beginnen konnte.
Danach boten uns die AIDAbella Stars die Welcome Show Soulman. Wer noch nicht zu müde war, konnte in den verschiedenen Bars noch weiter feiern. Wir haben uns heute, nach einem langen und beeindruckenden Tag, jedoch für unsere Kabine entschieden.
Nächste Etappe: 243 Seemeilen bis Split
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