Teide-Nationalpark
Unser heutiges Ziel ist der Parque Nacional de las Cañadas del Teide. Der Nationalpark beinhaltet einen riesigen Vulkankrater mit einem Umfang von 48 km, aus dem sich der 3718 Meter hohe Teide erhebt und somit der höchste Berg Spaniens ist. Wo immer man auf Teneriffa seinen Urlaub verbringt, auf keinen Fall sollte man sich einen Besuch dieser faszinierenden Vulkanlandschaft entgehen lassen. Für uns wird es heute der dritte Besuch sein, denn eine Fahrt hinauf zum Nationalpark ist immer wieder ein interessantes Erlebnis. Von der sonnigen Südküste fahren wir die TF-51 hinauf in Richtung Vilaflor. In einer Lage von rund 1.400 Metern über dem Meeresspiegel ist Vilaflor als der höchstgelegene Ort auf Teneriffa bekannt und befindet sich umgeben von grüner Natur zwischen Bergen und Schluchten.
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Neben dem überall stehenden und prachtvollen Goldmohn hat sich die Gemeinde durch ihren ökologischen Weinanbau einen Namen gemacht. Der Goldmohn gilt als das Wahrzeichen der Stadt Vilaflor. Unzählige Berghänge werden von dem Goldmohn, der ab einer Höhe von 1300 Metern wächst, bedeckt. Vor allem in den Monaten April bis Mai kann man den Mohn hier bis zu einer Höhe von 2000 Metern bewundern.
Unser erstes Ziel in Vilaflor ist die sich auf dem Dorfplatz befindliche Kirche San Pedro. Sie ist ein dreischiffiges Bauwerk und wurde im 17. Jahrhundert errichtet.
Die Kirche wurde dem Heiligen Pedro gewidmet, der viele Jahre auf Teneriffa als Ziegenhirte lebte und in Vilaflor geboren wurde. Er verließ jedoch die Insel und trat 1653 dem Orden der Franziskaner bei und betätigte sich als Missionar in Gefängnissen und Krankenhäusern.
Direkt neben der Kirche San Pedro befindet sich das Kloster des Heiligen Hermano Pedro.
Es wurde genau auf das Geburtshaus von Pedro de San José Betancourt gebaut (Peter von Betancurt).
El Hermano Pedro de Betancur (1626–1667) ist bisher der einzige kanarische Heilige der von Papst Johannes Paul II am 30. Juli 2002 heiliggesprochen wurde. Im zu Ehren wurde auf dem Dorfplatz in Vilaflor ein Denkmal mit Brunnen errichtet, außerdem wird seitdem alljährlich ein einwöchiges Fest in Vilaflor abgehalten.
Der Dorfplatz mit seinem Rathaus in Vilaflor ist außerdem einer der wichtigsten Ausgangspunkte für den Zugang zum Teide Nationalpark. Hier im Informationszentrum erfährt man auch die ausführlichsten Auskünfte über den Nationalparks.
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Nach gut einer Stunde geht es für uns dann auf der TF-21 weiter.
Nur wenige Kilometer hinter Vilaflor erreichen wir eine große Parkeinbuchtung, von wo aus wir über eine Steintreppe hinab zu einer mit einer Steinmauer umgebenen Terrasse kommen.
Hier steht der Pino Gordo – eine majestätische Kiefer von rund 45 Metern Höhe und einem Stammumfang von 9 Metern.
Ein beliebtes Fotomotiv für alle Urlauber auf Teneriffa mit gleichzeitigem Blick auf Vilaflor und der nahen Umgebung.
Weiter geht es nun in Richtung Nationalpark (Parque Nacional del Teide). Direkt an der Kreuzung wo sich die TF 21 und TF 38 treffen, kommen wir zum Aussichtspunkt Boca Tauce.
Auf mittlerweile 2050 Meter befinden wir uns nun schon, direkt am Rande des Nationalparks und sozusagen schon mittendrin.
Wie schon im Jahre 2007, majestätisch liegt er vor uns, der Eingang zum Parque Nacional del Teide. Diese Vulkanlandschaft ist eine "Pflicht" für jeden Besucher auf Teneriffa. Deshalb herrscht hier, wie auch erwartet, natürlich reger Autoverkehr und man hat Probleme mit dem Parken.
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Ein Panorama geschaffen für alle Hobbyfotografen: Eine schroffe Bergkette umspannt die mit 17 Kilometern Durchmesser riesige Caldera Las Cańadas, aus der sich links der Pico Viejo und rechts der Pico del Teide erhebt.
Die Lava floss damals, beim letzten Ausbruch des Vulkans im Jahre 1798, an den Hängen des Teide herunter und sammelte sich in der Ebene vor der Bergkette. Heute wirkt der Kraterkessel vor uns wie ein großer, ausgetrockneter See. Der majestätische Pico del Teide wacht als höchster Berg Spaniens über Teneriffa.
Als Urlauber sollte, bzw. muss man diesen Vulkan und die ihn umgebende wunderbare Mondlandschaft unbedingt besuchen. Bereits 1934 entstanden die ersten Pläne, dieses Gebiet zum Nationalpark zu erklären, doch erst 20 Jahre später wurde dieser größte Nationalpark der Kanaren gegründet.
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Weiter geht es zu den Roques de García, eine Felsformation unterhalb des Vulkans Teide. Das wohl beliebteste Ziel aller Urlauber auf Teneriffa. Wir erkennen es daran, das hier zahlreiche Autos parken und viele, so wie wir, auf einen frei werdenden Parkplatz warten. Wir reihen uns also in die Autoschlange ein. Zuerst geht es die Straße zum Informationszentrum hoch (kein Parkplatz frei), drehen und dann wieder herunter. In die nächste Straße, sie führt uns direkt zur Felsformation Roques de García. Oben angekommen und immer noch kein freier Parkplatz. Im Kreisverkehr drehen, wieder zurück und plötzlich sehen wir, 10 Meter vor uns, wie ein Parkplatz frei wird. Wir haben heute mehr Glück als die vielen anderen wartenden Touristen.
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Bevor es zu den Los Roques de Garcia - die Felsen von Garcia geht, wollen wir uns aber erst einmal stärken. Also zu Fuß zurück über die TF-21, vorbei an der Ermita de las Nieves (Wallfahrtskirche "Unserer Lieben Frau vom Schnee" zum Hotel Parador de las Cañadas del Teide, wo es leckeren Kaffee und Kuchen gibt.
Die Wallfahrtskirche ist eine kleine katholische Kirche und gleichzeitig die höchst gelegene christliche Kirche in Spanien. Sie ist der Virgen de las Nieves und Santa Maria Maggiore gewidmet.
Die Terrasse des Parador de las Cañadas del Teide bietet uns anschließend (bei Kaffee und Kuchen) ein beeindruckendes Panorama über den Nationalpark mit dem Vulkan Pico del Teide im Hintergrund.
Nach einer kleinen Pause machen wir uns nun gestärkt auf den Weg zu der gegenüber liegenden Felsformation Roques de Garcia, kurz Los Roques genannt.
Vorher erklimmen wir aber noch den Mirador de la Ruleta auf der linken Seite des Straßenrondells vor dem Roque de Garcia. So wie viele andere Sehenswürdigkeiten lassen sich auch die Felsen am Fuße des Teide viel besser aufnehmen, wenn man nicht direkt vor ihnen steht.
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Von hieraus eröffnet sich uns ein imposanter Blick über die gesamte untere Ebene der Caldera de Las Cańadas. Vom Mirador de la Ruleta zurück, gehen wir nun den Rundweg 3 um die Roques de Garcia. Dieser Rundwanderweg gehört zu den leichten Touren auf Teneriffa, bietet aber viele fantastische Ausblicke auf bizarr geformte Felsformationen in den unterschiedlichsten Farbtönen.
Gegen den Uhrzeigersinn folgen wir den Pfad in Richtung "Roque Cinchado" einem markanten Felsen, auch "Finger Gottes" genannt. Er dürfte eines der meistfotografierten Felsen sein, denn jeder Reisebus, der die Caldera durchquert, macht hier für einige Minuten Station. Der Roque Cinchado und der Teide im Hintergrund waren bis zur Einführung des Euros auf der 1000-Peseten-Note zu sehen. Nach einigen hundert Metern sind wir, trotz zahlreicher Reisebusse und überfüllten Parkplatz, dann doch fast ganz allein unterwegs. Von dem Massentourismus ist hier, entlang der einzigartigen Felsformationen, nicht mehr viel zu sehen.
Der Weg führt uns weiter ohne größere Höhenunterschiede vorbei an den Felsen Roque Mendez bis zur frei stehenden Felsformation, Roques Blancos (die weißen Felsen), die das nordwestliche Ende der Roques de Gracia bilden.
Hier haben wir von einem fabelhaften Aussichtsplateau einen traumhaften Blick in die unter uns liegende Ebene Llano de Ucanca mit der rund 200 Meter hohen Felsenformation La Catedral, ein ehemalige Vulkanschlot. La Catedral deshalb, weil der Felsen tatsächlich an eine Kathedrale erinnert.
Nach dem Genuss der herrlichen Aussicht folgen wir dem Wanderweg 3 und kurze Zeit später müssen wir leider wieder drehen, denn der weitere Rundweg ist wegen Bauarbeiten gesperrt. Also alles wieder zurück. Alle Felstürme, die etwa 2 km in Nordwest-Südost-Richtung verlaufen und als Grenze zwischen dem westlichen und dem östlichen Teil der Caldera betrachtet werden, sehen wir nun aus einer anderen Richtung. Dennoch, die Wanderung (Spaziergang) war trotzdem sehr schön.
Wieder vorbei am Roque Cinchado "Finger Gottes", ein Blick zurück zum Roques de Garcia (beliebtes Klettergebiet hier im Nationalpark) geht es zum Parkplatz und weiter entlang der TF-38 zum Mirador de Chio.
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Dieser Aussichtspunkt befindet sich kurz vor dem Verlassen des Teide-Nationalpark in Richtung Chio. Von hier kann man am besten auf den Pico Viejo, auch Chahorra genannt, sehen. Der Pico Viejo mit seinen 3135 Metern liegt innerhalb des Teide-Nationalparks an der südwestlichen Flanke des Teide und ist nach dem Teide der zweithöchste Gipfel auf der Insel Teneriffa.
Die Narices del Teide, "die sogenannten Nasenlöcher" des Pico del Teide, die beim letzten Vulkanausbruch im Jahr 1798 entstandenen sind, kann man von hieraus sehr gut erkennen.
Über diese besagenden Nasenlöcher hat sich der Vulkan in seiner aktiven Zeit Luft gemacht und Magma und heiße Dämpfe ausgestoßen.
Der letzte Ausbruch soll 92 Tage gedauert haben.
Unser letztes Ziel für heute ist der Mirador de los Poleos. Von hier aus blicken wir auf die Nordwestflanke der Insel, wo die meisten Vulkanausbrüche jüngster Zeit stattgefunden haben. Einen dieser Ausbrüche soll sogar Christoph Kolumbus gesehen haben, als er bei seiner Schiffsfahrt nach Amerika einen Zwischenstopp auf den Kanaren einlegt hatte.
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Auch eine zukünftige vulkanische Tätigkeit wird mit hoher Wahrscheinlichkeit hier stattfinden. Unterschiedliche schriftliche Zeugnisse bekunden die verschiedenen Vulkanausbrüche auf Teneriffa zwischen dem 15. Jahrhundert und unserer Zeit.
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