Puerto de Mogan
Wieder einmal zog es uns in das kleine romantisch gelegene Örtchen Puerto de Mogan. Um 9.30 Uhr fuhren wir mit dem öffentlichen Bus der Linie 1, der regelmäßig und preiswert von Ort zu Ort fährt, ca. ½ Stunde bis zum Fischerdörfchen Arguineguin.
Durch die hässliche Zementfabrik am Ortseingang wirkt der Ort auf dem ersten Blick nicht wie ein typischer Ferienort und die Urlauber spielen nur eine geringe Rolle. In diesem Ort bestimmt noch das einfache Leben der Fischer den Alltag, denn es ist das Fischereizentrum der Insel und es dreht sich alles um das Meer. Der Ort hat eine schöne Strandpromenade und eine Vielzahl von Hafenrestaurants.
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Uns zieht es nach Verlassen des Busses auch gleich ans Wasser, denn im Hafen dümpeln nicht nur die bunten Fischerboote, sondern es warten auch Shuttleboote auf ihre Gäste. Diese Ausflugsboote verkehren regelmäßig zwischen der Playa del Anfi, Puerto Rico und Puerto de Mogan. Es ist eine Spazierfahrt entlang der Küste von gut 1 Stunde. Der Fahrtwind bläst uns heute Morgen auf der „Lineas Blue Bird“ gewaltig um die Nase, doch es ist ein besonderes Erlebnis und wir sehen die Küste so aus einem anderen Blickwinkel. Welch eine Kraft der Atlantik hat, stellen wir auf dieser Fahrt fest. Auf diesem kleinen Schiff spürte man, dass selbst die geringen Wellen doch schon sehr unangenehm werden können, denn das kleine Schiffchen schaukeln doch sehr und die Gischt spritzte bis hoch aufs Sonnendeck.
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Unseren ersten Stopp machen wir in Anfi del Mar. 1988 ließ hier ein norwegischer Unternehmer eine Ferienanlage in den Fels bauen. Es ist eine Timesharing-Anlage, deren Naturstein und Geranienkaskaden an den Balkonen eine prächtige Außenansicht bieten. Der feinsandige weiße Sand sticht uns ins Auge. Die Playa de Anfi ist ein künstlich, mit Sand aus der Karibik, angelegter Sandstrand. Eingerahmt ist die hübsche Promenade von Bars, Restaurants, Supermärkten und Boutiquen. Im Meer, vor dem Strand wurde eine künstliche kleine Insel aufgeschüttet. Über eine Brücke geht es zum dahinter liegenden kleinen Jachthafen, in dem etwa 80 Motor- und Segeljachten vor Anker liegen.
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Wir setzen unsere Fahrt entlang der schönen Küste fort und legen im Hafen von Puerto Rico an. Dieser, bereits in den 1970er-Jahren entstandener Urlaubsort ist um eine Bucht errichtet. Bei unserem vorherigen Besuch 2008 haben wir uns diesen Ort bereits näher angesehen und festgestellt, dass dieser Ort bei englischen und skandinavischen Urlaubern sehr beliebt ist. Er ist in einer Schlucht hineingewachsen und die Ferienanlagen und Hotelburgen kleben bis hoch an den Berghängen und sind teils durch Panoramaaufzüge zu erreichen, daraus man sicherlich einen wunderschönen Blick über den Ozean hat.
Direkt neben dem Yachthafen von Puerto Rico, in dem wir mit unserem Ausflugschiff angelegt haben, liegt die sonnige und windgeschützte Bucht mit goldgelbem Sand und türkisblauem Wasser.
Wem der Strand zu überlaufen ist, kann einen schönen Spaziergang über eine ca. 1 km lange Strandpromenade entlang der Steilküste bis zum benachbarten, wunderbaren Strand, Playa de los Amadores machen. Dieser Strand liegt in einer gut vom Meer geschützten Bucht und bietet auch goldenen Sandstrand und kristallklares Wasser. Rund um die halbmondförmige Bucht sorgen Restaurationen für das leibliche Wohl.
Wir fahren mit unserem Boot entlang dieser weitläufigen Bucht weiter in Richtung Puerto de Mogan. Nur 6 km vor unserem Zielort liegt im Schatten eines Bergmassivs die Badeoase Taurito. Sie ist eine künstliche Urlaubswelt, die aus dem Nichts gestampft wurde. Ferienanlagen und Hotels wurden auch hier terrassenartig an den Hängen gebaut. Hier wurde in zentraler Lage das größte Meerwasserschwimmbad der Insel gebaut und abenteuerliche Rutschbahnen und Wasserspiele liegen in einem üppigen Palmengarten.
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Unsere Fahrt geht weiter zum idyllischen Hafen von Mogan. Bis Anfang der 1980er-Jahre war dieser Ort nur vom Meer aus zu erreichen und so legen auch wir mit unserem kleinen Ausflugsboot direkt an der Fußgängerzone im Hafen an.
Aus einem abgeschiedenen Hafenort entstand in den Jahren 1983 bis 1988 nach den Plänen von Raphael Neville, Graf von Berlanga, ein kleines Urlaubsparadies mit bezauberndem Flair. Dass der Ort ein beliebtes Ausflugsziel ist, merkt man sofort, zumal am heutigen Freitag auch noch Markttag ist.
In der Fußgängerzone rund um den Hafen kann man wunderschön bummeln und kleine Terrassenrestaurants säumen den Weg. Die hübschen kleinen zweistöckigen Gebäude sind liebevoll restauriert und beherbergen kleine Pensionen und gepflegte Appartements. Ganz in Weiß gehalten mit zahlreichen Geranien und anderen blühenden Blumen an den Fenstern sind sie eine Augenweide. Man findet kaum ein Haus, welches keinen gepflegten Dachgarten hat und blühender Oleander verteilt seinen Duft. Mit Bougainvilleas überwucherte Steinbögen verbinden die gegenüberliegenden Häuser in den idyllischen Gassen.
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Da bei uns jetzt im November die grauen Töne Einzug gehalten haben, erfreuen wir uns als Gartenfreund und Blumenliebhaber ganz besonders an dieser Blütenpracht. Romantische kleine Brücken führen über die kleinen Meerwasserkanäle, die vom Hafen in den Ort führen, und haben dem Ort den Beinamen „Klein Venedig“ gegeben. Da heute Markttag ist, gehen wir natürlich auch einmal an den Ständen vorher, die rund um den Hafen und teilweise im Ort stehen. Er ist total überfüllt und man sieht nur Touristen, daher hat es auch mit einem Markttag wie bei uns, nicht viel gemeinsam. Wir stöbern durch die Stände aber es gibt nichts, was uns zum Kauf reizt, denn wir finden nur viel billige Kleidung und Kitsch.
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Nach 14 Uhr, nachdem der Markt geschlossen ist und viele Touristenbusse die Massen von Menschen wieder zurück in ihre Bettenburgen bringen, wird es bedeutend ruhiger und gemütlicher. Wir setzen uns in ein Restaurant an der halbmondförmigen Uferpromenade hinter der Badebucht Playa de Mogan, denn hier gibt es Tapas-Bars und Cafés für den kleinen Imbiss zwischendurch.
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Am Nachmittag lassen wir uns noch einmal durch die gepflegte Hafenzone treiben. Viele Segel- und Motorjachten aus ganz Europa liegen hier vor Anker und dazwischen schaukeln die farbig angestrichenen Fischerboote der Einheimischen, ein perfektes Urlaubsflair.
In einem Terrassenrestaurant mit Blick auf den Hafen essen wir uns zum Abschied noch ein Eis und beobachten, wie die Touristenboote die Tagesurlauber wieder einladen.
Dann geht es auch für uns zurück. Wir gehen ein letztes Mal durch die zahlreichen kleinen Gassen mit den Meerwasserkanälen, die diesen Ort so einmalig auf Gran Canaria machen. Doch dann heißt es Abschied nehmen.
Der Charme dieser weiß gekalkten Mäuerchen mit ihrer Blütenpracht ringsum wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. Doch auch vom schönsten Anblick muss man sich einmal trennen und so führte uns unser Weg ein Stück in die Schlucht hinein bis zum Busbahnhof.
Mit der Linie 01 geht es entlang der atemberaubenden kurvenreichen Küstenstraße, die geradezu in den Fels hineingemeißelt ist und immer oberhalb des Meeres entlang führt, zurück nach Puerto Rico. Danach ging es unspektakulär Weiter bis nach San Agustin. Nach Rückkehr am Abend fanden wir in unserem Hotel eine Überraschung vor. Das Hotel gratulierte zum Geburtstag mit Sekt und einem prall gefüllten Obstkorb. Wir verabschiedeten diesen wunderschönen Tag am Abend auf der Terrasse des Hotels mit einem Glas spanischen Wein.
Heimreise
Nach einem wunderschönen Urlaub heißt es leider immer wieder Abschied nehmen. „Hasta luego“! – Bis bald – sagen wir da lieber. Wir genießen noch die letzten Sonnenstrahlen, bis uns ein Shuttlebus am Nachmittag zum Flughafen Las Palmas bringt, von wo aus wir den Heimflug antreten.
Es ist schon 23.30 Uhr, als wir im kalten Deutschland landen. Leichte Trauer überfällt uns, als wir wieder vor unserem Auto stehen und die Koffer einladen, denn nun kommen viele kalte Monate, in denen wir nur dick verpackt nach draußen können. Auch das Herbstlaub, das vor unserer Abreise noch golden an den Bäumen leuchtete, macht nun die nassen Straßen rutschig und der Schnee wird bestimmt auch nicht mehr lange auf sich warten lassen. Da wird uns das Fernweh sicherlich schnell wieder einholen.
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