Fahrradtour rund um Straelen
Wenn man schon in einem Fahrradparadies Urlaub macht, muss man doch wenigstens an einem Tag per Fahrrad, oder wie man hier zu sagen pflegt „per Fiets“ die schöne Umgebung rund um Straelen erradeln. Dazu nutzten wir das neue Fahrrad-Leihsystem. Das „Niederrhein-Rad“ lässt sich an insgesamt 55 Stationen abholen und unser Hotel, der Straelener Hof, war eine dieser Stationen. Ein auffallend grünes, robustes und bequemes Mietrad wurde uns für 9,00 Euro pro Tag zur Verfügung gestellt und dann hieß es, auf die Räder „fertig los“. Auf einem gut ausgeschilderten Radroutennetz, der Agro-Route, konnten wir auf dem „grünen Flitzer“ die Gegend entspannt erkunden. Unser Begleiter war heute nur die Natur.
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Durch schön angelegte Alleen, kleine Waldstücke geht es auf angenehmen Wegen voran und wir kommen vorbei an landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Betrieben. Egal welchen Weg wir einbiegen, immer wieder fahren wir vorbei an den vielen Gewächshäusern, die den Ort wie ein Kranz umsäumen. Die Kleinstadt an der niederländischen Grenze ist eingebettet in Europas größtes Gartenbaugebiet. Es grünt und blüht vor den Toren der Stadt, soweit das Auge reicht. Früher haben wir uns nie Gedanken darüber gemacht, woher wohl die schönen Blumen in unserer Vase oder Pflanzenschalen stammen? Nach dieser Radtour wissen wir es. Nirgendwo in Deutschland werden mehr Blumen und Gemüse vermarktet als hier. Rund um das Stadtgebiet gibt es 313 Betriebe für Gartenbauerzeugnisse. So führen die zahlreichen asphaltierten Fahrradwege immer wieder vorbei an riesigen Blumenfeldern.
Wir kommen zum Ortsteil Herongen, der in die Landschaft der „Buschberge“ eingebettet liegt und auch „die Perle des Südkreises“ genannt wird. Hier gibt es einige Baudenkmäler, die am Wegesrand liegen. Wir fahren vorbei an einer alten Windmühle, die so charakteristisch für diese Region ist und kommen zur Amanduskirche und zum Pfarrhaus St. Amandus.
All diese Sehenswürdigkeiten liegen an der Bergstraße, die wir entlang radeln.
Weiter geht es über Wirtschaftswege und durch landwirtschaftlich sehr reizvolle Bereiche und man kann einfach mal die Natur genießen. Es gibt hier ein Radwegenetz für endlosen Genuss und zwischendurch laden Bauerncafes zum Verweilen ein. Nicht nur Blumen-, sondern auch Spargelland ist dieses Gebiet, was wir durchradeln. Es gibt etliche Spargeldörfer und Spargelfans kommen von überall her, um hier das „weiße Gold“ zu kaufen. Auf jedem Hof wir frischer Spargel angeboten und wir haben festgestellt nirgends schmeckt er so gut wie hier. Der Spargel hat einen so guten Ruf, dass er früher sogar der teuerste in ganz Deutschland war. Wir lieben es heute, hoch zu Drahtesel, bei strahlend blauem Himmel durch den Sommerwind zu radeln, denn er bläst heute schon ganz schön heftig. Interessant und schön anzusehen sind auch die kleinen Kappelchen, die an den Wegegabelungen zu den einzelnen Gehöften stehen.
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Wunderschön wieder hergerichtet ist das St.-Barbara-Denkmal an der Niersstraße. Die Bank mit der Aufschrift „hier ruht der Gast“ lud uns zu einer längeren Rast ein. Ein Abstecher zum Wasserschlösschen Haus Coull aus dem Jahr 1701, das in einem kleinen verwunschenen Park an der Straße nach Wachtendonk liegt, durfte zum Schluss unserer Fahrradtour nicht fehlen. Hier kann man noch erahnen, wie vor ein paar Jahrhunderten auf dem Weg Kutschen rumpelten oder Reiter galoppierten.
Nach solch einem schönen Tag zog es uns am späten Nachmittag noch einmal auf den Marktplatz. Denn dieser Platz lädt durch die vorhandene Gastronomie zu jeder Tageszeit zum gemütlichen Verweilen ein.
An diesem Nachmittag haben wir uns für das Café „KAFFEEKUNST“ entschieden, um mit Kaffee und Kuchen diesen schönen Tag ausklingen zu lassen.
Wir haben zwar aufgrund der sommerlichen Temperaturen in der Außengastronomie gesessen, doch muss man die außergewöhnlich dekorierten Räumlichkeiten des Cafes einmal gesehen haben. Innen kann man Kaffee und Kunst gleichzeitig genießen.
Die letzten Meter ging es dann auf unserem Niederrhein-Rad zum Hotel zurück. Was waren wir froh nicht auf das vor dem Kaffee abgestellte Hochrad steigen zu müssen. Mit Blumen geschmückt machte es auch ein viel besseres Bild.
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