linksneu1
links4
links4a
banneroben6abc5
limks klein rechts klein2

ecke2bc 

ecke2bc12                                                

Ein Wochenende an der Lahn in Limburg, Braunfels und Bad Ems - Mai 1993

Ein angekündigtes sonniges Wochenende brachte uns auf die Idee, sich mal wieder etwas anderes anzusehen. In unseren eigenen vier Wänden und in unserem Kleingarten fühlen wir uns das ganze Jahr wohl, trotz allem überkommt uns immer wieder das Fernweh. Ohne viel Vorbereitungen und langer Anreise führte uns ein sonniges Wochenende ins romantische Lahntal.
Die Sonne schiebt die Nacht gerade vor sich her, da starten wir in unserem Heimatort und erreichen Limburg nach nur 2 Stunden Fahrzeit und rund 190 Kilometern zum zweiten Frühstück.
LahnbrückeDanach zieht es uns zur Alten Lahnbrücke. Die heutige Steinbrücke wurde 1315 erbaut, da die Vorgängerbrücken aus Holz durch Hochwasser zerstört wurden.

Es ist eine 106 Meter lange, steinerne Brücke mit sechs Bögen. In der Mitte der Brücke steht die Steinfigur des heiligen Johann von Nepomuk, der Schutzpatron der Brücken.

Auf der Westerwaldseite steht auf der Brücke noch der äußere Brückenturm. Er ist der einzige erhaltene Brückenturm aus dem 14. Jahrhundert in Deutschland.


Die Durchfahrt durch den Turm ist nur auf einer verengten Fahrbahn möglich. Über diese Brücke führte im Mittelalter die Via Publica von Köln nach Frankfurt und später die Straße von Siegen nach Wiesbaden. Durch den Bau der neuen Lahnbrücke, nur ca. 200 Meter flussabwärts, wird sie nun nicht mehr als Fernstraße genutzt. Heute ist sie eines der beliebtesten Fotomotive in Limburg, gemeinsam mit dem Limburger Dom.
Limburger Dom
Der Dom, nach seinem Schutzpatron St. Georg auch Georgsdom genannt, ist die Kathedralkirche des Bistums Limburg und thront oberhalb der Altstadt auf einem Kalkfelsen.

Die hohe Lage sorgt dafür, dass er mit seinen sieben Türmen weithin sichtbar ist. Der Limburger Dom wurde 1235 eingeweiht. Die heutige Gestalt entstand aus der Übergangszeit zwischen Romanik und Gotik.

Die Neuverputzung und die Farbgebung nach mittelalterlichem Vorbild erhielt der Dom erst in den Jahren 1968-1972.

Die Westfassade ziert zwei Geschosse oberhalb des Portals ein Rosettenfenster. Es besteht aus acht kleinen Rundfenstern zwischen den Türmen. Vier Skulpturen flankieren die Fensterrose: Engel, Adler, Stier und Löwe. Sie stehen für die vier Evangelisten.

Der Limburger Dom war auf der Rückseite des 1000-DM Scheins abgebildet sowie auf eine 60-Pfennig-Sonderbriefmarke. 1989 wurde sie vom Weltpostverein als „Die schönste Briefmarke der Welt“ bezeichnet.


Limburg an der LahnDie Stadt ist neben dem Dom und der Alten Lahnbrücke auch bekannt wegen der malerischen Fachwerk-Altstadt. Schon nach kurzer Zeit sind wir begeistert von den kleinen schmalen Gassen und den alten Häusern. Limburg hat eine lange Geschichte, denn die Altstadt entwickelte sich bereits im 11 Jahrhundert und die großen, reich verzierten Fachwerkhäuser sind Zeugen dieser glanzvollen Epoche.

So entstand Am Kornmarkt das Haus Zum Goldenen Hirsch mit dem auffälligen Erker bereits um 1500. Der Gastwirtschaftsbetrieb wurde in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert aufgegeben, doch das gut erhaltene Wirtshausschild prangt noch immer am Gebäude.

Immer wieder gehen wir durch enge Gassen und sind umgeben von malerisch schönen Fachwerkhäusern, die fast alle liebevoll restauriert wurden.

Die Limburger Altstadt ist einfach etwas Besonderes, denn die kleinen schmalen Gassen und die alten Häuser haben ein tolles Flair. Deshalb steht heute der ehemals ummauerte Stadtkern zwischen St. Georgsdom, Grabenstraße und der 600 Jahre alten Lahnbrücke als Gesamtanlage unter Denkmalschutz.


Limburg an der Lahn - 1Bevor wir unsere Fahrt fortsetzen, gönnen wir uns auf dem Platz „zur Plötze“ noch eine Pause. Von unserem Café haben wir einen Blick auf einen ganz besonderen Brunnen, es ist der „Säuferbrunnen“, der eigentlich “Brunnen Ritter Hattstein an der Plötze” heißt. Friedrich von Hattstein war ein gefürchteter Raubritter im 14. Jahrhundert, bis die cleveren Limburger ihn zum Stadthauptmann machten.
Von nun an sorgte er für Recht und Ordnung statt für Furcht und Schrecken. Auf der Plötze erinnert der "Säuferbrunnen" an ihn, an seine Kraft und seinen gewaltigen Durst. Für uns ist es ein witziges und interessantes Ausflugsziel am Ende unserer Stadtbesichtigung.

BraunfelsVon hier fahren wir in das 35 km entfernte Braunfels, wo wir uns im Hotel Himmelreich ein Zimmer für die Nacht mieten.
Nach dem Abendessen schlendern wir noch etwas durch den Luftkurort Braunfels. Er ist ein bedeutender Fremdenverkehrsort und liegt 2 km südlich des Lahntals, zwischen Taunus und Westerwald.
Bekannt ist Braunfels für sein Schloss, das seit dem 13. Jahrhundert Sitz des Grafen von Solms ist. Von der Spitze eines Basaltkegels grüßt es seine Besucher schon von Weitem. Zwei Großbrände überstand das Schloss und erhielt seine jetzige Form vor etwa 100 Jahren.

Braunfels - MarktNach dem Schlossbrand von 1679 wurden die Häuser im Marktplatzbereich neu aufgebaut. Schon damals wurde auf das geschlossene Aussehen geachtet, was von den Touristen bewundert wird. Heute stehen all die kleinen Fachwerkhäuser in unmittelbarer Nähe zum Schloss unter Denkmalschutz.
Zu den bekanntesten Bauwerken zählt u.a. der Solmser Hof (vormals Gemeindebackhaus und Reitstall, heute Restaurant).
Dieser Altstadtbereich und der Marktplatz mit Unterem Burgtor, dem Marktbrunnen von 1727 und die schmucken restaurierten Fachwerkhäusern sind ein beliebtes Fotomotiv und dienten im Jahr 1982 auch als Filmkulisse für den James Bond Film „Octopussy“.

Das unmittelbar am Marktplatz bestehende Tor ist nur eines von mehreren Stadttoren, die man auf dem Weg zum Schloss durchschreiten muss. Die vielen Mauern und Tore entstanden, weil drei Talsiedlungen gegründet wurden, die erst später zu einer Stadt verschmolzen.
Braunfels - 1
In Braunfels sind nicht nur Schloss und Marktplatz sehenswert. Auch in mehreren kleinen Gassen stehen wunderschöne alte Fachwerkhäuser, die wir uns bei unserem Spaziergang ansehen.

In dem 1700 errichteten Gebäude in der Belzgasse 1 befindet sich seit 1806 die Fürstliche Rentkammer (Verwaltung von Grundstücken, Gebäuden und Wohnungen für Dritte). Es ist ein sehr sehenswertes Haus, deren Fenster von verzierten Brüstungsfeldern und Schmuckgiebeln gerahmt sind.

Das Portal mit gedrehten Säulen besitzt einen Dreiecksgiebel, in dem das Wappen mit dem Löwen der Grafen von Solms angebracht ist.


Als weitere Sehenswürdigkeit in der Stadt wurde uns das romantische Altstadtviertel „Schütt“ angepriesen. Als Schütt wird der unmittelbar hinter der Stadtmauer liegende Bereich bezeichnet, weil das an einem Hang liegende Gelände nach dem großen Stadtbrand mit Schutt verfüllt wurde. Dadurch entstand aus der Stadtmauer eine Böschungsmauer. Die dort im 17. und 18. Jahrhundert erbauten Fachwerkhäuser stehen somit mehrere Meter über dem ursprünglichen Boden. Sehenswert ist nicht nur die Lage, auch einige Häuser fallen uns ins Auge.

Braunfels - 3

Das Gebäude Schütt 5 wurde 1901 als Wohn- und Gemeindeamtskasse erbaut. Über dem massiven Erdgeschoss steht ein Fachwerkobergeschoss mit Eckturm und Erker. Dieser ist mit zahlreichen Inschriften und Schnitzereien versehen. Schon seit über 100 Jahren befasst sich die Stadt in erster Linie mit dem Fremdenverkehr, so dass hier ganz bewusst keine Industrie angesiedelt wurde. Braunfels ist heute der bedeutendste Fremdenverkehrsort im Lahn/Dill Kreis.

Bad EmsNach einem ausgiebigen Frühstück am Sonntagmorgen setzen wir unsere Wochenendtour in Richtung Bad Ems fort.

Das staatlich anerkannte Heilbad liegt auf beiden Seiten der Lahn, die sich zwischen bewaldeten Hängen hindurch schlängelt.

Das Kaiserbad liegt in einer außergewöhnlich abwechslungsreichen Landschaft zwischen Westerwald und Taunus, am wunderschön idyllischen und schönsten Teil der Lahn. Hier stehen keine liebevoll restaurierten alten Fachwerkhäuser, sondern mondäne, prunkvolle barocke Bauten.

Bad Ems - 1
Wir bummeln entlang der Bäderarchitektur und lesen in unserem Reiseführer, hier waren bereits im 19. und 20. Jahrhundert bekannte Persönlichkeiten wie Wagner, Zar Alexander und Kaiser Wilhelm regelmäßige Kurgäste. Aufgrund der Heilkraft der Quellen, das günstige Klima und die herrliche Landschaft zog es früher wie heute Erholungs- und Heilungssuchende nach Bad Ems.

Als „Heilquellenparadies“ ist Bad Ems berühmt für sein Thermalwasser. Wer kennt Sie nicht, die Emser Pastille? Aus den mineralstoffreichen Thermalquellen wird sie produziert.


Bad Ems - 2Auf einer schönen Fußgängerbrücke überqueren wir die Lahn und stehen vor dem 1908 errichteten Quellenturm.
Um das benachbarte Badehaus mit Thermalwasser zu versorgen wurde über den vier Austrittsstellen der Neuquelle dieser Turm hochgemauert. Er ist seither in der Kurstadt das auffälligste Bauwerk auf der linken Seite der Lahn.
Von hier bot sich uns ein imposanter Blick auf die gegenüberliegende Seite. Hier stehen zusammen mit dem Kurhaus und Kursaalgebäude mit Kurtheater sowie der Spielbank die schönsten historischen Kurgebäude, die Bad Ems zu bieten hat.


Das denkmalgeschützte Kurhaus liegt an einer Biegung der Lahn und bildet das Zentrum des Kurviertels der Stadt. Es wurde 1715 als Nassauer Badehaus errichtet und im 19. und 20. Jahrhundert restauriert und erweitert. Direkt am Ufer der Lahn liegt die Spielbank Bad Ems. Seit fast 300 Jahren ist Fortuna in diesen denkmalgeschützten Räumen zu Gast. 1720 wurde zum ersten Mal einer der Säle des Kurhausneubaus als Spielbank verpachtet und damit soll es sich um eine der ältesten Spielbanken Deutschlands handeln.

Bad Ems - 3Die Promenade mit seinem historischen Kurpark lädt uns zum Bummeln ein. Direkt entlang des Lahnufers angelegt und bietet der Park neben dem Grün zurzeit gelbe Narzissenflächen, schöne Tulpenfelder sowie andere Frühlingsblumen und immer wieder einen herrlichen Blick auf die Lahn.
Die Gestaltung des Parks reicht bis in das späte 17. Jahrhundert zurück. Damals bewegten sich die Kurgäste gerne zur Trinkkur im Freien.
In der Mitte des 19. Jahrhunderts entstand ein französischer Gartenteil, der unter Mitwirkung des berühmten Gartenarchitekten Siesmeyer aus Frankfurt um einen Gartenteil im englischen Stil erweitert wurde.
 
Neben dem historischen Kurpark an der Lahn gibt es über den Dächern der Stadt noch eine weitläufige Parkanlage auf der Bismarckhöhe, rund um die dortigen Kliniken.

Eine zweitätige Städtetour vergeht viel zu schnell, doch kehren wir mit vielen neuen Eindrücken und Ideen für die Planung des diesjährigen Tagesausflugs der Ahsetaler Kleingärtner zurück.

nach oben

zurück zu Reiseberichte - Übersicht

rechtsneu
rechts2
rechts2a