Weltgartenbauausstellung „Floriade“ in Venlo
Heute starten wir zu einer Erlebnisreise durch die Welt des Gartenbaus. Bei Holland denken wir immer gleich an blühende Tulpenfelder oder Gouda-Käse. Doch unsere Nachbarn können es auch anders. Die Floriade lockt mit einer Erlebnisreise durch die Welt der Gärten, Blumen und Pflanzen. Etwas außerhalb von Venlo, wo früher Äcker lagen, in einem Landschaftsgebiet, das in der neuen Technik „Navigationsgerät“ noch nicht erfasst ist und daher nur von der Innenstadt der Ausschilderung gefolgt werden muss, gelangten wir weit im Grünen auf einen der umliegenden Parkplätze.
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Ein Shuttlebus bringt uns aber zügig zum Eingangbereich dem „Innovaturm“, der ein bisschen an einen Förderturm erinnert.
Wir haben strahlend blauen Himmel, die Sonne scheint und die Besucher strömen von den Reise- und Shuttlebussen dem Eingang zu. Doch trotz der vielen Menschen kommen wir zügig zum Kassenhäuschen und stehen kurze Zeit später schon auf dem Gelände der bedeutendsten Garten-Expo der Welt und werden von den fantastischen Stelzenläufern der Theatertruppe Close-Act begrüßt.
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Nachdem wir ihre Darbietungen bewundert haben, studieren wir erst einmal den Geländeplan, der uns den Weg durch das „Theater der Natur“ zeigt. 66 Hektar und damit rund 100 Fußballfelder wollen wir heute durchwandern und die üppige Blumen- und Pflanzenpracht bestaunen. Nicht so mutige Spaziergänger erkunden das Gelände mit der Seilbahn. Aus 30 Meter Höhe kann man auf einer Strecke von 1,1 km den Park von oben bewundern. Doch hat man so nur einen kleinen Überblick, den der Park ist, in fünf verschiedene Themenbereiche gegliedert, verbunden jeweils durch einen nahezu unberührt gelassenen Waldbestand. Wir beginnen unsere Exkursion im Bereich der „Green Engine - Grünen Energie -“.
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Hier besichtigen wir die „Villa Flora, ein imposantes Glasgebäude von 6.000 qm, mit einer Höhe von gut 30 Metern, in dem sich alles um Blumen dreht. Sie beherbergt abwechselnd Pflanzen- und Blumenshows aus der ganzen Welt.
Zwischen den Bereichen der Dauerausstellung präsentieren sich verschiedene Wechselausstellungen. Wir sahen eine Ausstellung unter dem Motto: „Klassik, Modern, Trendy und Extrem“. Sie zeigten zu jedem Bereich ein abgestimmtes Arrangement aus Pflanzen, Blumen und Einrichtungsgegenständen.
Die Wechselausstellung der Frühjahrsblüher rückte die Orchideen in den Fokus. Von den unterschiedlichen Plattformen hatte man eine schöne Sicht über die Halle und wir konnten uns über ein Meer aus Blumen freuen.
Auf dem Weg zu dem nächsten Themengarten „Relax & Heat – Entspannen und heilen“, begegnen uns die Floriade-Maskottchen „Flora und Florian“, die den ganzen Tag durch den Park lustwandeln und die Kinder begeistern.
Doch aufgrund der warmen Temperaturen waren die zahlreichen Springbrunnen, wie der vor dem silberfarbenen Dom, dem gemeinsamen Kuppelpavillon der niederländischen Gartenbauorganisation, ein noch größerer Anziehungspunkt.
Da waren die Gärten, die den Besuchern die Bedeutung des Gartenbaues für ein gesundes und entspanntes Leben zeigten, zweitrangig. Hier konnte man schmecken, riechen, fühlen, hören und sehen, wie sich die Natur auf Gesundheit, Wohlbefinden und Stimmung auswirkt. Heilsame Kräuter, Teerituale, ein Barfußpfad, ein Dampfbad und ein Hamam sollen bei dem Besucher für ein ganz besonderes Yin-Yang-Erlebnis sorgen.
Ein anderer Garten bot wieder mehr Ruhe im täglichen Leben und soll Vitalität, Kreativität und Freunde bringen. Blauer Himmel, Sonnenschein – mediterranes Wetter gibt es auch bei uns – und diese Gärten haben für südländische Atmosphäre gesorgt.
Fasziniert waren wir von dem Kunstwerk „Liegend auf dem Wasser“. Es ist ein lebendiges Kunstwerk, mit dem Boden als Staffelei. Bepflanzt mit Blumen und Sträucher, die die Sonne erweckt. Sie werden vom Regen genährt und verändern sich so im Laufe der Jahreszeiten. Ein Bild, das täglich neu entdeckt werden kann.
Nun haben wir schon den dritten Themengarten „Education & Innovation – Bildung & Erneuerung“ - und seine imposanten Pavillons mit außergewöhnlichen Ideen erreicht.
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Im Haus der Tschechischen Republik setzten wir unsere Idee in die Tat um und kauften uns erst einmal eine neue Flasche Wasser – bei dieser Wärme dringend notwendig -.
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Ein Hingucker war der Pavillon der Niederlande, er soll einen aufbrechenden Keim darstellen. Hier taucht man ein in eine magische Welt, die alle Sinne anspricht.
Eine ganz besondere Attraktion ist das Tropenhaus „Tropical Treasures“ in einem riesigen, 1700 qm großen Gewächshaus. Wir spazierten inmitten einer üppigen Vegetation.
Diese tropischen Pflanzen und Tiere stammen aus Thailand, Kenia und Mexiko. Und durch das Rauschen des Dschungelflusses und der Tiere hat man das Gefühl wirklich in den Tropen zu sein. Für Kinder gibt es hier eine ganz besondere Unterhaltung, sie können sich hier auf die Suche nach dem König des Dschungels machen und müssen dafür Geheimcodes entschlüsseln, Rätsel lösen und Aufgaben erledigen.
Imposante Gewächshäuser prägen nun unseren weiteren Weg in diesem Teil des Parks. Hier dreht sich alles um Obst und Gemüse. Wir betreten das Haus des Geschmacks und haben das Gefühl in einer großen Markthalle zu stehen. Hier präsentiert sich Holland von seiner grünen Seite, den es dreht sich alles um die schmackhaften Produkte, die der Land- und Gartenbau hervorbringt und von erfahrenen Köchen werden die leckersten Häppchen aus Gemüse, Obst- und Champignons serviert. Ebenfalls wurden hier die neuesten sowie alt bewährten Tomatensorten präsentiert und konnten von uns verkostet werden. Ich kann nur sagen: „Eine Tomate war leckerer als die andere“.
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Rund um dieses Geschmackshaus liegen fächerähnlich die Beete von Obstbäumen, Freilandgemüse und das Erdbeerland mit seinem bis zu 4 Meter hohen Pavillon, einer Erdbeere nachempfunden. Hier erfährt man alles über diese geschmackvolle Frucht.
An der beeindruckenden Wasserpartie der World Show Stage - "Weltschowbühne“ - entlang verläuft der Floriade-Boulevard. Hier können wir uns nach einem langen Rundgang erfrischen, unsere Füße im Wasser baumeln lassen, den Leuten zuschauen und die Aussicht auf den Theaterhügel genießen und Speisen aus aller Welt kosten.
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Natur und Kultur sind in dieser kleinen Stadt eng miteinander verbunden und in verschiedenen Restaurants, Gärten und Pavillons gibt es immer wieder andere Leckereien. Alle paar Meter tauchen wir ein in andere Länder, Sitten und Gewohnheiten und wandern von Italien, Spanien, Belgien, Türkei, Tunesien, Bangladesch, China an vielen anderen Ländern vorbei. Wir schauen hinüber auf den grünen Theaterhügel, der im Stil eines Amphitheater gebaut ist. Auf einer Leinwand läuft zwar gerade eine Darbietung, doch die Besucher haben es sich lieber ein wenig versteckt am Wandrand im Schatten auf den Sonnenliegen gemütlich gemacht.
Nun wollen wir die Pavillons der teilnehmenden Nationen besichtigen. In dieser Themenwelt „Envoronment – Umgebung“ erfahren wir alles über Gärten und Gartentrends fremder Länder. Deutschland ist mit dem Beitrag des Landes NRW vertreten.
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Wir betreten eine rund 2400 qm große Skulpturlandschaft aus Holz, die der Form des Landes NRW nachempfunden ist. Es stellt die Mittelgebirgshöhen von Sauerland und Eifel ebenso wie die Flachlandregionen des Münsterlandes und des Niederrheins dar. Im Inneren ist bei der Hitze nicht viel los, so gehen wir zu den barrierefreien Holzflächen, wo Ausstellungsgrünflächen integriert sind. Nach einem Rundgang im Innenhof sind wir etwas enttäuscht von dieser Präsentation. Auch die Stadt Straelen – unser Übernachtungsort – hat auf einer großen Rasenfläche ihr Wahrzeichen die „Grüne Couch“ mit der die Wohlfühl-Atmosphäre dieser naturnahen Stadt angepriesen wird, aufgebaut.
Die Natur durch die Augen der Tiere erleben konnten Erwachsene und Kinder im Pavillon „Through Animal Eyas – durch Kinderaugen“ –.
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Ein reizvoll angelegter Spazierweg führte uns an einem großen Teich mit Wasserfall, einem Sumpfgebiet und Blumenwiesen entlang. Das Ziel war ein wunderschöner Holzbau mit einem lebensgroßen begehbaren Vogelnest. Der Holzbau war durch begehbare Steine und einer Holzbrücke mit dem Festland verbunden. Im Blockhaus konnte man fühlen, riechen, schmecken und hören, wie es ein Tier tut. Eine Auszeit nehmen wir uns auf den liebevoll geschützt gestalteten Sitzplätzen an der Uferpromenade.
Schon sichtlich geschafft von der Hitze des heutigen Tages bummeln wir weiter die „Avenue der Gartenkulturen“ entlang in Richtung Ausgang. Auf diesem Weg sind 120 verschiedene Baumarten gepflanzt und es gehen Wege ab in 15 wunderschöne Gärten. Diese Gärten haben eine Fläche von etwa 350 qm – die Größe unseres Kleingartens – und wurden von Gartendesigner der verschiedensten Länder entworfen und somit hat jeder sein eigenes Aussehen. Doch alle verdeutlichen die wichtige Bedeutung der grünen Oasen in unseren Städten.
Besonders gefallen hat uns der originelle Luxemburger Garten. Auf dieser Parzelle stehen die grünen Radler für den Radsport des Landes. Ferner symbolisierte eine Flasche den Weinbau an der Mosel und ein Wohnwagen verweist mit einem Augenzwinkern auf die beliebteste Beherbergungsart der zahlreichen niederländischen Besucher Luxemburgs.
Sichtlich geschafft waren wir am Abend von unserer Erlebnisreise durch die internationale Welt der Gärten. Hier demonstrierten die besten Gartendisigner anhand grandioser Gärten ihre Kunst. Zu Bestaunen gab es die schönsten und außergewöhnlichsten Blumen und Bäume sowie Obst- und Gemüsesorten.
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Einem Event des Jahres 2012, was man einfach gesehen haben muss, auch wenn es aufgrund der Hitze ein sehr anstrengender Tag war. Vielleicht kommen wir in diesem Jahr noch einmal wieder, denn es gibt auf dem großen Gelände noch so vieles zu sehen, doch der Tag war einfach zu kurz.
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