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ecke2bc12                      Spreewald, Dresden und Schloß Sanssouci

Unterwegs im Spreewald, Dresden und Schloß Sanssouci.

Landgasthaus Waldow

11. bis 14. September 1997

Als Gäste nahmen wir an der diesjährigen Busrundreise des IG BCE Hamm teil.
Unser Reiseziel für die nächsten 3 Tage war der kleine Ort Guben, der mit seiner 765jährigen Geschichte eine der ältesten Städte der Niederlausitz ist. Bei unserer Fahrt stellten wir fest, dass die Landschaft der Niederlausitz nicht nur durch den Braunkohletagebau geprägt ist, sondern auch eine waldreiche Landschaft zu bieten hat. Am Rande des Ortes, auf einem Grundstück, was bis 1989 noch dem Gemüseanbau diente, steht heute in einer ruhigen und reizvollen Umgebung der Landgasthof Hotel Waldow.
Nachdem wir die Zimmer bezogen hatten und einen Rundgang durchs Haus gemacht hatten, wurden wir beim Abendessen mit kulinarischen Genüssen aus einheimischer Küche verwöhnt. In gemütlicher Runde ging dieser erste Abend unserer Reise zu Ende.

S p r e e w a l d

Unsere heutige Tagestour ging in das romantische Paradies des Spreewaldes. Für die einen ist er das grüne Venedig, für die anderen der letzte Urwald Deutschlands. Sicher ist: Der Spreewald zählt zu den schönsten Wasserlandschaften Europas. Spreewald - Kahnfahrt
Über 300 Nebenflüsse der Spree verästeln sich dort zu einem verschlungenen Netz von fast 3000 Kilometer Länge und schlängeln sich vorbei an Wiesen und Äckern, an Dörfern und Wäldern. Weißstörche leben hier, Fischotter, Kraniche und Eisvögel. Ein Naturparadies von unglaublicher Schönheit.

Um diese Bilderbuch-Idylle richtig kennenzulernen, wollten wir aufs Wasser. Unser Bus brachte uns zu dem kleinen Spreewaldhafen von Burg, der auf individuelle Kahnfahrten spezialisiert ist. Von hier starteten wir zu einer erlebnisreichen Kahnpartie in das Wasserlabyrinth der Kanäle des idyllischen Spreewaldes.

Erfahrene Fährmänner stakten mit uns im Spreewaldkahn durch die Siedlungslandschaft von Burg, vorbei an Wiesen und durch den geheimnisumwitterten Hochwald. Wir hatten das Gefühl durch eine unberührte Spreewaldlandschaft zu gleiten und bewunderten die einzigartige Flora und Fauna.
Es war ein Tag um die Seele einmal richtig baumeln zu lassen. Überall auf den kleinen Kanälen und Flussarmen, auch Fleiße genannt, ziehen flache Holzkähne, genau wie wir, ihre Bahnen und während unserer Fahrt passierten wir so manche Schleuse. Diese Schleusen und Staustufen dienen der Regulierung des Wasserhaushaltes im Spreewald. Bis auf wenige Ausnahmen bedient der Fährmann die Schleusen selbst, d. h., er muss per Muskelkraft die Tore öffnen und schließen. Zwecks einer Mittagspause legen wir an einer idyllisch gelegenen Gaststätte an und genossen die Spreewaldtypische Küche.

Egal wo man im Spreewald unterwegs ist, alles dreht sich um die Gurke und auch wir haben die berühmten Gurken der Regien probiert. Es gibt sie mit Knoblauch oder Dill, in Gläsern, Dosen oder Eimern. Die krummen Früchte, das merkten wir schnell, sind so etwas wie das Nationalheiligtum der Spreewälder. Einmal im Jahr wählen sie aus ihrer Mitte sogar ein Gurkenkönigspaar.

D r e s d e n

Den heutigen Tag verbrachten wir in Dresden, denn diese Stadt ist immer eine Reise wert. Unser Reisebus rollte über die Augustusbrücke und wir hatten von hier gleich einen wunderbaren Blick auf das Altstädter Elbufer mit seinen Bauten aus Renaissance und Barock. Am Theaterplatz mit dem Reiterdenkmal König Johanns, direkt vor der Staatsoper ließ uns unser Fahrer aussteigen, denn als Erstes stand die Besichtigung der Semperoper auf dem Programm.
Blick auf Elbe und Altstadt von Dresden

Von 1838 bis 1841 wurde dieses königliche Hoftheater in Form eines Rundbaus errichtet und galt als eines der schönsten europäischen Theater. Bereits 1869 fiel das Gebäude einem Brand zum Opfer. Doch schon vier Wochen später begann man mit dem Neubau am Zwingerwall, hinter den Ruinen des alten Theaters.Semperoper - 2

Auch dieser zweite Bau fiel in der Nacht des 13. Februar 1945 dem Luftangriff auf Dresden zum Opfer. Am 24. Juni 1977 erfolgten die Grundsteinlegung und der dritte Wiederaufbau. Am 13. Februar 1985, dem 40. Jahrestag der Zerstörung, konnte die Semperoper mit der Oper „Der Freischütz“ wieder eröffnet werden.
Semperoper
Die Semperoper ist heute eines der bekanntesten Wahrzeichen von Dresden und zählt wieder zu den schönsten Operhäusern Deutschlands.

Doch nicht nur die prunkvolle Außenfassade war beeindruckend, fasziniert waren wir auch von der prachtvollen Innenausstattung. Gleich hinter der geschwungenen Fassade betritt man das große Rundfoyer, welches eines der prächtigsten Räume des Opernhauses ist. Doch auch die Treppen und Wandelgänge sind üppig und prachtvoll mit Malerei, Dekor, Skulpturen, Säulen und Kronleuchtern ausgestattet. Bei einem Blick von einem der vielen Balkone in den edel ausgestalteten Zuschauerraum und zur Bühne wurde einem ganz festlich zumute.

Als im Jahre 1709 unter August dem Starken mit dem Bau begonnen wurde, sollte der Zwinger eigentlich nur als Vorhof für ein später noch zu errichtendes, viel größeres Schloss dienen. Nach dem Tod des Regenten wurden diese Pläne jedoch verworfen und stattdessen baute man fast ein Jahrhundert später als Abschluss der Anlage die Semperoper.
Eine Besichtigung des Zwingers, es ist ein Gebäudekomplex mit herrlichen Gartenanlagen, gehört gleich nach dem Besichtigen der Semperoper, auch zu einem absoluten "Muss" einer Stadtbesichtigung.
Mit dem Kronentor, seinen Pavillons, dem Nymphenbad, den vielen Steinmetzarbeiten, Bögen und Säulen ist auch dieses ein beeindruckendes Bauwerk.

Einen Blick warfen wir auch auf die Großbaustelle der Frauenkirche. Über zwei Jahrhunderte prägte die „steinerne Glocke“ der Kuppel das Dresdner Stadtbild. Ende des 2. Weltkrieges wurde die Frauenkirche jedoch komplett zerstört und blieb während der DDR-Zeit eine Ruine.
Viele Menschen hatten aber den Wunsch, dass diese Kirche wieder aufgebaut werden sollte. Doch erst 1994 wurde dieser Traum Wirklichkeit.
Damit der Aufbau mit vielen original Bauteilen durchgeführt werden konnte, wurden aus dem Trümmerberg 8.400 Fassadensteine und über 91.000 Mauerungssteine geborgen, gekennzeichnet und am Rande der Baustelle gelagert. Es war ein beeindruckendes Puzzle, was hier aufgestapelt war und auf den Neuaufbau wartete.

Die Parkanlagen von Schloss Sanssouci

Auch ein langes Wochenende geht viel zu schnell vorbei, denn heute Morgen wurden schon wieder unsere Reisetaschen verladen. Doch erst einmal ging es Richtung Potsdam zum Schloss Sanssouci, denn wir wollten den herrlichen Sonnenschein heute noch einmal so richtig genießen und in den Parkanlagen des Schlosses lustwandeln. Schloss Sanssouci
Unser Busfahrer ließ uns wieder direkt vor dem Schloss aussteigen und so standen wir nur kurze Zeit später auf der weiten Terrasse des Schlosses, die uns einen herrlichen Blick auf die Rosenterrassen und über diese wunderschöne Parkanlage bot.
Dieser Landschaftspark hat eine Fläche von ca. 290 ha und mit fast 60 Kilometer Wegelänge ist es die größte Parkanlage in der Mark Brandenburg.

1745 begann Friedrich der Große den Bau des Schlosses Sanssouci, welches heute eines der bekanntesten Hohenzollernschlösser ist und es zählt seit 1990 mit dem weitläufigen Schlosspark zum Weltkulturerbe. „Ohne Sorgen“ lautet die Übersetzung von Sanssouci. Genauso prachtvoll wie der Name, ist die gesamte Anlage.

Wir entschlossen uns, auf eine Schlossführung zu verzichten und dafür lieber länger durch den Park zu bummeln. Da das Schloss auf einem Weinberg erbaut wurde, ist der Hang in sechs breite Weinberg-Terrassen gegliedert. Von den vielen Treppen, die zum Brunnenbecken mit der "Großen Fontäne" führen, hat man immer wieder einen schönen Blick in den Park. Marmorstatuen, die die Götterfiguren so z. B. Venus, Merkur, Jupiter und Mars darstellen, umsäumen das Bassin. Chinesischen TeehausesDie Fontäne hat eine Höhe von 18 m.

Ursprünglich als Sommersitz Friedrichs des Großen angelegt, wurde der Park durch die nachfolgenden Herrscher immer wieder erweitert und ergänzt und beim Bau weiterer Gebäude wurde eine schnurgerade 2,5 km lange Hauptallee angelegt. Diese Allee öffnet sich immer wieder zu Rondellen mit Fontänenbecken und von hier zweigen Wege sternförmig in weitere Gartenbereiche ab. Es entstand so ein barocker Ziergarten mit Rasenstücken, Blumenrabatten, Hecken und Bäumen.
Immer wieder trafen wir auf historische Bauten, so leuchten z. B. schon vom Weiten die vergoldeten Figurengruppen des "Chinesischen Teehauses" und machten neugierig auf das kleine, märchenhaft erscheinende Gebäude, welches früher als Kulisse für kleinere Festlichkeiten diente.

Nach einem ausgiebigen Mittagessen in einem Lokal in Potsdam ging es zurück auf die Autobahn Richtung Hamm. Ein langes Wochenende mit vielen interessanten Eindrücken ging damit wieder einmal zu Ende.


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