Rees
Wie schnell vergeht doch 1 Woche. Nun ist der Koffer schon wieder im Auto verpackt und es geht zurück. Doch nicht gleich das Navi auf Heimat einstellen, waren wir uns einig. Wenn schon am Niederrhein, so wollten wir doch wenigstens auch einmal den Rhein gesehen haben.
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Darum machen wir noch einen Abstecher nach Rees, in die älteste Stadt am Unteren Niederrhein. Unterhalb der mittelalterlichen Befestigung, die zum Teil aus dem 13. Jahrhundert stammt, stellen wir unser Auto ab.
Wir gehen entlang des Froschteichs und besichtigten den Festungsring und den alten jüdischen Friedhof. Die Lage dieses Friedhofes ist eine außerordentliche Besonderheit. Jüdische Beerdigungen waren damals nur außerhalb der Stadt möglich.
Da das Rheinhochwasser die Gräber aber weggespült hätte, durften die Beisetzungen auf der hochwasserfreien Stadtmauer erfolgen.
Unser Spaziergang führt am Pegelturm mit seinen Hochwassermarken vorbei und an Resten der mittelalterlichen Stadtbefestigung am Rheinufer bzw. an der Rheinpromenade. Diese Mauer, die zum Teil aus dem 13. Jahrhundert stammt, hielt oft genug das Hochwasser von der Stadt ab.
Wir genießen bei unserem Spaziergang eine der schönsten deutschen Rheinpromenaden, beobachten den regen Schifffahrtsverkehr auf dem Strom und kommen zu weiteren Sehenswürdigkeiten der Stadt. Sehenswert ist auch der „Alte Zollturm“ aus dem Jahr 1299. Er diente zur Überwachung des Rheinzolles. Ein beliebter Aussichtspunkt ist der aus dem 15. Jahrhundert stammende Mühlenturm. Von oben hat man einen herrlichen Blick auf die Rheinpromenade und dem Fluss.
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Gleich drei Aufgaben erfüllte dieser Turm einmal. In ihm war eine Loh-Mühle, die Gerbstoffe herstellte, untergebracht. Außerdem diente er der Verteidigung und bei schwerem Eisgang des Rheins war er, aufgrund seiner Lage, Bollwerk gegen den Eisdruck. Anschließend geht es zu dem mächtigen Rondell, das früher als Eisbrecher diente, denn bis 1671 floss der Rhein in einer Schleife direkt auf das Rondell zu.
Wunderschön anzusehen sind auch die verschiedenen Skulpturen auf der Promenade. Besonders gefallen haben mir die Skulpturen „Mädchen“ und der „Junge mit Ziege“.
Ein schönes Fotomotiv sind auch die „Bronzemädchen im Zwiegespräch“. Sie sitzen auf dem Geländer und haben die Gesichter einander zugewandt. Schnell kann man sich dazwischen stellen und ein Dreiergespräch beginnen.
Doch auch Holzfiguren stehen entlang der Promenade. Sie zeigen Menschen in Alltagssituationen. Wir gehen weiter, immer an der historischen Stadtmauer entlang und kommen zum Wächtertürmchen an der Straße "Am Bär" und haben einen Blick auf den Skulpturenpark.
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Hier stehen wechselnde Kunstwerke deutscher und niederländischer Künstler, die kostenlos unter freiem Himmel bewundert werden können. Waren wir vom Marktplatz in Straelen so begeistert, zog es uns auch heute wieder zum Marktplatz, dem Mittelpunkt dieser Stadt. Reges Treiben herrschte hier, denn es war Markttag. Rundherum gab es verschiedene Geschäfte und man findet für alles den passenden Anbieter. Den Verlockungen einer Eisdiele konnten wir heute Mittag nicht widerstehen. Danach gibt es einen letzten Blick auf den Rhein und dann setzten wir unsere Fahrt fort.
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