Trauminsel Madeira
Eine unserer schönsten Urlaube war ein dreiwöchiger Aufenthalt auf der Insel Madeira , „Blumeninsel“ oder „Insel des ewigen Frühlings“ wird sie auch genannt. Diesen Ruf wird sie vom ersten Augenblick gerecht, denn in der lauen Luft liegt der Duft von Kräutern und tausenden blühenden Blumen
Die portugiesische Insel gilt als schwimmender Garten und Blütenparadies im Atlantik. Hier wachsen Palmen, Jaccranda, Tulpenbäume, Bananen, exotische Annonas, saftige Mangos, schmackhafte Maracujas, Rhododendren, Hortensien, Bouainvileen, riesige Weihnachtssterne, Orchideen, und die an Paradiesvögel erinnernden Strelitzien wuchern in den Gärten. Das ganze Jahr bietet die Insel eine üppige Vegetation, abwechslungsreiche Landschaften und atemberaubende Küsten.
Unser Hotel lag etwa 4 km außerhalb von der Inselhauptstadt Funchal, eingebettet in einer gepflegten Gartenanlage mit großem Schwimmingpool, direkt am Meer.
Von unserem Hotel konnte man zu Fuß oder mit dem hoteleigenen Bus in die 500 Jahre alte, quirlige Haupt- und Hafenstadt Madeiras gelangen. Der Ort liegt an einer in grüne Hänge und Steilküsten eingebetteten Bucht. Schmale Gassen laden zum Bummeln ein. Hier findet man gute Restaurants, gemütliche Cafés, bekannte Madeira-Weinkellereien, typische Tavernen und Fado-Lokale und am Abend trifft sich die halbe Stadt zum Flanieren auf der Hafenpromenade Avenida do Mor. Attraktion ist das Restaurantschiff „Vagrant“, das in der ehemaligen Yacht der Beatles untergebracht ist. Es lohnt sich auch den malerischen Blumen- und Früchtemarkt auf dem Mercado dos Lavradores zu besuchen, wo Markthändler neben Fisch, Obst und Gemüse auch Blumen sowie Wein feilbieten.
Doch das wahre Madeira beginnt außerhalb Funchals .Wir haben uns für mehrere Tage ein Auto gemietet, um die Insel richtig kennen zu lernen. Von Funchal aus geht es zunächst ein Stück entlang der Südküste. Von einem Aussichtspunkt kann man den von Basaltfelsen umgebenen Fischerhafen Càmara de Lobis bewundern. In winzigen Booten jagen die Fischer dieses Dorfes mit langen Angelschnüren nach dem Tiefsee-Degenfisch.
Ein Abstecher führte uns zu einer der höchsten Steilküsten der Welt, dem 580 m hohen Kap Giräo. Von hier hat man einen schönen Blick auf die zerklüftete Küste. Will man jedoch einen gigantischen Ausblick über die ganze Insel, den Bergen und das Meer haben, so sollte man es nicht versäumen auf den höchsten Berg, dem Pico do Arieira zu fahren, denn bis auf den Gipfel von 1.818 m führt Madeiras höchste Straße.
Jedoch eine der spektakulärsten Küstenstraßen, mit faszinierenden Blicken auf atemberaubende Steilküsten, verbindet Sao Vincente mit dem Ort Porto Moniz und dessen von Lava-Klippen umrahmten Meerwasserbecken. Westlich des Emcumeada-Passes, der die Insel praktisch in zwei Hälften teilt, erhebt sich die Hochfläche Paúl de Serra, übersetzt „Gebirgssumpf. Oft liegt die Hochebene unter dichter Bewölkung oder im Nebel. In zahlreichen Senken sammelt sich Feuchtigkeit und das Plateau mit seinen kargen Grasflächen wird nur zur Schafzucht genutzt.
Wenn man schon mit dem Auto unterwegs ist, sollte man auch einen Blick auf das zwischen riesigen Felsen liegende kleine Nonnental werfen. In einem kreisförmigen Krater im Zentrum von Madeiras leben die Einwohner des Dorfes Curral das Freias. Seinen Namen erhielt der Ort nach den Nonnen, die im 16. Jahrhundert hier Zuflucht suchten. Hoch über der Nordküste finden sie das Wahrzeichen von Santana, eine Ansammlung bunt bemalter Häuser, deren spitze, strohgedeckte Dächer bis zum Boden reichen. Die kleinen Katen, die wie Puppenhäuschen wirken, boten früher einer ganzen Familie Platz. Heute werden die Häuser liebevoll restauriert und können besichtigt werden. Nur wenige sind noch bewohnt.
In Camacha kann man eines der für Madeira typischen Handwerke erleben. Das ganze Dorf lebt mehr oder weniger von der Korbflechterei. In Heimarbeit oder in der Fabrik entstehen Möbel, Körbe und Dekorationsstücke in Handarbeit. Bei einer Besichtigung einer Korbflechterei sieht man, wie Weiden gekocht, geschält und geflochten werden. Auf keinen Fall versäumen sollten sie eine Fahrt mit den berühmten Korbschlitten vom Bergdorf Monte hinunter nach Funchal. Doch vorher ist sicherlich noch Zeit für einen Besuch im tropischen Garten von Schloss Monte – es lohnt sich. Da die Insel ein Paradies für Naturfreunde und Wanderer ist, muss man einfach einen Teil der Insel zu Fuß erkunden. Die allerschönsten Routen führen entlang der sogenannten Levadas. Das sind künstlich angelegte Bewässerungskanäle, die sich über Hunderte von Kilometern kreuz und quer durch das Land ziehen und mal zu fruchtbaren Terrassenfeldern und mal zu hübschen Bergdörfern führen. Ein beliebter Ausgangspunkt für solche Touren ist zum Beispiel das fruchtbare Delta von Machico im Osten, oder Rabacal, ein üppig grünes Dschungel-Tal im Westteil der Insel, in dem man an rauschenden Wasserfällen vorbeiwandert.
Einer der schönsten Ausflüge auf Madeira war ein Tag auf dem Segelschiff „Turquesa“. Wir segelten vom Hafen in Funchal entlang der atemberaubenden Südwestküste. Ziel war das Cabo Girao, höchstes Kliff Europas. Direkt am Fuße des Cabo Girao lag die private wunderschöne Wein- und Obstplantage Faja dos Padres. Erreichbar nur über den Seeweg. Wir wurden vom Eigentümer der Plantage empfangen und durch die Wein- und Obstfelder geführt. Riesige Bananenstauden und auch Bananenblüten wurden von uns bestaunt. Wir hatten auch reichlich Gelegenheit die exotischen Früchte sowie den köstlichen Madeira-Wein zu probieren. Unter Palmen sitzend, mit Blick auf das Meer und der Segeljacht, wurde uns das Mittagessen – Lamm, Thunfisch und der Landwein von Madeira –serviert.
An diesem Tag haben wir verstanden, warum Madeira die „Perle des Atlantik“ genannt wird. Lassen auch sie sich von der Insel verzaubern!
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