Samstag, 01. Juli 2017 Abfahrt Richtung Rüdesheim 7.00 Uhr – Ankunft 11.00 Uhr
Wieder hat die MS Switzerland über Nacht am Anleger gelegen und nimmt erst ab 7.00 Uhr Kurs auf Rüdesheim. Für uns heißt es heute erst einmal richtig ausschlafen, denn diese Nacht wird lang. Nach dem Frühstück erhalten wir Landganginformationen über Rüdesheim und der Veranstaltung „Rhein in Flammen“. Von unserem Kreuzfahrtleiter Peter Schultze erfahren wir, dass unsere Reisegruppe um 20.00 Uhr auf die MS Fortuna wechselt, um im Konvoi mitfahren zu können. Während dieser Information fährt unser Schiff rheinabwärts an den Weinstädtchen Oppenheim und Nierstein vorbei, weiter an Mainz und Wiesbaden und trifft um 11.00 Uhr in Rüdesheim ein.
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Wir stehen auf dem Sonnendeck als die MS Switzerland dem wunderschönen Ort Rüdesheim näher kommt. Überreste von drei Burgen und der alten Stadtbefestigung mit dem Adlerturm prägen das Stadtbild. Hoch über Rüdesheim im Weinberg steht das Niederwalddenkmal mit der Figur der Germania. Die insgesamt 38 Meter hohe Statue gilt als Wahrzeichen der Region. Die Germania mit Kaiserkrone in der erhobenen rechten und Reichsschwert in der linken Hand zeigt symbolhaft den jahrhundertlang umkämpften Mittelrhein.
Welch ein Betrieb auf dem Wasser heute herrscht, merken wir, als sich unser Schiff vorbei an unzähligen Flusskreuzfahrtschiffen zum Anleger Nr. 5 schiebt.
Hinter uns wie auch vor uns herrscht reges Manövrieren der verschiedensten Schiffe.
Während des Mittagessens bekommen auch wir noch zwei weitere Schiffe längsseits, deren Passagiere bei einem Landgang unser Schiff durchqueren müssen.
Für unzählige Schiffe ist Rüdesheim mit seiner bekannten Drosselgasse heute Gastgeber. Nicht nur wir, sondern alle Anleger sind heute im Doppel- oder Dreierpack belegt.
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Gut gestärkt geht es um 14.00 Uhr von Bord. Hier an der Hindenburgallee werden uns die unzähligen Schiffe wieder so richtig bewusst und wir sind gespannt, wie voll es in Rüdesheim sein wird.
Wir überqueren die Bahntrasse, gehen vorbei am Adlerturm und biegen in die Marktstraße ein.
Wir sind erstaunt, wie ruhig es hier noch zugeht, erst auf dem Marktplatz kommt Stimmung auf, denn hier gab es ein reichhaltiges Unterhaltungsprogramm.
Wir wollen uns jedoch nicht sofort hier niederlassen und drehen erst eine Runde durch den Weinort.
Schauen bei der Denkmalgeschützen kath. Pfarrkirche St. Jakobus vorbei und gehen dann hinauf zur Oberstraße.
Hier steht das historische Weinhotel “Zum grünen Kranz”, welches bereits 1925 von Heinrich Nägler gründet, wurde. Wir bummeln diese Straße weiter entlang. Auch hier gibt es eine kleine Bahn, die die Touristen durch die Stadt und in die Weinberge bringt.
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Der Rüdesheimer Winzerexpress hat einen Teil unserer Mitreisenden an Bord, die von der MS Switzerland abgeholt wurden. Sie erleben die Weinberge und viele Sehenswürdigkeiten bei einer Fahrt durch die kleine Stadt.
Endstation der kleinen Bimmelbahn ist der Brömserhof. Er liegt nur wenige Schritte von der Drosselgasse entfernt.
Es ist ein ehemaliger Adelssitz und Gutshof der Familie Brömser. Der Brömserhof ist eine mehrteilige Anlage, deren Bauten sich um einen Hof gruppieren.
Seit 1975 ist in diesem Gebäude Siegfried’s Mechanisches Musikkabinett, ein Museum für mechanische Musikinstrumente, beheimatet. Es ist eine der größten Sammlungen selbstspielender Instrumente. Hier findet man die unterschiedlichsten Musikinstrumente, von der zarten Spieluhr bis zum riesigen Konzert Piano-Orchestrion.
Nun biegen wir in die Drosselgasse ein, es ist das Herz der Rüdesheimer Altstadt und Treffpunkt für Rüdesheimer und Gäste aus aller Welt. Rüdesheim gehört zu den meistbesuchten Orten Deutschlands.
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Allein durch diese weltbekannte Gasse mit ihren zahlreichen Weinstuben schlendern jährlich bis zu 3 Mio. Besucher. Sie ist ein „Muss“ in Rüdesheim. Aufgrund der Veranstaltung „Rhein in Flammen“, entlang des Rheinabschnitts von Trechtingshausen bis nach Rüdesheim, hat der Ort heute ein Vielfaches an Besucher.
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Wir haben die Drosselgasse schon mehrere Male besucht: Hier spielt die Musik von früh bis spät und das zu jeder Jahreszeit. 144 Meter Lebensfreude in Weingasthäusern und Gartenschänken. Aus jedem der Weingasthäuser kommt Livemusik, meist fröhliche Stimmungslieder, die von den Besuchern mitgesungen werden - zur Drosselgasse gehört nun einmal Wein, Gesang und Tanz.
Eine beliebte Attraktion ist das Glockenspiel. Es ertönt zu jeder vollen Stunde vom Turm des Rüdesheimer Schlosses in der Drosselgasse. Es zeigt verschiedene Holzfiguren, die die vier großen Weinjahrgänge des 20sten Jahrhunderts symbolisieren.
Wir gehen weiter und stehen vor dem Drosselhof. Es ist das älteste Weinhaus in der Drosselgasse. Es war früher eine Winzerschänke, die sich zu einem international bekannten Weinhaus entwickelte.
Nicht weit entfernt liegt die Quetschkomood. Es ist eine kernige Erlebniswirtschaft der besonderen Art. Der Name hält, was er verspricht, ungezwungenes Beisammensein von Ortsansässigen und Rüdesheimer Gästen, bei außergewöhnlicher Live-Musik im warmherzigen und originellen Ambiente.
Wir verlassen die Drosselgasse und bummeln am Rhein entlang. Nur wenige Schritte vom lebhaften Zentrum liegt die Brömserburg/Niederburg. Sie gehört in ihren Ursprüngen wohl zu den ersten festen Burgen im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal.
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In den heute noch erhaltenen Mauern war früher eine Zollburg untergebracht. Heute befindet sich in der Burg ein Weinmuseum. Es zeigt die älteste weinbezogene Sammlung der Welt. Abgeschirmt durch meterdicke Mauern ist man schon im Garten der Burganlage inmitten einer Oase der Ruhe und Stille.
Hier im Garten sind bereits alte Holz- und Eisenspindelkeltern sowie eine Baumkelter von 1594 neben Weinfässern, Fasskarren und Weinpumpen ausgestellt. Eine Besichtigung steht heute nicht auf unserem Programm, so gehen wir wieder zurück und kommen an der Boosenburg vorbei, die in unmittelbarer Nähe der Brömserburg errichtet wurde.
Zusammen prägen diese beiden Anlagen den westlichen Teil von Rüdesheim. 1939 übernahm die Winzerfamilie Carl Jung die Boossenburg mit Villa und Weinkellerei und betreibt auf ihr bis heute ein nunmehr modernes Weingut. Nachdem wir so viel vom Wein gelesen und gesehen haben, wollen wir ihn nun aber auch trinken. Dazu gehen wir wieder zurück zum Marktplatz.
Auf dem von Bäumen bewachsenen Platz sorgen die „Lorcher Schlossberg Musikanten“ für tolle Stimmung. Wir holen uns bei einem Weinstand einen „Rüdesheimer Tropfen“ und sofort wird auf den Bänken zusammengerückt, damit auch wir noch Platz haben.
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Das bunte Programm der Schloßbergmusikanten, die ihren Namen einer Lorcher Weinbergslage verdanken, sorgt für gute Stimmung auf diesem Platz. Sie wechseln von Alpenländischer Volksmusik, Jodelgesang und Rheinische Fröhlichkeit zur Tanzmusik, sodass auf der freien Fläche vor den Sitzreihen schon kräftig das Tanzbein geschwungen wird. Neben den verschiedenen Rüdesheimer Weinständen stieg uns der Geruch der beliebten Schmankerln vom Grill in die Nase. Die Verlockung war groß, doch wir gönnen uns nur noch einen weiteren Riesling.
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Wir hatten unsere Gläser fast geleert, setzte ein kräftiger Regenschauer ein, dieses tat der guten Stimmung jedoch keinen Abbruch. An den Tischen wurde zusammengerückt, sodass die Schirme ein großes Dach bildeten.
Nachdem sich die dunkle Wolke entleert hatte, gingen wir wieder zurück zum Schiff.
Da die Schranken des Bahnübergangs jedoch geschlossen waren, hatten wir Zeit den Adlerturm zu betrachten. Er ist ein Überbleibsel der einstigen Stadtbefestigung von Rüdesheim und entstand im 15. Jahrhundert als südöstliche Eckbastion der Stadtmauer.
Der Adlerturm ist 20,5 Meter hoch. Später wurde der Turm als Gasthaus „Zum Adler“ umgebaut, in dem auch Johann von Goethe mehrmals Quartier nahm.
Nachdem sich die Schranken wieder geöffnet haben, geht es vorbei an den vielen Flusskreuzfahrtschiffen und zurück auf die MS Switzerland.
Pünktlich um 18.00 Uhr werden wir von unserer Crew wieder kulinarisch verwöhnt und um 19.45 Uhr heißt es dann, umsteigen auf die Ms Fortuna. Auch auf diesem Schiff heißt es für uns alle, Getränke bis 23.00 Uhr „All inklusiv“. In vorher schon abgesprochenen Gruppen werden die Tische besetzt, sodass sofort eine absolut gute Stimmung herrscht.
Zwischen 18.00 und 21.00 Uhr sammeln sich der über 50 Schiffe starke Schiffskonvoi in Rüdesheim, Bingen und Assmannshausen und fährt rheinabwärts los. Für diese Großveranstaltung wird der Rhein für 5 Stunden für die normale Schifffahrt gesperrt.
Wir genießen die Fahrt bis nach Trechtingshausen in bester Gesellschaft.
Unterhalten werden wir mit dezenter Hintergrundmusik, bis Stimmungsmusik über die Lautsprecheranlage erklingt. Nun gibt es bei einigen Gesangsgruppen kein Halten mehr. Wir sind erstaunt welch ein Stimmungsrepertoire einige unserer Mitreisenden im Petto haben. Immer wieder finden sich neue Sänger und so vergeht die Zeit wie im Fluge und wir haben gemeinsam ein paar beschwingte Stunden.
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Zwischendurch wird immer wieder auf Deck gegangen um sich den Schiffsconvoi anzusehen, der auf dem Weg nach Trechtingshausen ist. Gegen 22.00 Uhr haben sich alle Schiffe am Ort eingefunden und ihre Position eingenommen. 54 festlich illuminierte Ausflugsschiffe sammeln sich hier, um die Feuerwerksfahrt im Konvoi zu beginnen. Die MS Flamenco reiht sich an 24er Stelle in dem festlich beleuchteten Schiffskonvoi ein, der das Spektakel auf dem Rhein mit einer beeindruckenden Schiffsparade als Kulisse untermalt.
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Zum Start des Feuerwerkes gibt die Wasserschutz-Polizei das Signal: „Jetzt geht’s los“, nun fahren alle Schiffe gemeinsam zurück Richtung Rüdesheim. Fast alle sind nun an Deck, als unterhalb der Burg Reichenstein das erste Feuerwerk gezündet wird.
Das Unesco-Welterbe „Oberes Mittelrheintal“ präsentiert sich heute als romantische Nachtlandschaft.
Auf dem Weg zurück nach Rüdesheim sehen wir sieben Prachtfeuerwerke sowie brennende Burgen auf beiden Seiten des Rheines.
Dieses Traditions-Feuerwerks-Event am Rhein zieht seit dem Jahr 1977 Gäste aus aller Welt an.
Heute wird das 40-jährige Jubiläum mit einem riesigen Jubiläumsfeuerwerk gefeiert und der Rhein und seine Ufer erstrahlen im bunten Glanz.
Jeder der Orte bietet einen traumhaften Anblick, wenn Sehenswürdigkeiten und Burgen durch das Leuchtfeuer des Feuerwerks erstrahlen und sich Sternenregen und rote Feuerfontänen im Rhein spiegeln.
Es ist eine fantastische Licht-Chorographie vor einer wirklich schönen Landschaft und wir sind mit der MS Fortuna mitten drin.
Trotz des einsetzenden Nieselregens lassen wir uns diese Stimmung nicht verderben.
Der krönende Abschluss von „Rhein in Flammen“ ist das große Finalfeuerwerk in Rüdesheim und Bingen gegen 23.30 Uhr, wo sich die beleuchteten Schiffe für dieses Schauspiel auf dem Rhein verteilen, den die beiden Städte liegen an den entgegengesetzten Uferseiten des Rheins.
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Hunderte bunte Blitze erleuchten den Himmel. Es ist ein Feuerwerk der Extraklasse vor der malerischen Kulisse von Rüdesheim und Bingen. Beeindruckt von diesem schönen Abend fahren wir nach 24.00 Uhr mit der MS Fortuna zu unserem Anleger Nr. 5 zurück. Wir klettern von der kleinen Fortuna wieder auf das zuletzt angelegte Schiff, durchschreiten deren Rezeption, gehen durch ein weiteres Schiff und sind dann auf unserem Schiff wieder angekommen. Fast alle gehen noch zu einem gemütlichen Abschluss in die Bar, wo uns noch eine leckere Gulaschsuppe gereicht wurde. Von allen Mitreisenden hört man die Begeisterung von dem rundum gelungenen Abend und den Highlights am Himmel, am Ufer und auf dem Wasser.
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