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ecke2bc12                                                  Zell an der Mosel


Zeller schwarze Katz 2009Drei Tage rund um die Zeller Schwarze Katze

Drei Tage rund um die Zeller Schwarze Katze, so lautete das Angebot des Hotels „Zum grünen Kranz“ in Zell an der Mosel. Es klang verlockend, was uns Bekannte da unterbreiteten und darum stimmten wir zu und mit einem weiteren Pärchen wurde der goldene Oktober für unsere Fahrt ausgesucht.

Ein gemeinsames Frühstück bei unseren Bekannten stimmte uns auf ein gemütliches Wochenende ein, bevor wir zusammen in Richtung Zell an der Mosel starteten. Schon gegen Mittag hatten wir unser Ziel erreicht.

Uferpromenade in ZellDas Hotel lag - an der Moselschleife Zeller Hamm – inmitten der wunderschönen Weinregion „Zeller Schwarze Katze“ direkt an der schönen Uferpromenade.

Zimmerübergabe und Kofferauspacken war in wenigen Minuten geschehen und von unserem Balkon hatten wir einen ersten herrlichen Blick auf die Mosellandschaft, den vorbeiziehenden Schiffen und der unter uns liegenden Promenade. Bei einem Spaziergang entlang der Mosel stellten wir fest, dass sich die Stadt wie ein langes schmales Band am Fluss entlang schmiegt. Dahinter steigen die weinbedeckten Hänge schnell an, bis zu den Wäldern, mit denen schon die Hochfläche des Hunsrücks beginnt.
Die Winzerschänke „Zum alten Bahnhof“ und die Terrasse mit Moselblick luden uns am Ende der Promenade zur Mittagspause ein, denn trotz des sehr guten Frühstücks meldete sich unser Magen.

Die Winzerschänke „Zum alten Bahnhof“Da wir die Moselregion so richtig erleben wollten, gehörte zu einem guten Essen auch ein herrlicher Tropfen Wein aus dieser Region.
Bei Sonne, Wein und Moselblick fühlten wir uns kurz nach unserer Ankunft schon so richtig wohl.

Gut gestärkt sahen wir uns nun die auf dem schmalen Ufersaum erbaute Stadt Zell an.

Mittelpunkt der Stadt ist der kleine Marktplatz. Hier steht auf einem Brunnen das Markenzeichen der Zeller Weine, die "Schwarze Katz".

Mit Beginn der Weinlese im Herbst, wenn die Weinberge ihr buntes Kleid bekommen, ist es wieder Zeit für Federweißer und Zwiebelkuchen. Immer wenn der "Neue Jahrgang" reift, feiert die Weinstadt Zell an der Mosel alljährlich ihr traditionelles Federweißerfest rund um den "Zeller Schwarze Katz - Brunnen" direkt im Herzen der Altstadt.

Weinberge

Dann bekommen Gäste und Bürger einen ersten Vorgeschmack auf den kommenden Jahrgang. Natürlich dürfen bei einem solchen Fest die hervorragenden Weine und Sekte der Zeller Winzer aus den vergangenen Jahren nicht fehlen. Rund um den traditionellen Brunnen war hierfür ein großes Zelt aufgebaut, aus dem schon Musik und Stimmung erklang. Mehrere Tanz- und Unterhaltungsbands boten an diesem Wochenende von Pop bis Schlager für jeden Musikgeschmack etwas.

Stadtschloss in Zell
Wir bummelten jedoch erst einmal durch die Altstadt von Zell mit ihren engen Gassen, betrachteten das spätgotische zweitürmige Stadtschloss, das durch städtebauliche Erweiterungen heute ganz in der Nähe des eigentlichen Stadtzentrums steht und merkten uns die vielen alten Weinkeller oder Straußwirtschaften.

Bevor wir zum Hotel zurück gingen blieb jedoch noch Zeit für einen kurzen Aufenthalt im Festzelt und einem Glas „Zeller Schwarze Katz“.
Bewegung macht hungrig, stellten wir fest, als wir am Abend vom Koch unseres Hotels mit kulinarischen Köstlichkeiten bewirtet wurden.

Es wäre unverzeihlich, einen Besuch im Zeller Land nicht mit einer Weinprobe ausklingen zu lassen. Für uns stand bereits nach dem Abendessen eine Weinprobe mit den Weinen des hoteleigenen Weingutes auf dem Programm. Der Winzer des Hauses führte uns selber durch seine Weine. Die Weinreben des Weinguts Münster bestehen zum größten Teil aus dem moseltypischen Riesling, aus dessen Trauben edle Weine entstehen, aber auch Spätburgunder, Müller-Thurgau und Dornfelder werden auf dem Weingut angebaut. So verkosteten wir trockene, halbtrockene und liebliche Weisweine, Rotling und Rotwein und sollten an diesem Abend unseren persönlichen Favoriten unter den uns dargebotenen Weinen erschmecken. Zwischen den unterschiedlichsten Weinen erhielten wir einen Einblick in den Beruf des Winzers und erfuhren, dass Zell an der Mosel mit einer Rebfläche von ca. 400 ha und ca. vier Millionen Rebstöcken zu den größten weinanbautreibenden Gemeinden an der Mosel gehört. Mitverantwortlich dafür sind natürlich die 627 Hektar der Großlage „Zeller Schwarze Katz“, die die reizvolle kleine Stadt am Moselbogen weltbekannt machten.

Und wie der Wein zu seinem Namen kam, erklärte uns der Winzer so:

- Zwei Aachener Weinhändler suchten ein gutes Fass Wein in den Zeller Weingütern. Bei einem Winzer könnten sie sich trotz mehrfachem Probieren nicht zwischen drei Fässern entscheiden.
Zu diesem Zeitpunkt trat die schwarze Katze des Hauses in den Keller und stieg auf eines der Fässer, machte einen Buckel und fauchte jeden an, der es wagte „ihrem“ Fass zu nahe zu kommen.

Das beeindruckte die Händel sehr und sie kauften genau dieses Fass. Bald darauf kamen sie wieder, denn der Wein war sehr erfolgreich – so wurde die Großlage „Zeller Schwarze Katz“ geboren. -

Nach dem Frühstück am Samstag beschlossen wir die zahlreichen Fluss-Schleifen der reizvollen Mosel auf dem Wasser zu erleben. Mit dem Fahrgastschiff Marienburg ging es auf Moselrundfahrt. Malerische Winzerorte mit alten Fachwerkbauten und steilen Rebhängen mit über 30 Grad Hangneigung zogen an uns vorbei.
Pündericher Marienburg

Der markante Bau der Marienburg – einst Kloster und Festung - befindet sich auf einer von der Mosel umflossenen Halbinsel, hoch oben auf einem Bergrücken über den Weinbergen. An den Südhängen gedeiht der Riesling Wein „Pündericher Marienburg“. Auf unserer 2,5 stündigen Rundfahrt genossen wir mit einem Schoppen Wein das faszinierende kurvenreiche Moselpanorama und waren beeindruckt von dem berühmtesten Riesling-Weinanbaugebiet mit seinen Steil- und Terrassenlagen.im alten Gewölbekeller

Pünktlich zum Mittagessen legten wir in Zell wieder an. Zahlreiche Gaststätten und Restaurants luden zum gemütlichen Verweilen ein. Wir ließen uns in einem alten Gewölbekeller nieder. Bei guter Stimmung und vielen Späßen stärkten wir uns für einen langen Tag.

Nachmittags ging es zurück ins Festzelt. Hier wurde schon kräftig gefeiert. Eine holländische Musikgruppe sorgte für gute Stimmung.
Immer wieder hörte man bekannte und vertraute Melodien, die von den Besuchern mitgesungen und mitgeklatscht wurden.

Nach diesem stimmungsvollen Part schlenderten wir wieder über die Balduinstraße, der Hauptgeschäftsstraße des Ortes.

Vor den Geschäften lockten Deko-Schätze aus Blüten, Laub, Feldfrüchten und Strohpuppen zum Schauen, Verweilen und auch Kaufen. Vor einem Weinkeller fanden wir einen schönen Spruch, den wir uns für den Aufenthalt merken wollten: „Gott machte aus Wasser Wein, warum soll Trinken eine Sünde sein“

Strohballen mit Herbstlauf und der schwarzen KatzIm historischen Stadtkern von Zell, gleich neben dem Zeller Schloss lockte uns ein reizvoll dekorierter Strohballen mit Herbstlaub, Früchten, Hagebutten und Trauben sowie Gartenwichtel und der schwarzen Katz in die Gutsweinschänke Till. Leider war die Weinstube überfüllt und wir mussten auf die idyllische Gartenterrasse ausweichen. Doch Zelt und Heizstrahler sorgten für Wärme und Wohlbefinden und dazu ein köstlicher Tropfen aus dem Keller des Hauses.

Nach einem ausgiebigen Abendessen in unserem Hotel hörten wir wieder vertraute Klänge auf die Balduinstraße. Die holländische Musikgruppe kam die Fußgängerzone entlang und gab nochmals ihr musikalisches Können zum Besten. Vor unserem Hotel blieb die Gruppe stehen und spielte Lied um Lied, durch jeden Zuruf „einer geht noch“ immer wieder aufs Neue angeheizt. Schunkelnd und tanzend standen Trauben von Menschen rund um diese Musikgruppe und es wurde kräftig gefeiert. Die Spieler selbst waren so begeistert bei der Sache, dass ihr riesiges Musikrepertoire nicht enden wollte.

Als sie eine Atempause einlegten bummelten wir weiter durch Zell und landeten noch einmal in der Gutsweinschänke Till, wo wir den restlichen Abend verbrachten und dem Moselwein ins Glas schauten.
Abschiedsfoto vor dem Hotel Kranz

Drei Tage gehen schnell vorbei. Am Sonntagmorgen hieß es dann schon wieder Kofferpacken. Um das schöne Wochenende nicht sofort ausklingen zu lassen, führte uns die Rückfahrt noch auf die Sonnenseite des romantischen Rheins, nach Bad Hönningen. Hier haben wir uns den Wellness-Campingplatz, die Rheinpark-Therme und den Ort ansehen. Wir bummelten an der weitläufigen Uferpromenade entlang und aßen in einem der vielen Restaurants mit Blick auf das Reinpanorama zu Mittag. Danach setzte jeder seine Rückfahrt alleine fort und das gemeinsame Wochenende war unweigerlich zu Ende, doch Zell und die „Schwarze Katz“ werden uns noch lange in Erinnerung bleiben.

pfeil

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