Freizeit- und Erholungspark Possen
Heute ging es hinauf auf einem Plateau der Hainleite. Nur 3,5 km südlich von Sondershausen ließ in einer Höhe von 420 Meter die Fürstenfamilie vor fast 300 Jahren das „Jagdschloss Possen“ errichten.
Wegen seiner reizvollen Lage wurde das Jagdschloss zum Sommersitz der Fürstenfamilie. Heute kann man sich im gleichnamigen Restaurant kulinarisch verwöhnen lassen.
Das weithin sichtbare Wahrzeichen des Gebäudeensembles mit Parkanlage ist der Possenturm, eine architektonische Seltenheit.
1781 erbaut, und 2002 bis 2004 für 631000 Euro komplett saniert, erhebt sich hier der mit 42 Metern höchste und älteste Fachwerk-Aussichtsturm in ganz Europa.
Die Aussichtsplattform ließ sich über 214 Stufen erreichen. Von hier oben bekamen wir einen Überblick über den Erholungspark Possen. und konnten bis in den Thüringer Wald und dem Harz schauen.
Einen Großteil der Fläche nimmt der frei zugängliche Wildpark ein. Eine besondere Attraktion ist das Bärengehege. Dort fühlen sich drei Petze „pudelwohl“. Als Besucher steht man fast hautnah den Bären gegenüber, denn nur wenige Meter trennen Mensch und Tier. Es war eine spannende Begegnung und wenn man diesen Tieren so nahe kommt.
In einem anderen Wildgehege beobachteten wir Rehe, Hirsche und Wildschweine mit ihren Jungen.
In den Vogelvolieren zwitscherten verschiedene Vogelarten und in weiteren Tiergehegen begegneten uns Muffelwild, Esel, Schafe, Ziegen, Zwerghasen, Meerschweinchen, Emus, Hühnern und Minipferden. Für die kleinsten Besucher gab es einen Streichelzoo und den wohl größten Spielplatz der Regien.
Wir bummelten über das Gelände und kamen auch in das Bungolowdorf. Hier standen viele unterschiedliche Holzhäuser. Diese Häuser werden von für Familien mit Kindern, von Gruppen oder bei Klassenfahrten genutzt. Auch viele Wanderwege gehen von hier in die weit ausgedehnten Laubwälder. Sie bilden heute den größten zusammenhängenden europäischen Buchenbestand und sind Landschaftsschutzgebiet.
Erlebnispark Straußberg
Am Nachmittag ging es zu dem zwischen Kleinfurra und Immenrode, am Rand der Hainleite im südöstlichen Harzvorland gelegenen Erlebnispark Straußberg. Hierzu gehören eine Sommerrodelbahn und der Affenwald. Wir haben uns für einen Spaziergang durch den Affenwald entschieden.
In 2 getrennten, großzügig angelegten Gehegen, inmitten einer herrlichen Waldlandschaft, leben ca. 80 Affen.
Auf gut begehbaren Wegen wandert man in rund 2 km auf der einen Seite den Berg hinauf, auf der anderen Seite wieder hinab. Im ersten Gehege lebt eine große Gruppe der sympathischen marrokanischen Berberaffen. Ihr dichtes Fell ist meist graubraun gefärbt, kann jedoch auch fast schwarz sein.
Berberaffen-Männchen wiegen zwischen 7 bis 12 Kilogramm (in Ausnahmefällen bis 15 Kilogramm) und sind deutlich schwerer als Weibchen, die 5 bis 9 Kilogramm auf die Waage bringen. Berberaffen können gut klettern, verbringen aber einen Großteil des Tages auf dem Boden, so auch bei unserem Besuch. Um diese Jahreszeit tummelten sich auch zahlreiche Jungtiere in dem großen Gehege oder wurden noch an Mutters Brust durch die Gegend getragen. Sie werden häufig einige Monate oder gar Jahre von ihnen gesäugt. Da die Tiere nicht gefüttert werden durften, waren sie längs nicht so aufdringlich oder aggressiv wie am Affenberg Salem, am Bodensee.
Heute wurde der Spaziergang zu einem ungestörten hautnahen Naturerlebnis, in dieser Freianlage ohne trennende Gitter. Berberaffen sind vorwiegend Früchte fressende Tiere und während wir sie beobachteten brachte der Pfleger gerade eine ganze Schubkarre der vitaminreichen Kost. Mit menschlich anmutenden Fingern greifen die Berberaffen die Früchte und genüsslich schmatzend ließen sie sich durch unsere Anwesenheit bei ihrem köstlichen Mal nicht stören. Sie waren beschäftigt mit den „3 F“, Futtern, Fellpflege und Faulenzen.
Über einen Verbindungsweg, der einen Blick über die herrliche Landschaft bietet, erreicht man das zweite Gehege. In diesem weitläufigen Gehege lebt eine große Gruppe Lemuren, in Madagaskar auch als Kattas oder Makis bezeichnet.
Diese Gruppe gehört zur Familie der Feuchtnasenaffen, manchmal auch als Halbaffen beschrieben und sitzt meistens der Sonne zugewandt auf den Wiesen, so auch bei unserem Besuch. Aber auch das Geländer war ein schöner und sonniger und photogener Sitzplatz. Die Totenkopfäffchen sind dagegen tagaktive Baumbewohner, die sich eher in den unteren Bauregionen aufhielten und von Ast zu Ast sprangen. Durch das rascheln der Zweige und Äste haben sie ihren Aufenthaltsort jedoch fast immer verraten.
Die Varis wirken mit ihrem flauschig dichten schwarz-weißen Fall, dem fuchsartigen Gesicht mit sympathisch verspieltem Ausdruck und den buschig behaarten Ohren wie perfekte Kuscheltiere oder Waldgeister.
Diesen Beinamen hat man ihnen sicherlich gegeben, weil sie hin und wieder ein furchterregendes Geschrei anstimmen.
Auch diese Affen sind ausgesprochen geschickte Kletterer und springen auch gerne auf die Schulter eines Besuchers.
Nach diesem wunderschönen Spaziergang haben auch wir uns im Waldhaus auf der gegenüberliegenden Straßenseite mit Kuchen, Kaffee und Eis kulinarisch verwöhnen lassen.
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