Borkum vom 4.-9.4.1998
Zusammen mit einigen Kleingärtnern des Bezirksverbandes verbrachten wir einige Tage auf der Nordseeinsel Borkum, um mit dortigen Umweltschützern ihre ökologischen Bemühungen und Erfolge vor Ort kennenzulernen. Das Motto der Woche lautete „Bedrohte Nordsee – geschütztes Wattenmeer“. Untergebracht waren wir in der Ev. Familienferienstätte „Haus Bakker“. Dieser wunderschöne Ziegelaltbau und ein moderner Anbau boten uns einen behaglichen Aufenthalt. Haus Bakker war die ideale Unterkunft für unsere Reisegruppe, mitten im Herzen des Ortes.
Zu den ersten Besuchen unserer Gruppe gehörte das seit 15. Juli 1988 immer vor Anker liegende ehemalige „Feuerschiff Borkum Riff“. Von 1875 bis 1988 wiesen Feuerschiffe dieses Namens Seeleuten aus aller Welt den richtigen Weg in der Deutschen Bucht.
Am 15. Mai 1900 wurde auf dem damaligen Feuerschiff „Borkum Riff“ die erste Küstenfunkstelle der Welt in Betrieb genommen.
Raus aus dem Alltag, Rein in die Natur hieß es bei einer geführten Wattwanderung, bei der das Leben im Watt erlebbar gemacht und die Bedrohung des Watts durch Umweltverschmutzung sichtbar wurden.
Die Vorstellung im „Schlamm“ zu waten war nicht für jeden von uns angenehm, doch ein erfahrener Wattführer brachte uns die Geheimnisse dieses speziellen Lebensraumes näher.
Wir erfuhren so einiges über das Watt, die Gezeiten und das Naturschutzgebiet Wattenmeer. Diese Wattwanderung im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer war ein Naturerlebnis für die ganze Gruppe. Leider haben uns starker Regen und Sturmböen viel zu früh aus dem Biotop Wattenmeer vertrieben.
Bei einem anschließenden Lichtbildervortrag erfuhren wir Näheres über die schöne Insel sowie über Probleme, die bei zu großer ökologischer Störung auftreten können. An einem der nächsten Tage führte ein Ornithologe unsere 40 Personen starke Fahrradgruppe zu einer Exkursion unter dem Motto: „Den Vögeln auf der Spur“.
Bei diesem Ausflug wurden uns die Vogelarten erklärt, die in diesem Gebiet ansässig sind. Ferner wurde auf allerlei Details aufmerksam gemacht, so z. B. auf den unterschiedlichen Gesang der Vögel und es wurden uns die verschiedensten Nistplätze gezeigt. Durch ein mitgebrachtes Teleskopfernrohr konnten wir sogar in ein Brutgelege eines Seevogels schauen.
Wir konnten uns überzeugen, dass Tiere und Pflanzen hier eine sichere Bleibe gefunden haben. Insgesamt gehören Insel und Wattenmeer zum „Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer“ und genießen dadurch den damit verbundenen Schutz. Diese geführte Radtour war für uns alle eine beliebte Freizeitbeschäftigung und wir haben dadurch den Nationalpark und die Insel näher kennengelernt. An einem weiteren „Arbeitstag“ führt uns unser Inselführer an den Hauptstrand. Hier verändert sich die Insel dahingehend, dass die Sandausspülung der Emsmündung und die Ablagerungen der Nordseeströmung die vorgelagerten Sandbänke, einschließlich der bekannten Seehundsbank, immer größer werden. Dies ist für die Insel Borkum ein zusätzlicher Sturmflutschutz und der Landgewinn wird noch gefördert, indem man dort am Strand Reiserbüsche aufstellt, um die Dünenbildung zu unterstützen.
Zur Festlandseite hat man vom Borkumer Hafen bis zum Ostland einen Schutzdeich gebaut und damit hat man beidseitig einen Flankenschutz für die Insel. Doch auch Freizeit stand täglich auf dem Programm und aufgrund der besonderen Lage des „Haus Bakker“, im Zentrum der Insel Borkum, ermöglichte es uns alle wichtigen Anlaufpunkte bequem zu Fuß zu erreichen. Trotz der relativ frühen Jahreszeit herrschte hier schon reger Urlauberbetrieb. Der Stadtkern bot mit seinen zahlreichen kleinen Geschäften und gemütlichen Cafes vielfältige Möglichkeiten zum Bummeln und Verweilen, sodass uns die Zeit nie lang wurde. Sechs Tage waren wir völlig aus dem Alltag rausgekommen. Und reingekommen in ein Naturerlebnis. Bei Strandspaziergängen in klarer Luft, auf Fahrradtouren durch die Dünenlandschaft und im Wattenmeer haben wir uns, nur 50 km vom Festland entfernt, im echten Hochseeklima aufgehalten, denn die Luft gilt als pollenfrei, ist gesättigt mit viel Sauerstoff, Jod und einer „Prise“ Salz. – Urlauberherz was willst Du mehr!
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