Reiterhof Nucke
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Am Rande von Sondershausen wohnt Familie Nucke. Hier haben sie sich mit ihrem Reiterhof, dem Ferienhäusern und der Ferienwohnung sowie den Pensionszimmern und dem gemütlichen Eiskaffee mit selbstgebackenen Kuchen, in dem man aber auch zu Abend essen kann, eine kleine persönlich eingerichtete Insel geschaffen.
Wenn man die alten Fotos im Frühstücksraum betrachtet, sieht man, wie sich das Haus mit den Jahren zu einem liebevoll eingerichteten „Reiterhof“ entwickelt hat. 11 Pferde, 1 Hund, Katzen, Hühner, Enten, Vögel und Fische fühlen sich bei der Familie Nucke wohl. Ob mit Kind, Hund oder Pferd, der Hof bietet Urlaub für Jedermann.
Das hier nicht nur Pferdeliebhaber zu Hause sind, sondern auch Blumenliebhaber merkten wir sofort bei unserer Ankunft, denn ein blumengeschmücktes Haus empfing uns. Mit einem Teich und vielen Blumen ist der Eingangsbereich versehen und wenn man durch den Rosenbogen ins Haus tritt, kommt wahre Urlaubsfreude auf. Statt des gewonnenen Doppelzimmers erhielten wir von Frau Nucke für unseren Aufenthalt eine schöne 70 m² große Ferienwohnung mit Frühstück, in der wir uns sehr wohl fühlten. Ein mit Geranien bepflanzter Balkon wurde am Abend, wenn die Sonne unter die Horizontlinie tauchte, unser Rückzugsort, auf dem wir so richtig die Seele baumeln lassen konnten.
Musik- und Bergstadt Sondershausen
Im Tal der Wipper, zwischen Wind- und Hainleite gelegen liegt in viel Grün eingebettet die Stadt Sondershausen. Eine fremde Stadt kennen zu lernen, ihre Geschichte zu verstehen und ihre schönsten Seiten zu finden, dazu muss man schon vor dem Besuch eine ganze Menge wissen. Das Informationsmaterial von Sondershausen hat uns auf einige Besonderheiten dieser Stadt aufmerksam gemacht. Der Reiterhof Nucke liegt zwar am Rande des Ortes, es sind aber nur wenige Schritte bis zum Eingang in den Lohpark.
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Es ist der westliche Teil des Schlossparks, ein 1836 weiträumig gestalteter englischer Landschaftspark, der auch als Lohpark bezeichnet wird. Unser Spaziergang führt uns am Haus der Kunst vorbei, der Spielstätte des Loh-Orchesters von Sondershausen. Dieses Orchester, früher fürstliche Hofkapelle, begeistert seid mehr als 350 Jahren Zuhörer aus Nah und Fern.Wir bummelten durch den schön angelegten Schlosspark, der entlang der Wipper verläuft, vorbei am kleinen und großen Parkteich. Diese beiden Teiche sind Aufzuchtteiche des Anglerverein Sondershausen. Von einer Bank am großen Teich sahen wir das vierflügelige Schloss eindrucksvoll über uns liegen.
Die ehemalige Residenz der Fürsten von Schwarzburg-Sondershausen zählt zu den schönsten Schlössern Thüringens. Ein großer Teil der Flächen nimmt heute das Museum ein. Zu den bedeutendsten Ausstellungsstücken gehört die „Goldene Kutsche“, die einzige ihres Typs in Deutschland.
Während eines Spaziergangs über die Schlossanlage, die eindrucksvoll über der Musikstadt Sondershausen thront, hat man an vielen Stellen einen wunderbaren Blick auf die Stadt. Doch außer dem Schloss gibt es weitere historische Gebäude zu entdecken.
Das Achteckhaus, in dem das Loh-Orchester seit 1961 Sommerkonzerte veranstaltet, war ursprünglich als Karussell gebaut. Auf einer scheibenförmigen Holzfläche, die mit Hilfe von Pferden angetrieben werden konnte, waren Holzrösser montiert. Nachdem das Spielzeug verfiel, wurde aus dem Karussell das Achteckhaus.
Wo früher die Pferde unterkamen, „im Marstall“, ist seit 2005 nach aufwendiger Sanierung die Thüringer Landesmusikakademie untergebracht.
Das Schloss ist auf der Anhöhe umgeben vom Prinzessinen- und Lustgarten. Diese, entgegen dem unterhalb liegenden Schlosspark eher kleine Gärten, laden mit ihren Bänken zum Verweilen ein und bieten einen schönen Blick auf den unterhalb des Schlosses liegenden Ort.
Über einige Treppenstufen gelangten wir zum Markt. Die historischen Gebäude rund um den modern gestalteten Marktplatz spiegeln die Geschichte Sondershausen wieder. In der „Alten Wache“, ein Gebäude das früher der fürstlichen Schlosswache diente und heute als Touristeninformation genutzt wird, holen wir uns einen großen übersichtlichen Stadtplan. Mit diesem Plan ausgestattet ließen sich die vielen historischen Gebäude und Plätze viel leichter finden.
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So stehen gleich neben der alten Wache das Landratsamt – ehemaliges Prinzenpalais und gegenüber dem Schloss das heutige Rathaus. Wenn man so durch die Gassen von Sondershausen schlendert kommt man immer wieder an historische Gebäude vorbei, so z.B. die Vorwerksmühle. Deren Mühlräder bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhundert vom Wasser des Bebramühlgrabens angetrieben wurden und der früheren Posthalterei, in der sich von 1836 bis 1864 das Königlich-Preußische Postamt befand. Am Grundstück „Gottesacker“, ist bis heute ein ansehnliches Stück der Stadtmauer mit halbrundem Turm erhalten. Die Stadtmauer war ursprünglich 5,50 m hoch und 1,50 m stark und in unregelmäßigen Abständen von Türmen besetzt. Auf dem Gottesacker, bis 1852 als Friedhof genutzt, ist heute ein Park angelegt und nur noch einige Grabsteine, sowie ein Gedenkstein für den Dichter Johann Karl Wezel, erinnert an früher.
Doch nicht nur historisches hat die Stadt zu bieten. Zahlreiche Geschäfte laden den Besucher ein, die modernen Akzente der Stadt kennen zu lernen. So bildet die „Galerie am Schlossberg“ das Tor zur Innenstadt und eröffnet die Sondershäuser Fußgängerzone.
An einem Sonntagnachmittag stand uns die weiträumige und lichtdurchflutete St. Trinitatiskirche offen. Sie ist neben dem Schloss das zweite bedeutende Baudenkmal der Stadt und fällt durch den 6-geschossigen Westturm ins Auge. Ein freundlicher Herr, der in der Kirche die Aufsicht hatte, erklärte uns, dass auf dem Platz der heutigen Trinitatiskirche bereits 1620 eine Kirche errichtet wurde, die jedoch einem Stadtbrand zum Opfer viel. Die heutige Kirche wurde 1691 geweiht. Sie dient noch heute dem Gemeindeleben und als Veranstaltungsraum für Konzerte. Sehenswert sind die restaurierte Hey-Orgel mit barockem Orgelprospekt, die Fürstenloge und die Kanzel sowie die 1890/91 am nördlichen Chor angebaute fürstliche Grabkapelle. Sie dient den verstorbenen Mitgliedern des Fürstenhauses Schwarzburg-Sondershausen als letzte Ruhestätte.
Unser Weg führte uns weiter zur Cruciskirche. Die ehemaligen Kirchenreste zählen zu den ältesten Bauteilen der Stadt. Diese verfallene Ruine wurde in den letzten Jahren Schritt für Schritt saniert.
Der mit einer modernen Turmhaube aus Glas und Stahl versehene Kirchturm kann im Rahmen einer Führung erstiegen werden und man soll von dieser Aussichtsplattform einen schönen Blick über die Stadt haben.
Einen Spaziergang machten wir natürlich auch durch die beiden, rund um die Stadt Sondershausen liegenden Kleingarten Fasanerio und dem Gartenverein Zufriedenheit. An diesem Sonntagmorgen herrschte in beiden Anlagen eine himmlische Ruhe und so kamen wir leider auch mit keinem Kleingärtner ins Gespräch. Als Bergbaustadt besitzt Sondershausen das älteste und tiefste noch befahrbare Kalibergwerk der Welt, welches heute zum Teil touristisch erschlossen wurde. Es wurden während unseres Aufenthaltes Sanierungsarbeiten durchgeführt und eine Besichtigung leider nicht möglich.
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