Gardasee – Malcesine 1991
In diesem Urlaub wollen wir uns wieder einmal vom Gardasee verzaubern lassen. Das milde Klima und das südländische Flair in den Orten mit ihren verwinkelten Gassen und romantischen Promenaden sind für uns immer wieder eine Reise wert. Genau 20 Jahre ist es her, dass wir zuletzt Urlaub in Malcesine gemacht haben. Doch nicht nur der Ort, auch das gleiche Hotel sollte es in diesem Urlaub sein. Das Hotel Capri empfing uns in diesem Jahr mit einem weiteren Gebäude, das durch die mittige Rezeption wunderbar zusammengeführt wurde.
Das familiengeführte Hotel war schön renoviert und auch unser Zimmer war geräumig und modern ausgestattet und bot uns vom Balkon wieder einen wunderschönen Panoramablick, denn es gibt nichts Schöneres als ein Logenplätzchen mit Aussicht.
Kulinarisch wurden wir mit Frühstück und Abendessen wieder bestens versorgt. Im liebevoll angelegten Garten oder am Pool gab es keinen Kampf um den Platz an der Sonne. Es standen uns immer genug Liegen zur Verfügung. Bei herrlichem Sonnenschein liegen wir am Swimmingpool und genießen einen traumhaften Blick über den Gardasee und Erinnerungen lassen uns in die Vergangenheit reisen und entführen uns in fast vergessene Urlaubserinnerungen.
Vom Hotel ist man schnell an der Uferpromenade und im Zentrum von Malcesine. Der Ort liegt am malerischen Ostufer, inmitten einer reichen Vegetation von Olivenbäumen, Zypressen und Oleanderbäumen. Er hat seinen mittelalterlichen Ursprung bewahrt und schmiegt sich um die hoch aufragende Scaliger-Burg.
Rund um den Hafen befindet sich das Zentrum der Stadt. Früher wurde der Hafen als Hauptverkehrsader und Umschlagplatz für Waren aller Art genutzt, heute starten von hier unzählige Ausflugsboote. Rund um den Hafen liegen viele schöne Cafés und Restaurants. Sie alle bieten eine schöne Kulisse und viel Platz zum Kaffeetrinken oder Essen.
Genau wie 1971 wollten wir auch in diesem Urlaub den malerischen Ort Limone am Westufer des Gardasees einen Besuch abstatten. Ein Ausflugsboot brachte uns in gerade mal 25 Minuten wieder auf die andere Seite des Sees.
Schon vom Wasser fasziniert dieser malerisch, terrassenförmig angelegte Ort. Reizvoll sind die Jahrhunderte alten Häuser in den engen, blumengeschmückten und verwinkelten autofreien Gässchen, in denen es sich wunderbar bummeln lässt.
Reizvoll ist auch das kleine Hafenbecken, an dem einige schöne Cafés und Restaurants liegen, die zusammen mit dem Hafen südländisches Flair bieten. Limone zählt auch heute noch zu den schönsten Plätzen am Gardasee, denn er hat den Charakter eines alten Fischerdorfes erhalten. Wir bleiben heute jedoch nicht nur im Ort, sondern es zieht uns hinauf in die Anhöhen über Limone.
Hoch über dem Ort, auf einem Bergrücken, liegt das Kloster mit Klostergarten von Comboni. Eine Gedenktafel erinnert an Daniel Comboni, der hier in Limone 1831 geboren wurde. Er war ein katholischer Bischof, Missionar und Ordensgründer, der sich bis zu seinem Tode vor allem für die Missionierung Afrikas einsetzte. Wieder einmal bummeln wir durch den gepflegten Garten. Der ganze Garten besteht aus Reihen von weißen viereckigen Pfeilern, die in einer gewissen Entfernung voneinander stehen und sich stufenweise den Berg hinauf ziehen. Über diese Pfeiler wurde früher im Winter ein Frostschutz gespannt, sodass die Zitronen im Januar und Februar zur Reife gelangen konnten.
Nur wenige Meter vom Kloster Comboni entfernt liegt die Osteria da Livio.
Hier gönnen wir uns bei Wein und Käse unter alten Olivenbäumen eine Pause.
Eröffnet wurde die Osteria 1974 und wir haben dieses gemütliche Lokal bereits bei unserem ersten Urlaub hier in Limone 1976 entdeckt.
Ein heißer Sommertag am See bedeutet natürlich auch Baden gehen. War die Wasserqualität in den 1970er Jahren noch alles andere als badetauglich, hat sie sich in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich verbessern. Durch den Bau einer Ringkanalisation wird die aktuelle Wasserqualität seit einigen Jahren größtenteils mit „ausgezeichnet bis gut“ bewertet. Darum zog es uns auch an einige Badestellen, die landschaftlich reizvoll lagen und einen leichten Zugang in den Gardasee boten. So genießen wir erstmals am Gardasee unbeschwerte Stunden mit Schwimmen im See.
Waren wir in den letzten Jahren schon mehrmals am Gardasee, hat bis jetzt ein Tag in Verona gefehlt.
Heute wollen wir nun auch den Zauber von Verona im Sommer kennenlernen. Nach gut 1 Stunde Fahrzeug stellen wir unser Auto nicht direkt im Zentrum, aber nahe genug von der Arena ab. Wie in vielen anderen italienischen Orten ist das historische Zentrum um Piazza delle Erbe und Piazza Bra für Fußgänger reserviert. Ein kurzer Fußweg bringt uns auf die Piazza Bra, einem wunderschönen Platz im Herzen der Altstadt und größtem Platz von Verona.
Die Mitte des Platzes schmückt eine Grünanlage mit der Fontana delle Alpi – Münchner Kindl Brunnen. Der 1975 aufgestellte Brunnen ist ein Geschenk der Stadt München, aus Anlass der Städtepartnerschaft München-Verona. Dieses nette Fotomotiv auf der Piazza ist gesäumt von zahlreichen Cafés und Restaurants und vielen bedeutenden historischen Gebäuden, Denkmälern und Überresten vergangener Kulturen.
Direkt daneben steht die große Arena. Sie ist neben dem Balkon von Romeo und Julia die bekannteste Sehenswürdigkeit von Verona.
Die Arena, ein Amphitheater, das vor fast 2000 Jahren erbaut wurde, ist nach dem Kolosseum in Rom das zweitgrößte noch erhaltende Amphitheater aus römischer Zeit. Das in Form eines geschlossenen Ovals angelegte Amphitheater fasste schon damals ca. 30.000 Zuschauer und ist noch heute ein weltberühmter Musikort mit regelmäßigen Opern- und Musikaufführungen. Das Innere der Arena ist sehr beeindruckend.
Während unserer Besichtigung wurde die Arena für die Opernaufführung AIDA vorbereitet. Der Besuch der Arena di Verona zur Aufführung der Aida von Giuseppe Verdi muss ein absolutes Highlight sein.
Von hier bummeln wir weiter vorbei an vielen historischen Gebäuden und kommen auf die Piazza delle Erbe, dem heutigen Marktplatz mit dem Lamberti-Turm. Im Mittelalter war dies das Geschäftszentrum.
Die Familie Lamberti ließ ihren Turm im Jahr 1172 errichten, zu einer Zeit, als Adlige und Kaufleute die Piazza delle Erbe mit Türmen und Haustürmen umgaben, um sich gegenseitig zu übertrumpfen. Mit 83 Metern dominiert der Lamberti-Turm noch immer die Skyline von Verona.
In der Mitte des Platzes steht ein prächtiger antiker Brunnen mit dem Denkmal der Madonna Verona. Die 1368 errichtete Statue ist das Symbol der Stadt.
Um den rechteckigen Platz befinden sich Cafés und unterschiedliche historische Gebäude, teilweise mit noch gut erhaltenen Fresken verziert.
Auf dem Weg zurück zu unserem PKW bummeln wir an der Etsch entlang und blicken auf den Hügel S. Petro mit dem gleichnamigen Castel auf der Spitze des Hügels. Das befestigte Gebäude wurde in einer privilegierten Position errichtet, um die ganze Stadt von oben zu überwachen.
Am Fuße des Hügels blicken wir in Höhe des Flusses auf fünf Arkaden, die erbaut wurden, um das Hochwasser der Etsch im Notfall einzudämmen. Etwas höher, am markanten Flussknick, liegt noch heute das antike römische Teatro Romano di Verona, denn in der römischen Zeit nahm der Hügel eine wichtige Funktion ein.
Minigolf, unsere beliebte Freizeitbeschäftigung 1971, sorgte auch in diesem Urlaub wieder für Kurzweil und boten uns so manche Stunde Spiel und Spaß.
In einem alten Olivenhain gelegen, sorgte der schöne Baumbestand auch am Tage für angenehmen Schatten. So war eine Party Minigolf auch in diesem Urlaub einfach nur klasse.
Ein Tagesausflug auf dem Gardasee geht entlang vieler schöner und bekannter Orte bis zur Halbinsel Sirmone. Ein breiter Wassergraben trennt die Halbinsel vom Festland, die sich etwa 4 km in den Gardasee hinein streckt.
Neben der einzigen Brücke thront eine wunderschöne Wasserburg. Die Scaligerburg, mit einem großen Hafenbecken und einer Ringmauer, schließt das Städtchen vom Festland ab. Im 14. Jahrhundert wurde diese Burg erbaut, um der Gardasee-Flotte Schutz zu bieten. Die traumhafte aber lebhafte Altstadt mit ihren romantisch verwinkelten engen Gassen bietet den Besuchern zahlreiche Geschäfte, Cafés und Restaurants für einen abwechslungsreichen Tag.
Am Ende des Urlaubs sind wir wieder einmal fasziniert von der Kulisse des Gardasees, denn er bietet uns ein Italien, wie es schöner nicht sein kann.
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