Santa Ponsa
Am letzten Urlaubstag haben wir noch einen Ausflug nach Santa Ponsa gemacht. Da wir unseren Mietwagen bereits zurückgeben hatten, haben wir auf das gut ausgebaute Busnetz zurückgegriffen. Gleich drei Buslinien verbinden Paguera mit Palma de Mallorca und alle drei fahren an Santa Ponsa vorbei. Am Schnellsten geht es mit der Linie 102, da diese über die Autobahn fährt und so ist man, da beide Orte nicht weit voneinander entfernt sind, in ein paar Minuten am Ziel.
Mitten im Einkaufsviertel dem touristischen Zentrum von Santa Ponsa verlassen wir den Bus. Bis zur Uferstraße und dem breiten Sandstrand sind es nur 300 m. Santa Ponça gruppiert sich um eine lang gestreckte, von Felsen umgebene Bucht.
Der 300 m lange und bis zu 60 m breite weiße Strand fällt flach ab und ist vor Brandung weitgehend geschützt. Daher ist er besonders gut für Kinder geeignet, denen er einen hervorragenden Badespaß bietet. Für seinen Strand hat Santa Ponsa die blaue Flagge für einen sauberen Strand und hohe Wasserqualität erhalten. Dem Strand angeschlossen ist eine kleine Grünanlage mit diversen Sportmöglichkeiten. Wir gehen entlang der heute Morgen noch mäßig befahrenen Uferstraße, wo sich die meisten kleinen mallorquinischen Geschäfte, Souvenirläden, Restaurant, Cafés und Bars entlang der Strandzone angesiedelt haben.
Unser Spaziergang führt uns hinter den Strand, wo die vielen großen mehrstöckigen Hotelanlagen stehen, die Bausünden früherer Jahrzehnte. Diese Hotelburgen werden überwiegend von britischen Touristen besucht. Durch diese intensive Bebauung mit Hotels hat die Bucht seinen individuellen Charme eingebüßt.
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Da wir auch interessiert zwischen den Hotels entlang gehen, kommen wir auf einen schönen Veranstaltungsplatz, dem „The Square“. Es handelt sich um einen mit Geschäften und Bars umgebenen Platz mit einer kleinen Bühne.
In den Sommermonaten verwandelt sich der Platz zu einer großen Veranstaltungsbühne, mit Kinderspektakel, Musik und Tanz. Es gibt dann viele Sitzplätze im Rund, die anteilig den umliegenden Bars gehören.
Da sich die Bestuhlung um diese Jahreszeit noch sehr in Grenzen hält, starten von hier heute Morgen unzählige Fahrradgruppen zu einer Inseltour.
Während sich der Platz langsam lichtet, schauen wir uns die Geschäfte und Bars an.
Da der überwiegende Teil der Besucher aus dem englischen Sprachraum kommt, ist alles natürlich darauf ausgerichtet. So auch die Santa Ponsa Community Church, eine Kirche, die ihren Gottesdienst jeden Sonntag in englischer Sprache anbietet.
Santa Ponsa hat zwei ganz verschiedene Gesichter, auf der einen Seite der Bucht die Hotelburgen, die das Strandbild prägen und gegenüber das Villenviertel reicher Leute. Wir bummeln entlang des Südufers, wo sich wohlhabende Ausländer und Spanier niedergelassen haben.
Unser Ziel liegt abseits des Zentrums, auf einer kleinen Landspitze mit dem Namen “Sa Caletta”. Genau an diesem Ort landete am 10. September 1229 König Jaume der Erste von Aragón mit einer Streitmacht und leitete damit die Rückeroberung der Insel von den moslemischen Mauren ein.
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Zum Gedenken wurde an dieser Stelle ein imposantes steinernes Kreuz (Cruz de la Conquista) errichtet.
Steinreliefe im Fuß der Gedenksäule zeigen die Landung seines fast 17.000 Mann starken Heeres in Santa Ponsa.
Von hier aus haben sie ihren christlichen Siegeszug über die muslimischen Mauren begonnen, die zu dieser Zeit die Herrschaft führen.
Dieses große Kreuz auf der Landzunge, in der Nähe des Yachthafens, der eingebettet in der Bucht von Sa Caleta liegt, erinnert bis heute an das historische Ereignis.
Ein kleiner Weg führt in die Nähe der malerischen Küste. Von hier haben wir einen schönen Blick auf die Bucht, dem leuchtend blauen Mittelmeer und den am Himmel vorbeiziehenden Schäfchenwolken. Hier herrscht idyllische Stille, denn kaum ein Urlauber hat sich bis hier hin verlaufen.
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Auch bei unserem Rückweg durch das Villenviertel haben wir immer wieder die Möglichkeit zwischen den Häusern hinunter zum Wasser zu kommen. Kleine Wellen kräuseln sich an den Felsen und die Sonnenstrahlen spiegeln sich im Meer. Diese charmante Atmosphäre wird jedoch durch die drüben am anderen Ufer stehenden riesigen Hotelburgen gedämpft.
Santa Ponsa ist im Gegensatz zur Partymeile in Arenal, eher ein etwas ruhigerer Ort. Trotzdem nutzen viele Segler die Bucht, um ihren Anker zu werfen und an Land zu kommen. Ob es wohl an den sogenannten Promi-Cafés liegt? Hier befindet sich z.B. das Cafe der prominenten Blondine Daniela Katzenberger oder das in Strandnähe gelegene Kultbistro vom „König von Mallorca“ Jürgen Drewes, das im April 2011 eröffnet wurde.
Die Lokalität erinnert Außen m.E. mehr an ein Festzelt, doch Innen gleicht es einem kleinen Museum, besondere Fotos, Preise und Kleidung von Jürgen Drews sind ausgestellt.
Ein Tag erscheint viel zu kurz, doch wir müssen zurück zum Hotel. Denn gerade in der Wohlfühlstimmung angekommen, heißt es am Abend wieder Koffer packen und nach einem letzten Frühstück stehen wir schon wieder mit unserem Koffer auf dem Gehweg vor dem Hotel und warten auf unseren Shuttlebus, der uns zum Flughafen bringt. Und in 2 Stunden hat uns das nasskalte Wetter wieder. Beim Verlassen des Flugzeugs in Dortmund zeigt sich der April von seiner eiskalten Seite: Hagel und eisiger Wind pfeift uns um die Ohren – Frühling sieht anders aus -.
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