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ecke2bc12                                           Schönwald im Schwarzwald

Winterurlaub in Schönwald 1983-84-86-91

Nachdem wir mit unseren Langlaufski an den Winterwochenenden viele schöne Strecken im Sauerland abgelaufen hatten, zog es uns mehrmals zu einem 14-tägigen Winterurlaub in den Schwarzwald. Mit rund 1000 Metern über dem Meeresspiegel ist der staatlich anerkannte heilklimatische Kurort Schönwald einer der höchstgelegenen geschlossenen Ortsanlagen in Deutschland.
Schönwald - 1983

In einem Hochtal zwischen Triberg und Furtwangen gelegen, eingesäumt von dichten Tannenwäldern, liegt dieser Ort.
Wie der Ortsname bereits vermuten lässt, ist die Natur rund um die Gemeinde ein einzigartiges Erlebnis. Um den Ortskern liegen in sechs teilweise weitläufigen Mulden, eingebettet zwischen Wiesen und Weiden, Einzelhöfe in typischer Schwarzwälder Bauart. Und genau so einen typischen Bauernhof haben wir uns mit Haus Farnberg ausgesucht. Haus Farnberg - Schönwald
Das Haus liegt in ruhiger Lage,
ca. 3 km vom Ortskern entfernt, bietet dafür aber hervorragende Wintersportmöglichkeiten, da die Langlauf-Loipe direkt am Haus vorbeiführt und zwar der 100 km lange Schwarzwälder Fern-Ski-Wanderweg Schonach-Belchen.

Aufgrund der wunderschönen Lage und der guten Betreuung der Familie Duffner haben wir hier einige schöne Winterurlaube verbracht. Der erste Blick nach dem Aufwachen ging jeden Morgen aus dem Fenster. Wir konnten uns an dieser tief verschneiten unberührten Landschaft nicht sattsehen. Doch für unsere Vermieter hieß es jeden Morgen neu „Schneeschieben“ und auch unser Auto musste immer wieder von der Schneelast befreit werden. Haus Farnberg 1983 - Schönwald

Während unseres kräftigen Frühstücks zog der Loipenschlitten die frischen Spuren und die tief verschneite Landschaft lud uns gut gestärkt ein, die verwunschene Winterwelt im Schwarzwald beim Langlaufen zu erleben.

War der Skilanglauf früher ein reines Fortbewegungsmittel, wird heute diese Wintersportart immer beliebter. Auch wir genießen die sportliche Betätigung in einer wunderbaren Winterlandschaft. Umgeben von der beeindruckenden Naturkulisse machen bestens gespurte Loipen aller Schwierigkeitsgrade Langlaufen zum Naturerlebnis. Tief verschneite Wälder und freie Höhen mit herrlichen Aussichten machen das Loipennetz rund um Schönwald so attraktiv, zumal fast alle Loipen von Schönwald durch Verbindungsspuren miteinander verknüpft sind. So erkunden wir mit unseren Langlaufskiern die Gegend auf den gut präparierten und beschilderten Strecken und genießen ein abwechslungsreiches Landschaftsbild, das auf offenem Terrain schöne Ausblicke gewährt. Schönwald -- 1983
Wie ein weißer Teppich liegt der Schnee jeden Tag über der Landschaft und verwandelt sie in ein "Winter Wunderland".
Da der Fernskiwanderweg direkt am Haus Farnberg vorbei führt, ging es für uns natürlich auch hinauf zur Martinskapelle. Dieses Gebiet ist mit 1.111 m eine der höchstgelegenen Hochflächen des Schwarzwaldes.
In diesem Naturraum, das kaum von Straßen durchzogen ist befindet sich auch der Donau-Ursprung, denn „Brigach und Breg bringen die Donau zuweg“, lautet ein bekannter Merkspruch. Die Quelle der Breg befindet sich bei der Martinskapelle am Kolmenhof. Die Bregquelle ist die mündungsfernste Quelle der Donau und deshalb geographisch gesehen der Donauursprung. Der Zugang zur Bregquelle bei der Martinskapelle ist deshalb nicht mit Bregquelle, sondern mit Donauquelle beschriftet. Auf dieser Hochfläche gibt es unzählige Loipen, die am Wochenende sehr gefragt sind. Adlerschanze - Schönwald - 1983
Da Schönwalds Liopen unterschiedliche Schwierigkeitsgrade aufweisen, führt direkt unterhalb der 36 m hohen Adlerskisprungschanze eine wunderschöne Panoramaloipe vorbei.
Vor einem kornblumenblauen Winterhimmel ragen die Adlerschanzen von Schönwald in den Himmel.

Bereits am 17. Febr. 1924 wurde hier die erste Skisprungschanze eingeweiht. Im Laufe der Jahre wurde die Adlerschanze mehrfach umgebaut, verbessert und 1967 neu erbaut, um hier internationale Wettbewerbe auszutragen.

Glitzernde Schneefelder, verschneite Tannenwälder und mitten drin eine Spur, die uns immer wieder zu neuen Zielen bringt. So führte uns eine wunderschöne Loipe mehrmals zum Bergwaldhof nach Schonach. Der auf 989 m gelegene Gasthof mit gemütlichem Gastraum und Biergarten liegt fantastisch am Waldrand, nur 800 m vom Ortskern entfernt, am Weg zum Skistation und direkt an der Loipe. Bergwaldhof - Schonach - 1983

Das Schöne am Schwarzwald ist, dass hier eher stillere Wintergenießer auf ihre Kosten kommen und so sitzen wir bei strahlendem Sonnenschein auf der Terrasse, inmitten herrlicher Natur und genießen bei einer Tasse Kaffee die leckeren Kuchenangebote.

Bei all unseren Aufenthalten im Schwarzwald haben wir diesem Bergwaldhof, ob auf Ski oder zu Fuß, einen Besuch abgestattet. Der Kuchen war immer eine Wucht.

Doch nicht immer wollten wir unsere Bretter anschnallen, um in winterlicher Landschaft den Schnee, die frische Luft und die Sonne zu genießen, manchmal wollten wir einfach nur gemütlich spazieren gehen, denn es ist genau so schön in der Winterstille zu Fuß unterwegs zu sein. Der Schnee knirscht unter den Füßen und die Wege sind geräumt und präpariert, sodass man wunderbar laufen kann. Schönwald 1983 - Blindensee
Daher war der Blindensee, ein verwunschener Hochmoorsee, der an der Grenze zwischen den Ortschaften Schonach und Schönwald liegt, unser Ziel.

Um die Entstehung des ca. 3 Meter tiefen Blindensees ranken sich mehrere Sagen. Der stille Moorsee ist durch das ihn umgebene Moor über Bohlenwege erreichbar.

In den Jahren mit starkem Schneefall haben wir diesen See, aufgrund der einheitlichen Schneedecke auf dem gefrorenen Eis, gar nicht erkannt.


Da wir unseren Winterurlaub jedesmal im Februar in Schönwald verbrachten, nahmen wir auch automatisch an der „fünften Jahreszeit“ der Schwarzwälder, dem „Fasnet“ teil. Bunte Fähnchen, die „Fasnetsbendel“ wehen dann über den Straßen, Narrenbäume werden aufgestellt und Schaufenster mit Luftballons und Masken geschmückt.
Bereits am Fasnet-Samstag findet das Kostümfahren am Dobel-Skilift statt, doch den Höhepunkt bildet der Fasnet-Sonntag mit dem Schönwälder Fasnet-Umzug unter Mitwirkung der örtlichen Vereine, Gruppen und Gastzünfte. Schönwald 1983 - Fasnet-Umzug

Im Schwarzwald wird die Schwäbisch-Alemannische Fastnacht gefeiert, die mit dem rheinischen Karneval wenig zu tun. Hier gibt es kein Faschingsprinzenpaar, stattdessen aber altüberlieferte Narrengestalten mit kunstvoll gearbeiteten Holzmasken und Kostümen.
Die Kostümträger, sie heißen in Süddeutschland Hästräger, wechseln ihre Verkleidung (Häs) nicht von Jahr zu Jahr, sondern behalten sie immer bei und vererben sie von Generation zu Generation.

Statt Funkenmariechen schreiten, stampfen, hopsen und springen hier Hexen, Kräuterwieble oder Hirtenbueble zwischen den Umzugswagen und große und kleine Besucher, die auch hier schon Stunden vorher die Straßenränder säumen, kommen voll auf ihre Kosten.
Rappelvoll und kunterbunt ging es am Straßenrand zu. Viele Schaulustige hatte es zum Umzug gelockt und die Narren feierten zusammen mit den vielen Besuchern. Die Menschen sind in Karnevalsfieber und wir mittendrin. Es war ein schöner bunter und interessanter Tag und es hat Spaß gemacht, dies einmal selbst erlebt zu haben.
Hinterzarten

Ein Tipp unserer Vermieterin sich einmal ein Hornschlittenrennen anzusehen, brachte uns 1991 nach Hinterzarten. Der staatlich anerkannte heilklimatische Kurort liegt im Hochschwarzwald, nur 4 km vom Titisee entfernt. Der markante Zwiebelturm der Dorfkirche ist schon von Weitem zu sehen. Der Ort ist ein touristisches Zentrum. Er bietet im Sommer wie auch im Winter ein breitgefächertes Veranstaltungsprogramm und für uns heute das Hornschlittenrennen.
Es gibt viele Möglichkeiten von A nach B zu kommen. Der Hornschlitten diente einst den Bergbauern zum winterlichen Transport. Mit ihm wurde früher Holz oder Heu von den Berghöfen ins Tal gefahren. Die letzte Fuhre war immer das traditionelle Hornschlittenrennen.
Hornschlittenrennen 1991 - Hinterzarten

In Hinterzarten wurden die alten Horn- oder Hörnerschlitten wieder aus der Scheune geholt, um damit um die Wette steile Schneehänge hinunter zu rasen. Für die Zuschauer ist es eine Riesengaudi, wenn tollkühne Rodler mit hölzernen Renn- oder Gaudischlitten steile Schneepisten hinunter sausen. Durch lautes Gejohle hört man die Fahrer schon von Weitem, wenn sie mit ihren Hornschlitten mit bis zu 80 Stundenkilometern durch den steilen Waldhang ins Tal rauschen.
Hornschlittenrennen 1991 -- Hinterzarten
Zusammen mit den Zuschauern feuern wir die Fahrer kräftig an, doch oft halten wir auch den Atem an, wenn der Schlitten durch den Schnee stiebt und vor der letzten Kurve noch einen beachtlichen Hüpfer über die Schneeschanze macht, bevor das Ziel durchfahren wird.
Die tollkühnen Rodler fahren nicht immer Bestzeiten. Viele sind schon froh, wenn sie heil hier unten ankommen, denn ab und zu geht auch ein Hornschlitten zu Bruch oder ein Rodler verloren.

Zwischendurch sind auch historische Gefährte mit Besatzungen in altertümlicher Bekleidung zu bewundern.
Es sind alles noch originalgetreue Schlitten in traditioneller Holzbauweise, das bedeutet ohne Hilfsmittel wie Bremsen oder Lenkstangen. Sie erinnern an die schwere Arbeit der Bergbauern. Früher wurde das Heu in sogenannten „Finneln“ – Heuschobern – auf den Almen eingelagert, bevor es die Bauern im Winter auf großen Schlitten ins Tal brachten.
Hinterzarten - Nachwuchs-Wettkämpfe im Skispringen - 1993
Traditionell finden auch im Februar im Adler Skistation in Hinterzarten die Nachwuchs-Wettkämpfe im Skispringen statt. Hier treffen die besten jugendlichen Skispringer aus ganz Deutschland aufeinander.

Bereits im Jahr 1923 wurde der Skiclub Hinterzarten gegründet und mit der Kirchwaldschanze wurde die erste Skisprungschanze im Ort gebaut.
Ein Jahr später folgte die Adlerschanze, die 1981 zu einer Mattensprungschanze umgebaut wurde.


Dass der Schwarzwald eine Skisprunghochburg war und ist, lässt sich kaum klarer als an der Historie der Hinterzartener Adlerschanze belegen. Der wohl bekannteste Sportler des Ortes ist Georg Thoma, ein ehemaliger deutscher Skispringer und "Nordischer Kombinierer". In den Jahren 1960, 1961 und 1963 wurde er deutscher Meister im Skispringen. Durch seinen überraschenden Olympiasieg in der "Nordischen Kombination" 1960 wurde er zum Aushängeschild von Deutschland und Hinterzarten. Auch bei den Olympischen Winterspielen 1964 konnte er noch einmal die Bronzemedaille gewinnen und bei den "Nordischen Skiweltmeisterschaften"1966 wurde er Weltmeister in der "Nordischen Kombination". Heute ist er inoffizieller Sportbotschafter für Hinterzarten und den Schwarzwald. Sein Neffe ist der Weltklassespringer Dieter Thoma.
Im Skistadion wurden die Nachwuchsspringer lautstark von uns und den anderen Zuschauern angefeuert, um schon heute gute Leistungen zu zeigen, damit sie in den kommenden Jahren für Deutschland springen dürfen und genau so erfolgreich werden wie Georg und Dieter Thoma.
Schönwald - Winterlandschaft

Nach solch abwechslungsreichen Veranstaltungen zog es uns aber immer wieder in die weiße Stille, die über dem Schwarzwald lag. Die frische Schwarzwaldluft und eine traumhafte Landschaft waren die perfekten Rahmenbedingungen für einen mehrmaligen erholsamen Winterurlaub.

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