So schön, schön war die Zeit!
Wie schon seit vielen Jahren so packten auch in diesem Jahr die Bergkamener- und Hammer Kleingärtner Anfang Juni ihre Koffer, um wieder für eine Woche gemeinsam eine Reise zu unternehmen. Diesmal hatte Rolf König, der schon viele Jahre diese gemeinsamen Fahrten plant, die Mecklenburgische Seenplatte ausgesucht. Dieses Gebiet zählt zu den größten und schönsten Wassersportgebieten. Über 1.000 Seen, die zum Teil miteinander verbunden sind, Kanäle und Flussläufe bieten alles, was das Herz begehrt. Die Mecklenburgische Seenplatte gehört zur größten zusammenhängenden und befahrbaren Seenplatte Mitteleuropas. Mitten im Herzen dieser reizvollen Landschaft befindet sich die Müritz mit ihrer 117 qkm großen Wasserfläche.
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Bei strahlendem Sonnenschein ging es morgens um 7.00 Uhr von Bergkamen Richtung Hamm und dann weiter nach Waren an der Müritz. Die Wettervorhersage hatte für die nächsten 5 Tage nur Sonnenschein und sehr warme Temperaturen vorhergesagt, somit waren alle bester Stimmung und freuten sich auf viele gemütliche Stunden. Pünktlich am Nachmittag traf die Gruppe in Waren ein und schnell wurden die Koffer ins gleichlautende Hotel „Stadt Waren“ getragen. Kurze Zeit später sah man schon die Ersten Richtung Hafen bummeln, denn das Hotel lag in der Altstadt und nur 3 Minuten vom Hafen entfernt. Von den Hafenanlagen waren alle begeistert und man hörte einige sagen „so schön hätte ich mir diesen Bereich nicht vorgestellt. Die einmalige Lage der Stadt zwischen Seen, Wäldern und sanften Hügeln zieht viele Touristen an, was man bei einem Rundumblick in den zahlreichen Terrassencafes feststellen konnte. Bei einer Tasse Cappuccino oder einem Glas Wein hat man einen wunderbaren Blick auf den Yachthafen von Waren, wo sich Segelboote und Motoryachten im Wasser wiegen.
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Nach dem gemeinsamen Abendessen zog es die meisten wieder zurück zum Hafen und später weiter in die historische Altstadt. Entlang der Langen Straße bis hin zum Neuen Markt, Warens´s Flaniermeile, befinden sich zahlreiche Geschäfte, die zum Bummeln und Shoppen einladen. Vor vielen Häusern aus der Gründerzeit luden Straßencafes und in verwinkelten Gassen Biergärten zum entspannten Verweilen ein. Eine große Anziehungskraft hatte auch der Neue Markt mit seinem Kugelbrunnen. Dem Werbeslogan der Stadt „Baden, Wandern, Wasserfahren, nirgends schöner als in Waren“ konnten alle Kleingärtner nur zustimmen. Am nächsten Morgen hieß es, auf zur Bierstadt nach Lübz um uns die Produktionsstätte des herrlich frischen Lübzer Pils erklären zu lassen, das wir am Abend zuvor schon in gemütlicher Runde in den Biergärten in Waren gekostet hatten.
Die Stadt Lübz und das Lübzer Bier wurden uns in einem ca. 15 Minuten dauernden Film näher gebracht. Anschließend ging es in die Produktionsstätte zu einer geführten Besichtigung. Hier konnten wir den Brauprozess an den einzelnen Stationen, wie z.B. in dem Sudhaus, der Filtration und der Abfüllung erleben. Anschließend ging es zu weiteren Gesprächen und zur Verkostung des Lübzer Pils, Lübzer Lemon oder Lübzer Life in die Lübzer Turmstube.
Am Mittag ging es dann weiter zu einem Stadtgang in Plau am See. Da uns der Busfahrer am Hafen von Plau absetzte, kam vielen die Idee, hier müsste es doch leckere Matjesbrötchen geben. Schnell hatte die Gruppe eine Fischerhütte gefunden, in der es fangfrischen Matjes gab. Fast alle aus dem Bus ließen sich kurze Zeit später an der Mole das Matjes-, Lachs- oder Aalbrötchen schmecken. So gestärkt stand danach einem Stadtbummel nichts mehr im Wege.
Auf der Eldepromenade erlebt man noch heute das einstige Flair der Fischer- und Flößerstadt, den Plau war im vorigen Jahrhundert eine der bedeutendsten Industriestädte Mecklenburg.
Aus Plau stammt auch das erste Dampfschiff. Eine Attraktion und begehrtes Fotomotiv ist die die alte Hubbrücke. Durch schmale kopfsteingepflasterte Gassen ging es zum Zentrum, dem großen Dorfplatz. Hier traf man sich zu einer Kaffeepause oder zum Stöbern in den kleinen Geschäften wieder. Viel zu schnell vergeht so ein Tag und bald schon hieß es, zurück nach Waren.
Heute hieß es „Leinen los“ und herzlich willkommen an Bord zu einer romantischen Kanal- und Dreiseenfahrt nach Malchow. Bei strahlendem Sonnenschein und herrlich warmen Temperaturen begab sich die gesamte Riesegruppe am frühen Morgen aufs Sonnendeck, um von hier die herrliche Natur zu genießen. In gemütlichem Tempo fuhren wir aus dem Hafen und über die Müritz und durch den Eldekanal. Bei der Durchfahrt kam man dem Uferbereich sehr nahe und man konnte das Wiegen der Schilfgürtel sowie eine Entenfamilie mit ihren fünf Küken, die sich unverdrossen ihren Weg bahnten, beobachten. Dann hieß es auf einmal alle hinsetzen, wir unterfahren die Lenzer Brücke. Der Fahnenmast wurde umgelegt und auch das Steuerhaus ging in die Tiefe. Ein Raunen ging durch die Gruppe, denn zwischen unseren Köpfen und der Brücke waren wirklich nur ein paar Zentimeter Platz.
Weiter führte uns die Fahrt über den Kölpin-, Fleesen- und Malchowsee. Es war wunderschön vom Fahrgastschiff die herrliche Natur zu genießen. Fischadler, Seeadler und Kraniche sowie Wasservögel jeglicher Art sieht man am Wasser und in der Luft und sie sind schon von Weiten zu hören und zu sehen. Die Natur nimmt jeden in Besitz.
Zur Mittagszeit hieß es dann „Landgang“. Die Inselstadt Malchow war erreicht. Gern war man nach 2-stündiger Schifffahrt bereit sich mal wieder die Beine zu vertreten und gleichzeitig die Stadt zu erkunden. Die historische Altstadt wurde auf einer Insel erbaut, die das Zentrum der Stadt bildet. Nach einem Stadtbrand 1721 beschlossen die Bürger zusätzlich eine Neustadt zu errichten. Zwischen 1724 und 1846 gab es einen Fährverkehr. 1846 wurde ein Erddamm aufgeschüttet und seit 1863 mit einer Drehbrücke mit dem Festland verbunden. Das Öffnen der Drehbrücke lockt stündlich zahlreiche Touristen an. Erstaunt waren die Kleingärtner vom Einsatz eines Obstpflückers. Hiermit wurde von Land aus bei den Schiffern die Gebühr für die Durchfahrt eingesammelt. Am Nachmittag ging es wieder mit dem gleichen Schiff zurück nach Waren. Freizeit stand am nächsten Morgen auf dem Programm. Bis zum Mittag konnte jeder auf eigene Faust Waren und Umgebung erkunden. Einige hatten sich spontan Fahrräder geliehen, um die schöne Landschaft rund um Waren kennen zu lernen. Andere wagten einen Blick vom Turm der St.-Marien-Kirche. Von hier hatte man eine herrliche Aussicht auf Waren und der Mecklenburgischen Seenplatte.
Kleine Gruppen bummelten auch am Hafen entlang und eifrige Hobbyfotografen waren dabei, Erinnerungen festzuhalten. Auf der Flaniermeile traf man sich zum „Bügelschieben“ und einige hatten auch schon gefüllte Einkaufstüten in der Hand. Nach einem schönen Vormittag traf man sich zur Mittagszeit am Markt zu einer Erfrischung, bevor es dann mit dem Bus nach Kargow ging, wo schon 3 Pferdegespanne uns zu einer Kremserfahrt einluden.
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Die Fahrt ging durch den Müritz Nationalpark, über saftige Wiesen, bunte Felder, übersäet mit Korn- und Mohnblumen. Endlose Weite umgab uns und hinter jeder Biegung ein neuer Blick. Auch diese Fahrt war ein Naturerlebnis. Am Abend war für fast alle Mitreisenden Fußball angesagt. Um das Spiel Deutschland – Polen gemeinsam ansehen zu können, hatte man am Vortrag das Fährschiff für diesen Abend reserviert. Auf mehreren großen Bildschirmen konnte das Spiel von jedem Platz auf dem Schiff gut verfolgt werden. Mit einem Sieg für Deutschland und einem Lübzer Pilz wurde es für alle ein gemütlicher Abend.
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Wie wäre es mit einem Stadtbesuch? war heute Morgen die Frage. Die Stadt der sieben Seen – Schwerin – war heute unser Ziel. Schon von weitem sah man den Blickfang, ein Traum aus unzähligen Türmchen und Erkern. Die Rede ist von Schwerins Märchenschloss, malerisch auf einer kleinen Insel gelegen. Früher residierten dort die Herzöge, heute ist es Sitz des Mecklenburger Landtags.
Ebenso bezaubernd ist der Burggarten am Fuße des Schlosses. Skulpturen, geschwungene Treppen, Säulen und Blumenbeete prägen das Bild der wunderschönen Orangerie.
Doch natürlich gibt es in Schwerin noch viel mehr zu sehen. Bei einer Stadtführung wurden uns prunkvolle Villen und Gebäude aus der Zeit der mecklenburgischen Herzöge gezeigt. Wahre Augenweiden sind das Staatstheater und das Landesmuseum.
Und bei einem Spaziergang rund um den innerstädtischen Pfaffenteich kann man ebenfalls zahlreiche historische Gebäude entdecken und an der großen Freitreppe laden im Sommer urige Biergärten zum Verweilen ein. Sehenswert ist auch ein Altstadtviertel, was mit viel Aufwand und Mühe restauriert wurde.
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Die Tage an der Mecklenburgischen Seenplatte waren etwas ganz Besonderes. Der Zauber der Region mit seinen unzähligen Seen, der Tierwelt und den Hafenanlagen, die bunten Felder und grünen Weiden und ganz viel Sonnenschein wird der Reisegruppe sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben.
Am Ende der Reise waren sich alle einig, „Schön war die Zeit“ an der Mecklenburgischen Seenplatte.
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