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Teneriffa 2007
Jährlich besuchen ca. 4,5 Mio. Urlauber Teneriffa. Über 90 % der Urlauber kommen mit dem Flugzeug und landen im Süden der Insel auf dem Flughafen Reina Sofia. Im Februar und November 2007 gehörten wir auch dazu. Bei nasskaltem Winterwetter flogen wir von Düsseldorf ab und landeten nach nur 5 Stunden in einem frühlingshaft ausgeglichenen Wohlfühlklima mit reichlich Sonne und Wärme. Den ganzen Aufenthalt wurden wir mit Tagestemperaturen von 21 – 28o C verwöhnt. Ihr gutes Wetter verdanken die Kanarischen Inseln, wozu auch Teneriffa gehört, dem Nordostpassat, der bei den Einheimischen poetisch Elysischer Wind, genannt wird. Die Kanarischen Inseln sind das ideale Ganzjahres-Reiseziel für erholungs- suchende Europäer. An der Nordküste von Teneriffa, wo sich der Pico del Teide, Spaniens höchstem Berg, den Passatwinden entgegenstellt, ist es daher oft wolkiger, feuchter und 2-3 Grad kühler. Der Süden dagegen ist fast immer sonnig und niederschlagsfrei. Aufgrund dieser Informationen haben wir uns für das touristische Zentrum im trockenen Süden der Insel entschieden. Unsere Hotel lag im südlichen Teil von Playa de las Americas, an der Grenze zu Los Cristianos. Durch seine traumhafte Lage, direkt an der 12 km langen Promenade, die von Costa Adeje bis nach Los Cristianos führt, mit Blick auf den großen gepflegten Garten, den Swimmingpools, einer Inselbar, den Sonnenterrassen mit Liegen und Sonnenschirmen und dem Meer mit ihren Wellenkämmen sowie am Horizont die Insel La Gomera, hatten wir gleich die richtige Urlaubsstimmung.
Das neue touristische Zentrum entlang der Promenade ist zwar baulich überwältigend, doch die Hotelstruktur ist sehr ansprechend mit ihren schönen Poollandschaften, oft in tropischen Gärten, mit weitläufigen Grünanlagen und vielen Palmen gestaltet.
Es ist kaum noch vorstellbar, dass an dieser Küste im Jahre 1972 nur das Hotel Gran Tenerife als Einziges inmitten von Bananenplantagen und Kakteenfeldern stand. Obwohl Teneriffa keinen besonders guten Ruf als Badeinsel hat, fanden wir entlang der Promenade wunderschöne Badebuchten, die von vorgelagerten Wellenbrechern geschützt werden. Man sagte uns, dass der Sand aufgeschüttet ist und aus der Sahara stammt. In Puerto de la Cruz findet man dagegen einen herrlichen Naturstrand aus schwarzem Vulkansand.
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Die Urlaubsorte im Süden Teneriffas verbindet mittlerweile eine 16 km lange Strandpromenade. Um diese komplett entlang zu bummeln, haben wir uns mit einem Linienbus bis an das Ende der Promenade, in das kleine und ruhige Fischerdorf „La Caleta“ bringen lassen.
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Hier gibt es noch landestypische Tapa-Bars und Fischrestaurants. Die Promenade führt vorbei an der attraktiven Urlaubszone „Costa Adeje“ und an den teuersten, luxuriösesten und architektonisch einfallsreich gestalteten Hotelanlagen mit üppigen Gärten, die die Kulisse für die schönsten Strände im Süden der Insel sind, allen voran der Strand „Playa del Duque“. Auch die anderen, flach ins Meer abfallenden, durch Dämme geschützte Badebuchten mit teilweise dunklen Lavasandstränden sind für Nichtschwimmer und Kinder bestens geeignet.
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An der Promenade entlang bis nach Los Cristianos finden Sie Einkaufszentren, Souvenirgeschäfte, zahlreiche Bars, Cafés, Restaurants und Diskotheken und hinter den modernen Hotels der Insel pulsiert das Leben in Parks, Prachtalleen und auf bunten blumengeschmückten Plätzen. Der Süden ist ganz auf Urlaub eingestellt. Viele Bänke entlang der Promenade laden zum Verweilen ein und man hat immer einen freien Blick auf das Meer und im Rücken der Teide, zum Greifen nahe.
Der ehemalige Fischerort Los Cristianos, etwas ruhiger und mit seinem hübschen Hafen auch romantischer, ist mit Las Americas inzwischen zusammengewachsen. Ob sie nun die ansprechende Promenade entlang schlendern oder die exklusive Einkaufsmeile mit seinen verschiedenen Geschäften und Boutiquen nehmen, alle Wegen führen zum Fischer- und Fährhafen. Hier am Hafen bieten verschiedene Bootseigner Ausflugsfahrten zu Walen und Delphinen an. Wir hatten eine Halbtagestour auf der „Peter Pan“ gebucht und waren gespannt, ob wir wirklich Pilot- und Grindwalfamilien ganz aus der Nähe im Atlantischen Ozean erleben würden, und wirklich, wir waren fasziniert, wie viele Walfamilien und auch Delphine in der Meerenge zwischen Teneriffa und La Gomera ihren idealen Lebensraum gefunden haben. Gar nicht scheu zogen sie neben unserem Boot in kleinen Gruppen ihre Bahnen. Für Minigolfer wie auch für Kakteenliebhaber ist der in der Ferienanlage Parque Santiago integrierte Minigolfplatz eine Augenweide. Faszinierend schöne Wasserlandschaften sowie ein traumhafter Kakteengarten, angelegt zwischen den einzelnen Minigolffeldern, lässt jeden Besucher erstaunen. Der LORO PARQUE, an der grünen Nordküste Teneriffas, in Puerto de la Cruz, gelegen, ist einzigartig auf der Welt und ein Muss für jeden Urlauber. Die sensationelle Zoo- und Parkanlage bietet auf 135.000 qm exotische Bäume, Büsche und Pflanzen, blühende Blumen und Orchideen und viel verschiedene Tiergehege. Bei zahlreichen Vorführungen werden neben den Papageienshows auch zahlreiche andere Tiere wie Delfine und Seelöwen und als Attraktion der Superlative die „OrcaOcean“ vorgestellt. Die Anlage ist die modernste Installation der Welt und die Orcas bezaubern die Zuschauer durch ihre spektakulären Sprünge. Mit Haifischen fast auf DU und DU ist man in einem durchsichtigen Tunnel, der unter einem Aquarium hindurchführt. Eine weitere Attraktion ist der „Planet Pinguin“ 200 Königspinguine spielen in antarktischer Kälte auf 12 Tonnen Eis und Neuschnee, umgeben von glasklarem Meerwasser. Die Alligatoren hingegen ruhen auf ihrem Sandstrand mit „Fußbodenheizung“ bei 28 Grad Celsius. Das alles und noch viel mehr kann man an einem einzigen Tag im LORO PARQUE erleben.
Ein besonderer Höhepunkt unseres Urlaubs auf Teneriffa war die Rundreise mit unserem für heute geliehenen Auto. Erste Station dieser Fahrt mit dem Chevrolet – Matiz, ich vermute etwa 40 PS, so schnaufte er wenigstens, war Spaniens höchst gelegener Ort Vilaflor, auf 1400 m Höhe. Oberhalb dieses Ortes beginnen die lichten Pinienwälder, deren würziger Duft bisweilen bis in den Ort weht.
Weiter ging die Fahrt, hoch über den Wolken, durch wunderschöne Kiefernwälder Richtung Teide. Der Teide ist überhaupt ein absolutes Highlight Teneriffas, denn er ist nicht nur der höchste Berg Spaniens, sondern auch einer der mächtigsten Vulkane der Erde. Seit 1954 gehören 136 qkm zum naturgeschützten Teide-Nationalpark. Dazu gehören der Pico del Teide, mit seinen 3718 m und die Kraterlandschaft der Canadas del Teide. Dieser Urkrater und die Kraterwände bieten den Anblick einer Steinwüste, Vulkankegel, Bimssteinfelder, Schwemmlandebenen und bizarre Felsformationen entstanden durch gewaltige Eruptionen und erkalteten Lavaströmen. In dieser „Mondlandschaft“ wurde der Kinofilm „der Planet der Affen“ gedreht.
Am Boca Tauce Pass angekommen haben wir erstmalig ein traumhaftes Bergpanorama vor uns. Hier treffen auch die TF-38, die wieder nach Santiago de Teide führt und die TF-21, die quer durch den Park führt, aufeinander. Wir fahren auf der TF-21 weiter zum nächsten Aussichtspunkt.
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Die gesamte Ebene ist hier mit Lava überdeckt und überalles thront der Pico del Teide, links daneben der Pico Viejo mit seinen 3135 m und rechts der Roques de Garcia oder einfach: Los Roques. Bei den Roques de Garcia handelt es sich um eine äußerst bizarre, einzigartige Felsformation. Auf ca. 1000 m Länge reihen sich nadelförmige Felsen in verschiedenen Farben aneinander. Die Felsen bestehen aus unterschiedlichen Gesteinsschichten verschiedenster Eruptionen. Der berühmteste Fels der Roques de Garcia ist der Roque Cinchado, bei dem man die verschiedenen Gesteinsschichten am Besten erkennen kann. Dass dieser Fels irgendwann unter seinem jetzigen schmalen Fundament zusammenbrechen wird, ist einleuchtend.
Vom Parkplatz der Roques de Garcia kann man ca. 50 m in einem abgesperrten Bereich in die Höhe steigen. Von dort aus wird man mit einem tollen Blick in die Llano de Ucanca (Ucanca-Ebene) belohnt. Man sieht auf einen Blick, welche Distanz man bereits im Nationalpark zurückgelegt hat; man sieht auch einen Großteil der Montaña de Las Cañadas auf einmal; und man hat einen atemberaubenden Blick auf den majestätisch erscheinenden Teide. Nach dem Besuch der Roques de Garcia hat man das Spektakulärste seiner Rundfahrt durch den Teide-Nationalpark auch schon hinter sich. Anschließend ging es durch den Esperanza-Wald in Richtung Puetro de la Cruz . Ab hier zeigte sich Teneriffa von einer ganz anderen Seite.
Steile Küsten und fruchtbare grüne Landschaften charakterisierten den Norden der Insel. Inmitten einer eindrucksvollen Umgebung liegt der Ort Puetro de la Cruz. Ein Aufenthalt in diesem Ort gehörte selbstverständlich auch dazu. Am westlichen Stadtrand, an der Strandzone Playa Jardin wurde eine ausgiebige Mittagspause eingelegt.
Nach dem Essen hatten wir noch ausreichend Gelegenheit die vom kanarischen Architekten und Künstler Cesar Manrique entworfene und angelegte Gartenanlage sowie die attraktive Strandzone mit seinem dunklen Sandstrand zu bewundern.
Am Nachmittag fuhren wir weiter nach Icod de los Vinos. Dieser Ort liegt 200 m über dem Meer, an den steilen Abhängen des Teidemassivs, in einem fruchtbaren Weinanbaugebiet.
Von hier hat man einen beeindruckenden Blick auf den Teide. Doch seine touristische Attraktion ist das „Fotomodell“ unter den Pflanzen auf der Insel, der „Drago Milenario.“
Dieser Drachenbaum ist die meistfotografierte Pflanze der Insel. Seinem farblosen Saft, der sich an der Luft dunkelrot färbt und deshalb „Drachenblut“ genannt wird, sagte man früher heilende Wirkung nach.
Die Weiterfahrt führte uns entlang der atemberaubenden Steilküste mit traumhaftem Panorama, mit einem Fotostopp oberhalb des Ortes Los Gigantes. Von hier aus konnte man die beeindruckende, bis zu 600 m hohe Steilküste besonders gut sehen. Ferner hatten wir noch Gelegenheit, einen Blick auf den hübschen Hafenort Garachico zu werfen. Der einst reichste Handelshafen der Insel wurde 1706 bei einem Vulkanausbruch von mehreren Lavaströmen zum größten Teil verschüttet. Was die Katastrophe überstanden hatte, wird bis heute gut gepflegt und erhalten.
Die nächste Tour führte uns ins Masca-Tal. „Entdecken Sie das Märchental im Tenogebirge, laben sie sich an der einmaligen Schönheit der Landschaft“, so zu lesen in einem Ausflugsprogrammheft. Masca, das kleine romantische Bergdorf im Nordwesten Teneriffas ist erst seit ca. 10 Jahren durch eine enge serpentinenreiche Asphaltstraße, die sich durch die Berge windet, mit der Außenwelt verbunden. Früher war dieses malerische Bergdorf nur über schmale Hirtenpfade zu erreichen.
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Man braucht auch heute noch etwas Abenteuergeist, denn diese Straße ist schon eine Herausforderung, ganz besonders wenn einem unterwegs der Linienbus oder einer der zahlreichen Touristenbusse entgegenkommt. Doch es lohnt sich, dieses Abenteuer einzugehen. Nach jeder Kurve hat man immer wieder eine neue spektakuläre Aussicht auf die hohen Berge des Tenogebirges, dessen Gipfel etwa 1.000 m erreichen und den schwer zugänglichen tiefen Schluchten „barrancos“, die so bizarr wie sonst nirgendwo auf der Insel sind. Trotz des großen Brandes, der in den Tagen Ende Juli / August 2007 im Norden Teneriffas und am schlimmsten im Tal von Masca gewütet hat, hat sich die Landschaft schon wieder erholt. Man kann sich gar nicht vorstellen, dass am 31. Juli 2007 alle 100 Einwohner kurzfristig evakuiert wurden, da sie vom Feuer umzingelt waren, wenn man heute, nur 4 Monate später, nach mehreren Kilometern kurvenreicher Bergstraße, das kleine, einsame, wildromantische Bergdorf Masca, inmitten einer Palmenoase, eingeschlossen in einer tiefen Schlucht in einem zauberhaften Talkessel des gewaltigen Teno-Gebirges vor sich sieht. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Beeindruckend auch die kleinen Häuser, die sehr riskant auf schmalen Felskämmen errichtet wurden.
Dieses traumversunkene Dörfchen ist laut einer TV-Reportage eines der schönsten Orte weltweit. Von diesem früheren Piratendorf Masca führt eine tiefe Schlucht hinunter ans Meer. Den erfahrenen und trittfesten Wanderer erwarten abenteuerliche Pfade inmitten der steil aufragenden Felsenwände. Unterwegs zeigen Steinmännchen den richtigen Weg bis hinunter zur romantischen Piratenbucht am Atlantik.
Auf den Spuren der Vergangenheit beginnt ein weiterer Ausflug mit einem Rundgang durch die alte Universitätsstadt und Bischofssitz La Laguna und früheren Hauptstadt Teneriffas, deren Altstadt mit prächtigen Adelspalästen und Bürgerhäusern mit reizvollen Innenhöfen (Patios) 1999 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt wurde. Wir spazierten durch die historischen Altstadtgassen mit ihren wundervollen renovierten Patrizierhäusern.
Die Kathedrale und der Plaza del Adelantado mit seinem neu angelegten Brunnen, umsäumt von riesigen Palmen stand weiterhin auf unserem Plan.
Vom Aussichtspunkt El Mirador del Pico del Ingles hat man noch einmal einen herrlichen Ausblick auf die Hochebene von La Laguna. Bei der Weiterfahrt begann es schnell landschaftlich schön und grün zu werden, den wir fahren durch den Mercedes-, der in einem Prospekt auch Zauberwald genannt wird.
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Üppige Vegetation von Kiefern, Lorbeer, Ginster und Erika so weit das Auge reicht. Rechts und links der Straße schließen sich die meterhohen Büsche zu einem grünen Tunnel zusammen, man fühlt sich hier wie in einer anderen Welt. Leider sieht man als Bustourist nur den Teil, welcher an der Straße liegt, die von La Laguna aus ins Anagagebirge führt. Als Kontrastprogramm fuhren wir dann weiter durch die herrliche, faszinierende und unberührte Landschaft des Anaga-Gebirges, mit ihren Eukalyptus- und Baumheidebäumen. Vor uns liegt eine landschaftlich wunderschöne Strecke. Ein besonderer Höhepunkt ist die Talfahrt in Richtung Taganana. In vielen Kehren windet sich die Straße bis hinunter zum Meer, zu den Felsen von Taganana am Playa de San Roque. Nach einem längeren Aufenthalt, verbunden mit einer Mittagspause im Restaurant Xiomara, fuhren wir die schöne Straße ins Anagagebirge wieder zurück, Richtung Santa Cruz, zum Hausstrand der Inselhauptstadt. Ein herrlicher Tummelplatz für Sonnenanbeter ist der schönste Sandstrand Teneriffas „Playa de les Terisitas“.
Der palmengesäumte Bilderbuchstrand liegt in einer langen, flach abfallenden Bucht mit strahlend goldgelbem Sand, der in den 70er-Jahren extra aus der Sahara herangeschafft wurde. Hauptsächlich Bewohner der nahen Inselhauptstadt erholen sich hier an den Wochenenden. Der kleine Fischerort San Adrés liegt am anderen Ende des fast 2 Kilometer langen Strandes an einem Felshang.
Nach all den Kontrasten und interessanten Eindrücken von der Insel kamen wir am Ende unseres Urlaubs zu dem Schluss „wer von Teneriffa nur den kurzen Abschnitt zwischen Flughafen und seiner Hotelanlage, bzw. nur die Zentren des Tourismus kennt, hat das Wesentliche versäumt.“
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