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Hafenfest in Bremerhaven
Die Maritimen Tage in Bremerhaven lockten uns am Sonntag in die Seestadt. Zu diesem Hafenfest kamen zahlreiche Schiffe aus Nah und Fern, die an den Kajen des Neuen Hafens zu bestaunen waren und zur Besichtigung einluden. Es ist ein Hafenbecken aus dem 19. Jahrhundert. Er sollte damals den bis dahin genutzten Alten Hafen ersetzen, denn in der ersten Hälfte des Jahrhunderts stieg der Schiffsverkehr rasch an und immer mehr größere Schiffe kamen zum Einsatz.
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Das Hafenbecken liegt zwischen der Innenstadt und dem Weserdeich und dient heute vorrangig touristischer Verwendung. So ist das Hafenbecken zum „Heimathafen" historischer Museumsschiffe geworden, aber auch zum Gasthafen für zahlreiche Windjammer aus allen Herren Ländern. Es ist schon interessant, die verschiedenen Schiffe wie Großsegler und Traditionsschiffe live zu erleben. Bei einem Küstenwetter vom Feinsten hatten an den maritimen Tagen rund 80 Segel-, Motor- und Dampfschiffe im Alten und Neuen Hafen festgemacht. Darunter sind viele eindrucksvolle Großsegler mit glanzvollen Namen.
 Die Dreimastbark Artemis strahlt große Seefahrertradition aus. Das Schiff wurde 1926 in Norwegen für den Walfang gebaut und wurde später zwischen Asien und Südamerika als Frachtschiff eingesetzt.
Die friesländische Reederei Tallship Company kaufte Ende des letzten Jahrhunderts die Artemis und hat sie mit viel Gefühl und Liebe zum Detail in ein verblüffend schönes Segelschiff zurückverwandelt.
Auf dem Schiff können bis zu 120 Personen an den Tagestörns teilnehmen, zur Übernachtung stehen Kabinen für bis zu 36 Personen zur Verfügung.
Die Reisen der Artemis auf der Ostsee und durch die Inselwelt der dänischen Südsee erfreuen sich großer Beliebtheit. Der Anblick des Dreimasters im Neuen Hafen ist unübertroffen. 
Faszination strahlt auch das Segelschulschiff Alexander von Humboldt II aus. Die stählerne deutsche Bark wird als Jugend- und Ausbildungsschiff im Rahmen des Sail-Trainings eingesetzt.
Das Schiff ist 65 Meter lang, 10 Meter breit und verfügt über 24 Segel. Als Erinnerung an das Vorgängerschiff und die Segelschiffe der Bremerhavener Rickmers Reederei ist der Rumpf wieder grün gestrichen.
Die „Nordergründe“ wird beim Wasser- und Schifffahrtsamt Bremerhaven dafür eingesetzt, die Fahrwassertonnen im Bereich der Außen- und Unterweser bis nach Bremen zu bearbeiten und instand zu halten. Die rund 500 Seezeichen regeln dabei nicht nur den Verkehr und kennzeichnen die Wege, sondern warnen die Kapitäne auch vor Untiefen, Wracks und sonstigen Hindernissen. Als universeller Tonnenleger mit einem Tiefgang von 2,40 Meter wird die „Nordergründe“ sowohl im Seebereich als auch im flachen Wattfahrwasser eingesetzt.
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Über all dem Mastenwald ragt der Simon-Loschen Leuchtturm. Er ist der älteste Festland-Leuchtturm an der Nordseeküste und noch heute in Betrieb. Er zählt zu den schönsten Leuchttürmen überhaupt. 1853 von Simon Loschen erbaut, steht das 37 Meter hohe Bauwerk seit 1984 unter Denkmalschutz und zählt zu den Wahrzeichen Bremerhavens. Unterhalb des Leuchtturms befindet sich die Schleuse zur Einfahrt in den Neuen Hafen.
Der Neubau dieser Schleuse, die 2005 gebaut wurde ist eine hochmoderne und technisch weltweit einmalige Kammerschleuse mit Sektortoren und Drehbrücken. Die Technik der Schleuse ist faszinierend und eine schöne Attraktion nicht nur für die Kinder. Haben wir bei unserer Flusskreuzfahrt auf der Mosel in diesem Jahr bereits viele Schleusungen miterlebt, schauen wir es uns heute von Land an.
Das große weiße Riesenrad am Rande des Hafenbeckens sorgt für eine bunte und attraktive Ergänzung. Das über 35 Meter hohe Riesenrad drehte fleißig seine Runden und bot den Besuchern sicherlich einen schönen Blick über dieses Hafenbecken.
Am Weserdeich sind die neuen Havenwelten Bremerhaven entstanden. Ein Tourismuszentrum mit vielen Attraktionen: Klimahaus, Deutsches Auswandererhaus, der Zoo am Meer und das Altlantic Hotel Sail City mit einer Aussichtsplattform. Das Gebäude am Wasser ist mit über 140 Metern das höchste Gebäude von Bremerhaven und der gesamten Nordseeküste, was es geradezu als Aussichtpunkt prädestiniert.
Das schönste Shopping-Center im Norden mit der markanten Glaskuppel liegt mitten in den Havenwelten, direkt am Meer. „Mein Outlet“ wurde 2020 eröffnet und bietet in über 30 Stores einen bunten Mix an hochwertigen und bekannten Marken aus den Bereichen Mode, Haushalt und Spielwaren.
Da das einzige deutsche Einkaufszentrum direkt am Meer jeden Sonntag geöffnet hat, bummeln auch wir einmal durch ein unvergleichliches Ambiente. Hier haben wir das Gefühl nicht mehr in Bremerhaven, sondern in einer italienischen Kleinstadt zu sein. Die malerischen Boutiquen vermitteln ein richtiges La Dolce-Vita-Gefühl.
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Da der „Neue Hafen“ direkt mit dem „Alten Hafen“ und dem „Museumshafen“ verbunden ist, bummeln wir noch dorthin. Ende der 1960er Jahre wurde mit der Errichtung dieses Museumshafens begonnen. Bereits 1988 haben wir die damals noch wenigen Museumsschiffe besichtigt. Heute sind auf dem Gelände mit seinen Bauten, Geräten und Schiffen zahlreiche Museumsschiffe im historischen Hafenteil Bremerhavens zu bestaunen.
 Ins Auge viel uns der Walfänger Rau IX, das als Walfänger gebaut wurde, um Wale zu fangen, sie längsseits zu nehmen und zur Verarbeitung zum Fabrikschiff Walter Rau zu bringen.
Das Schiff wurde im August 1940 von der Kriegsmarine beschlagnahmt und aufgrund seiner Manövrierfähigkeit zum U-Jagd-Boot umgebaut.
Erst 1948 kam das Schiff in seiner ursprünglichen Bestimmung als Walfänger zum Einsatz. Seit 1975 gehört das Schiff zum schwimmenden Exponat des Museums.
Mit der „Wilhelm Bauer“ liegt ein originales U-Boot des 2. Weltkriegs im Museumhafen. Es ist weltweit das einzige erhaltene U-Boot des Typs XXI, das den U-Boot-Bau revolutionierte und als bahnbrechende Neuentwicklung 1943/44 gebaut worden ist.
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Das U-Boot „Wilhelm Bauer“ kam nie als Waffe zur Anwendung. Es wurde gegen Ende des zweiten Weltkriegs von der eigenen Besatzung versenkt und diente nach seiner Bergung als Erprobungsschiff der Bundesmarine. Viele diese vor Anker liegenden Schiffe haben die Hafengeschichte der See und Handelsstadt Bremerhaven geprägt.
 Von hier gehen wir zurück zum „Neuen Hafen“. Der Weg führt uns über eine der Klappbrücken, die die beiden Hafenbecken miteinander verbinden. Die eine Brücke war ursprünglich als Eisenbahnüberführung angelegt, wie an den eingelassen Schienen noch deutlich zu erkennen ist. Die breitere Brücke diente von Beginn an dem Straßenverkehr und ist heute eine wichtige Zufahrt in die „Hafenwelten Bremerhaven“.
Das heutzutage denkmalgeschützte Ensemble mit Maschinenhäusern in zeittypischer Klinkerbauweise wurde Mitte der 1980er saniert.
Mehrere Glasdachschiffe bieten vom Anleger neben dem Deutschen Auswandererhaus 1-stündige Hafenrundfahrten an, vorbei an den riesigen Schiffen, wobei fachmännische Erklärungen zu den jeweiligen Schiffen erfolgten.
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Unter den Motorbooten stechen das Zollboot „Bremen“ heraus und das Taucherschiff „Taucher bremenports“, das verschiedene Tauchvorführungen präsentierte. Die Aufgabe des Schiffes ist die Durchführung aller in den Häfen anfallenden Taucherarbeiten wie die Überprüfung und Reparatur der unter Wasser befindlichen Schleusenanlagen, Sperrwerke, Siele usw. Ferner wird das Schiff für die Bergung havarierter Schiffe und sonstige Objekte eingesetzt.
 Einen markanten Anblick bietet die „Ubena von Bremen“. Gedrungen und mit großem Rechtecksegel könnte sie direkt aus einem Wikingerfilm kommen.
Sie ist ein originalgetreuer Nachbau einer 1962 im Schlamm der Weser gefundenen Hansekogg aus dem 14. Jahrhundert. 23 Meter lang, fast acht Meter breit, und 120 Tonnen schwer. Der sensationelle Fund wurde im Deutschen Schifffahrtsmuseum Stück für Stück aus mehr als 2000 Einzelteile wieder aufgebaut, vermessen und über einen Zeitraum von 15 Jahren in einem Konservierungsbad für die Nachwelt erhalten. Das Original der Kogge ist seit Mai 2000, nach Ende der Konservierungsphase, im DSM in der Koggehalle zu besichtigen. Die technische Ausstattung der nachgebauten Hansekogge wurde seit der Jungfernreise im Jahr 1991 vielfach ausgebaut und verbessert.
Das schwedische Segelschiff „Götheburg“ ist die Kopie eines gleichnamigen Handelsschiffs, das 1745 auf seiner Heimreise von China kurz vor dem Ziel im Göteborger Hafengebiet auf Grund lief und sank. Das Schiff hatte in China vor allem Porzellan, Tee, Kräuter und Seide geladen.
Das 41 Meter lange und 11 Meter breite Segelschiff entspricht äußerlich dem Original und bietet spektakuläre Bilder. Es wurden alte Techniken und auch gleiche Materialien wie im 18. Jahrhundert verwendet.
Inwendig jedoch gibt es einige vernünftige Kompromisse. GPS, Radar, Motor, Verstärkungen der Holzkonstruktionen, Pumpen zur Trinkwassergewinnung und einige moderne Hilfen in der Küche gehören zu den Dingen, die das Leben für die 80köpfige Besatzung auf den langen Reisen sicherer und angenehmer als im 18. Jahrhundert machen.
Das Segelschulschiff Deutschland liegt seit kurzem dauerhaft im Neuen Hafen und ist seitdem eine markante Sehenswürdigkeit. Der Dreimaster lief 1927 in Geestermünde vom Stapel und ist das letzte erhaltene deutsche Vollschiff. Es bietet tiefe Einblicke in die Ausbildung der Handelsschifffahrt des vergangenen Jahrhunderts. Dieses letzte deutsche Vollschiff wird als maritimes Kulturdenkmal vom “Deutschen Schulschiff-Verein e.V.” erhalten.
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Wir bummeln rund um den „Neuen Hafen“ und sind fasziniert von all den stolzen Schiffen. Open Ship gehörte für die meisten Schiffe zum kostenfreien Angebot, doch hatten sich überall lange Schlangen gebildet und so haben wir davon leider Abstand genommen.
Neben den vielen interessanten Schiffen gab es auch ein buntes Rahmenprogramm auf drei Bühnen und allerhand Leckereien. Der Anblick der vielen Schiffe im Hafen und das bunte Treiben drum herum war ein schöner Abschluss unseres Urlaubs an der Nordsee.
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