Ein Tag in Düsseldorf
Dieses Gefühl wenn du ins Bett gehst und weißt, morgen beginnt dein Urlaub, ist auch nach all den Jahren immer wieder ein beglückendes Gefühl. In diesem Jahr starten wir bereits einen Tag vor unserem eigentlichen Flug, denn eine wahre Streikwelle rollt in den letzten Monaten über das Land. Bodenpersonal und Luftsicherheitskräfte streikten einen Tag vor unserer Abreise am Düsseldorfer Flughafen und an unserem Abflugtag streiken Busse, S- u. U-Bahnen sowie Straßenbahnen.
Darum fuhren wir ganz gemütlich einen Tag früher nach Düsseldorf und quartierten uns für eine Nacht ins Air Hotel Wartburg ein. Dieses Hotel befindet sich direkt zwischen dem Flughafen Düsseldorf und dem Düsseldorfer Messegelände. Wir erhielten ein schönes geräumiges schallisoliertes Zimmer mit Bad und Balkon in den Innenhof sowie einen Tiefgaragen-Parkplatz.
Ein kühler, aber sonniger Nachmittag lockte uns kurz nach unserer Ankunft in den nur 2,5 km entfernten, ältesten Stadtteil Düsseldorf-Kaiserswerth. Die ehemalige Reichsstadt liegt direkt am Rheinstrom und ein Spaziergang lohnt sich immer in dieser kleinen, geschichtsträchtigen Welt.
Die bekannteste Sehenswürdigkeit des Stadtteils ist die malerische Ruine der „Kaiserpfalz“, die Kaiser Friedrich I. im 12. Jahrhundert errichten ließ. Einst als gigantische „Barbarossa-Burg“ um 1184 errichtet, prägt die imposante Ruine mit seiner sechs Meter dicken Westfront und einer Breite von 50 Metern und einer Höhe von 14 Metern auch heute noch das Stadtbild von Kaiserswerth.
Eine acht mal acht Meter messende, mit Ziegelsteinen gepflasterte Fläche auf dem Pfalzgelände markiert das Innere des einstigen rund 55 Meter hohen Bergfrieds mit seinen etwa 4,5 Meter dicken Wänden, welcher am 9. August 1702 vollständig in die Luft gesprengt wurde. (mit Bergfried bezeichnet man einen unbewohnten Wehrturm. Oftmals steht der Bergfried in der Mitte der Burg und ist der höchste aller Türme).
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Entlang der Rheinpromenade entlang führt uns der Weg zur kath. Pfarrkirche St. Suitbertus, die etwa ab dem Jahr 1050 aus Tuffstein errichtet wurde. Die kath. Kirche geht auf eine ehemalige Stiftskirche zurück, die mit einer Klostergründung des 8. Jahrhunderts zusammenhängt. Das Stift wurde 1804/05 aufgehoben und die Stiftskirche der Pfarre überwiesen. Namensgeber der Kirche ist der heilige Suitbertus. Er brachte vor mehr als 1300 Jahren als Erster den christlichen Glauben in das Gebiet des heutigen Düsseldorfs. 1264 wurden die Gebeine der heiligen Suitbertus hierhin überführt, und heute gehört der reich verzierte Suitbertusschrein aus dieser Zeit zu den wenigen Stücken, die vom ehemals umfangreichen Kirchenschatz verblieben sind.
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Im Inneren fällt uns die Kassettendecke auf, denn sie weist an ihrer Unterseite in regelmäßiger Anordnung kastenförmige Vertiefungen auf. Der Altarraum dagegen ist mit Spitzbögen ganz anders gestaltet. Hier wurde bei den letzten Renovierungsarbeiten in den 1990er Jahren die ursprüngliche mittelalterliche Bemalung aus dem 13. Jahrhundert wieder hergestellt.
Die Orgel auf der Westempore wurde in den Jahren 1975–1976 von der Orgelbaufirma Rudolf von Beckerath erbaut. 1967 erhielt die Kirche durch Papst Paul VI. den Ehrentitel „Basilica mimor“. Der Titel soll die Bedeutung dieser Kirche für das Umland hervorheben.
Der Suitbertus-Stiftsplatz ist ein schöner Platz am Niederrhein, beschattet von Linden und der historischen Basilika. Er besteht aus einem Gebäudeensemble um die Kirche St. Suitbertus. Die heutige Bebauung entstand nach der Zerstörung von Kaiserswerth während des Spanischen Erbfolgekriegs im Jahre 1702.
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Nach Aufhebung des Stifts in Folge der Säkularisation im Jahr 1803 kamen die Häuser nach und nach in bürgerlichen Besitz und stehen seit 1982/83 unter Denkmalschutz. Sie wurden bis heute nur wenig umgestaltet und im Inneren befinden sich meist noch hölzerne Treppen, oft mit Balustern.
Wer liebt sie nicht die Momente, wenn die Sonne langsam untergeht. Darum spazieren wir noch etwas an der Rheinpromenade entlang und warten darauf, dass die Sonne langsam den Horizont verlässt und sich der Tag verabschiedet.
Es ist egal an welchem Ort man sich gerade aufhält, denn es verwandelt sich fast jede Landschaft in ein romantisches Plätzchen. Es bleibt immer ein ganz besonderer Moment und der heutige Sonnenuntergang ist ein Versprechen auf einen neuen Morgen, der uns an unser Urlaubsziel bringen soll.
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