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Radtour 1
Grömitz - Lenste - Kellenhusen - Dahmeshöved - Cismar
Die Ostsee zur Seite und eine frische Brise im Rücken geht es auf dem Deichradweg zum Lensterstrand. Hier treffen wir auf den Ostsee-Kletterpark, direkt hinter Strand und Deich. Es ist ein kleines Erlebnisparadies für wagemutige Höhenfanatiker.
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 Hier kann Jung und Alt an über 60 Kletterstationen von Plattform zu Plattform über Drahtseile balancieren, schwankende Holzbrücken bezwingen oder durch Holzrohre den Weg zur nächsten Plattform nehmen, die sich an die bis zu 14 Meter hohen Lärchenstämmen befinden.
Ihr Mut bietet Höhenluft und Seebrise und sie werden sicherlich mit einer einzigartigen Aussicht aufs Meer, den Strand und die Landschaft belohnt. In Höhen zwischen 4 und 10 Metern kann jeder seinen Mut und seine Geschicklichkeit erproben, immer gut gesichert durch ein ausgeklügeltes Sicherheitssystem.
Zurück zum Boden geht es mit der Seilrutsche – garantiert Herzklopfen pur. Wir stehen oben auf dem Deich, der uns als Tribüne dient und von dem wir das Geschehen in der Anlage gut beobachten können.
In direkter Nachbarschaft zu dem Kletterpark und der Minigolfanlage steht ein vierzehn Meter hoher Aussichtsturm. Hier kann man über Treppen die Aussichtsplattform erreichen und wer die Treppen zurück nicht nutzen will, wagt eine rasante Rutschparty auf der Tunnelwendelrutsche hinunter.
 Wir radeln weiter, doch schon kurze Zeit später, am Restaurant und Café „Zur Düne“ machen wir einen erneuten Stopp.
Dieses Haus, romantisch in der Dünenlandschaft gelegen, gibt es bereits seit 1885.
Es ist noch nicht lange her, da fuhr der Inhaber und Küchenchef mit eigenem Kutter auf die Ostsee und servierte seinen Gästen, was das Meer vor der Haustür freigab.
Doch frischen Fisch aus der Ostsee gibt es auch heute noch auf Tisch und Teller und der Blick aufs Meer ist inbegriffen.
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Vor der Terrasse liegt das Naturstrandgebiet Lensterstrand. Wildromantisch und etwas abseits vom ausgelassenen Treiben des Ostseebades Grömitz. 
Wir setzen unsere Tour entlang des Naturstrandgebietes von Lenste mit seinen romantischen Dünenlandschaften, zwei Vogelschutzgebieten und einem naturbelassenen Strand fort und fahren vorbei am NABU-Haus.
Die Mitglieder betreuen die Tier- und Pflanzenwelt dieser Umgebung.
So z. B. die größte Zwergseeschwalben-Kolonie an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste, in der naturnahen Dünen- und Strandwall-Landschaft an der Küste zwischen Lensterstrand und Klosterseestrand.
Die Seevögel finden hier ideale Lebensbedingungen und so brüten hier jeden Sommer etwa 50 Paare.
Immer auf dem Deichradweg entlang haben wir nach nur 8 km bereits den Strand von Kellenhusen vor uns liegen. Vor 125 Jahren noch ein Fischernest zwischen Wald und Wellen, ist es heute ein beliebtes Ostseeheilbad. Hier stellen wir unsere Fahrräder ab und bummeln über die schöne neu gestaltete, kurvige Strandpromenade bis zur Seebrücke.
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Diese 1,5 km lange, wellenförmige Erlebnispromenade wird mit interessanten Kunstobjekten aufgewertet. Beliebt bei Groß und Klein und ein schönes Fotomotiv, sind die beiden riesigen Skulpturen "Orca" und "Tümmler.
Die 305 m lange Erlebnis-Seebrücke mit drei Themeninseln wurde 2007 eingeweiht und bietet Möglichkeiten zum Entspannen und Baden. Zudem kann man auf der Seebrücke heiraten.
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Wir beobachten heute Morgen die Kinder beim „SUPstacle-Spektakel“ – Stehpaddling -auf einem Hindernis-Pacour unterhalb der Seebrücke. Stehend auf dem Surfbrett mussten teils riesige Hindernisse wie Rutschen oder Inseln bezwungen werden. Um als Erster ins Ziel zu kommen, geht es neben Geschwindigkeit vor allem um Geschicklichkeit und Taktik. Den Kindern und auch den Zuschauern hat es sichtlich Spaß gemacht.
 Nach einer ausgiebigen Pause geht es nun fast direkt an der Wasserkante entlang Richtung Dahme, bis ein Gedenkstein und eine Informationstafel unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Beide erinnern an die DDR-Grenzsicherung an der Ostseeküste und der Flucht über die Ostsee.
Das Blinken des Leuchtturms von Dahmeshöved diente den Menschen an der Mecklenburgischen Küste während des DDR-Regimes als Orientierung und war Ziel für die Flucht in den Westen, denn von Boltenhagen bis ins schleswig-holsteinische Dahme sind es 30 km Luftlinie.
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Viele Flüchtlinge versuchten den Weg über die Ostsee, an dieser kürzesten Strecke Richtung Freiheit. Bei gutem Wetter konnte man von Boltenhagen aus den Leuchtturm von Dahme sehen und so wagten sie ihre Flucht in Schlauch- oder Paddelbooten oder auf Surfbrettern. Sie hatten daher eine Richtung, in die sie schwimmen oder paddeln konnten, ohne Angst zu haben auf der Ostsee verloren zu gehen.
In den Jahren nach dem Bau der Mauer versuchten mindestens 6500 Menschen eine Flucht über die Ostsee, mindestens 189 bezahlten diesen Versuch mit dem Leben. 4500 wurden auf dem Weg zur Ostsee, an der Küste oder auf See entdeckt und festgenommen. Nur etwa 900 von ihnen gelang die Flucht.
Nachdem wir diese Informationen ausführlich gelesen hatten, setzten wir unsere Fahrt tief beeindruckt zu dem 35 m hohen, achteckigen Leuchtturm von Dahmeshöved fort.
Dieser wurde 1879 auf einer Geländehöhe an einem Küstenvorsprung erbaut und überragt die umliegenden reetgedeckten Häuser der Umgebung.
Er dient der Schifffahrt in der Mecklenburger Bucht als Orientierungsfeuer und den ehemaligen DDR-Bürgern als „Licht der Freiheit“.
Der Leuchtturm steht heute unter Denkmalschutz und kann zu festgelegten Zeiten mit fachkundiger Führung besichtigt werden. Ferner bietet er die Möglichkeit zu einem wild romantischen maritimen Erlebnis: Eine Trauung in 30 m Höhe, wobei 108 Stufen bis zum Glück vorab bewältigt werden müssen. Die Besichtigung von Dahme heben wir uns für eine andere Fahrradtour auf.
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Wir setzen unsere Fahrt zum Kloster Cismar fort. Das Cismarer Johanniskloster war im Mittelalter die bedeutendste Abtei im heutigen Ostholstein. Es wurde von Benediktinermönchen gegründet, die von ihrem Standort in Lübeck vertrieben wurden.
Nach der Aufhebung des Klosters in der Reformationszeit machte Herzog Adolf 1560 das Kloster zu einer seiner Residenzen.
Das westliche Teil des Kirchenschiffes wurde 1768/69 zur Wohnung des Amtsmanns umgebaut.
Nach unterschiedlicher Nutzung wurde Kloster Cismar ein Ort für Sonderausstellungen des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte.
Der Mönchschor ist noch weitgehend erhalten und blieb bis heute Gemeindekirche. Es ist das Glanzstück der Klosteranlage.
Auf dem Altar im Chor der Kirche befindet sich eines der bedeutendsten mittelalterlichen Bildwerke Schleswig Holsteins. Es zeigt Szenen zum Leben Jesu, des Klosterpatrons Johannes Evengelista und des hl. Benedikt.
Leider ist der freie Zugang der Kirche nicht möglich; eine Glaswand erlaubt jedoch den Blick in den Kirchenraum.
Ein Klostercafé im ehemaligen Refektorium – Speisesaal - der Mönche bietet uns zur Stärkung selbst gebackenen Kuchen und Kaffee. Neben dem angenehmen inneren Ambiente lädt auch noch eine Terrasse, auf der wir die Atmosphäre der Anlage und die umgebende Natur genießen, zu einer Kaffeepause ein.
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So gestärkt führt uns ein Fahrradweg entlang des romantischen Randkanals, der zur Entwässerung der angrenzenden Landflächen angelegt wurde, zurück zur etwa 3 km entfernten Ostsee und auf dem Deichweg wieder zurück nach Grömitz.
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