Lago Maggiore - Schweizer Seite
Locarno
Auch wenn unser Feriendomiziel mit Liegewiese und Swimmingpool ausgestattet ist, zieht es uns immer wieder in die Umgebung rund um den See.
Die am Nordufer des Lago Maggiore gelegene Stadt Locarno, die sich an die Hänge des Ponciome di Tresa schmiegt, ist heute unser erstes Ziel.
Es ist die nördlichste Ortschaft am See und gehört zum Kanton Tessin in der Schweiz. Mit rund 2.300 Sonnenstunden im Jahr zählt dieser erstklassige Fremdenverkehrsort zur wärmsten Stadt der Schweiz.
Aufgrund des milden Klimas ist er auch reich an Gärten und Parkanlagen und so bummeln wir die berühmte Promenade entlang und genießen die gepflegten und blumenreichen Anlagen, immer mit Blick auf den See.
Das Wahrzeichen der Stadt ist die Wallfahrtskirche Madonna del Sasso, der Locarno zu Füßen liegt.
Diese, auf einem hohen Felsen gelegene Kirche, die 1487 von den Franziskanermönchen gegründet wurde, ist sicherlich die meistfotografierte Kirche im Tessin.
Die aufgrund einer Marienerscheinung erbaute Heiligenstätte ist ein wichtiges Ziel von Pilgerfahrten und berühmt wegen ihrer bedeutenden Ausstattung.
Da die Wallfahrtskirche auf einem spektakulären Felsvorsprung steht, kann man von hier oben auf Locarno und den See hinuntersehen sowie die umliegenden Berge bestaunen. Bequem zu erreichen ist die Wallfahrtskirche mit der Standseilbahn, die uns in ein paar Minuten nach oben brachte.
Ascona
Dieser herrliche Fremdenverkehrsort liegt nicht weit von Locarno entfernt, von dem es nur durch den Flusslauf des Maggia getrennt ist. Ascona war noch um die Jahrhundertwende ein unscheinbares Fischerstädtchen und ist heute für Luxus und Reichtum, für gepflegte und teure Gastronomie und Hotellerie sowie für Luxusboutiquen bekannt. Wir bummeln durch die schmalen Gassen, die mit Erinnerungen an die namhaften einstigen Einwohner verbunden sind.
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All diese Gassen münden in die Piazza Guiseppe Motto. Sie ist eine wunderschöne südländische Seepromenade mit Straßencafés, die alle einen herrlichen Blick auf die Promenade und über den See bieten.
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Doch auch die Bänke zwischen den Bäumen und Blumenbeeten sind der perfekte Ort für eine kleine Verschnaufpause und das mediterrane Flair zu genießen. Von hier führen Straßen in die herrlich wilde Natur der nahen Tessiner Seitentäler wie Maggia- und Verzascatal.
Maggiatal
Hatten wir die Hinweisschilder bei unserer Besichtigung von Lorcarno und Ascona bereits gesehen, biegen wir bei unserem heutigen Ausflug in das Seitenteil ab und gelangen in eine Region von atemberaubender Schönheit. Von 1907 bis 1965 verkehrte die Maggiatalbahn in der Valle Maggia. Nach deren Stilllegung wurde die Trasse teilweise zur Verbreitung der Talstraße genutzt.
Abgesehen vom Abzweig in das Centovalli stellt das Maggiatal für den motorisierten Verkehr eine Sackgasse dar: Es gibt keine Passstraßen, die in benachbarte Täler führen. Das Tal wird vom Fluss Maggia durchflossen, der dem Tal seinen Namen gibt. Er hat sich über Jahrhunderte seinen Weg gebahnt und so das Tal geformt. Hier hat noch keiner an der Natur herum gepfuscht. Überall wo wir verweilen, sind wir von einer üppigen grünen Vegetation umgeben und dazu die majestätischen Bergspitzen. Etwas abseits des Hauptweges liegt auf 1281 m, am Fuß des 2699 m hohen Pizzo di Röd, das Dorf Fusio. Es ist die höchstgelegene Ortschaft in diesem Tal und hat nur 37 Haushalte. Der kompakte Ortskern weist noch viele charakteristische alte Bauten aus Stein und Holz auf. Sehenswert ist auch die Kirche Santa Maria Assunta.
Unsere Fahrt geht bis in den hintersten Teil des Maggia-Tals. In Foroglio, einem kleinen Dorf, endet unsere Fahrt durch das romantische Tal. Wir bummeln durch das kleine Örtchen mit seinen traumhaften Steinhäusern, die sorgfältig renoviert wurden und deren Dächer mit schweren Granitplatten bedeckt sind.
Die kleinen Gässchen sind kaum 2 m breit. Auf engstem Raum befinden sich Kirche, Gasthaus, Speicher, Scheunen, Ställe und 20 Wohnhäuser, mit einem Grundriss von 25 qm, dass nur Platz für 1 Zimmer bot. Foroglio ist ein kleines Dorf, das heute nur noch im Sommer bewohnt wird, da es hier oben auch keinen Strom gibt.
Für uns kaum vorstellbar, scheint hier die Zeit komplett stehen geblieben zu sein, doch gerade das macht den Reiz des kleinen Dörfchens aus. Ein schönes, romantisches und nostalgisches Ort, deren Steinhäuser sicherlich viel erzählen könnten.
Für die Touristen gibt es jedoch einen lauschigen Garten. Hier lassen wir uns an einem großen Steintisch nieder, strecken die Füße unter den Tisch und die Gesichter in die Sonne und genießen diese zauberhafte Atmosphäre in diesem idyllischen Tessiner Dörfchen, in dem wir um Jahrhunderte zurück versetzt wurden.
Verzascatal
Dieses Tal, auch bekannt unter dem italienischen Begriff Valle Verzasca, ist zusammen mit dem Valle Maggia das bekannteste Tal im Schweizer Kanton Tessin.
Durchflossen wird das 25 km lange Tal vom gleichnamigen Fluss Verzasca, der bei Tenero in den Lago Maggiore mündet.
Die Staumauer „Diga della Verzasca“ ist das Tor ins idyllische Tal. Die Talstraße von Gordola, am Eingang des Tals, hat uns über einige steil ansteigende Kehren zu dieser Staumauer geführt. Zwischen 1961 und 1965 wurde eine 220 m hohe und 380 m lange, zwischen den Felsen gezwängte Mauer errichtet.
Der Blick in die Tiefe des Tals ist schwindelerregend. Das unterhalb der Staumauer liegende Elektrizitätswerk, das der Stadt Lugano und dem Kanton Tessin gehört, liefert jährlich 234 Millionen Kilowatt Strom. Echte Fans des berühmten britischen Agenten 007 kennen diese Sperrmauer. “Goldeneye“, so hieß der James Bond Film, der insbesondere durch den Bungee-Sprung von James Bond bekannt geworden ist. Seitdem ist Bungee-Jumping von dieser 220 m hohen Mauer ein Anziehungspunkt für viele Extremsportler aus ganz Europa geworden.
Unsere Weiterfahrt geht entlang des Stausees, der sich 7 km ins Tal hinein erstreckt und bis unterhalb von Corippo reicht. Von nun an verläuft das Tal in Richtung Norden ziemlich geradlinig und es geht nur noch mäßig bergan. Neben uns bahnt sich malerisch die smaragdfarbene Verzasca durch den harten Gneis und hat teils tiefe Schluchten gespült. Doch nicht nur die intensive Farbe macht den Zauber des Flusses aus, sondern auch die vom Wasser geformten und überspülten Steine. Schon vom Ufer aus erkennt man sehr schön die herrlichen Erosionsformen der Felsen im Wasser. Die verschiedenen Steinformationen liegen wie geschliffen im Flussbett.
Wir stellen unseren PKW ab, um uns in dem magisch grünen Fluss eine willkommene Abkühlung zu gönnen. Dabei brauchen wir dem Flussbett nicht weit folgen, um von der Natur geformte Badewannen zu finden, denn das smaragdgrüne Wasser sucht sich seinen Weg durch die ausgewaschene Felslandschaft. Umgeben von einer wundervollen Bergkulisse genießen wir auf den Steinen sitzend diese einmalige Landschaft.
Eine romantischere Umgebung zum Baden werden wir wohl in diesem Urlaub nicht finden. Dieses kristallklare Wasser, das sich durch das Tal seinen Weg sucht, die natürlichen Schwimmbecken und die wunderschön geformten Steine machen den Fluss weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Es kostet schon etwas Überwindung sich von diesem traumhaften Ort loszureißen, doch bietet unser heutiger Ausflug noch eine weitere Attraktion.
Zur Talstraße zurückgekehrt, fährt man am Fluss entlang nach Lavertezzo, das an der Einmündung des Val d’Agro liegt. Am Ortsteingang steht, erhöht über einer breiten Treppe, die Pfarrkirche S. Maria degli Angeli, mit dem filigranen Kirchturm. Malerisch unter den Bergrücken ducken sich die typischen alten Steinhäuser des Ortes.
Die größte Sehenswürdigkeit von Lavertezzo ist jedoch die etwas weiter flussaufwärts gelegene Ponte die Salti. Sie überspannte bereits im Mittelalter in zwei eleganten Bogen aus Bruchsteinmauerwerk die Verzasca. Die zweibogige Natursteinbrücke, deren Mittelpfeiler auf einem mächtigen Gneisfelsen im Bett der Verzasca ruht, wurde 1958 erneuert. Dort wo die Fußgängerbrücke über den Fluss führt, ist die Umgebung besonders malerisch. Aus diesem Grund ist sie das beliebteste Fotomotiv. Ja, es gibt Orte, die sind so fotogen, dass man sie einfach einmal im Leben besucht haben muss. Einer davon ist das Verzascatal in der Schweiz.
Lugano
Zum Abschluss unseres Urlaubs haben wir uns noch den Besuch von Lugano und dem gleichnamigen See vorgenommen. Es ist eine Stadt im italienischsprachigen Kanton Tessin im Süden der Schweiz. Lugano liegt am Nordufer des gleichnamigen Sees, eines Gletschersees inmitten der Berge und liegt wie ein Amphitheater zwischen seinen beiden Hausbergen, dem Monte San Salvatore und dem Monte Bre.
Lugano ist ein florierender Bankenstandort und wurde, wo die Natur es zuließ, zugebaut. Wir lassen uns durch die lebhafte Stadt treiben und bummeln entlang der Flaniermeilen und über die betriebsamen Plätze. Der Ruf, Prominente anzuziehen, hat ihm den Spitznamen „Monte Carlo der Schweiz“ eingebracht. In den mächtigen Patrizierhäusern aus dem vorigen Jahrhundert haben sich Banken, Restaurant, Geschäfte und Hotels niederlassen und eine Außengastronomie reiht sich an die Nächste.
Zum Abschluss unseres Stadtbummels führt unser Weg auch über die mediterrane Piazza Alessandro Manzoni, dem Hauptplatz in Lugano, der sich bis zum Seeufer ausbreitet.
Was passt zu einem repräsentativen Platz besser als dieser imposante große Brunnen, mit Felsen und erquickenden Fontänen. Perfekt für eine kurze Fotopause.
Von hier geht es nur über die Straße und wir stehen auf der Seepromenade, die mit ihrem südländischen Ambiente zum Flanieren einläd.
Ein Spaziergang entlang des azurblauen Sees führt durch zahlreiche Parks mit üppiger südlicher Vegetation. Rechts und links des Weges findet man riesige Bäume und Palmen sowie grüne Rasenteppiche und immer wieder farbenprächtige Blumenbeete. Hier genießen wir entspannt auf einer Bank, mit Sonne und Seeblick, unseren letzten Ausflug in diesem Urlaub.
Unsere drei Wochen neigen sich dem Ende entgegen. Viele Bilder, Eindrücke und Erlebnisse nehmen wir von diesem Urlaub mit nach Hause. |