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Wanderung entlang der Mandelblüte
durch das Edenkobener Tal, über Roth und zurück
Für ca.14 Tage im Frühling verwandelt sich die Pfälzer Weinstraße in ein Meer aus rosa und weißen Mandelblüten. Das sind 85 Kilometer, die rechts und links außer von Weinbergen auch von unzähligen Mandelbäumchen gesäumt sind.
Im Internet haben wir eine entspannte Halbtagestour entlang der Mandelblüte mit Start und Ziel in Edenkoben gefunden. Direkt an der Villastraße stellen wir unseren PKW ab und sofort empfängt uns eine rosa blühende Allee.
Dieses in Deutschland einzigartige Spektakel zieht die Menschen von nah und fern an. Zum Mandelblütenfest verwandelt sich die Villastraße in Edenkoben an zwei Wochenenden im März in eine Flanier- & Spaziermeile mit Verkauf von Speisen und Getränken. Wir sind zwar nicht an einem dieser Wochenenden gekommen, doch die Mandelbäume mit ihrer rosafarbenen Pracht ist auch an einem normalen Wochentag ein touristisches Highlight.
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Beidseitig der Villastraße, auch Mandelmeile genannt, reiht sich ein Mandelbaum neben den anderen. Wir lassen uns verzaubern von der verschwenderischen Blütenfülle, die der Frühling übers Land ausgestreut hat. Typisch für die Deutsche Weinstraße sind auch Rebenhänge, soweit das Auge reicht. So wandern wir nicht nur unter einem rosa Blütendach, sondern entlang verschiedener Weinfelder, auf denen die Winzer zurzeit den Frühjahrsschnitt durchführen.
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Entlang des Mandel-Rundweges, der auch gleichzeitig Weinlehrpfad ist, sind historische Weinbaugeräte aus verschiedenen Epochen zu sehen. Schrifttafeln informieren die Besucher mit humorvollen und wissenswerten Texten über die Vielfalt der Rebsorten und deren Anbautechniken. Ein Gläschen Wein ist schnell getrunken, doch vorher muss sich der Winzer redlich mühen.
 Wir stehen auf dem Kelterplatz, auf dem eine historische Traubenpresse - Kelter- aus dem Jahr 1750 steht.
Früher wurden die Trauben quasi von Hand zusammengepresst, denn zur Verstärkung des Pressdrucks wurde die Muskelkraft von Tier und Mensch benutzt. Eine Knochenarbeit, die sich für die Bauern erst nach dem „Herbst“, also nach der Weinlese auszahlte.
Hinter der Presse befindet sich ein überrankter Platz, der während des Mantelblütenfestes an den Wochenenden zur Weinverkostung genutzt wird.
Romantisches ist da schon eine kleine Laube. 1981 wurde sie am Weinberg der Familie Keilbach von den Jahrgängen 1929/31 zu einer "Liebeslaube der Fünfziger" ausgebaut.
Wie schön muss es sein in einigen Wochen unter dem weinberankten Dach der Laube zu rasten, ein Glas Wein zu trinken und dabei den Ausblick auf das Edenkobener Tal zu genießen.
Entlang des Freilichtmuseums Weinlehrpfad Edenkoben stehen immer wieder interessante Weinbaugeräte, wie z.B. der sehr gut erhaltene „zwei-Spindel-Kelter“ aus dem Jahr 1820, sowie eine Weinfuhre mit Fässern, die die Edenkobener Weinlagen tragen.
Es ist ein sehr schöner und interessanter Spazierweg, der sich wie ein blühendes Band durch die hügelige Landschaft bis zum idyllischen Weindorf Rhodt zieht.
Inmitten der Reben liegt der denkmalgeschützte Ortskern mit seinen ca. 2000 Einwohnern. Unter großen Kastanienbäumen und entlang denkmalgeschützter Fachwerkhäuser mit historischen Fassaden bummeln wir über kopfsteingepflasterte Straßen und Gassen entlang. Immer wieder entdecken wir an und vor den Häusern liebevolle Details.
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Die Theresienstraße gilt als eine der schönsten Straßenzüge Deutschlands. An den Häusern wächst wilder Wein, der im Herbst sicherlich in den buntesten Farben strahlt.
Auch die Ostertradition wird hier im Ort gepflegt und so treffen wir bei unserem Rundgang auf österlich dekorierte Plätze und Gassen.
Dieser wunderschöne Ort wird auch als „Schatzkästlein der Pfalz“ bezeichnet. Doch auch „Traminer Dorf“ wird er genannt, weil in den Rebgärten die Traminer Rebe geerntet wird.
Am historischen Weinberg wachsen hier sogar fast 400 Jahre alte knorrige Traminer Rebstöcke.
Nach einer Rast, die in solch einem romantischen kleinen Weindorf dazugehört, setzen wir unseren Wanderspaziergang zurück nach Edenkoben fort. Auch der Rückweg führt wieder an weißen und rosa blühenden Mandelbäumen vorbei. Wir stoppen, stecken die Nasen in die Baumwipfel, die sich vor dem blauen Himmel wunderbar abzeichnen, und schnuppern intensiv an den Blüten. Schon von Weitem sehen wir auf unserem Rückweg wieder den blühenden Mandelpfad von Edenkoben.
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Am Parkplatz angekommen, entschließen wir uns, auch dem staatlich anerkannten Luftkurort noch einen Besuch abzustatten. Der Wein prägt auch diese Stadt, denn hier wird seit 1.200 Jahren Wein angebaut. Die Rebstöcke erstrecken sich über 510 Hektar, damit zählt Edenkoben zu den größten Weinbaugemeinden Deutschlands.
Wir gehen in die hübsche Innenstadt mit Gastronomie und Geschäften.
Direkt am Schafplatz lockt uns das Restaurant La Piazza mit seiner mediterranen Außengastronomie.
Die Speisekarte bot für jeden Geschmack etwas und so verbringen wir erst einmal eine gemütliche Mittagszeit bei strahlendem Sonnenschein auf der tollen Terrasse.
Das frühlingshafte Wetter beflügelt uns zu weiteren Erkundungen und so gehen wir in Richtung Ludwigsplatz.
Der Frühlingsanfang und auch die Osterzeit stehen vor der Tür, so grüßen uns auch hier auf dem Marktplatz gleich zwei große Osterhasen und bringen Osterstimmung.
An der Nordseite des Platzes, in der Mitte des Ortes, liegt die protestantische Kirche, ehemals St.-Laurentius-Kirche von Edenkoben. Sie ist eine der bedeutsamsten Barockbauten der Vorderpfalz und das Wahrzeichen der Stadt.
Direkt neben der Kirche steht das Denkmal König Ludwig I von Bayern und erinnert an seinen Aufenthalt in der Pfalz. Es ist eine lebensgroße Kalksandsteinskulptur aus dem Jahre 1890.
Bei unserem Bummel durch die Stadt kommen wir auch zum Lederstrumpfbrunnen, der vor dem Kurpfalzsaal, steht. Der Brunnen wurde von der örtlichen Sparkasse gestiftet und zwischen 1987 und 1990 von dem Bildhauer Gernot Rumpf gestaltet.
Der Brunnen greift das Thema der „Lederstrumpf“ Erzählungen von James Fenimor Cooper auf. Er erinnert an den aus dieser Stadt stammenden Johann Adam Hartmann, der als einer der Vorbilder für die Romanfigur Lederstrumpf gilt. Er war nach Nordamerika ausgewandert und als Trapper bekannt geworden.
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Die Skulpturen des Brunnens zeigen ihn als Jäger mit einer Flinte in der Hand, mit einem Hund an seiner Seite und einem erlegten Auerhahn. Weiter zeigt der Brunnen den Indianer Chingachgook, eine Figur aus dem Roman Coopers. Vor den beiden ist die Figur von Max Slevogt zu sehen, der einige der bekanntesten Lederstrumpf-Illustrationen schuf und lange in der Pfalz lebte. Für Wanderer, die den Mandelpfad komplett erwandern wollen, beginnt hier am Kurpfalzsaal, an einer alten Weinpresse, die 5. Etappe des Pfälzer Mandelpfads.
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Beim Gang durch die Luitpoldstraße stehen wir vor der kath. Stadtpfarrkirche St. Ludwig, aus dem Jahr 1888-90. Es ist eine neugotische Hallenkirche rheinischer Prägung. Erbaut aus Sandsteinquader. Der Naturstein besteht tatsächlich zu mindestens 50 % aus Sand, was ihm eine unverwechselbare Struktur verleiht.
Da die Deutsche Weinstraße direkt durch die Stadt und den Stadtkern führt, gehen wir, da sie uns direkt zu unserem parkenden Auto führt, auch ein Stück darauf entlang. Wir tauchen ein in den Charme der Weinstraße und finden mit dem kleinen Berggässchen noch ein letztes Fotomotiv.
Zuhause habe ich im Internet gelesen, dass der SWR eine 30 minütige Dokumentation über die Südpfalz rund um Edenkoben gedreht hat. Unter der Reihe: „Fahr mal hin“ wurde die Sendung am 23. Mai 2006 erstmals ausgestrahlt.
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