Cuxhaven-Döse 18.-26.05.1988
In diesem Frühling hieß es für uns, Urlaub an der Spitze Niedersachsens. Dort wo die Elbe in die Nordsee mündet, liegt der Ortsteil Cuxhaven-Döse.
Aufs geradewohl angefahren, gefiel uns die Lage der Ferienanlage „Lord Nelson“ so gut, das wir uns in dem Haus für unseren Aufenthalt ein Apartment anmieteten.
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Unsere behaglich eingerichtete Ferienwohnung lag in der 7. Etage und von unserem Balkon konnten wir von den gemütlichen Balkonmöbeln bequem den Schiffsverkehr von und nach Hamburg beobachten. Für die Nacht verwandelte sich der Raum durch zwei große Schrankbetten in einen Schlafraum, der uns erholsamen Schlaf brachte. Eine Runde im hauseigenen Schwimmbad munterte uns am Morgen wieder auf und die leckeren Brötchen aus dem Kiosk am Haus sorgten für einen guten Start in den Tag. Das Haus Lord Nelson liegt in Cuxhaven-Döse und ist nur durch einen Grünstreifen und den Deich vom langen Sandstrand entfernt, der einen traumhaften Ausblich auf die Nordsee in Richtung Weltnaturerbe Wattenmeer und Neuwerk bietet.
Von hier gibt es für uns gleich ein Highlight, nämlich das Wandern im Wattenmeer, denn das Meer erscheint oder verschwindet. Mit seinem zweimal täglich trockenfallenden Meeresboden – dem Watt – sowie Prielen, bietet es ein besonderes Naturerlebnis. Wir erleben den Wechsel zwischen Ebbe und Flut hautnah mit den Füßen im feuchten Sand, das war schon interessant.
Döse bietet einen schönen Strand, egal ob zum Wattwandern bei Ebbe, Sonnenbaden entspannt im Strandkorb oder zum Schwimmen bei Flut.
Auch ein Spaziergang entlang der Strandpromenade, die von Cuxhafen-Duhnen aus bis zur Kugelbake führt, ist ein Erlebnis. Die Kugelbake, ein 29 Meter hohes Holzgerüst, ist das Wahrzeichen des Nordseeheilbades Cuxhaven, denn es zeigt an, wo die Elbe endet und das offene Meer beginnt.
Früher war die Kugelbake ein wichtiges, beleuchtetes Seezeichen, heute ist sie ein beliebtes Ausflugsziel am nördlichsten Punkt Niedersachsens.
Für eine Minikreuzfahrt gehen wir weiter elbaufwärts auf dem Deich bis zum Hafen und der „Alten Liebe“. Der MS „Jan Cux“, erbaut 1976, fährt mit uns vorbei an vielen Sehenswürdigkeiten in der Elbmündung.
Der Kurpark mit Seevogelwiese, Kurparkhalle, Cafe und Brunnenhof liegt hinter dem Nordseedeich. Bereits 1936 wurde der Kurpark mit See realisiert, der uns mit seiner Fontäne sofort ins Auge fiel.
Der kleine Park gruppiert sich um den künstlichen See mit betonierten Einfassungen und ein Sitzplatz am Wasser eröffnet reizvolle Ausblicke. Verschiedene Wege führen durch das Grün und Bänke laden zum Verweilen. Damit kein Hunger aufkommt und keiner durstig bleibt, werden im Park auch Speisen und Getränke angeboten.
Ein Ausflug führte uns an einem unserer Urlaubstage nach Bremerhaven. Ziel ist der älteste, noch heute in Betrieb befindliche Festland-Leuchtturm an der Nordseeküste.
Das 37 Meter hohe Bauwerk steht seit 1984 unter Denkmalschutz und zählt zu den Wahrzeichen Bremerhavens. Er wurde 1853-1855 von Simon Loschen erbaut und ist auch unter dem Namen Simon-Loschen-Leuchtturm bekannt. Unterhalb des Leuchtturms befindet sich die Schleuse zur Einfahrt in den Neuen Hafen.
Ende der 1960er Jahre wurde am Standort des Alten Hafens mit der Errichtung eines Museumshafens begonnen, in dem heute zahlreiche Museumsschiffe liegen. Direkt neben dem Hafenbecken entstand ab 1969 das Deutsche Schifffahrtsmuseum. Das 1975 eröffnete Museumsgebäude hatte leider geschlossen und so schauten wir uns nur die in einem Becken des Alten Hafens dümpelnden Oldtimer der Seefahrt an. Bereits 1966 ging mit dem Frachtsegler „Seute Deern“ (süßes Mädchen) das erste historische Schiff vor Anker. Es ist der ganze Stolz des Museums und das Wahrzeichen von Bremerhaven. 1919 in den USA gebaut und auf den Namen "Elizabeth Bandi" getauft, transportierte der Frachtsegler zunächst Holz. Anfang der 30er-Jahre wurde das Schiff nach Europa verkauft und umgebaut. Damals erhielt es auch die große Galionsfigur, die ihm den neuen Namen gab - "Seute Deern“.
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Mit dem Seefalke, ein ehemaliger Bergungsschlepper, der 1924 auf der Tecklenborg-Werft für die Reederei Schuchmann gebaut wurde, liegt seit 1970 ein weiteres Schiff hier im Deutschen Schifffahrtsmuseum. Der Schlepper wurde überwiegend im europäischen Raum für die Bergung in Not geratener Schiffe eingesetzt. Allein der Rundgang auf dem Gelände des Museumshafens, das frei zugängig war, hat sich gelohnt, denn es gab neben diesen beiden Schiffen noch eine Vielzahl anderer Originale zu sehen und es sollen in den kommenden Jahren noch mehr werden.
Nirgends gibt es schöne Sonnenuntergänge als am Meer und so gehen wir zum Ende unseres Aufenthalts am Abend noch einmal zum Strand. Faszinierend ist der schier endlose Blick, wenn die untergehende Sonne das Wattenmeer der Nordsee berührt. Ein Klick mit der Kamera, fertig ist das Erinnerungsfoto einer gänsehautverdächtigen Atmosphäre.
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