9. April - Campos, Cala Figuera, Botanicactus bei Ses Salines
Die erste Station unserer heutigen Autotour ist das Stadtchen Capos del Puerta, von ihren Einwohnern kurz Campos genannt. Es wurde im 13. Jahrhundert von Mallorcas erstem Thronfolger Jaume II, auf den Überresten einer maurischen Siedlung gegründet. Die Stadt besitzt noch zahlreiche, in Wohnhäusern und Palästen integrierte Befestigungstürme.
In der Ortsmitte steht die hübsche und gut restaurierte Casa Consistoria. Dieses Gebäude beherbergt das Rathaus und ein Kulturzentrum.
Heute hatten wir auch Gelegenheit die in Hülle und Fülle angebotenen Feldfrüchte auf dem großen Markt zu bestaunen. Eine Spezialität der heimischen Bauern ist der Anbau von Kapern, von deren Qualität dieser aromatisch eingelegten Gewürzspezialität wir uns persönlich überzeugen konnten.
Sehenswert ist die im Ortskern liegende Pfarrkirche Sant Julia. Vor dem Eingang überreichte uns eine ältere Dame eine deutschsprachige Information dieser Kirche. So ausgestattet machte die Besichtigung ganz besonders interessant.
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Durch diese Beschreibung kamen wir über eine Wendeltreppe in den Glockenturm und in ein Kapellchen mit den beiden alten Statuen des San Julian. Die eine wurde aus dem Holz des Sadebaums geschnitzt und hat den Glockenturm von 1597 bis 1952 und die aus Olivenholz hat den Glockenturm von 1952 bis 1977 gekrönt.
Von Campos führt eine landschaftlich sehr reizvolle Strecke hinunter zur Küste nach Cala Figuera. Dieses malerische Fischerdorf in der zweiteiligen Bucht war ehemals der Hafen von Santanyi und liegt an einer der schönsten Buchten der Südostküste. Die beiden Wasserarme Calo d´En Boira und Calo d´En Busques bilden ein Y und sind weitgehend naturbelassen.
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In diesen beiden Meeresarmen liegen Dutzende von Fischerboote in der tief eingeschnittenen Bucht, die fast schon wie ein skandinavischer Fjord anmutet. Am versteckten Ende des linken Arms liegen die weiß getünchten Fischerhäuser, die direkt in oder auf die Felsen gebaut wurden und zum Teil nur durch ebenso steile Treppen zu erreichen sind mit ihren malerischen Bootsgaragen.
Diese Tore sind alle in einem einheitlichen Grün gestrichen, was einen farblich krassen Gegensatz zu den weißen Häusern bildet. Netze, Stege und Bootsrampen bestimmen hier das Bild. Nachdem wir diese malerische Bucht umwandert hatten, genossen wir von einer Dachterrasse eines Restaurants die Aussicht auf den wahrscheinlich schönsten Fischerdorf Mallorcas.
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Am Nachmittag ging es mit dem Auto weiter nach Ses Salines. Bevor wir diesen Ort erreichten, liegt eine weitere Sehenswürdigkeit fast am Weg. Mit über 12.000 verschiedenen Kakteen gilt der „Botanicactus“ als einer der größten botanischen Gärten Westeuropas. Neben der einmaligen Ansammlung von Kakteen – kleine Kugeln, Stangen, Polster, uralte Winzlinge und schnellwüchsige Riesen -, die in dem trockenen Wüstengarten ihre stacheligen Hälse neugierig in den Himmel streckten, sind auf dem großen Gelände noch mehr als 1.000 weitere Pflanzen aus aller Welt beheimatet.
Allein 25.000 m2 der Anlage sind der Flora Mallorcas gewidmet. Auf schön angelegten und gepflegten Spazierwegen durchwanderten wir eine wüstenähnliche Landschaft oder schlenderten entlang von Oliven-, Mandel- Orangen- und Johannisbrotbäumen.
Wir waren fasziniert von diesem einmaligen Garten, einem echten Naturerlebnis für uns Kakteen- und Pflanzenliebhabern und es boten sich unzählige faszinierende Fotomotive, die es festzuhalten lohnte.
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Der ca. 10.000 m2 große künstlich angelegte See ist eine Bereicherung für diesen Garten. Die in der Sonne blinkende Wasserfläche und die Gräser und Stauden am Ufer spiegeln sich in der Wasseroberfläche und erfreuen das Auge. Die Frösche lauern regungslos auf Beute in einem Feuchtgebietsgarten. All dieses konnten wir von einer Bank aus in Ruhe beobachten, denn an diesem Nachmittag waren wir hier fast die einzigen Besucher.
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