linksneu1
links4
links4a
banneroben6abc5
limks klein rechts klein2

ecke2bc 

ecke2bc12                                   Kreuzfahrt 2014 mit der AIDAcara


Mit der AIDAcara zu den Kanarischen und Kapverdischen Inseln

Kreuzfahrt Kanarische Inseln 2014 - Startseite

Reiseverlauf

Mit der AIDAcara rund um die Kanarischen und Kapverdischen Inseln

Anreise nach Las Palmas de Gran Canaria

La Gomera / San Sebastian

Mindelo / Insel Sao Vicente (Kap Verde)

Praia / Insel Santiago (Kap Verde)

Santa Cruz / La Palma

Santa Cruz / Teneriffa

Arrecife / Lanzarote

Puerto del Rosario / Fuerteventura

Seetage - Zurück nach Las Palmas de Cran Canaria und Heimreise


Samstag, 8. Nov. 2014 Kapverdische Inseln
Insel Santiago - Liegezeit in Praia von 8.00 – 18.00 Uhr - Wetter: Sonne-Wolken-Mix. 26 o C

Auf dem Nachttisch arbeitet ein Wecker die Sekunden bis zum Klingeln ab, doch wir sind schon wach und in freudiger Erwartung, was wir bei unserem heutigen gebuchten Ausflug wohl alles sehen werden.
Die Insel Santiago gehört auch zu den Kapverdischen Inseln und ist so abwechslungsreich wie faszinierend und ein noch beinahe blütenweißer Fleck auf der Landkarte des Pauschaltourismus. In unserem Reisenführer haben wir folgenden Wortlaut gelesen „Wenn die Karibik einen Bruder hätte, würde er ganz bestimmt Santiago heißen“. Schon Naturforscher Charles Darwin ging hier gern vor Anker. Kein Wunder, denn die größte der Kapverdischen Inseln verzaubert Besucher mit einer Mischung aus tropischer Farbenpracht und afrikanischer Lebensfreude. Sie hat die meisten Einwohner und ist in landwirtschaftlicher, volkswirtschaftlicher und historischer Hinsicht die wichtigste.
Praia - Aidacara

Die AIDAcara liegt im großen Naturhafen, unterhalb von Praia, der Hauptstadt der kleinen Inselrepublik. Es ist die größte Insel des Archipels und misst nahezu 1.000 qkm. Sie ist somit das Herz von Cap Verde. Darum überrascht es auch nicht, dass sich hier die Hauptstadt Praia befindet. Hier liegen das Zentrum von Regierung und Verwaltung sowie die ausländischen Botschaften.
Santiago übertrifft nicht nur mit ihrer Fläche die anderen Inseln, sondern beherbergt auch mehr als die Hälfte der Bevölkerung des Landes. Sie ist die „afrikanischste“ der Inseln. Hier sind die Kapverdier mit der dunkelsten Haut zu Hause. Auch in ihrer Kultur und Traditionen zeigen sie einen besonders großen afrikanischen Einfluss. Praia - KleinbusseSantiago ist lt. des Lektors David Bobisch wahrscheinlich das landschaftlich abwechslungsreichste Eiland. Man findet feinsandige Strände genauso wie mächtige Gebirge und trockene Steppengebiete, aber auch fruchtbare Täler und Hochebenen.

Die übliche Zeit zum Aufstehen für einen gebuchten Ausflug war heute wieder einmal 6.30 Uhr.
Um kurz nach 7.00 Uhr ging es ins Calypso-Restaurant zum Frühstück. Direkt nach dem frühzeitigen Frühstück trifft sich die gesamte Ausflugsgruppe um 8.00 Uhr in der Lambadabar.

Hier wurden wir in kleine Gruppen zu 22 Personen eingeteilt und warten darauf, das Schiff verlassen zu dürfen und in die im Hafen stehenden Kleinbusse zu steigen.

Praia - Aidacara - Lambadabar
Bei einem Blick aus dem Fenster der Bar bestach die Insel heute Morgen nicht unbedingt durch prächtige Vegetation, sondern wirkte eher karg und unwirklich.

Auf den Tagesausflug „Santiagos Facetten“ sind wir nun noch mehr gespannt und sind bereit für ein afrikanisches Abenteuer.

Wir werden dem Bus mit dem englischsprachigen Reiseführer Yamir und unserem AIDA-Scout Pamela eingeteilt. Yamir und Pamela als Übersetzerin wollen uns heute die Insel Santiago etwas näher bringen.


Mit unserem Kleinbus, ohne Klimaanlage, jedoch mit zu öffnenden Schiebefenstern, beginnen wir den Ausflug auf dem Platô. Dieses portugiesische Wort hört sich nicht nur so an, es meint auch das gleiche wie Plateau im Deutschen. In Praia wird damit die Oberstadt bezeichnet, die 40 Meter über dem Meer liegt. Es ist das europäisch geprägte alte Zentrum der Stadt, das 1808 von Engländern und Portugiesen komplett nach ihren Bedürfnissen und Vorstellungen umgestaltet wurde. Seitdem prägen breite Straßenzüge und großzügige Plätze europäischen Zuschnitts sowie prachtvolle Wohn- und Warenhäuser im kolonialen Stil diesen ältesten Bezirk. Der Ort gilt jedoch nicht als Touristenstadt, trotzdem gibt es einiges zu entdecken.
Praia - Miradouro do Cruzeiro

So machen wir unseren ersten Fotostopp am Miradouro do Cruzeiro. Von hier oben blickten wir hinunter auf die schöne Hafenbucht, wo die AIDAcara liegt und zur unbewohnten Insel Illhéu de St. Maria, die jedoch in Privatbesitz ist. Für diese Insel ist der Bau eines Spielkasinos in Planung. Ab hier machen wir einen ca. einstündigen Rundgang, bei dem wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten besichtigen.
Praia - Amilcar Cabral Stiftung

Praias Altstadt hat noch etwas von dem alten kolonialen Flair erhalten. Eine bemalte Hausfassade mit mehreren Zitaten fällt uns auf. Es ist das Wandgemälde am Haus der Amilcar Cabral Stiftung (Amilar Cabral unterstützte den Kampf um die Unabhängigkeit des Landes, welche am 5. Juli 1975, ein Jahr nach dem Sturz des Salazar-Regimes erlangt wurde).
Praia - Markthalle - 1

Weiter geht es zum Obst- und Gemüsemarkt „Mercado Municipal“. Für die Bewohner der Kapverdischen Inseln heißt einkaufen, den Markt besuchen. In jedem Dorf, in jeder Stadt ist er der Mittelpunkt des sozialen Lebens. Es ist der älteste Gemüse- und Obstmarkt der Stadt.
Praia - Markthalle - 2

Die architektonische Urform ist erhalten geblieben mit einem Häuschen für Fisch, einem Zweiten für Fleisch und einem überschatteten von Eisengittern umgebenen Hof, auf dem von Steintischen Gemüse und Obst verkauft werden. Für obligatorische 15 Minuten heißt es für uns nun, rein ins kunterbunte Getümmel und durch die labyrinthartigen Gänge.
Praia - Markthalle

Hier geht es recht eng und hektisch zu und es war für uns schon etwas gewöhnungsbedürftig, sich mitten in so einem Trubel zu befinden. Doch das muss man auch einmal mitmachen und ansehen, denn die Marktstände auf Santiago sind besonders orientalisch bunt und das Angebot an frischen Lebensmitteln ist das Beste auf dem ganzen Archipel und spricht alle Sinne an.

Praia - Markthalle - 3Yamir, unsere Reiseführer, erklärte uns, dass er hier immer wieder an seine Kindheit erinnert wird, denn auch seine Mutter war täglich mit Waren auf diesem Markt und als kleines Kind war er täglich dabei.
Denn Kauf- und Verkaufstätigkeiten der Waren aus den umliegenden Dörfern liegen allein im Verantwortungsbereich der Frauen. Ihnen fehlt es weder an Selbstvertrauen noch an Lautstärke, denn die Verkaufspreise wollen ausgehandelt werden.
Die Marktfrauen sind auch sehr freundlich und stehen als Model gerne zur Verfügung. So haben wir auch kein schlechtes Gewissen sie lächelnd auf unserem Chip zu verewigen.

Bis unsere Gruppe wieder vollständig ist, beobachten wir am Ein- und Ausgang der Markthalle die Frauen, die ihre Waren in Gefäße auf dem Kopf tragen, eine typische Szene von Cabo Verde.

Weiter geht es zum zentralen Platz und Zentrum von Praia. Der Praca Alexandre Albuquerque ist ein gartenartig mit Springbrunnen, Blumenrabatten und exotischen Büschen großzügig angelegter Platz im Südteil des Platô. Eine Bronzebüste erinnert an den Namensgeber, der von 1869 bis 1876 Geouvaneur von Cabo Verde war.
Praia - Praca Alexandre Albuquerque

An diesem Platz liegt die katholische Kirche Igreja Nossa Senhora de Graca, die mit ihrer schlichten, klassizistischen Fassade viele Blicke auf sich zieht.
Praia - Igreja Nossa Senhora de Graca - innenPraia - Igreja Nossa Senhora de Graca


















Auch im Inneren besticht die Kirche aus dem 19. Jahrhundert, die damals einen als zu klein empfundenen Bau aus dem 16. Jahrhundert ersetzte, mit ihrer angemessen zurückhaltenden Einrichtung.

Weiterer Blickfang auf dem Platz ist ferner die pastell-orangene Fassade des ehemaligen Rathauses Camara Municipal mit Uhrenturm.
Praia - ehemalige Rathaus Camara Municipal mit Uhrenturm

Unserer Stadtgang geht vorbei an den Präsidentenpalast. Von hier leitet der Landespräsident der Kapverden die Geschicke der Insel. Dieser, im 19. Jahrhundert als Gouverneurssitz errichtete Palast, war komplett eingerüstet und strahlt sicherlich demnächst in neuem Glanz. Eine Zierde war der hübsch bepflanzte Eingangsbereich, deren Bougainvillenzweige eine Augenweide waren.
Wir setzten unsere Besichtigung fort und kommen zum südlichsten Punkt des Plateaus. Von hier genießen wir zum Abschluss unseres Stadtgangs gemeinsam mit der Bronzestatue Monumento a Diogo Gomes, einem der Entdecker des Archipels, das Panorama der Bucht.
Bronzestatue Monumento a Diogo Gomes

Von hier oben können wir verstehen, warum der Hauptsitz der Insel hierhin verlegt wurde – um sich vor Überfällen von Piraten zu schützen.

Nun setzen wir unsere Fahrt mit dem Kleinbus fort, denn es geht nach Cidade da Ribeira Grande de Santiago, in die ehemalige Hauptstadt Santiagos, die etwa 15 km von Praia entfernt liegt. Diese Stadt gibt es heute noch, heißt aber jetzt Cidade Velha (alte Stadt), hat also ihren Namen geändert. Sie zählt heute nur noch 12.000 Einwohner. Hier gehen wir auf Tuchfühlung mit der Geschichte, die vor 550 Jahren in diesem Ort begann. Sofort nach ihrer Entdeckung beanspruchte Portugal die Kapverdischen Inseln als Kolonie. Innerhalb eines Jahres funktionierte der erste militärische Stützpunkt. Vier Jahre später landeten die ersten Siedler. Um die Niederlassung mit dem damaligen Namen Ribeira Grande zu fördern, sprach der portugiesische König den Bewohnern 1466 das Recht der Sklavenhaltung zu. So wurde der Ort im 16. und 17. Jahrhundert Zentrum des internationalen Sklavenhandels.
Cidade Velha - Pranger -Pelourinho-

An der heute inmitten des Ortes malerisch unter Palmen stehende gemeißelte Steinsäule, dem Pranger (Pelourinho), wurden ab 1512 zehntausende Westafrikaner als Sklaven nach Europa oder Südamerika verkauft und Gesetzesbrecher bestraft. Hier befand sich nicht nur das Zentrum des Dorfes, sondern auch das Drehkreuz des Sklavenhandels zwischen Afrika, Europa und Amerika.
Bis zur Abschaffung der Sklaverei 1876 waren die Menschen aus Afrika die wichtigste und sehr gewinnbringende Handelsware. Das bescherte der Stadt, die 1492 als Ribeira Grande gegründet worden war, einen für die damalige Zeit unermesslichen Wohlstand.Cidade Velha - Rua de Banana


Das heutige Dorf Cidade Velha war die erste europäische Siedlung auf afrikanischem Boden und ist seit 2009 UNESCO-Weltculturerbe.

Hölzerne Hinweisschilder zeigen uns den Weg zu den romantischen Häuschen der Rua Banana, der ältesten Straße des Archipels, denen eine auch für Portugal typische Bauart zu eigen ist.

Die einfachen kleinen Häuschen, mit einem durchquerenden Korridor haben rechts und links jeweils einem Zimmerchen.

Cidade Velha - Rua de Banana - 2Die kleinen Häuschen lagen in den 1980er Jahren in Ruinen wurden aber im Rahmen eines UNESCO-Projekts liebevoll restauriert oder originalgetreu wieder aufgebaut.

Auf der Straße oder vor den Häuschen wurde zur damaligen Zeit vorwiegend gekocht und gearbeitet.

Während unseres Besuches saßen einige Frauen vor den Häusern und verkauften selbstgemachten Schmuck und das landestypische Getränk „Grogue“, ein Rum, der in kleinen Brennereien in unterschiedlicher Qualität aus Zuckerrohr gewonnen wird.

Cidade Velha - Kirche Nossa Senhora do Rosario
Wir steigen am Ende der Straße ein paar Treppen hinauf und stehen vor der Kirche Nossa Senhora do Rosario.

Diese einfache und ziegelgedeckte Rosenkranzkirche thront über den nördlichen Teil der Rua Banana. Sie wurde bereits 1495 gebaut und ist somit die älteste katholische Kirche außerhalb Europas.

Liebevoll im Stile der portugiesischen Gotik wieder hergerichtet ist sie ein Originalzeugnis der Besiedlungsanfänge.
Vom Portal zum Altar zieht sich eine Reihe von steinernen Grabplatten, unter denen Geistliche und Adlige des 15. bis 18. Jahrhunderts beerdigt liegen.
Cidade Velha - Kirche Nossa Senhora do Rosario - Taufkapelle






Sehenswert ist vor allem die Taufkapelle mit ihrem Taufbecken aus Alabaster. Hier wurden damals die Sklaven getauft, da man mit getauften Sklaven höhere Preise erzielen konnte.
Auf dem Kirchplatz kann zudem der Grabstein des katholischen Priesters Gomez Ferreira besichtigt werden, der 47 Kinder gehabt haben soll.
Cidade Velha - Kirche Nossa Senhora do Rosario - Grabstein des katholischen Priesters Gomez Ferreira







Vorgestellt wurde uns auch die Küsterin, die ebenfalls für die Ordnung und Sauberkeit dieser kleinen Kirche zuständig ist.



Da der Sklavenhandel auch ungebetene Gäste anlockte und der englische Pirat Sir Francis Drake Ribeira Grande zum zweiten Mal heimgesucht hatte, wurde auf Geheiß des Königs oberhalb der Stadt im 16. Jahrhundert ein gewaltiges Verteidigungsbollwerk aus Stein errichtet – die Festung Real de São Felipe -. Sie sollte mit ihren Kanonen und Befestigungsanlagen die alte Hauptstadt Cidade da Ribeira Grande de Santiago schützen. Doch schon 1712 wurde sie vom französischen Freibeuter "General Jaques Cessarts“ im Handstreich genommen.
Cidade Velha - Festung Real de São Felipe

Diese 100 m hoch über dem Ort liegende Festung ist, egal, aus welcher Richtung man kommt, schon aus weiter Ferne sichtbar. Wir setzen unsere Fahrt dorthin fort. Eine kurze Besichtigung gibt uns interessante Einblicke der ehemaligen Festung, die zur Verteidigung in der Zeit des Sklavenhandels diente.
Cidade Velha - Blick von der Festung Real de São Felipe
Über Rampen erreichen wir den Innenhof. Hier überspannt eine Kuppel die große Zisterne, in der über Kanäle das Regenwasser geleitet wurde, um die Garnison mit Trinkwasser zu versorgen.
Die Zisterne ist mit eigens aus Portugal importierten Ziegelsteinen gemauert. Pulver- und Munitionslager sowie die Grundrisse der kleinen Quartiere der Truppe lassen sich mit etwas Fantasie noch erkennen.

Von den zum Horizont ausgerichteten Kanonen hat man über die Festungsmauern hinweg einen spektakulären Blick auf die heute nur noch spärlich besiedelte alte Hauptstadt Cidade Velha mit dem Tal der Sklaven.

Praia - LandesinnereDa wir uns für die Besichtigung der Insel Santiago einen ganzen Tag Zeit genommen haben, erhalten wir nun eine 40 min. Panoramafahrt, die uns gleichzeitig zum Mittagessen bringt. Auf Kopfsteinpflaster, Asphalt oder festgefahrenen Erdstraßen entdecken wir die verschiedensten Fassetten des Landesinneren. Die Insel verfügt über ein Straßensystem, das auf den von Sklaven angelegten Wegen basiert.

Auf dem Weg Richtung Sāo Domingos tauchen wir in die wirklichen Kapverden ein.
Das Inselinnere gehört noch ganz den Einheimischen. Wir sehen kleine Bergdörfer, spielende Kinder und Frauen, die noch an verschiedenen öffentlichen Brunnen ihr Wasser in Kanister zu ihren bescheidenen Häusern tragen müssen und ihre Haustiere grasen gleich vor dem Haus auf kargen Wegen und Straßen.


Je weiter wir jedoch ins Landesinnere kommen desto grüner wird es, den Sāo Domingos liegt romantisch in einem landwirtschaftlich genutzten fruchtbaren Tal. Am Ortsende zweigt eine gepflasterte Nebenstraße zum Naturpark Serra do Pico d´Antónia ab. Rui Vaz - grün bemooste Felsnadeln

Vorbei an Bohnen-, Mais- und Zuckerrohrfeldern, Mangobäumen, Bananenstauden führt sie zwischen steilen Klippen und Felsformationen nach Rui Vaz, auf eine Höhe von 800 Metern. Nun sind wir mitten im zerklüfteten Herz der Insel.
Vor uns liegen bizarre Felsformationen, grün bemooste Felsnadeln, eine mit Vulkankegeln bestückte Hochebene, tiefe Erosionsschluchten und eine üppige Vegetation rund um den Pico de Antonia, der mit 1394 der höchste Berg Santiagos ist.
Das gebirgige Zentrum der Insel ist relativ regenreich und macht Santiago zur landwirtschaftlich produktivsten Insel, während die niedrigen Küstenregionen wüstenartig trocken sind.
Die malerische Kapelle und das Berghotel Quinta d Montanha prägen den Ort Rui Vaz. Er war schon immer ein beliebtes Ausflugsziel an den Wochenenden, um die Hitze der Stadt im Sommer zu entfliehen und das Restaurant mit großer Terrasse und Blick über die Berglandschaft ist das Ziel unserer Mittagspause.
Rui Vaz - Berghotel Quinta d Montanha

In einem der schönsten Gegenden Santiagos und herrlich gelegen steht dieser große Hotelkomplex, der in einem alten Gutshof untergebracht ist. Der Blick von der großen Aussichtsterrasse ist phänomenal und reicht über Bergland bis zum höchsten Gipfel der Insel, dem Pico de Antonia. Nicht zuletzt wegen der frischeren Luft, sondern auch in erster Linie wegen des guten Restaurants der Quinta da Montanha ist dieses Ziel von AIDA ausgesucht worden, denn die Küche wird aus dem eigenen biologischen Anbau versorgt. Mit einem großen Buffet im Gartenrestaurant und einem Blick in die Bergwelt, die seines gleichen sucht, ließen wir uns heute Mittag verwöhnen.
Rui Vaz - Kapelle

Nach dem Essen lud das kleine Dorf noch zu einem Spaziergang rund um den Berg ein und ein Abstecher zur kleinen Kapelle durfte auch nicht fehlen. Diese faszinierende Landschaft mit seiner bizarren Gebirgsformation ist gerade einmal 24 km von der Hauptstadt Praia entfernt. Zum Abschied besichtigten wir noch eines der 28 gut ausgestatteten Zimmer der Quinta und waren erstaunt, dass es hier oben Dusche und Toilettenspülung gab. Nach 1 ½ Stunden Pause ging es die gepflasterte Straße wieder zurück ins Tal.
Rui Vaz - Landstraße nach Rui Vaz

Fotomotive ohne Ende lagen vor uns, denn gleich zwei mächtige Höhenzüge gestalten diese Insel. So liegen Gebirgsketten mit unterschiedlich geformten Spitzen vor und neben uns, die alle in den blauen Himmel stachen. Einfach eine traumhafte wilde Berglandschaft. Dazwischen erstrecken sich landwirtschaftlich intensiv genutzte Hochebenen mit jäh abfallenden Abgründen, denn die Insel ist vulkanischen Ursprungs.
Rui Vaz - Straße nach Rui Vaz

Serpentinen die wir hinauf gefahren sind, gehen nun wieder hinunter ins Tal und bieten immer wieder neue tolle Ausblicke auf Bergspitzen und nach unten in die Täler.
botanischer Garten bei São Jorge dos ÓrgãosZurück im Tal biegen wir nach kurzer Fahrzeit in eine festgefahrene Erdstraße, die uns zum botanischen Garten bei São Jorge dos Órgãos führt.
Er liegt in einem grünen Tal inmitten der Serra do Pico D´Antônia.

Dieser Garten wurde im Jahre 1986 erstellt und verdankt seinen Namen dem Forscher Luis Augusto Barbosa Grandvaux. Er veröffentliche mehrere Werke über die Vegetation des Archipels, darunter ein Lexikon der wissenschaftlichen und allgemeinen Namen der Arten auf den Inseln.
Er ist der Einzige auf den Kapverdischen Inseln, in dem endemische Pflanzen, also nur im Kap Verde vorkommenden Pflanzen, gehegt und gepflegt werden. Darunter befinden sich etliche seltene, am natürlichen Standort bedrohte Arten. Auch tropische Ziergewächse sowie typische Nutzpflanzen der Insel sind hier auf 2 ha versammelt. Dieser kleine Garten verfügt lt. Reiseführer über mehr als 60 verschiedene Arten. Leider mussten wir den botanischen Garten in 15 Minuten „erobern“. Für uns hätte es ruhig länger sein können. Doch der Garten machte auf uns keinen sonderlich gepflegten Eindruck und Informationstafeln zu den verschiedensten Pflanzen waren nicht vorhanden.
botanischer Garten bei São Jorge dos Órgãos - Bougainvillen in vielen Farben

Machte auch nichts, denn lesen, hätten wir sie in Portugiesisch auch nicht gekonnt. Doch von Yamir, unserem Reiseleiter, haben wir leider auch keine Erklärungen bekommen, denn er war seit der Mittagspause in seinem musikalischen Element und sang uns nur immer wieder neue kapverdische Lieder vor und trommelte auf allen zur Verfügung stehenden Gegenständen den Rhythmus, denn die Musik ist den Kapverdier lebenswichtig.
Felsen bei São Jorge dos Orgãos

So erfreuten wir uns an blühenden Blumen und den Bougainvillen in vielen Farben sowie der grünen Vegetation und genießen von dem Aussichtsbalkon einen Blick auf die umliegenden Berge. Nach einem letzten Stück auf diesem Feldweg setzten wir unsere Fahrt auf eine der neu angelegten Straßen fort. Denn die Kapverdischen Inseln leben von der Entwicklungshilfe, die im Allgemeinen gut investiert wird: Chinesen bauen Staudämme, Amerikaner und Japaner finanzieren Straßen, Luxemburg sorgt für Sekundärschulen, Österreich hilft beim Gemeindeaufbau und im Primärschulwesen.
Da unser Reiseführer in seinem musikalischen Element war, stoppte unser Busfahrer noch automatisch für ein Foto vor einem von den Chinesen erbauten Staudamm.
kleinen verschlafenen Ortschaften mit bunt bemalten Häuschen

Danach ging es vorbei an kleinen verschlafenen Ortschaften mit bunt bemalten Häuschen. Die Menschen sitzen entspannt im Schatten, fast verträumt – die Zeit scheint hier noch stillzustehen.
Praia - Reifenpanne
Noch einige Kilometer vor dem Hafen von Praia bleibt der vor uns fahrende Kleinbus auf einmal liegen, er hatte einen Reifenschaden – bei dem Weg zum Botanischen Garten keine Überraschung.


Mit vereinten Kräften und Helfern aus den umliegenden Häusern sowie dem Wagenheber aus unserem Bus wird nach mehrmaligen Versuchen der neue Reifen aufgezogen – der bei uns sicherlich im Straßenverkehr nicht mehr zugelassen wäre -.



Wir haben in der Zwischenzeit Gelegenheit die Landschaft der Umgebung näher anzusehen. Direkt neben der Straße befinden sich ordentlich und sauber angelegt Felder und uns begegnen Frauen auf der Straße, die ihre Lasten in Schüsseln, Körben oder Eimern auf dem Kopf balancieren.
Praia - Frauen die Schüsseln, Körben oder Eimern auf dem Kopf balancieren

Es ist eine typische Szene von Cabo Verde, denn wie im nahen Afrika werden von den Frauen schwere Lasten oft über viele Kilometer auf dem Kopf balanciert. Die letzten Kilometer zurück zur AIDAcara schaffen wir alle ohne Probleme und betreten nach einem überaus interessanten Ausflug am späten Nachmittag wieder die Gangway unseres Schiffes.
Praia - Aidacara legt ab

Um 18.00 Uhr stehen wir an der Reling und nehmen Abschied, nicht ohne einen Moment des Bedauerns, dass wir diese kleine Inselwelt inmitten des Atlantiks schon wieder verlassen. Wir schauen zurück auf ein touristisch noch kaum erschlossenes Archipels mit einer bizarren Berglandschaft im immerwährenden Sommer. Viel zu schnell gehen zwei so ereignisreiche Tage zu Ende.

Reiseverlauf

Mit der AIDAcara rund um die Kanarischen und Kapverdischen Inseln

Anreise nach Las Palmas de Gran Canaria

La Gomera / San Sebastian

Mindelo / Insel Sao Vicente (Kap Verde)

Praia / Insel Santiago (Kap Verde)

Santa Cruz / La Palma

Santa Cruz / Teneriffa

Arrecife / Lanzarote

Puerto del Rosario / Fuerteventura

Seetage - Zurück nach Las Palmas de Cran Canaria und Heimreise

nach oben

zurück zu Reiseberichte - Übersicht

rechtsneu
rechts2
rechts2a