Radtour 5 - Grömitz - Rettin
Die Ostsee zur Seite, eine frische Brise zur Aufmunterung, so beginnen wir heute wieder eine unserer Fahrrad-Tagestouren. Noch sind nur wenige Leute unterwegs und so genießen wir die morgendliche Stille im Ort und im Jachthafen.
Unsere Tour führt uns heute nach Süden, entlang der Grömitzer Steilküste, die unmittelbar im Anschluss vom Südstrand und direkt an der Südseite des Jachthafens beginnt.
Unser Weg führte nicht am Wasser entlang, sondern wir befahren den Trampelpfad oberhalb der Steilküste, der auch für Radfahrer geeignet ist. Von hier oben genießt man eine wunderschöne Aussicht.
Mit der frischen Seeluft in der Nase, den Wind in den Haaren geht es anschließend durch den Wald Kagelbusch. Hier geht es kreuz und quer über Stock und Stein. Doch danach fahren wir auf schmalen ausgetretenen Feldwegen, Schotter- und Kieswegen, teils auch Asphaltabschnitten immer entlang der Küste, an der uns wunderbare Fleckchen zu manch Zwischenstopps verleiten.
Auf dieser Strecke reit sich Campingplatz an Campingplatz, mit großzügig geschnittenen Parzellen für die Dauercamper und wunderschönen Touristenplätzen. Sie bieten viel Grün durch ihre großzügige Randbepflanzung von Hecken, Büschen und Bäumen und von den zahlreichen Bänken entlang der Steilküste hat man einen traumhaften Blick aufs Meer. Wir genießen die Ruhe und Beschaulichkeit, atmen die leichte Brise würziger Ostseeluft und lauschen dem Rauschen der Wellen unter uns. Trotz gemütlicher Fahrweise und vielen Pausen gelangen wir doch noch nach Rettin, ein ehemaliges Fischerdorf vor den Toren von Neustadt.
Hier führt die neu angelegte asphaltierte Promenade direkt hinter den Dünen am Strand entlang. An eine der zahlreichen Bänke stellen wir unsere Räder ab und gehen hinunter zum naturbelassenen Strand. Im Sand sitzend kann man etliche Wasservogelarten beobachten.
Der Hauptlebensraum der Möwe ist die Meeresküste, doch auch Schwalben, Gänse und Enten finden hier einen perfekten Lebensraum. An der Küste brüten viele Arten, die am Strand oder im Seewasser ihre Nahrung finden. Die Speisekarte reicht von frischem Fisch bis zu leckeren Wattwürmern, die zu Tausenden den Strand durchwühlen.
Sehr natürlich und eher abgelegen sitzen wir hier allein am Wasser - in der ersten Reihe - und können so richtig die Natur am weiten Ostseestrand genießen und die Tiere bieten unvergessliche Strandmomente. Es ist eine Küstenlandschaft mit besonderem Reiz. Dass es sich um ein Schutzgebiet nach der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-Gebiet) handelt, haben wir erst zu Hause nachgelesen.
Doch Rettin hat nicht nur idyllischen Naturstrand, es gibt auch einen sehr gut gepflegten Strand mit Strandkörben und eine kleine Seebrücke. Ein schöner breiter Holzsteg mit einer Aussichtsplattform führt durch die Dünen hinunter zum Rettiner Strand.
Dem Strand vorgelagert sind zwei Sandbänke, die je nach Windrichtung und Windstärke mal rausschauen oder überspült sind. Auch für Hunger und Durst ist gesorgt. Gleich am Eingang zum Strand bietet das Restaurant und der Imbiss Strandperle vielfältige Speisen und Getränke. Im Umkreis von 50 m gibt es einen kleinen Laden mit Artikeln für den täglichen Bedarf, einen Fahrradverleih, eine Strandhalle und einen Spielplatz.
Bei der Rückfahrt fällt es uns heute ganz schön schwer, der Ostsee den Rücken zu kehren, doch es lockt auch das Hinterland. Durch eine wunderschöne Feld- und Wiesenlandschaft, vorbei an idyllischen Reetdachhäusern geht es auf Umwegen wieder zurück nach Grömitz.
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